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Schreibvorrichtung für Registriergeräte
Die Erfindung betrifft eine Schreibvorrichtung für Registriergeräte für technische, biologische oder auch für medizinisch-diagnostische Messungen, z. B. Elektrokardiographen, mit unmittelbar sichtbarer
Aufzeichnung der durch elektrische Messimpulse ausgelösten Ausschläge eines Messwerkzeigers.
Es handelt sich hiebei um Registriergeräte mit einem entsprechend den von den Messstellen gelieferten und gegebenenfalls verstärkten elektrischen Strom- oder Spannungsschwankungen um die Messwerk- achse schwingenden und als Schreibarm ausgebildeten Zeiger und mit einer dicht vor dem Schreibarm angeordneten Schreibunterlage, welche vorzugsweise die Form einer geraden, senkrecht zur Laufrichtung des Aufzeichnungsträgers stehenden Kante aufweist, wobei zwischen der Schreibunterlage und dem Schreibarm ein bandförmiger Aufzeichnungsträger, z. B. in Form eines Papierbandes, und zwischen dem Schreibarm und dem Aufzeichnungsträger ein mit entgegengesetzter Richtung gegenüber letzterem laufender bandförmiger Farbträger, z.
B. in Form eines Kohlepapierstreifens, mit einer durch Andrücken des Schreibarmes übertragbaren Schicht einer Farbe oder eines Pigmentes versehen ist.
Eine unmittelbare Aufzeichnung der Zeigerausschläge wird gegenüber einer photographischen deshalb bevorzugt, weil letztere sehr kostspielig wird, wenn, was normalerweise der Fall ist, zur ununterbrochenen Registrierung während einer grösseren Zeitspanne Aufzeichnungsträger von erheblicher Länge benötigt werden. Demzufolge wird neuerdings für die genannten Anwendungsgebiete ein Verfahren zur Erzeugung der Schreibspur auf dem Aufzeichnungsträger benutzt, welches ähnlich wie bei Schreibmaschinen mit einem Pigmentträger, z. B. einem Kohlepapierstreifen, arbeitet.
Dabei läuft der Aufzeichnungsträger über eine Schreibunterlage, insbesondere zur Erzielung einer geradlinigen Aufzeichnung über eine Kante, und an dem als Schreibarm ausgebildeten Zeiger des Messwerkes vorbei. während der Farbstoffträger ebenfalls über die Kante. u. zw. vorzugsweise zwischen Aufzeichnungsträger und dem Schreibarm und mit relativer Geschwindigkeit gegenüber dem Aufzeichnungsträger. entlang geführt wird, so dass durch die Reibung beim Andruck des Schreibarmes eine den Schreibarmausschlägen folgende Farbstoffspur auf den Aufzeichnungsträger übertragen wird.
Indessen leidet dieses sich verbreitende Verfahren der Aufzeichnung auch an einer als schlechter dings verfahrensbedingt angesehenen Unvollkommenheit, welche darin besteht, dass der Pigmentträger bei der gewohnten Anordnung die gebildete Schreibspur überdeckt, wodurch die unmittelbare Einanderzuordnung der Schreibarmbewegung und der erst später an irgendeiner Stelle des Gerätes auf dem Aufzeichnungsträger zum Vorschein kommenden Schreibspur nicht möglich ist.
In dieser Hinsicht wird nun ein ganz unerwarteter und technisch wichtiger Fortschritt erzielt, wenn gemäss der vorliegenden Erfindung bei der beschriebenen Art von Registriergeräten eine derartige Anordnung der genannten Organe des Schreibteiles gewählt wird, dass sowohl die Ausschlagsbewegung des Sehreibarmes als auch die gerade aufgezeichnete Schreibspur im wesentlichen gleichzeitig vom gleichen Ort aus sichtbar sind, indem unmittelbar vor dem Ende des Schreibarmes und im wesentlichen parallel zur Schreibkante verlaufend eine Vorratskassette mit leporelloartig gefaltetem Farbträger oder eine Vor- - atsrolle des Farbträgers oder eine denselben in die entgegengesetzte Richtung zurückführende Umlenkrolle
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gelagert ist, wobei die Rollen bzw.
