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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 18987. SEBASTIAN BECKER IN ENNENDA (SCHWEIZ).
Relevierverfahren zur Herstellung von Zeugdruckwalzen.
Bei dem bisher in der Molettengravure üblichen Verfahren zur Herstellung von Zeugdruckwalzen werden auf der mit Asphaltlack überzogenen Muttermolette die Hachuren (Schraffen) teicht gezogen bezw. geritzt, während die freizuhaltenden Stellen in üblicher Weise bemalt oder bedruckt werden, worauf die den Boden (Decker oder Grund) bildenden Stellen mit Salpetersäure nur so tief geätzt werden, dass der Graveur die Hachuren noch von Hand aus nachgravieren kann. Hiezu bedarf es jedoch einer grossen Handfertigkeit, um die den Docker bildenden Stellen gleichmässig und rein zu bekommen, wie dies be- sonders bei bödigen Dessins erforderlich ist.
Bei Herstellung von Reliefs oder Patrizen für Dessins mit durchgehendem, den Grund ausfüllendem Muster mussten bisher die frei zu haltenden Stellen auf dem Relief von Hand aus freigelegt bezw. ausgeputzt werden.
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der Muttermolette bezw. Freilegung und Nachbesserung der freien Stellen auf dem Relief einer Zeichnung mit durch den Grund gehender Musterung) entfallen, wodurch eine gleichmässigere Gravure und eine grosse Ersparnis an Arbeit erzielt wird.
Vor Durchführung des eigentlichen Relevierverfahrens werden zunächst auf einer blank geputzten Muttermolette die dorn Dessin entsprechenden SteDeu in üblicher Weise mit Asphaltlack bemalt oder bedeckt und hierauf die dem Grund entsprechenden, freiliegenden Stellen oder der sogenannte #Tisch" dieser Dessin-Muttermolette so tief unter das Niveau der Dessinstetleu
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musters einer fertigen, gut gehärteten Muttermolette entspricht, worauf die so vorbereitete Dessin-Muttermolette gehärtet wird.
Sodann wird das den Gegenstand vorlegender Erfindung bildende Releviervorfnhren in der Weise durchgeführt, dass unter abwechselnder Benutzung der beiden gehärteten Matrizen verschiedener Eigenschaft, nämlich der Hachurenmutter bezw. der das Grundmuster tragenden Walze einerseits und der Dessin-MuttermoIette andererseits das Relief in die noch nicht gehärtete Patrizenwalze einreleviert wird, so dass letztere nach dem Härten dazu verwendet werden kann, das Relief von der Patrize auf die für den Druck der Stoffe dienende Kupferwalzo zu übertragen.
Fig. 1 der beiliegenden Zeichnung veranschaulicht die Dessin-Muttermolette in der
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zeigt eine der vorrätigen Hachurenmuttermoletten in der Seitenansicht und Fig. 4 einen Querschnitt durch diese Molette nach der Linie C-D in Fig. 3, Fig. 5 zeigt die Patrizenwalze nach Beendigung des mit den beiden Moletten Fig. 1 und 3 durchgeführten Relevierverfahrens. Fig. 6 zeigt in einem Querschnitt die bereits mit der Hachurenmolette bearbeitete Patrizenwalzo während der Bearbeitung mit der Dessin-Muttermolette.
Die in der angegebenen Weise fertiggestellte Dessin-Muttermolette (Fig. 1, 2) besitzt tief geätzte, in der Zeichnung schwarz ausgefüllte Stellen b, zwischen welchen die Figur c erhaben hervortritt. Ausserdem trägt die Molette a die üblichen Pikots (Körner) d, welche das Verschieben der Molette während des nachfolgenden Verfahrens verhindern. Die Hachurenmolette f besitzt ohne Rücksicht auf die Musterung die eingravierten Schraffen ! l.
Die Tiefe der geätzten Stollen b der Dessin-MuttermoIette a entspricht der Höhe dieser
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noch nicht gehärtete patrizenwalze A wird zuerst mit der Hachurenmutter bezw. mit der die Grundmusterung enthaltenden Molette bearbeitet, so dass die Hachuren bezw. das
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erhabenen Stellen der Dessin-Muttermolette a niedergedrückt, wie bei cl in Fig. 6 ersiehtlich, während die dem Grund entsprechenden Hachuren g' der Patrizenwalze h inerhalb der ausgeätzten Stellen b der Dessin-Muttermolette Platz finden, also nicht niedergedrückt werden, wodurch der Decker oder Boden bezw. das Bild des Grundmusters unverletzt bleibt. Nach Beendigung des Relevierverfahrens erhält man eine Patrize für ein Dessin mit Dächer bozw.
Grundmuster, welch letzteres (bezw. die Hachure) auf der Patrize ebenso rein und gleichmässig erscheint, als auf der Muttermolette selbst.
Die Hachuren-Muttermoletten sind als unentbehrliche Werkzeuge stets im Vorrat fertig vorhanden, so dass dieselben für das vorliegende Verfahren ohne weiteres in Verwendung kommen können. Die Muttermoletten, welche das durch den Grund gehende Muster eingraviert enthalten, werden auf einer bekannten Teilmaschine voll aufgepresst und müssen so gross sein, als es der Rapport der Zeichnung erfordert. Diese beiden Arten von Muttermoletten (Matrizen) stehen zur wiederholten Reproduktion immer wieder zur Verfügung. Durch entsprechende Wahl der Hachurenmutter aus dem Werkzeugvorrate können nach Belieben grobe und feine Hachuren bei gleichbleibendem Dessin einreleviert werden, auch ermöglicht das vorliegende Verfahren, entweder den Decker oder das Dessin mehr oder weniger auf den Stossen hervortreten zu lassen.
Da die bisher von Hand aus durchgeführten Vorrichtungen auf mechanischem Wege sich vollziehen, so wird eine wesentliche Ersparnis an Arbeit erzielt und die mit der Patrize hergestellten Zeugdruckwalzen ermöglichen die Herstellung reiner und schöner Druckware.