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Verfahren zum Bleichen von vollsynthetischen Fasern
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rung in die Praxis bisher auf Schwierigkeiten gestossen. Der Grund hiefür besteht darin, dass die erwähnten Lösungen, auch wegen ihres niedrigen pH-Wertes, die Fasern erheblich schädigen können.
Für das Bleichen von natürlichen oder künstlichen, jedoch nicht von vollsynthetischen Fasern sind auch alkalische Bäder auf Basis von Wasserstoffperoxyd oder bestimmten Perverbindungen unter Mitverwendung von Oxalaten bekanntgeworden, doch sind bei keinem dieser Bleichbäder Sulfomonopersäure oder Salze derselben empfohlen worden (vgl. die franz. Patentschriften Nr. 786. 938 und Nr. 848. 659 sowie deutsche Patentschrift Nr. 738. 889). Eine ähnliche Arbeitsweise ist durch die deutsche Patentschrift Nr. 903. 812 auch für das Arbeiten im schwach sauren Gebiet bekanntgeworden. Für die Behandlung von animalischen Fasern, insbesondere von Wolle, sind mit Rücksicht auf deren Angreifbarkeit im alkalischen Medium saure Bäder auf Basis von Wasserstoffperoxyd und andern Perverbindungen vorgeschlagen worden (s. brit.
Patentschrift Nr. 451, 026, österr. Patentschrift Nr. 153166 und deutsche Patentschriften Nr. 684047 und Nr. 691616), wobei u. a. auch Sulfomonopersäure als Peroxydverbindung aufgezählt und als stabilsierender Zusatz für Wasserstoffperoxydflotten bzw. als vergilbungshinderndes Mittel u. a. auch Oxalationen genannt wurden. Eine besondere Eignung beispielsweise eines aus Sulfomonopersäure und Oxalaten zusammengesetzten Bleichbades zum Bleichen der nach dem genannten Verfahren behandelten Fasermaterialien kann keiner der erwähnten Patentschriften entnommen werden.
Beim Bleichen von vollsynthetischen Fasern oder aus solchen Fasern hergestellten Garnen, Geweben oder Gewirken sind besondere Voraussetzungen zu beachten, da diesesBleichgut der Einwirkung von so intensiven Bleichmitteln gegenüber, wie dies die Sulfomonopersäure darstellt, besonders empfindlich ist. Aus diesem Grunde hat auch eine derartige Behandlungsweise, wie sie in der brit. Patentschrift Nr. 727, 419 zum Bleichen von Textilfasern aus vollsynthetischem Material, z. B. Polyamidfasern, mit Sulfomonopersäure, jedoch ohne Verwendung eines speziellen faserschonenden Zusatzes beschrieben wurde, in der Praxis keine Bedeutung erlangen können. Tatsächlich nimmt nach nur einmaligem Bleichen die Festigkeit derartiger Fasern oder Gewebe so stark ab, dass sie rasch unbrauchbar werden.
Es wurde nun gefunden, dass man die starken Faserschädigungen, die beim Bleichen von vollsynthe-
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enthält. Der ohne diesen Zusatz auftretende Festigkeitsverlust geht hiebei auf 1/4 - 1/10 zurück. Gleichzeitig wird eine erhebliche Stabilisierung des aktiven Sauerstoffes durch den Zusatz der Oxalsäure erreicht.
Im allgemeinen genügt es, dem Bleichbad auf 10 Teile der SulfomoI1opersäure oder ihres Salzes 0, 5-5 Teile Oxalsäure oderNatriumoxalat zuzusetzen. Das Bleichen mit diesen Lösungen kann ohne Bedenken bei höheren Temperaturen, z. B. bei solchen von 60 bis 1000 C, durchgeführt werden.
Beispiel l : Polyamidfäden tiefmatt von 40 Deniers werden bei 750 C in einem Bleichbad, du
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pro Liter
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<tb> 10 <SEP> g <SEP> Caro'sches <SEP> Salz, <SEP> 50'ig <SEP> (KHSO) <SEP> und
<tb> 0, <SEP> 1 <SEP> g <SEP> Oxalsäure <SEP>
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Fäden geht von anfänglich 39, 0 km auf 33,7 km zurück, was einem Verlust an Festigkeit von 13, 6% ent- spricht.
Vergleichsweise unter den gleichen Bedingungen, jedoch ohne Zusatz von Oxalsäure, gebleichtes Material zeigt eine Reisslänge von 28, l km, was einem Bleichverlust von 28, 0% entspricht.
Beispiel 2 : Strangmaterial aus Polymeren des Caprolactams, das eine Ausgangsfestigkeit von 45 Reisskilometer aufweist, wird bei 900 C einer Bleiche unterzogen. Das Bad enthält in 11 Bleichflüssig- keit 10 g KHSO (SOoig) und 1 g Oxalsäure. Nach einer 2-stündigen Behandlung bei einer Flotte von 1 : 40 beträgt die Festigkeit der Polyamidkunstseide 40,6 Reisskilometer, was einem Rückgang der Reissfestigkeit von 9, 8% entspricht.
Bei einem unter analogen Bedingungen, jedoch unter Weglassung der Oxalsäure durchgeführten Ver-
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4 km,Beispiel 3 : Es werden 38, 2 kg Wirkware aus Polymeren des Caprolactams in einer Haspelkufe, welche auf 1200 1 Wasser (6 DH)
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<tb> 5 <SEP> kg <SEP> Caro'sches <SEP> Salz, <SEP> 46%lg <SEP> (KHSO5),
<tb> 1 <SEP> kg <SEP> Oxalsäure,
<tb> 1, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> Trinatriumphosphat,
<tb> 1, <SEP> 5 <SEP> kg <SEP> Dinatriumphosphat
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enthält, 1 Stunde und 20 Minuten bei 70 - 750 C gebleicht. Der Aktivsauerstoff, jodometrisch titriert,
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der Bleiche 3, 5. Nach der Behandlung wird die Wirkware mit Wasser gespült und getrocknet. Die Reissfestigkeit der gebleichten Ware ist durch die Behandlung nur um 2% geringer geworden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Bleichen von vollsynthetischen Fasern oder daraus hergestellten bzw. solche enthaltenden Garnen, Geweben oder Gewirken, dadurch gekennzeichnet, dass man das Bleichgut mit einem Sulfomonopers ure oder ihre Salze enthaltenden Bad behandelt, das noch zusätzlich Oxalsäure oder ein Salz der Oxalsäure enthält.