<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von mit Kunststoff umhüllten Holzgegenständen, wie Tischplatten, Fensterrahmen od. dgl.
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von mit Kunststoff umhüllten Holzgegenständen, wie Tischplatten, Fensterrahmen od. dgl., bei welchem ein Holzkern in eine dem herzustellenden Gegenstand entsprechende Hohlform eingelegt und durch Distanzstücke aus demselben Kunststoff abgestützt wird und besteht darin, dass der Holz-oder Holzfaserkern in einer mit Zu- und Ableitungen für das Giessharz versehenen Hohlform mittels auf den Kern oder die Hohlforminnenwand aufgebrachten und angehärteten Kunststoffmassetröpfchen distanziert und sodann von der durchfliessenden Kunststoffmasse durch die Hohlform vollständig umhüllt wird.
Weitere Kennzeichen der Erfindung liegen in der allfälligen Herstellung des Holzkernes aus Teilstücken sowie in der besonderen Wärmezufuhr und Druckgebung in der Hohlform, die zweckmässigerweise zwischen heizbaren Stempeln einer Presse gelegt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren verwendet zur Herstellung des Kernes als Rohprodukt unbearbeitete Holz-oder Holzfaserstücke minderwertiger Sorte, die durch das beschriebene Verfahren zu hochwertigen Endprodukten für die Bau-und Möbelindustrie verwandelt werden.
Es sind bereits Verfahren zur Umhüllung kleiner Nutz- oder Ziergegenstände, wie Brillenbügel oder Dekorationsmaterial bekannt, welche in einer Hohlform durch Distanzstücke aus'dem Gusskunststoff distanziert werden und durch den eingegossenen flüssigen Kunststoff sodann ummantelt werden. Hiebei werden jedoch die Distanzstücke vorgeformt und zur Abstützung mit dem Kernstück sodann etwa dadurch verbunden, dass sie als Fixierscheiben auf das Kernstück aufgefädelt werden.
Um jedoch sperrige Stücke, wie Tischplatten od. dgl. die im Durchfluss vom flüssigen Kunststoff ummantelt werden sollen, abstützen zu können, müssen hiezu besonders vorgeformte Stützen mit dem Werkstück fest verbunden werden, ohne dass nach vollzogener Ummantelung unbedeckte Stellen am Holzkern verbleiben, da diese einen Atmosphärenzutritt zum Kern zur Folge hätten, der die Konservierung des Kernstückes namentlich dann, wenn dieses den Witterungseinflüssen ausgesetzt ist, zerstören würde.
Erfindungsgemäss wird jedoch die Distanzierung zwischen Holzkern und Hohlformwandung in einfachster Weise dadurch erzwungen, dass Kunststoffmassetröpfchen zwischen Hohlform und Kern aufgetragen und durch Härtemittel angehärtet werden, so dass die totale Ummantelung des Holzkernes mit dem Kunststoff in einem einzigen Durchfluss ermöglicht wird.
Die nach dem Verfahren hergestellten Bau- oder Möbelelemente sind daher aus billigen Rohstoffen ohne technologische Vorarbeiten und Manipulationen während des Prozesses in wenigen Minuten marktreif herstellbar und nicht nur witterungsfest, sondern auch ohne Erhaltungsarbeiten, wie Anstrich od. dgl. schlagfest, säuren- und laugenfest und lassen sich durch Verwendung verschiedener Farben im selben Arbeitsgang auch leicht dekorieren.
Einer der Hauptvorzüge des Verfahrens liegt darin, dass es damit möglich wird, die in der Holzindustrie anfallenden minderen Qualitäten von Brettern ohne kostspielige Bearbeitung einem wirtschaftlichen Verwendungszweck zuzuführen. Ausserdem werden in diesem billigen Verfahrensvorgang absolut witterungsfeste und marktfertige Tischplatten oder Fensterrahmen herstellbar und damit rohe minderwertige Hölzer in einem einzigen Arbeitsgang zu fertigen Artikeln verwandelt.
In der Zeichnung ist der Herstellungsvorgang dargestellt, u. zw. zeigt Fig. la einen Kern aus einem
<Desc/Clms Page number 2>
Stück eines rohen, gattergesägten Holzformlings, Fig. lb denselben Kern mit aufgetragenen Kunststoffmassetröpfchen und die Fig. 1c denselben Holzkern nach der Umhüllung. Fig. 2 zeigt einen aus mehreren Teilen bestehenden Holzkern nach der Umhüllung, Fig. 3 zeigt im Querschnitt einen Fensterrahmenteil, welcher aus einem aus zwei Teilen bestehenden Holzkern gebildet ist nach der Umhüllung in der entsprechend profilierten Hohlform und die Fig. 4 eine schematische Darstellung einer Anlage zur Aus- übung des Verfahrens.
