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Gerüst für Reparaturarbeiten an Brücken
Die Erfindung betrifft eine weitere Ausgestaltung eines Gerüstes für Reparaturarbeiten an Brücken, das ein oben am Fahrbahnrand bzw. auf dem Gehsteig laufendes, mit einem aussenseitig abwärtsreichen- den Träger starr verbundenes Fahrwerk aufweist, nach Patent Ni. 213946, wonach das Fahrwerk lediglich aus einem für sich standfesten Gerüstwagen besteht und an dem als Fachwerk. msgebildeten Träger wenig- stens eine sich nur über den Bereich unterhalb des seitlich auskragenden Brückensaumes einwärts erstrek- kende Arbeitsbühne befestigt ist.
Wie im Stammpatent beschrieben wurde, ermöglicht es diese Ausführung den an und für sich von der Brückenunterseite her nur schwer zugänglichen Brückensaum zu erreichen und dort Überprüfungs- und Instandsetzungsarbeiten von der Arbeitsbühne aus vorzunehmen, wobei zufolge der
Verbindung der Arbeitsbühne mit dem Gerüstwagen Standortveränderungen des Gerüstes rasch und einfach durchgeführt werden können. Im Stammpatent wurde aber auch beschrieben, dass bisher für die Instand- setzung-un Inspektionsarbeiten am eigentlichen Tragwerk der Brücke meist schon bei der Grundkonstruktion besondere Massnahmen getroffen werden müssen, um diese Arbeiten zu ermöglichen. So ist es bekannt, unterhalb des Längstragwerkes sich quer zum Tragwerk erstreckende, verfahrbare Wagen vorzusehen oder von vornherein am Tragwerk Laufstege anzuordnen.
Bei der Anordnung von Arbeitswagen ergibt sich die Schwierigkeit, dass von vornherein eine erhebliche konstruktive Einschränkung für den Bau der Brücke gegeben ist, wenn der Wagen über die gesamte Brückenlänge (also auch über Pfeiler hinweg) verfahrbar sein soll. Anderseits ist es mit erheblichen Kosten verbunden, wenn für jedes Brückenfeld ein eigener Wagen vorgesehen wird. Bei bekannten Gerüsten, die zwei an jedem Brückensaum angeordnete Laufrollaggregate aufweisen, die je ein Ende eines unter der Brücke angebrachten, als Arbeitsbühne dienenden Trägers über Vertikalträger halten, ist es wieder notwendig, nach Befahren eines Brückenfeldes den Träger abzumontieren, um den Brückenpfeiler herumzubefördern. und ihn dann neuerlich mit den Laufrollaggregaten zu verbinden.
Alle diese Nachteile werden durch die Erfindung beseitigt, die-ausgehend von einem Gerüst nach Patent Nr. 213946 - im wesentlichen darin besteht, dass am Träger ein, vorzugsweise ebenfalls als Gitterträger ausgebildeter, als Laufsteg dienender Ausleger aufgehängt ist, der um eine Vertikalachse aus einer zum Brückensaum parallelen Stellung unter das Tragwerk der Brücke einschwenkbar ist. Der Träger kann allenfalls mit Auflagen zur Bildung einer grösseren Arbeitsbühne versehen werden. Vom Ausleger aus können die am Haupttragwerk der Brücke anfallenden Instandsetzungsarbeiten durchgeführt werden. Der Ausleger kann entweder an Stelle der im Stammpatent beschriebenen Arbeitsbühne oder auch in Verbindung mit einer derartigen Arbeitsbühne vorgesehen sein.
Im letzteren Fall wird der Ausleger vorzugsweise unterhalb der Arbeitsbühne drehbar am Träger gelagerte. Bei der ersteren Ausführung wird man den Ausleger höhenverstellbar am Träger befestigen, damit von ihm aus in seiner ausgeschwenkten Stellung der Brückensaum erreicht werden kann. Überdies ermöglicht die Höhenverstellbarkeit die Angleichung des Gerüstes an verschiedene Tragwerksstärken. Die Länge des Auslegers wird zweckmässig so bemessen, dass der in seiner quer zur Längsrichtung der Brücke liegenden Arbeitsstellung wenigstens bis zur Quermitte der Brücke reicht, so dass von ihm aus wenigstens die eine Hälfte des Tragwerkes erreichbar ist. Die zweite Hälfte des Tragwerkes kann durch Befahren der andern Brückenseite mit dem Gerüst erreicht werden.
