<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung der neuen Verbindung O, O-Dimethyl-O- (4-nitro-3-methyl- phenyl)-thionophosphat
In der Schädlingsbekämpfung spielt heute die Verwendung von 0, 0-Dimethyl-0- (4-nitro-phenyl)- thionophosphat eine dominierende Rolle. Der Nachteil dieser Verbindung für die Praxis ist die relativ hohe Warmblüter-Toxizität des genannten Esters. Es wurde schon versucht, diese hohe Toxizität durch geeignete Substitution im Phenylrest herabzusetzen.
Das bekannte 0, 0-Dimethyl-0- (4-nitro-3-chlor- phenyl)-thionophosphat (vgl. deutsche Patentschrift Nr. 921870) hat zwar eine geringe WarmblüterToxizität, in der Praxis hat aber diese Verbindung nicht die Bedeutung erlangt, wie das vorgenannte 0, 0-Dimethyl-0- (4-nitro-phenyl)-thionophosphat.
EMI1.1
(4-nitro-3-methylphenyl)-thionophosphat der Formel
EMI1.2
sich bei einer geringen Warmblüter-Toxizität durch hervorragende insektizide Wirkung auszeichnet. Während das 0, 0-Dimethyl-0- (4-nitrophenyl)-thionophosphat praktisch nur eine geringe Wirkung auf fressende Insekten (Raupen und Käfer) ausübt, können mit 0, 0-Dimethyl-0- (4-nitro-3-methylphenyl)-thionophosphat auch gerade fressende Insekten in hervorragender Weise abgetötet werden.
Diese eigenartige und in der Praxis gewünschte Wirkung war durch die Substitution einer MethylGruppe in der 3-Stellung des Phenyls nicht vorauszusehen.
Die folgenden Beispiele mögen die Herstellung und Wirkung der neuen Verbindung erläutern :
Beispiel 1 :
EMI1.3
61 g (0, 4 Mol) l-Methyl-3-hydroxy-6-nitrobenzol (Städel, Ann. 259 [1890], S. 210 ; Fp. 1300 C) und 56 g (0, 4 Mol) feingepulvertes Kaliumcarbonat werden in 250 ml Methyläthylketon suspendiert. Nach halbstündigem Erwärmen auf 60-70 C setzt man 0, 5 g Kupferpulver zu und tropft danach 65 g (0, 4 Mol) Dimethylthionophosphorsäurechlorid hinzu, wobei man eine kleine Wärmetönung beobachtet. Nach 2stündigem Erwärmen auf 70-80 C lässt man erkalten, saugt ab und wäscht das Filtrat mit 250 ml Benzol nach. Das Filtrat wäscht man mit Wasser, bis es nicht mehr gelb gefärbt ist.
Nach dem Trocknen über Natriumsulfat destilliert man das Lösungsmittel ab und erhält danach 104 g eines hellbraunen, klaren Öles. Ausbeute 94% der Theorie.
EMI1.4
<tb>
<tb>
Berechnet <SEP> für <SEP> Mol-Gewicht <SEP> 277, <SEP> 2 <SEP> : <SEP> N <SEP> 5, <SEP> 05%, <SEP> S <SEP> 11, <SEP> 57%, <SEP> P <SEP> 11, <SEP> 18% <SEP> ; <SEP>
<tb> Gefunden <SEP> : <SEP> N <SEP> 4, <SEP> 96%, <SEP> S <SEP> 11, <SEP> 87%, <SEP> P <SEP> 11, <SEP> 21%. <SEP>
<tb>
Die DL50 dieser Verbindung an der Ratte per os beträgt zirka 500 mg/kg.
Beispiel 2 : Eine Lösung der nach der vorstehenden Herstellungsvorschrift erhältlichen Verbindung in gleichen Gew.-Teilen Chlorbenzol wird mit der doppelten Menge eines handelsüblichen Emulgators
<Desc/Clms Page number 2>
auf Basis Benzyl-hydroxydiphenyl-polyglykoläther versetzt. Diese Mischung wird weiter mit Wasser auf eine Konzentration von 0, 001% (aktiver Bestandteil) verdünnt. Die so erhaltene Emulsion wird auf Buschbohnen (Phaseolus vulgaris), die mit den resistenten Formen von Spinnmilben (Tetranychus alteae Hanst) stark infiziert waren, bis zur Taufeuchte aufgesprüht. Die Auswertung nach 24 bzw. 48 Stunden zeigt eine 100%ige Abtötung der Schädlinge.
B eis pie13 : Werden Raupen (Plutella maculipennis) mit einer 0, 004%igen wässerigen Verdünnung eines folgenden Spritzmittels : 50% aktiver Bestandteil, 30% Xylol, 20% eines oxäthylierten Nonylphenols, bespritzt oder besprüht, so sind sie sehr schnell in einem Zustand starker Schädigung und verenden 100%ig in 1-2 Tagen.
Beispiel 4 : Stellt man aus 50% 0, 0-Dimethyl-0- (4-nitro-3-methylphenyl) -thionophosphat, 30 0 Cyclohexanon und 20% eines handelsüblichen nichtionogenen Emulgators ein wässeriges Spritzmittel her, das in einer Konzentration von 0, 001% angewendet wird, so können hiemit Blattläuse (Doralis fabae) an Cineraria oder Chrysanthemum restlos vernichtet werden.