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Verbindungsstück zur raschen Verbindung von zwei Schliffteilen von Laboratoriums- geräten
Die Erfindung betrifft ein Verbindungsstück zur raschen Verbindung von zwei Schliffteilen, wie Kugel-, Flach- und Normalschliffen, wie sie bei chemischen Geräten bzw. Laboratoriumsgeräten allgemein angewandt werden.
Die Verbindung von Schliffteilen von chemischen Geräten bzw. Laboratoriumsgeräten erfolgt im allgemeinen bisher auf die Weise, dass jeder der zu beiden verbindenden Schliffteile Häkchen bzw. dornenartige Ansätze aufweist und diese Ansätze bei Verwendung der Geräte zum Festhalten der einzelnen Teile in ihrer Lage mit elastischen Spiralfedern aus Stahl oder mit Gummibändchen verbunden werden. Diese Befestigungsweise hat jedoch einerseits den Nachteil, dass die Häkchen bzw. dornenartigen Ansätze für den Eingriff der Federn oder Gummibändchen mechanisch sehr empfindlich sind und ihre Beschädigung zu einem Unbrauchbarwerden des betreffenden Schliffteiles führt, und anderseits noch den Nachteil, dass die Haltbarkeit bzw. Brauchbarkeit der Federn und Bändchen nur verhältnismässig gering ist, so dass ein wiederholtes Auswechseln derselben erforderlich ist.
Ferner sind auch schon Verbindungseinrichtungen für Schliffteile vorgeschlagen worden, die in der Weise aufgebaut sind, dass für jeden der beiden Schliffteile ein diesen klammerartig umfassendes Element mit einem längeren geraden Ansatz vorgesehen ist und die beiden koaxial zu liegen kommenden klammerartigen Elemente durch Querstäbe, die beiden Ansätze hingegen durch einen Metallbügel in der Mitte und durch eine Schraubenverbindung an ihren von den klammerartigen Elementen entfernt gelegenen Enden verbunden sind. Diese Verbindungseinrichtungen sind jedoch ziemlich kompliziert aufgebaut und haben weiterhin den Nachteil, dass ihre Haltbarkeit nicht besonders gross ist und eine Verbindung von Schliffen mit ihrer Hilfe verhältnismässig lange Zeit erfordert.
Die der vorliegenden Erfindung zugrunde liegende Aufgabenstellung besteht nun darin, ein Verbindungsstück zur Verbindung von zwei Schliffteilen zu schaffen, welches bei verhältnismässig einfacher Bauart und langer Brauchbarkeit eine rasche Verbindung der betreffenden Schliffteile ermöglicht und zudem für Schliffteile aller Art verwendbar ist. Dieses Ziel wird bei der vorzugsweisen Ausführungsform gemäss der Erfindung dadurch erreicht, dass das Verbindungsstück zwei auf die beiden zu verbindenden Schliffteile aufzubringende offene Klemmschellen mit zwei an diesen Klemmschellen befestigten und vorzugsweise in axialer Richtung der Klemmschellen elastischen Federbügeln aufweist.
Diese Ausführungsform ist insofern die Ausführungsform von grösster Bedeutung, als sie die Möglichkeit gibt, eine in der Laboratoriumspraxis und Technik am häufigsten gewünschte rasche und einfache Verbindung bei Schliffteilen von rohrförmig ausgebildeten Teilen von chemischen Geräten od. ähnl. Apparaturen für eine Verwendung unter Normaldruck, Überdruck oder im Vakuum in vollkommen betriebssicherer Weise in kürzester Zeit zu bewirken. Sie ist für eine Verbindung von Schliffteilen dieser Art ganz allgemein, also für Kugel-, Flach- bzw. Plan- und Normalschliffe, geeignet und insbesondere für eine Verbindung von Kugelschliffen von Bedeutung, bei welchen es bisher nicht möglich war, sie auf einfache und rasche Weise in der gewünschten Lage festzuhalten.
Im allgemeinen besteht bei dieser Ausführungsform das Verbindungsstück nur aus zwei im Abstand koaxial angeordneten offenen Klemmschellen und zwei einander diametral oder annähernd diametral gegenüberliegenden Federbügeln bzw. Verbindungsbügeln, so dass also auf jeden der beiden zu verbindenden Schliffteile eine Klemmschelle aufgebracht wird. Es kann jedoch, wenn dies in besonderen Fällen gewünscht wird, ein Verbindungsstück auch mehr als zwei Klemmschellen und/oder mehr als zwei Federbügel aufweisen.