Wenn eine Brücke mehrere Felder aufweist, dann ist es möglich, den Ausleger vor dem Erreichen eines Pfeilers in seine parallel zum Brückensaum liegende Stellung auszuschwenken, das Gerüst am Pfeiler vor-
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beizufahren und den Ausleger hinter dem Pfeiler wieder in die Arbeitsstellung zurückzuschwenken. Daher ist ein Abmontieren des Auslegers vor der Bearbeitung verschiedener Brückenfelder von ihm aus unnötig.
Nach einer bevorzugten Ausführung des Erfindungsgegenstandes ist der Ausleger um ein den Träger umschliessendes und an diesem gemeinsam mit dem Ausleger über ein Hubwerk höhenverstellbar gelagertes Ringspurlager od. dgl. verschwenkbar. Um das Verschwenken zu erleichtern, kann das Gewicht des Auslegers durch ein an seinem kürzeren, über das Ringspurlager hinausragenden Ende angebrachtes Gegengewicht abgeglichen sein.
. In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise veranschaulicht. Es zeigt Fig. 1 schematisch ein Gerüst bei in der Arbeitsstellung befindlichem Ausleger und Fig. 2 den untersten Gerüstteil mit dem Ausleger in Draufsicht.
Mit 1 wurde das schematisch angedeutete Haupttragwerk der Brücke bezeichnet, über das der Brükkensaum 2 seitlich auskragt. Auf dem Brückensaum ist ein Gerüstwagen 3 fahrbar, der in der Fahrtrichtung eine beträchtliche Länge aufweist und an dem aussenseitig ein säulenförmiger Gitterträger 4 befestigt ist, der weit nach unten reicht. Am Träger 4 sind über nicht dargestellte Streben verbundene ringförmige Lager 5,6, 7 längsverschiebbar geführt, die jeweils den einen Spurkranz eines Ringspurlagers bilden, mit dem weitere, mit einem ebenfalls als Gitterträger ausgebildeten Ausleger 8 verbundene Gegenlagerstücke (beispielsweise Rollen, oder Gegenlagerringe) in Eingriff stehen.
Der Ausleger 8 kann somit um die Spurlager 5, 6, 7 verschwenkt und zusätzlich gemeinsam mit diesen Spurlagem über, beispielsweise im Bereich des Lagers 5 angreifende Seile, Ketten od. dgl. mit Hilfe einer Hubvorrichtung angehoben werden. Bei in der eingezeichneten Stellung befindlichem Ausleger 8 kann von ihm das Haupttragwerk 1 der Brükke erreicht werden. Nach Verschwenken des Auslegers um 900 ist vom Ausleger - der dann entsprechend hochgezogen wird-auch der Brückensaum erreichbar. Es ist noch zu erwähnen, dass der Gerüstwagen an seiner gegen die Brückenmitte zu weisenden Seite mit einem Gegengewicht versehen sein kann. Allenfalls kann auch an dem an der andern Seite des Trägers 4. vorgesehenen Teil 9 des Auslegers ein Gegenwicht angebracht werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Gerüst für Reparaturarbeiten an Brücken, das ein oben am Fahrbahnrand bzw. auf dem Gehsteig laufendes, mit einem aussenseitig abwärts reichenden Träger starr verbundenes Fahrwerk aufweist, nach Patent Nr. 213946, wonach das Fahrwerk lediglich aus einem für sich standfesten Gerüstwagen besteht und an dem als Fachwerk ausgebildeten Träger wenigstens eine sich nur über den Bereich unterhalb des seitlich auskragenden Brückensaumes einwärts erstreckende Arbeitsbühne befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, dass am Träger (4) ein vorzugsweise ebenfalls als Gitterträger (8) ausgebildeter, als Laufsteg dienender Ausleger aufgehängt ist, der um eine Vertikalachse aus einer zum Brückensaum (2) parallelen Stellung unter das Tragwerk (1) der Brücke einschwenkbar ist.