Kassetten im Verhältnis zu ihrer Länge schmal sind und der Farbträger den die Schreibspur tragenden Aufzeichnungsträger höchstens über eine dem Rollendurchmesser entsprechende Strecke abdeckt. Die Erfindung beruht also auf der Erkenntnis, dassesnicht im Wesen des Pigmentschrtübverfahrens liegt, dass im Gegensatz zu andern, dafür aber kostspieligeren und umständlicheren Aufzeichnungsverfahren der Schreibarmausschlag und das Entstehen der Aufzeichnungsspur auch dann nicht gleichzeitig vom gleichen Beobachtungsort aus sichtbar sind, wenn der Aufzeichnungsträger und der Pigmentträger etwa gleich breit sind und parallel oder antiparallel, vorzugsweise jedenfalls mit einer Relativgeschwindigkeit. zueinander durch die Schreibstelle geleitet werden.
Ein Vorläufer des Erfindungsgedankens begnügte sich, insbesondere zum Zwecke der Einstellung der Nullinie oder der Amplitudengrösse. lediglich mit einer gleichzeitigen visuellen Beobachtung der Schreibspur und einer Lichtmarke. die von einem am Schreibarm oder am Anker des Messwerkes befestigten Ablenkspiegel neben der Schreibspur, erzeugt werden sollte. Da aber der Schreibarm auf solche Weise nicht selbst sichtbar wurde, war eine vollkommene Kontrolle der Betriebsbereitschaft des Schreibarmes noch nicht gewährleitet.
Weitere Merkmale der Erfindung werden an Hand der Zeichnungen erläutert, welche verschiedene Ausführungsformen der erfindungsgemässen Einrichtung schematisch darstellen. Hiebei zeigt Fig. 1 eine Ausführungsform mit im wesentlichen horizontaler Anordnung des Registrierstreifens, Fig. 2 eine Ausbildungsform mit einer ändern Lage des Messwerkes,. Fig. 2a im Schnitt eine besondere Ausbildung des Pigmentträger-Vorrates, die Fig. 3 und 4 weitere Ausbildungsarten der erfindungsgemässen Einrichtung, die sich durch die Art der Anordnung des Messwerkes und der Führung des Pigmentträgers unterscheiden.
Bei den Ausführungsformen nach den Fig. 1 und 2 ist der Farbstoffträger 2 zwischen dem Aufzeichnungsträger 1 und dem Schreibarm 4 geführt, indem ersterer von einer vergleichsweise schlanken Vorratsrolle 2a ab-bzw. auf eine solche schlanke Rolle aufgewickelt wird, die dicht vor der Spitze des Schreibarrnes4liegt und seine Bewegung nicht hemmti dadurch werden gleichzeitig die gebildete Schreibspur Id und der schreibende Teil des Schreibarmes4mit ausreichender gegenseitiger Zuordnungsmöglichkeit sichtbar. Als Schreibunterlage wird eine Schreibkante 3 bevorzugt, über welche der Aufzeichnlingsträger 1 mit Hilfe von Antriebsrollen lc und vorzugsweise unter spitzwinkliger Umlenkung um die Kante geführt wird. Unter Umständen sind noch weitere FÜhrungsrollen la und 1b für den Aufzeichnungsträger vorgesehen.
Im allgemeinen wird der von der Vorratsrolle 2a abgewickelte und von Rollen 2b angetriebene Pigmentträger, z. B. ein Kohlepapierstreifen, gegenläufig zum Aufzeichnungsträger zwischen letzterem und dem im Messwerk 5 drehbar gelagerten Schreibarm 4 vorbeigeführt. An der Andruckstelle des Schreibarmes auf der Schreibkante kommt es dann zur reibenden Berührung zwischen den beiden Bändern, die zu einer ausreichenden Pigmentübertragung auf den Aufzeichnungsträger und zur Bildung der Schreibspur führt.
Beim Ausführungsbeispiel gemäss Fig. 2 wird der Aufzeichnungsträger 1 von unten, vorzugsweise schräg von unten mit spitzwinkliger Umlenkung an der Schreibkante 3 zugeführt und hinter dieser waagrecht weggeführt. Der Farbstoffträger 2 wird von einer im wesentlichen senkrecht oberhalb der Schreibkante 3 gelagerten, schlanken Vorratsrolle 2a lotrecht zwischen dem Schreibarm 4 und dem Aufzeichnungsträger 1 nach unten bewegt, u. zw. mittels der Antriebsrollen 2b. Das Messwerk 5 ist schräg unterhalb der Schreibkante 3 angeordnet, so dass der Schreibarm 4 mit waagrechter Drehachse in der Nullage im wesentlichen lotrecht steht. Eine leichte Krümmung des Schreibarmes 4 vermindert eine Störung seines Ausschlages durch die Bewegung des Pigmentträgers 2.
