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Deckel für Kochtöpfe od. dgl.
Die Erfindung betrifft einen Deckel für Kochtöpfe od. dgl., an dessen Oberseite ein in der Deckel- mitte befestigter federnder Bügel angeordnet ist, dessen Enden zum Untergreifen des Kochgeschirrwulstes hakenförmig abgebogen sind. Es ist ein Ziel der Erfindung, beliebige Kochtöpfe als Druckkochtöpfe ver- wendbar zu machen, um auf diese Weise die Anschaffungskosten, die für einen Druckkochtopf üblicher
Bauart aufzubringen sind, wesentlich herabzusetzen. Durch Verwendung des neuartigen Deckels soll es daher möglich sein, Nahrungsmittel od. dgl. unter erhöhtem Druck von ganz bestimmter Grösse zu kochen.
Durch die Schweizer Patentschrift Nr. 54291 wurde ein Deckel bekannt, an dessen Oberseite ein Bü- gel angeordnet und in der Deckelmitte befestigt ist. Die Enden des Bügels sind hakenförmig abgebogen, damit sie den Wulst des Kochgeschirres untergreifen können. Der bekannte Deckel besitzt einen Aus- schnitt, der durch eine unten am Deckel angeordnete, drehbare Scheibe, die ebenfalls einen Ausschnitt und noch einen zweiten, durch ein Sieb verdeckten Ausschnitt besitzt, entweder ganz geschlossen, ganz geöffnet oder durch das Sieb verschlossen werden kann, da die Scheibe durch eine über dem Deckel be- findliche Kurbel, die mit der Scheibe in Verbindung steht, unter dem Einschnitt im Deckel beliebig ein- gestellt werden kann. Der genannte Ausschnitt dient dazu, den Zustand der Speisen während des Kochens überprüfen zu können, ohne den Deckel abnehmen zu müssen.
Damit ein derartiger Deckel gefahrlos verwendet werden könnte, müsste dafür gesorgt sein, dass die Öffnung im Deckel nicht zur Gänze abge- schlossen werden kann. In diesem Falle kocht jedoch das Gut unter Atmosphärendruck, wobei in keiner
Weise eine Verminderung der. Kochzeit erzielbar ist. Steigt jedoch bei völligem Abschluss des Deckels der Druck im Inneren des Geschirrs an, so würde beim Öffnen der Sichtöffnung insbesondere flüssiges Kochgut herausspritzen und eine Gefahr für die Bedienungsperson bedeuten.
Gegen die vorstehenden Ausführungen könnten nun folgende Argumente vorgebracht werden ; a) dass man selbstverständlich nur soviel flüssiges Kochgut in dem Topf einfüllen wird, dass ein Herausspritzen des Gutes nicht möglich ist, b) dass auch beim bekannten Topf ein geringer Überdruck des Dampfes auftreten dürfte, da im Topf dauernd Dampf entwickelt wird, der nicht ins Freie entweichen kann, c) dass bei Fehlen eines Überdruckes die beiden Klemmen überflüssig wären.
Zu a) ist anzuführen, dass bei Auftreten eines Überdruckes im Topf und plötzlichen Öffnen des Ausschnittes allein der entweichende Dampf schon für die Bedienungsperson, die das im Geschirr befindliche Gut betrachten will, eine Gefahr darstellt. Da der Dampf noch Teilchen des Kochgutes mit sich reisst, wird diese Gefahr noch erhöht, wobei ausserdem noch eine Beschmutzung der in Nähe des Kochtopfes befindlichen Gegenstände auftritt. Was nun das Argument betrifft, die Füllung des Geschirrs entsprechend zu wählen, damit eben-nichts herausspritzt, so wird hiebei durch Verminderung der Füllung lediglich eine Verminderung der Kochleistung erreicht, nicht aber das Herausspritzen verhindert, da unter Druck stehender Dampf auf jeden Fall entweichen wird und hiebei immer Teilchen des Kochgutes mitgerissen werden.
Bezüglich des unter b) angeführten Argumentes wird ausgeführt, dass das dauernde Entwickeln von Dampf allein noch nicht das Auftreten eines Überdruckes nach sich ziehen muss. Der Ausschnitt im Deckel kann nämlich während der Dampfentwicklunb offen sein, so dass es durchaus möglich ist, dass ein Teil des Dampfes auch durch den Ausschnitt entweicht.
Schliesslich sei noch zu dem unter c) angeführten Argument bemerkt, dass aus dem Vorhandensein der Klemmen nicht unbedingt auf das Vorhandensein eines Überdruckes geschlossen werden muss, da auch ein Kochen bei geöffnetem Ausschnitt möglich, ja sogar wahrscheinlich ist und die Klemmen schliesslich auch
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dazu dienen können, ein Herabfallen des Deckels beim Verschieben des Kochgeschirrs auf dem Herd zu vermeiden. Aus Vorstehendem kann nun geschlossen werden, dass der vorbekannte Kochtopf gar nicht zur
Verwendung als Überdruckkochtopf bestimmt ist, sondern lediglich daran gedacht ist, nach dem Kochen den Ausschnitt im Deckel zu schliessen, um ein schnelles Entweichen des Dampfes zu verhindern und so- mit die Speisen im Topf länger warm zu halten.