Gemäss einer andern Ausführungsform weist das Verbindungsstück eine auf den einen der zu verbindenden Schliffteile aufzubringende offene Klemmschelle und einen durchgehenden, mit beiden Enden an der Klemmschelle befestigten Federbügel für die Halterung des zweiten Schliff teiles auf. Je nach der Art der zu verbindenden Schliffe ist dabei der Federbügel für den zweiten Schliffteil in verschiedener Weise ausgebildet. In dem Fall, dass zwei Schliffteile von rohrförmig ausgebildeten Teilen miteinander verbunden werden sollen, weist der Federbügel eine dem Umfang des betreffenden einen rohrförmigen Teiles entsprechende Ausnehmung zur Halterung dieses Teiles auf, und die Klemmschelle wird auf den andern rohrförmigen Teil aufgebracht.
Wenn beispielsweise ein an seinem oberen Ende flach ausgebildeter Schliffstopfen einer Flasche festgehalten werden soll, liegt der Federbügel zweckmässig quer über der
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Klemmschelle und ist mit seinen Enden mit dem Rückenteil bzw. den Seitenteilen der Klemmschelle verbunden. Der obere Teil des Federbügels liegt in diesem Fall auf dem oberen flachen Ende des Schliffstopfens flach auf und drückt diesen dadurch in den Hals der Schliffflasche. In dem Fall, dass ein Festhalten eines Schliffhahnes bzw.
Hahnkükens in seinem zugehörigen Hahngehäuse erfolgen soll, verläuft der Federbügel gleichfalls zweckmässig quer über die Klemmschelle, und seine beiden Enden sind mit den Seitenteilen derselben verbunden, wobei jedoch entsprechend der Lage des Hahnes eine entsprechende Ausnehmung in dem quer über die Klemmschelle verlaufenden Teil des Federbügels für einen Eingriff des in Axialrichtung der Klemmschelle verlaufenden Griffteiles des Hahnkükens vorgesehen sein kann.
Es kann in diesem Zusammenhang erwähnt werden, dass bereits eine Sicherung für Flaschenzapfen bekannt ist, die aus einem federnden, mehr als einen Halbkreis umschliessenden Metallband besteht, das unten Umbördelungen zum Unterfassen eines Flaschenkopfes und oben die Flaschenmündung wenigstens teilweise übergreifende Teile aufweist. Eine solche Sicherung ist aber nicht zum Verbinden von Schliffteilen verwendet worden und ist im übrigen für eine Verbindung von zwei rohrförmigen Formstücken ungeeignet, weil es keine Möglichkeit zum Festhalten des zweiten Formstückes gibt.
Ferner kann in diesem Zusammenhang auch noch erwähnt werden, dass Verbindungseinrichtungen für Schliffteile bekannt sind, die aus einem Stück aufgebaut sind und einerseits eine auf den einen der zu verbindenden Schliffteile aufzubringende offene Klemmschelle und anderseits einen auf den zweiten Schliffteil aufzubringenden zweiten offenen Halterungsteil aufweisen, der einen Umfang von weniger als 180 hat und mit der ersten Klemmschelle durch einen Federbügel verbunden ist.
Bei dieser Verbindungseinrichtung wird aber der zweite Schluneil nicht durch den zweiten Halterungsteil als solchen, d. h. nicht durch dessen Umgriff bzw. federndes Umfassen gehalten, sondern der zweite Schliffteil hat einen oder mehrere Vorsprünge oder schneckenförmig ausgebildete Kanten, auf den bzw. die der zweite Halterungsteil durch Drehen der mit ihm starr verbundenen ersten Klemmschelle zum Anliegen bzw.
Einrasten gebracht wird. Ein Verschieben der ersten Klemmschelle auf dem Schliffteil, auf dem sie aufgebracht ist, wird dadurch verhindert, dass der obere Rand dieser Klemmschelle gegen einen vorspringenden
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oder Kanten erfolgen kann und damit die teuren Schliffteile zumindest vorübergehend für eine solche Art von Verbindung unbrauchbar sind. Dazu kommt noch, dass das Aufbringen der Verbindungseinrichtung verhältnismässig lange Zeit erfordert und die Anfertigung der Schliffteile wegen des Erfordernisses einer genauen Abmessung der Vorsprünge oder Kanten sehr kostspielig ist.
