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Käseform
Die Erfindung betrifft eine Käseform mit einem losen, aus plattenförmigem Material angefertigten, aufgeschlitzten Wandteil, einen sogenannten Wickel, der im Innern der Käseform verschiebbar angeord- net ist.
Käseformen dieser Art sind insbesondere zur Herstellung gepresster Käse bekannt, und wenn für die
Form ein "äusserer" Deckel benutzt wird, d. h. ein Deckel mit einem Kragen, der während des Pressvor- gangs aussen um die obere Kante des Wickels herum liegt, wird die Form normalerweise so angewendet, dassder Wickel beim Beginn des eigentlichen Pressens nur ein Stück in die Form herunter geführt ist, aber allmählich mit dem Fortschreiten des Pressens mehr und mehr nach unten gepresst wird. Hieraus folgt, dass man dafür sorgen muss, eine solche Menge Käsemasse anzuwenden, dass der Wickel nicht in den Boden gepresst ist, bevor ein ausreichendes Pressen der Käsemasse erreicht ist.
Es ist selbstverständlich schwierig, die Menge der zu nehmenden Käsemasse so genau abzupassen, dass ein ausreichendes Pressen erreicht ist, gerade wenn der Wickel den Boden erreicht hat, und man sorgt deshalb dafür, so viel Käsemasse zu neh- men, dass man ausreichend Sicherheit für das Fertigwerden des Pressens hat, bevor der Wickel ganz in den Bodengegangenist. Die Erfahrung zeigt, dass normalerweise, wenn das Pressen abgeschlossen ist, ein ge- wisser Abstand vom Formboden zur unteren Kante des Wickels vorhanden sein wird, ein Abstand, der er- fahrungsgemäss recht klein gehalten werden kann und beispielsweise 1/2 bis 1 cm und bisweilen vielleicht bis zu 1, 5 oder 2 cm als Maximum betragen kann.
Unter den angeführten Umständen wird unter der unteren Kante des Wickels eine"Ausbeulung"der Käsemasse entstehen, die am fertiggepressten, der Form entnommenen Käse als verunzierender und in vielen Fällen sehr lästiger Rand auftritt, der weggeschnitten werden muss. Wenn es sich z. B. um die Herstellung der sogenannten rindenlosen Käse handelt, ist das Wegschneiden des genannten Randes eine Notwendigkeit, um beim späteren Evakuieren (Luftleermachen) der Tüten aus Kunststoffolien, in die die Käse eingepackt werden, zu erreichen, dass sich das Folienmaterial glatt an den Käse anlegt.
Aber selbst wenn es sich um Rindenkäse handelt, wird man, wenn nicht aus andern Gründen, so des Aussehens wegen, den genannten Rand wegschneiden, was nicht nur mit einem Materialverlust, sondern auch mit Extraarbeit und unter allen Umständen mit einem weniger guten Aussehen der Käseoberfläche gleichbedeutend ist.
Die erwähnten Nachteile. entstehen, ob von Formen, bei denen Käsetücher benutzt werden, die Rede ist, oder von Formen, bei denen keine Käsetücher benutzt werden. Die Nachteile werden bei Anwendung dererfindungsgemässenKäseform vermieden, die dadurch gekennzeichnet ist, dass der Boden in der Käse- form im ganzen Umkreis der Formwand eine Rinne aufweist, die den unteren Teil des Wickels umschliesst, wenn dieser gegen die Formwand anliegend ganz in die Form hineingeschoben ist, wobei die Breite der Rinne im wesentlichen der Plattendicke des Wickels entspricht und die Rillentiefe so bemessen ist, dass bei fertiggepresster Käsemasse die untere Kante des Wickels in die Rille hineinragt.
Die Bezeichnungen"Boden"und"unterer Teil"sollen hier nur bedeuten, dass von der Endwand, gegen welche der Wickel während des Pressens verschoben wird, und dem Teil des Wickels, der dieser Endwand am nächsten ist, die Rede ist, sollen aber dagegen nichts darüber zum Ausdruck bringen, wieweit die genannten Teile während des Gebrauchs tatsächlich nach oben oder nach unten oder auf andere Weise gekehrt sind. Mit "Boden" wird die unmittelbar mit der Käsemasse in Berührung kommende Endwand be-
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zeichnet, ganz gleich, ob diese die einzige Endwand ist, oder z. B. lose auf einer andern, äusseren End- wand angebracht ist.
Die Bezeichnung"Rillentiefe"soll eine Höhe bezeichnen, die erfahrungsgemäss aus- reichend ist, um bei der Käseherstellung, für die die Käseform berechnet ist, zu sichern, dass die untere
Kante des Wickels mindestens bis zur Rinne herunterreichen wird.
Die Rinne in der erfindungsgemässen Käseform soll so schmal wie möglich sein, also gerade breit ge- nug, damit der Wickel darin ungehindert auf-und abbewegt werden kann. Während des Gebrauchs der
Form kann eine dünne Haut aus Käsemasse zwischen den unteren Teil des Wickels und der inneren Wand der Rinne hineingepresst werden. Wenn diese Haut nicht bereits beim Herausnehmen des Käses von selbst abfällt, kann sie leicht abgestrichen werden, ohne Spuren auf der Oberfläche des Käses zu hinter- lassen.