Um nun einen Geschirrdeckel zu schaffen, der es gestattet, unter erhöhtem Druck, u. zw. unter einem erhöhten Druck von ganz bestimmter Grösse zu kochen, ist erfindungsgemäss über dem ersten Bügel, senk- recht zu diesem ein zweiter, federnder, mit hakenförmigen Enden versehener Bügel angeordnet, welcher den ersten Bügel in der Mitte kreuzt, wobei in der Mitte des Deckels, wie an sich bekannt, ein Über- druckventil befestigt ist. Durch diese Ausgestaltung eines Deckels der eingangs erwähnten Art ist es mög- lich, Nahrungsmittel oder auch andere Kochgüter unter erhöhtem Druck von gamz bestimmter, durch die
Belastung des Überdruckventils gegebener Grösse zu kochen, wobei die beiden Bügel dazu dienen, dem
Deckel einen sicheren Halt auf dem Kochgeschirr zu geben.
Durch die deutsche Patentschrift Nr. 865046 ist nun zwar die Anordnung eines Überdruckventils in der Mitte eines Deckels bekannt. Dieses Überdruckventil dient zur Befestigung des Deckels an einem Handgriffhalter. Dieser Handgriffhalter hat nun bügelförmig Gestalt, ist jedoch an den freien Enden nicht mit Haken versehen, sondern an einem Ende mit einem Handgriff, während das andere Ende überhaupt frei endigt. Dieser Deckel, für sich betrachtet, kann nicht an einem Geschirr befestigt werden, da die an den Bügeln angeordneten Haken fehlen, die mit einem Wulst des Geschirrs verbindbar sind. Um den vor- bekannten Deckel an einem Geschirr zu befestigen, muss vielmehr ein eigener Ring vorgesehen werden, der eine wesentliche Verteuerung und Verkomplizierung der Handhabung mit sich bringt.
Schliesslich wurde auch durch die USA-Patentschrift Nr. 1, 724, 101 ein Geschirrdeckel mit einem Überdruckventil und zwei am Deckel befestigten und die Ränder des Deckels überragenden Klemmen bekannt, wobei mittels der Klemmen der Deckel dichtend an den Rand der Geschirröffnung pressbar ist. Weiters weisen bei dem bekannten Deckel die Klemmen an ihren freien Enden Haken od. dgl. auf, die mit einem Ansatz des Geschirrs verbindbar sind. Die Klemmen sind durch Nietung mit dem Deckel verbunden. Die Nieten sind in der Nähe des Deckelrandes angeordnet, so dass die wirksame Federlänge der Klemmen nur gering, dieFeder somit hart ist und einer Durchbiegung. einen grossen Widerstand entgegensetzt.
Die hohe Steifigkeit kann bei Ansteigen des Druckes innerhalb des Geschirrs zu Unfällen führen, da der Dampfdruck stark ansteigen muss, um den Deckel entgegen dem Federdruck vor der Auflagefläche am Geschirr abzuheben.
Unter dem hohen Druck ist nun, normales Geschirr vorausgesetzt, ein Zerreissen des Geschirrs nicht ausgeschlossen, so dass neben dem üblichen Überdruckventil zusätzlich'ein Sicherheitsventil angeordnet werden muss. Dies Massnahme bedingt jedoch ein Ansteigen der Kosten für einen derartigen Deckel.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform des Erfindungsgegenstandes dargestellt.
Fig. 1 zeigt einen, längs der Linie 1-1 in Fig. 2 geführten Schnitt durch einen, an einem Geschirr befe- stigten Deckel. Fig. 2 ist der der Fig. 1 zugeordnete Grundriss.
Mit 2 ist ein Deckel bezeichnet, an dessen Oberseite ein in der Deckelmitte befestigter Bügel 1 angeordnet ist, dessen Enden zum Untergreifen des Kochgeschirrwulstes 3 hakenförmig abgebogen sind. Über dem Bügel 1 ist senkrecht zu diesem ein zweiter federnder Bügel la angeordnet, der ebenfalls mit hakenförmigen Enden versehen ist. Der Bügel la kreuzt den Bügel 1 in der Mitte des Deckels 2, wo ein Überdruckventil 4 angeordnet ist. Zwischen dem Deckel 2 und der Auflagefläche des Deckels am Kochgeschirr kann eine Gummidichtung 5 vorgesehen sein, die zweckmässig in einer U-förmigen Rille der Deckelkante liegt. Bei grossem Überdruck kann der Dampf zwischen dem Deckel und dem Geschirr entweichen. Die Bügel bzw. deren hakenförmige Enden werden, bedingt durch deren Formgebung, bei Auftreten eines Überdruckes stärker gegen den Wulst des Geschirrs gepresst.