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Das wesentlichste Kennzeichen für die Erfindung ist, wie oben gesagt wurde, die Anwendung einer nachgiebigen Unterlage zwischen dem Bett und dem Blech. Die Unterlage kann z. B. aus Gummituch, Pappe,
Gips, Sägespänen, Fiberplatten, Holz, Plastik oder Kork bestehen. Die Unterlage kann in ihrer Gesamtheit aus einem und demselben Material bestehen. Für gewisse Zwecke kann man in einer Unterlage verschiedene
Materialien kombinieren, u. zw. sowohl horizontal wie auch vertikal Das schafft zusätzliche Möglichkeiten für die
Erzeugung von Unterschieden im Profil des Werkstückes. Besonders ausgeprägt wird die Diskontinuität des
Werkstoffes in der Unterlage dann gewählt, wenn man eine wohl definierte und abgegrenzte Lochbildung erreichen will.
Bei Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung ist es ebenfalls von Bedeutung, wie das Bett gebildet wird. Laut Erfindung soll das Bett die Unterlage stützen. Es sollte daher aus einem Werkstoff bestehen, der die Bewegung des Bleches und der Unterlage abbremsen oder zum Stillstand bringen kann. Solche Betten oder Unterlagen bestehen beispielsweise aus einem Kiesbett, einer Betonplatte oder einer Stahlplatte. In der
Regel soll also dieses Bett aus einem Material mit geringer Kompressibilität bestehen. Unter Umständen kann es aus dem gleichen Material wie die Unterlage bestehen.
Im Prinzip verfährt man bei Ausführung der Erfindung auf folgende Weise :
Auf einem in der Regel ebenen Grund, beispielsweise direkt auf dem Erdboden, wird ein Bett erstellt, beispielsweise aus Kies, Beton oder Metall. Auf dieses Bett legt man die Unterlage aus einem Material gemäss der Erfindung, d. h. einem Material, das das Vermögen besitzt, die Energie der Stosswelle durch Verformung aufzufangen. Die Formgebung der Unterlage und ihre Zusammensetzung wählt man in Abhängigkeit von der gewünschten Reliefbildung im Werkstück.
Auf die Unterlage legt man das zu verformende Werkstück, beispielsweise ein Blech. Nun verteilt man den Sprengstoff auf der Oberfläche des Bleches so, dass er den Konturen des zu erzeugenden Musters folgt, u. zw. derart, dass man nach der Zündung verschiedene Verformungsgrade im Blech erhält, die in ihrer Gesamtheit die Form des Endproduktes bestimmen.
Der Sprengstoff wird dann gezündet. Bei der Detonation wird das Blech durch die Detonationswelle vom Sprengstoff in Richtung gegen das Bett verdrängt. Die Verformung des Bleches erfolgt partiell verschieden stark-was unter anderem davon abhängt, wie man die Unterlage geformt hat-in der Richtung der Detonationswelle, wobei die Verformung dort am grössten sein wird, wo das Blech am stärksten verdrängt wird, d. h. wo der Sprengstoff die kräftigste Wirkung hat, und wo die Unterlage die günstigsten Voraussetzungen dafür schafft, dass das Blech in der Richtung der Detonationswelle ausweichen kann.
Hiebei liefert die Formgebung des Sprengstoffes laut Erfindung ein Relief etwa in der Form, in der vorher der Sprengstoff angeordnet war, jedoch abhängig vom Aufbau der Unterlage. Mit andern Worten, das Musterbild des Sprengstoffes wird auf das Blech als Relief überführt.
Nachfolgend ist an Hand der Zeichnungen ein praktisches Beispiel der Durchführung der Erfindung beschrieben.
Fig. l zeigt eine Anordnung zur Durchführung des Verfahrens gemäss der Erfindung in Draufsicht. Fig. 2 zeigt den Schnitt II-II aus Fig. 1.
Auf dem Boden-l-liegt das Kiesbett-2--, auf welchem die Unterlage --3-- liegt. Diese besteht aus einer porösen Holzfaserplatte mit einer Dicke von 20 mm. Auf der Platte --3-- befindet sich ein rostfreies Blech--4--, das gemäss Erfindung mit dem Muster --5-- versehen werden soll. Das Muster ist aus Sprengstoffteig--6--in Strangform gebildet.
