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Schnee-Ersatz für den Sommerskilauf
Gegenstand der Erfindung ist einSchnee-Ersatz für den Sommerskilauf, der sich durch besonders gute Gleit- eigenschaften, durch grosse Dauerhaftigkeit, durch billigen Gestehungspreis und durch einfache Herstellung und Anwendung auszeichnet. Durch eine besondere Ausgestaltung der fur diesen Schnee-Ersatz verwendeten Skier können ausserdem die Gleiteigenschaften auch bei ungünstigen Wiuerungsverhältnissen auf stets gleichbleibender Güte erhalten werden.
Bisher bekannte, als Schnee-Ersatz dienende Gleitbeläge aus Borstenschichten, Faserschüttungen, Salzen oder Kunststoffen verschiedener Art haben sich bis jetzt nicht in grösserem Umfang in der Praxis einführen lassen, weil die betreffenden Gleitbeläge entweder zu teuer sind oder nicht die wünschenswerten Gebrauchseigenschaften hinsichtlich Gleitfähigkeit, Abnutzungswiderstand und Witterungsbeständigkeit haben.
Die Erfindung schlägt demgegenüber als Schnee-Ersatz für Sommerskilauf einen staubfreien körnigen Mineralkies vor, dessen Körner mit einer dünnen Schmierölschicht überzogen sind. Bei Benutzung von Skiern mit ausreichend harten Laufflächen, z. B. mit Stahlblechbewehrung oder sonstigen Belegungsschichten möglichst grosser Abriebfestigkeit, eignet sich ein mit solchem eingeölten Kies belegter Hang vor- züglich zum Abfahrtslauf, Slalomlauf od. dgl. und gestattet die Ausführung der Schwünge im wesentlichen in derselben Weise wie auf Naturschnee.
Zweckmässig ist es, für die Schüttung auf der Piste eine Kiesmischung von im wesentlichen heterodisperser Korngrössenverteilung zu verwenden. Dadurch wird eine dichte Packung gewährleistet, die für
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Als Grundbestandteil des Schnee-Ersatzes nach der Erfindung kann sowohl natürlicher Mineralkies, z.
B. Flusskies, als auch ein Kies aus der Mineralienaufarbeitung dienen. Sehr günstige Ergebnisse wurden erzielt mit einem Kies (sogenannter" Setzql1arz") aus der Barytaufbereitung, der ausser Quarz (Sitz) noch einen gewissenprozentsatz (z. B.22%) von Schwerspat (BaSO4) enthält, der sich infolge seiner (im Verhältnis zum Quarz) bedeutend grösseren Weichheit günstig auf das Gleiten des Skiläufers, sowie auf die Verminderung des Abriebs des Skibelages auswirkt. Die Wahl der jeweiligen Kiessorte hängt von den örtlichen Verhältnissen und Fundstellen ab. In jedem Falle ist aber nach Möglichkeit dafür zu sorgen, dass der verwendete Kies im wesentlichen staubfrei ist, da die Gegenwart von Staub die Gleiteigenschaften beein-
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Die Korngrösse des verwendeten Kiesgemisches kann in weiten Grenzen schwanken. Sie soll im allgemeinen nicht zu klein sein, für den grössten Teil der Menge also beispielsweise zwischen 0, 5 und 15 mm liegen. Die Menge der Siebfraktion mit Korngrössen unter 0, 5 r'm soll im allgemeinen 25 Gewc-Olo der Ge-
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Gew.-o in der Korngrösse zwischen 1 und 5 mm lagen. Ein Gehalt an Staub, also an Teilen unter etwa 0, 03 mm, soll, wie gesagt, vermieden werden.
Zur Behandlung des Kieses kann billigstes Abfallöl, z.B. gebrauchtes Maschinenöl oder Automotorenöl. ver- wendet werden. welches in Mengen von wenigen kg je t Kies in einer Mischmaschine dem Kies beigemengt wird. Dazu kann eine Umlaufbetonmischmaschinedienen. in die der Kies eingefüllt, je t z. B. mit 3 - 10 kg gebrauchtem Autoöl versetzt und solange durchgemischt wird, bis sich die Körner mit einer gleichmässigen
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Ölschicht Überzogen haben. Diese Schicht auf den Einzelkörnern ist kaum bemerkbar, schmutzt auch nicht beim Hinfallen, bietet aber die Möglichkeit guten Gleitens. Mit dem so geölten Kiesmaterial wird dann die Piste in einer Schichtdicke von z. B. 10 bis 20 cm bedeckt.
Bei der Auswahl des verwendeten Schmieröls kommt es nur darauf an, dass die Viskosität ausreichend ist, um ein gutes Haften an den Körnern zu gewährleisten, wie es bei den gebräuchlichen Autoölen (Sommer- oder Winteröl) der Fall ist. Die zu der jeweils benutzten Kiessorte passende Ölmenge ist natürlich von der Korngrösse des Kiesgemisches abhängig und lässt sich durch einfaches Ausprobieren leicht bestimmen.
Ein besonderer Vorteil gegenüber bekanntem Schnee- Ersatzmaterialliegt in der ausserordentlichen Indifferenz des geölten Kieses als Gleitmaterial gegenüber Witterungseinflüssen. Auch längere Regenperioden
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nicht, als nach Aufhören des Regens die Gleitfläche in kurzer Zeit wieder trocknet und dann ebenso gleitfähig ist wie vorher.
Es hat sich auch gezeigt, dass ein mit gebrauchtem Autoöl nur leicht eingeölter staubfreier Körnerbelag selbst dann seine guten Gleiteigenschaften behält, wenn z. B. durch Überwintern, also lange auswaschende Einwirkung von Regen und Schnee, der Ölgehalt des Belages soweit abgenommen hat, dass es unter Umständen nur noch die an den Körnern haftenden Graphitteilchen des benutzten Abfallöles zu sein scheinen, die die Reibung zwischen den Körnern der Schüttung herabsetzen und damit die Gleitfähigkeit aufrechterhalten.
Ein besonderer Vorteil des staubfreien Kiesbelages nach der Erfindung besteht darin, dass er die Verwendung von Skiern mit Stahlblech-bewehrter Lauffläche gestattet. Eine solche Bewehrung sichert dem Ski neben guter Gleitfähigkeit auf der Schnee-Enatzpiste nach der Erfindung auch eine lange Lebensdauer infolge der geringen Abnutzung durch Reibung.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schnee-Ersatz zum Sommerskilauf, dadurch gekennzeichnet, dass er aus staubfreiem Mineralkies besteht. dessen Körner mit einer dünnen Schmierölschicht überzogen sind.