<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstell. ung eines Werkzeuges
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung eines Werkzeuges, das zur Erzeugung von
Spritz-, Blas-oder Pressteilen aus Kunststoff mit lederartiger Struktur dient, und bei dem die zur For- mung der Kunststoffteile dienende Oberfläche an unregelmässig über die Oberfläche verteilten Stellen ge- ätzt wird.
Es ist bisher bekannt, Kunststoffteile mit einer verhältnismässig regelmässigen, pünktchenartigen Nar- bung zu versehen. Das Aussehen dieser Kunststoffteile ist von dem eines glatten Glanzleders ohne jede
Schwierigkeiten zu unterscheiden, so dass Taschen aus derartigem Werkstoff sofort als Kunststofftaschen zu erkennen sind und wesentlich weniger wertvoll und elegant aussehen. Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, Kunststoffteilen ein solches Aussehen zu verleihen, dass sie von Glanzlederteilen nicht mehr oder nur bei gründlicher Untersuchung unterschieden werden können. Mit den bekannten Verfahren, bei denen die Struktur der zur Formung der Kunststoffteile dienenden Oberfläche in die Form graviert oder gehämmert wurde, war diese Aufgabe nicht zu lösen.
Die bei diesen Verfahren entstehende Narbung ist entweder zu regelmässig oder die Höhenunterschiede in der Narbung sind zu gross und grob, so dass schon aus diesem Grunde auf den ersten Blick zu erkennen ist, dass es sich nicht um einen natürlichen Werkstoff handelt.
Es ist ein Ätzgravierverfahren bekannt, bei dem die Arbeitsfläche des Rohwerkzeuges mit einem als Ätzgrund bezeichneten Abdeckmittel überzogen wird. Auf das so vorbereitete Rohwerkzeug wird das Urmodell aufgesetzt und leicht angedrückt, so dass der Ätzgrund an den zum Tragen kommenden Stellen des Rohwerkzeuges verdrängt wird und am Urmodell beim Abheben vom Rohwerkzeug haften bleibt. Das Rohwerkzeug wird dann dem Angriff einer Säure ausgesetzt, welche das überschüssige Metall an den blanken Stellen wegätzt. Ausserdem gibt es Verfahren zur Herstellung einer porösen Oberfläche an metallischen Werkstoffen, beispielsweise Eisen oder Stahl, bei welchen der Werkstoff mit einer porösen Schutzschicht versehen und anschliessend mit metallösenden Mitteln behandelt wird, worauf die Schutzschicht in bekannter Weise entfernt wird.
Schliesslich ist ein Verfahren zum Verzieren von Oberflächen durch Einpressen bekanntgeworden, gemäss dem die Fläche gegen eine Anzahl über eine Unterlagsplatte verteilte Körper, z. B. Kugeln, gedrückt wird.
Zur Vermeidung dieser vorher erwähnten Nachteile wird nunmehr gemäss der Erfindung vorgeschlagen, dass dem Ätzmittel gasförmige, flüssige oder feste Stoffe zugesetzt werden, welche eine gleichmä- ssige Auftragung des Ätzmittels auf die zur Formung der Kunststoffteile dienende Oberfläche verhindern. Zweckmässigerweise besitzen die dem Ätzmittel zugesetzten festen Stoffe ein hohes spezifisches Gewicht und bestehen ausserdem aus einem Material, welches vom Ätzmittel nicht angegriffen wird. Beispielsweise können die dem Ätzmittel zugesetzten festen Stoffe als winzige Kügelchen ausgebildet sein, welche vorzugsweise aus Blei bestehen.
Durch das erfindungsgemässe Verfahren wird erreicht, dass die Höhenunterschiede in der Oberfläche viel kleiner gehalten werden können als dies beispielsweise bei gravierten Oberflächen möglich ist. Ausserdem ist die Struktur infolge des an verschiedenen Stellen nicht völlig gleich intensiv angreifenden Ätzmittels und der Unregelmässigkeit der Stellen, an welchen das Ätzmittel angreifen kann, nicht gleich- förmig'oder regelmässig, so dass ein natürlicher Eindruck entsteht. Gasförmige Zusätze führen beim Auftragen des Ätzmittels auf die Form zur Bildung feinster Bläschen. An den Stellen, an denen die Bläschen an der Formoberfläche liegen, erfolgt keine Ätzung, so dass auch hier die Erhöhungen und Vertiefungen unregelmässig angeordnet sind.
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1