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Sprengstoffstrang--8--verbunden. Der Strang--8--endet vorzugsweise in einer Sprengstoff-Kugel, welche wieder vom Sprengstoff, der das Muster bildet, durch eine (nicht dargestellte) 2 bis 3 mm dicke Schaumgummischeibe getrennt ist, um den Zündstoss abzuschwächen. Aus diesem Grunde wird auch der Sprengstoffstrang an den Sprengmittelteig, der das Muster bildet, tangential herangeführt.
Das Verfahren gemäss der Erfindung bringt gegenüber den klassischen Verformungsmethoden eine ganze Reihe von Vorteilen : Das Verfahren verlangt weder die zur Durchführung der klassischen Verformungsmethoden notwendigen Anlagen und Maschinen noch die bei andern Explosionsverformungsverfahren notwendigen Sicherheitsmassnahmen, wie z. B. Bunker. Es ist ausserdem sehr schnell durchführbar.
Zur Herstellung von kleineren Serien, beispielsweise künstlerischer Produkte, wie Reliefs, für architektonische Zwecke wird der Sprengteig von Hand geformt und auch von Hand im gewünschten Muster ausgelegt. Bei der Herstellung grosser Serien, z. B. von technischen Produkten, benutzt man vorteilhaft Matrizen, in welche das Muster eingeschnitten ist, u. zw. mit hoher Präzision. Das Material solcher Matrizen kann Holz, Plastik oder leicht bearbeitbares Metall mit geringer Wärmeausdehnung zur Erhaltung der Genauigkeit sein. Das Sprengmittelmuster wird dann einfach durch Ausfüllen der in der Matrize befindlichen Vertiefungen erhalten, wobei das Sprengmittel in Pulverform, in Teigform oder im flüssigen Zustand (mit Erstarrungsvermögen) vorliegen kann. Das Muster wird dann auf das Blech aufgebracht.
Diese einfache, reproduzierbare Herstellung auch von sehr genauen industriellen Produkten gibt dem Verfahren gemäss der Erfindung eine grosse Beweglichkeit bezüglich der Wahl des Musters.
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Ein anderer sehr wesentlicher Vorteil des Verfahrens gemäss der Erfindung ist, dass dieses die Herstellung von mit Muster versehenen Blechen in praktisch jeder Grösse zulässt, was bei den konventionellen Methoden nicht möglich ist, wo die Grösse der Pressen die Dimensionen des Produktes begrenzt. Dies gilt nicht nur bezüglich der Breite und der Länge der Bleche, sondern auch in gewisser Hinsicht bezüglich der Dicke, da die Presskräfte des Sprengmittels bedeutend grösser sind als die der konventionellen Pressen.
Ein weiterer wesentlicher Vorteil ist der Fortfall von das Blech formenden Stahlmatrizen.
Das Verfahren gemäss der Erfindung kann überall dort angewendet werden, wo Blech verformt werden soll.
Das Verfahren eignet sich nicht nur für die künstlerische Ausschmückung von Aussenseiten und Innenräumen in der Architektur, sondern auch für das Tiefziehen von Industrieerzeugnissen in sehr grossen Mengen. Es kann ferner beispielsweise zur Herstellung von Giessformen für Kunststoffe u. dgl. angewandt werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zur Explosionsverformung von Metallwerkstücken, insbesondere von Blechen, wobei ein Sprengstoff auf einer Seite des Werkstückes zur Explosion gebracht und das abgestützte Werkstück dadurch ausgebaucht und gegebenenfalls gelocht, vorzugsweise aber nur ausgebaucht wird, und wobei die Art und das Mass der Verformung des Werkstückes durch die Anordnung und Menge des Sprengstoffes bestimmt werden,
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satt anliegend auf eine auf ihrer dem Werkstück abgewandten Seite abgestützte, plastisch nachgiebige Unterlage aufgebracht wird.
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