Bei allen angeführten Ausführungsformen weisen der oder die Federbügel in axialer Richtung der Klemmschelle bzw. Klemmschellen und die Klemmschelle bzw. die Klemmschellen in Durchmesserrichtung eine gewisse Elastizität auf. Als Material für die Herstellung der Klemmschellen und Federbügel wird am zweckmässigsten ein Metall verwendet, und die Verbindung zwischen diesen Teilen erfolgt am besten durch Vernieten, Löten oder Punktschweissen.
Die Erfindung wird nachstehend unter Bezugnahme auf zwei in der Zeichnung veranschaulichte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemässen Verbindungsstückes näher erläutert. Die Fig. 1 und 2 zeigen ein Verbindungsstück, das zur Verwendung an einem Durchgangshahn mit eingeschliffenem Hahnküken bestimmt ist, in Gebrauchslage bzw. in Draufsicht. Die Fig. 3 veranschaulicht die vorzugsweise Ausführungsform des erfindungsgemÅassen Verbindungsstückes, das sich insbesondere zur lösbaren Verbindung von Schliffteilen mit Kugelschliffen eignet, und die Fig. 4 und 5 zeigen dieses Verbindungsstück in Ansicht gegen die axiale Symmetrieebene bzw. in Richtung der Längsachse des Verbindungsstückes.
In Fig. 1 ist ein in ein Glasrohr 9 eingeschalteter Durchgangshahn 10 dargestellt, dessen Hahnküken 11 in das Hahngehäuse 12 eingeschliffen ist und einen Griffknebel trägt. Das Hahnküken ist zweckmässig durch einen am unteren Ende aufgestreiften Gummiring gegen vollständiges Herausfallen in Abwesenheit des Verbindungsstückes gemäss der Erfindung gesichert. Um den oberen Teil des mit einem Randwulst 14 versehenen Hahngehäuses 12 ist eine in Durchmesserrichtung federnde, offene Klemmschelle 15 gelegt, die durch den Randwulst 14 gegen Abgleiten nach oben gesichert ist und einen Federbügel 16 trägt, dessen beide Enden 17 mittels Nieten 19 an den Seitenteilen 18 der Klemmschelle 15 befestigt sind.
Wie Fig. 2 erkennen lässt, hat der Federbügel in der Mitte einen einseitig offenen Ausschnitt 20 für die Achse 21 des Gritfknebels 13.
Fig. 3 zeigt zwei Glasrohre 22 und 23, deren aneinander anliegende Enden mit Kugelschliffen 24
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und 5 erkennen lassen, eine offene Klemmschelle 28 mit zwei in bezug auf die Klemmschellenmittelebene symmetrisch angeordneten Federbügeln 30, 31 verbunden, die an ihren andern Enden mit einer weiteren, zur ersten Klemmschelle 28 koaxial liegenden, offenen Klemmschelle 29 verbunden sind. Die Federbügel weisen in axialer Richtung und die Klemmschellen in Durchmesserrichtung eine gewisse Elastizität auf, so dass das Verbindungsstück ohne Schwierigkeit auf die zu verbindenden Teile aufgebracht und von diesen wieder abgenommen werden kann.
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Ganz allgemein kann gesagt werden, dass die mittels der Verbindungsstücke gemäss der Erfindung zusammengehaltenen Schliff teile durch Abstreifen der Klemmschelle oder der Klemmschellen von ihrem jeweiligen Träger jederzeit sofort voneinander gelöst werden können. Die Verbindungsstücke gewährleisten infolge ihrer besonderen Ausbildung einen zuverlässigen Zusammenhalt der verbundenen Schliffteile, schalten aber trotzdem die Gefahr von Brüchen der verbundenen Teile sowohl beim Aufbringen, als auch bei der Abnahme der Klemmschellen nahezu vollständig aus.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verbindungsstück zur raschen Verbindung von zwei Schliffteilen, insbesondere Kugelschliffen, von Laboratoriumsgeräten, dadurch gekennzeichnet, dass es zwei auf die beiden zu verbindenden Schliffteile aufzubringende offene Klemmschellen mit zwei an diesen Klemmschellen befestigten und vorzugsweise in axialer Richtung der Klemmschellen elastischen Federbügeln aufweist.