In Fig. 2a ist ine leporelloförmige Bevorratung des Aufzeichnungsträgers 2 in einer ziemlich dicht vor der Spitze des Schreibarmes angebrachten, dessen Bewegung nicht hindernden Kassette 2d dargestellt, die den Vorteil hat, dass sie wesentlich dünner sein kann als eine Vorratsrolle 2a und dadurch ein geringeres Sichthindernis bildet.
Eine besonders günstige Lösung ergibt die Verwendung von schlanken, gegebenenfalls auch paarweise angeordneten Umlenkrollen 2c für den Pigmentträger 2 gemäss Fig. 3, da diese Rollen wesentlich dünner und schlanker als Vorratsrollen und auch in ihrer Dicke nicht veränderlich sind und infolgedessen ein geringeres Hindernis für die gleichzeitige Beobachtung des Schreibarmes und der Schreibspur bilden. Diese Umlenkrollen 2c sind parallel zur Schreibkante 3 und dicht vor der Schreibarmspitze 4 angebracht, so dass der Pigmentträger 2 in doppelter Lage zwischen dem Schreibarm und dem Aufzeichnungsträger mit der Pigmentschicht aussen liegend hindurchbewegt wird.
Durch Verwendung eines Paares von Umlenkrollen 2c gemäss der Fig. 3 wird auch gewährleistet, dass das Band des Aufzeichnungsträgers 1 und die beiden Bandteile des Pigmentträgers 2, wenn auch mit geringem Abstand, so doch äusserst dicht übereinanderliegen und ein geringer Andruck des Schreibarmes zur Erzeugung der Schreibspur ausreicht. Im übrigen kann die Lage der verschiedenen Organe auch anders gewählt werden, etwa gemäss Fig. 2.
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Eine gegebenenfalls mögliche und verbesserte Lösung des Erfindungsgedankens zeigt Fig. 4 : Ein an der Spitze des Schreibarmes 4 befestigter, möglichst dünner und masseloser Zeiger 4a, der um die Vor- ratsrolle 2a für den Pigmentträger 2 herumgeführt ist, zeigt die Bewegung des Schreibarmes, so dass bei
Ansicht von oben die Zuordnung der Schreibarmbewegung zur entstehenden Aufzeichnungskurve gewähr- leistet ist.
Der Erfindungsgedanke lässt sich dann besonders leicht verwirklichen, wenn die Laufgeschwindigkeit des Pigmentträgers im Vergleich zu derjenigen des Aufzeichnungsträgers wesentlich geringer ist, damit schlanke Vorratsrollen für den Pigmentträger bzw. sehr dünne Vorratskassetten für einen leporelloartig gefalteten Vorrat verwendet werden können, die an sich schon ein geringes Sichthindernis darstellen. Man kann dann kombinierte Packungen von Aufzeichnungsträgerpapier und Pigmentpapier bereitstellen, wel- che im hohlen Kern einer grösseren Rolle Aufzeichnungspapier eine eingeschobene schlanke Rolle Pig- mentpapier enthalten.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schreibvorrichtung für Registriergeräte mit einem entsprechend den von den Messstellen gelieferten Strom- oder Spannungsschwankungen um die Messwerkachse schwingenden und als Schreibarm ausgebildeten Zeiger und einer dicht vor dem Schreibarm angeordneten Schreibunterlage, welche vorzugsweise die Form einer geraden, senkrecht zur Laufrichtung des Aufzeichnungsträgers stehenden Kante aufweist, wobei zwischen der Schreibunterlage und dem Schreibarm ein bandförmiger Aufzeichnungsträger und zwischen dem Schreibarm und dem Aufzeichnungsträger ein mit entgegengesetzter Richtung gegenüber letzterem laufender, bandförmiger Farbträger mit einer durch Andrücken des Schreibarmes Ubertragba- ren Schicht einer Farbe oder eines Pigmentes vorgesehen sind, dadurch gekennzeichnet,
dass unmittelbar vor dem Ende des Schreibarmes (4) und im wesentlichen parallel zur Schreibkante (3) verlaufend eine Vorratskassette (2d) mit leporelloartig gefaltetem Farbträger (2) oder eine Vorratsrolle (2a) desFarbträgers (2) oder eine denselben in die entgegengesetzte Richtuug zurückführende Umlenkrolle (2c) gelagert ist, wobei die Rollen bzw. Kassetten im Verhältnis zu ihrer Länge schmal sind und der Farbträger (2) den die Schreibspur (ld) tragenden Aufzeichnungsträger (1) höchstens über eine dem Rollendurchmesser entsprechende Strecke abdeckt, so dass gleichzeitig mit der Schreibarmbewegung auch die erzeugte Schreibspur bereits dicht hinter der Schreibstelle sichtbar ist.