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eines solchen Einsatzes hat viele Vorteile, unter anderem den, dass die Reinigung erleichtert wird. Der
Einsatz kann zur Anbringung in bereits in Gebrauch befindlichen Formen hergestellt und verkauft werden.
Die Erfindung betrifft daher auch einen losen Einsatz zur Anwendung in einer Käseform der bespro- chenen Art. Dieser lose Einsatz ist nach einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass er aus einer Scheibe besteht, deren Durchmesser kleiner als die Käseform ist und deren Höhe (Dicke) etwa der gewünschten Rinnentiefe für den unteren Teil des Wickels entspricht, wobei die Scheibe eine
Vorrichtung zu ihrer Zentrierung gegenüber der Käseform aufweist.
Um die genannte Scheibe so leicht wie möglich zu machen, kann sie erfindungsgemäss aus einem verhältnismässig dünnen, vorzugsweise mit Rippen oder ähnlichen Stützorganen versehenen Plattenstück bestehen, das einen von der Kante ausgehenden Kragen aufweist, welcher die innere Wand in der Rinne in der Käseform bildet. Die Stützorgane sollen einem Beugen des Plattenstückes während des Pressens der Käsemasse entgegenwirken.
Die Führungsorgane für den Einsatz können auf verschiedenste Art ausgestaltet sein. So kann erfindungsgemäss unten an der Scheibe ein entlang des Umkreises der Scheibe verlaufender, von der Scheibe herausragender Flansch oder eine nach aussen gebogene Kante vorhanden sein, der bzw. die als Abstandhalter dient, so dass die Scheibe nach Einsetzen in die Form immer den gewünschten Abstand von der Formwandentsprechendder Rinnenbreitehat. Diese Ausführungsformhat den besonderen Vorteil, praktisch für jede Konstruktion von Käseformen der hier besprochenen Art mit Wickel benutzt werden zu können. Sie kann somit stets für solche Formen benutzt werden, deren Wände von unten einen ganz schmalen, nach innen ragenden Flansch, berechnet zur Anbringung einer losen Bodenplatte, besitzen.
An Stelle eines Flansches oder einer nach aussen gebogenen Kante können die erfindungsgemässen Führungsorgane von Ansätzen od. zahn1. Teilen gebildet werden, die mit geeignetem Zwischenraum von dem unteren Teil der Scheibe herausragen, welche Ausführungsform den Vorteil hat, materialsparend und besonders leicht her- stellbarzusein. Wennhiervon"unterem"Teil der Scheibe die Rede ist, bezieht sich dies auf die Lage der Scheibe. in der Käseform, indem "unten" an der Scheibe dem Boden in der Rinne entspricht.
Wie bereits erwähnt, kann die Erfindung mit Vorteil angewendet werden, sowohl bei Käseformen, bei denen Käsetücher benutzt. werden, als auch bei siebdurchlöcherten Käseformen, die ohne Käsetücher benutzt werden. Bei der Anwendung der Erfindung in Verbindung mit letztgenanntem Formtyp wird auf besonders praktische Weise vermieden, dass der Molkeabfluss auf einem Streifen der Oberfläche des Käses, der nicht vom Wickel gedeckt wird, weniger gut wird.
Die Erfindung wird in Verbindung mit den auf der Zeichnung gezeigten Beispielen für Ausführungformen für eine Käseform und einen erfindungsgemässen Einsatz näher erklärt. In der Zeichnung zeigen : Fig. 1 schematisch und im Schnitt eine Ausführungsform fUr die erfindungsgemässe Käseform mit einem losen Einsatz, die Fig. 2 und 3 ebenfalls schematisch und im Schnitt einen Teil von zwei weiteren Ausführungsformen für erfindungsgemässe Käseformen, Fig. 4 schematisch den in Fig. 1 gezeigten Einsatz von unten gesehen und Fig. 5 denselben Einsatz im Schnitt nach der Linie A-A in Fig. 4.
Die in Fig. 1 gezeigte Form hat eine Formwand 1, einen äusseren Endboden 2 und einen losen Einsatz 3, der mit der Formwand 1 eine Rinne 4 bildet, worin die untere Kante an einem Wickel 5 beim Pressen der in der Form befindlichen Käsemasse 6 heruntergehen kann. Der Einsatz 3 hat Stützrippen 7, um zu sichern, dass sich der aus einer verhältnismässig dünnen Platte angefertigte Einsatz währenddes Pressens nicht durchbiegt. Am Wickel 5 ist ein Deckel 8 mit einem Kragen 9 angeordnet, der um den oberen Rand des Wickels herumgreift, so dass ein auf den Deckel ausgeübter Druck den Wickel in die Form hineinschiebt. Der Deckel kann mit einer nicht dargestellten Verstärkung versehen sein.
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