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Vorrichtung zum Herstellen von Folien oder Beschichtungen auf
Trägermaterial
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Herstellen von Folien oder Beschichtungen auf Träger- material, wie Papier od dgl., aus zum Schrumpfen neigendem Material ohne Randverdickung mittels
Breitschlitzdüsen, deren Schlitzhöhe in den Randzonen geringer ist als im Mittelteil.
In der Technik sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung von Filmen oder Schichten im Gebrauch, bei denen aus giessfähigen, beispielsweise thermoplastischen, Materialien Filme oder Schichten herge- stellt werden, handle es sich nun um selbsttragende Filme oder um Schichten, die auf Trägerstoffe, wie
Papier, Gewebe u. dgl. aufgebracht werden.
Hiebei tritt nun der Übelstand auf, dass die zum Schrumpfen neigenden Materialien beim Austritt aus der Schlitzdüse, vermutlich infolge ihnen innewohnender elastischer Kräfte, durch Schrumpfung nicht nur eine Verringerung der Bahnbreite, sondern auch eine Verdickung der Randzonen zeigen. Diese verdickten Ränder fuhren zu Schwierigkeiten beim Aufwickeln des Filmes oder der beschichteten Bahn. Man hat sich daher bisher meist so geholfen, dass man die Ränder abgeschnitten hat. Dies bewirkt aber nicht nur eine oft unerwünschte Verringerung der Bahnbreite, sondern führt auch zu Verlusten an Material, das sich nicht in jedem Fall oder nur unter Beeinträchtigung der Wirtschaftlichkeit wieder aufarbeiten lässt.
Um die Regenerierung wenigstens eines Teiles dieses Abfalles zu ermöglichen, hat man bei der Beschichtung mit Polyäthylen bereits auch die Schicht breiter gestaltet als die Trägerbahn, so dass die abgeschnittene verdickte Randzone nur aus Polyäthylen bestand, das, allerdings mit Geldeinbusse, anderweitig wieder verwendet werden konnte.
Es wurde nun gefunden, dass es gelingt, die vorerwähnten Schwierigkeiten in technisch einfacher und wirtschaftlicher Weise zu überwinden, wenn bei der Vorrichtung zur Herstellung von Folien oder Beschichtungen auf Trägermaterial, wie Papier od. dgl., aus zum Schrumpfen neigendem Material ohne Randverdickung mittels Breitschlitzditsen, deren Schlitzhöhe in den Randzonen geringer ist als im Mittelteil, erfindungsgemäss im Bereich der beiden Randzonen des Schlitzes Einlagen zur Verringerung der Schlitzhöhe und somit zur Kompensierung der Randverdickung vorgesehen sind. Verstellbare Breitschlitzdilsen, bei denen die Spaltbreite und die Spaltlänge verändert werden kann, sind bekannt.
Diese Vorrichtungen weisen aber die oben beschriebenen Nachteile auf, da eine Verstellung der Düsen nur über die ganze Breite oder die ganze Länge vorgenommen werden kann.
An derartigen Düsen kann mit der erfindungsgemässen Vorrichtung die Randverdickung vermieden werden.
Zur Verwirklichung der Erfindung kann man technisch in verschiedener Weise vorgehen. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung besteht darin, dass die Einlagen aus den Düsenschlitz begrenzenden Drahteinlagen bestehen, die an dem inneren Ende einseitige spitzförmige Abschrägungen in einer Länge von z. B. etwa dem 2-8 fachen Drahtdurchmesser besitzen. Die Länge der Spitze wird zweckmässig etwa so lang gewählt wie die Breite der verdickten Beschichtungs-Zone. Zweckmässig erfolgt die Anspitzung so, dass eine lanzettförmige Abflachung des Drahtes erfolgt.
In einer anderen besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform der Erfindung wird die Randbegrenzung des Films nicht durch zeitlich eingeschobene Drähte, sondern durch in den Schlitz eingeführte, an der Innenkante einseitig scharfkantig angeschliffene Blechstreifen vorgenommen. Analog wäre es aber auch
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möglich, die Spinnlippen der Düse selbst so anzuschleifen, dass sie einen auf beiden Seiten engeren Spalt bilden.
Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist verschiedenartigster Anwendung fähig. So kann man die Rand- verdickung erfindungsgemäss auf einer oder beiden Seiten des Filmes oder der Schicht beseitigen. Das Verfahren kommt ferner für beliebige geeignete Materialien in Frage, die beim Ausgiessen oder Auspres- sen aus Schlitzdüsen eine Neigung zum Schrumpfen und zur Randverdickung zeigen. Insbesondere kom- men hier auch thermoplastische Materialien in Frage, beispielsweise verschiedenartige Hochpolymere, wie Polymere des Äthylens und seiner Derivate, Polyamide u. dgl.
Eine besonders vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wurde bei deren Anwendung für die Beschichtung von Trägerstoffen, wie Papier, gefunden. Für viele Anwendungszwecke ist es erwünscht, Bahnen mit unbeschichteten Randstreifen zu erhalten. Will man beispielsweise aus einer beschichteten Papierbahn
Beutel oder Säcke herstellen, so wird die Bahn zunächst mit ihren Rändern schlauchförmig zusammenge- klebt, wozu ein unbeschichteter Rand erwünscht ist. Bisher war dies nicht möglich. Man hatte sich daher bei der Schlauchbildung damit beholfen, dass man auf dem Schichtmaterial, wie Polyäthylen, haftende
Klebstoffe verwendete. Diese zeigen-aber verschiedene Nachteile, wie Geruchsbildung, schwierige Ver- arbeitbarkeit und bleibende Klebrigkeit.
Die Erfindung ermöglicht es nun, ohne Schwierigkeit schicht- freie Randstreifen zu erzeugen, indem die Schicht am Rand keine Verdickung, evtl. sogar eine leichte
Verdünnung erhält, so dass die derart beschichtete Bahn ohne weiteres aufgewickelt werden kann, ohne dass das Material an den Rändern der Rollen aufplatzt. Infolgedessen ist es möglich, mit diesem Material unter Verwendung beliebiger geeigneter Klebstoffe Schläuche zu bilden.
Die Erfindung gestattet es also nicht nur, die durch die Randverdickung bei der Erzeugung von Filmen oder Schichten aus schrumpfenden Materialien bisher auftretenden Schwierigkeiten in technisch einwand- freier und wirtschaftlicher Weise zu überwinden, sondern sie eröffnet auch diesen Verfahren weitere tech- nische Anwendungsgebiete.
Beispiel 1. Zur Herstellung eines mit Polyäthylen beschichteten Schrankpapieres wird eine Bahn von Cellulose-Papier von 60 g/m mit einem mehrfarbigen Anilindruck versehen und sodann durch eine
Beschichtungsmaschine geführt, in der aus einer Schlitzdüse etwa 10 g/m Polyäthylen in Form eines
Films aufgebracht werden. Die Breite des Polyäthylenfilms wird durch zwei Drähte von je 5 mm Durch- messer eingestellt, die auf beiden Seiten in die Schlitzdüse eingeführt werden. Diese Drähte sind in ihren
Enden auf je 15 mm Länge angespitzt. Die auf das Papier aufgebrachte Polyäthylenschicht zeigt keiner- lei Randverdickung, sondern läuft auf beiden Seiten gleichmässig aus.
Es entstehen daher bei der Erzeu- gung der Papierbahn keinerlei Abfallverluste ; lediglich sind, wie üblich, bei der nachträglichen Bearbei- tung die Randungenauigkeiten zu beseitigen, die bei den bekannten Verfahren zusätzlich zu den durch die Randstreifen-Abschneidung entstehenden erheblichen Abfälle ! hinzu kamen.
Beispiel 2 : Für die Erzeugung von Papiersäcken wird eine geeignete Bahn aus ungebleichtem Na- tron-Kraftpapier von 70 g/m in eine Beschichtungsvorrichtung eingeführt und in dieser mit einem Poly- äthylenfilm von 30 g/m beschichtet. Die Randbreite der Schichte wird durch zwei 5mm starke Drähte eingestellt, die auf beiden Seiten in die Schlitzdüse eingeführt werden. Sie werden so eingestellt, dass auf der einen Seite der Papierbahn die Schicht möglichst genau an den Rand der Papierbahn herangeführt wird, während auf der anderen Seite ein schichtfreier Streifen von etwa 2 cm Breite verbleibt. Die Drähte sind auf je 15 mm Länge vom Ende her angespitzt.
Dadurch tritt keine Randverdickung in der Polyäthy- lenschicht ein ; vielmehr läuft die Schicht auf beiden Seiten in gleichmässiger Stärke aus, so dass die Pa- pierbahn aufgewickelt werden kann, ohne dass auf der Seite des beschichtungsfreien Randstreifens Schwie- rigkeiten auftreten. Aus dem so erzeugten Papier lässt sich ohne weiteres unter Verwendung von Pflanzen- leim ein Schlauch bilden, wie er zur Herstellung von Säcken erwünscht ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Vorrichtung zum Herstellen von Folien oder Beschichtungen auf Trägermaterial, wie Papier od. dgl., aus zum Schrumpfen neigendem Material ohne Randverdickung mittels Breitschlitzdüsen, deren Schlitzhöhe in den Randzonen geringer ist als im Mittelteil, dadurch gekennzeichnet, dass im Bereich der beiden Randzonen des Schlitzes Einlagen zur Verringerung der Schlitzhöhe und somit zur Kompensierung der Randverdickung vorgesehen sind.