Als Ausgangsprodukt für das Verfahren dient ein aus rohen Holzteilen (Brett) oder aus Holzfasermaterial hergestellter Kern 1, dessen Oberfläche zweckmässigerweise noch besonders aufgerauht wird, um möglichst viele freistehende Oberflächenfasern 2 zu erhalten, die die Haftfähigkeit der Kunststoffmasse vergrössern.
Der Holzkern kann auch (wie dies Fig. 2 zeigt) aus mehreren Teilen 1 bestehen, die bei ungleicher Stärke etwa vor dem Einlegen in die Hohlform auf annähernd gleiche Stärke gepresst oder gewalzt und miteinander etwa durch Klammerheftung, Nagelung od. dgl. zu einem einzigen Kernstück verbunden werden können. Der auf diese Weise hergestellte Holzkern wird nun in eine Dauerhohlform eingelegt, welche die Abmessung des gewünschten Fertigartikels aufweist.
Um nun die allseitige Distanzierung des Kernstückes von der Hohlforminnenwand in einfachster Weise zu erzielen, werden entweder auf das Kernstück (Fig. lb) oder auf die Innenwandung der Hohlform (Fig. 3) Kunststoffmassetröpfchen 3 des Umhüllungskunststoffes im weichen Zustand aufgetragen und mit einem Härtemittel bestreut, so dass sie bereits nach wenigen Minuten einerseits als feste Distanzkörper zwischen Hohlform und Kernstück verwendbar sind, als auch beim nachfolgenden Durchfluten der Umhüllungsmasse von dieser beim Eintritt nicht weggespült werden können, da sie auf einer Unterlage festhaften, trotzdem aber nach kurzer Zeit der Durchflutung geschmolzen werden und solcherart das Kernstück nach der Durchflutung der Hohlform über seinen ganzen Umfang von Kunststoff eingehüllt ist.
Nach der Einlage und Distanzierung des Holzkernes wird die teilbare Giessform 5,5a oder 13 luftdicht verschlossen und unter Vakuum gesetzt, so dass mit der Verdünnung der Luftdichte auch Teile der Holzfeuchtigkeit entzogen und auch die Luftdichte in den Holzkapillaren verringert wird, so dass beim späteren Aufheizen der Hohlform und der damit verbundenen Luftausdehnung das Bilden von Luftblasen verhindert wird.
Die zweckmässigerweise zwischen die heizbaren Stempel einer Sperrholz-oder Furnierpresse gelegte Hohlform wird nun unter Druck mit der Kunststoffgiessmasse gefüllt, bis diese bei der gegenüberliegenden Überlauföffnung wieder austritt. Die eingeführte Giessmasse 4 fliesst in die vorhandenen Hohlräume zwischen dem Holzkern 1 und der Hohlform 5, 5a oder 13 sowie auch in die Zwischenräume des Holzkernes bzw. in dessen Unebenheiten, Risse, Astlöcher od. dgl. Ausserdem werden die Distanztröpfchen 3 von der durchflutenden Giessmasse umspült und verschmelzen bei der folgenden Aushärtung dieser unsichtbar und homogen wie dies an sich bekannt ist.
Nunmehr wird der Hohlform 5,5a oder 13 so viel Wärme zugeführt, dass die Aushärtung der Kunststoffmasse früher erfolgt bevor das im Kern 1 befindliche Wasser verdampft bzw. die darin befindlichen Naturharze flüssig werden.
Nach erfolgter Aushärtung (etwa 10 Minuten Zeitdauer) kann das gebrauchsfertige Endprodukt aus der Hohlform herausgenommen und ohne weitere Nachbearbeitung seinem Bestimmungszweck zugeführt werden.
In Fig. 4 ist eine schematische Darstellung einer kompletten Anlage zur Ausübung des Verfahrens dargestellt, die aus einer trichterartigen Einfüllvorrichtung 9, einem Mischbehälter 10 für die Umhül- lungsmasse, einem Druckbehälter 12, aus welchem mittels eines Kompressors 11 erzeugten Druckes die gleichmässig vermischte Giessmasse durch das Einlassventil 13a in die Dauerhohlform gepresst wird, während die überschüssige Giessmasse durch das diagonal gegenüberliegende Auslassventil 13b in den Absatzbehälter 14 geleitet wird, welcher mit einer Vakuumvorrichtung 15 verbunden ist, um aus der Hohlform 13 auch absaugen zu können.
Die Hohlform 13 wird hiebei zwischen die heizbaren Stempel einer Sperrholz- oder Furnierpresse (in Fig. 4 nicht dargestellt) gelegt um Deformationen der Hohlformwandung zu verhindern und die Wärme der in der Hohlform eingeschlossenen Giessmasse zuführen zu können. Die flüssige Giessmasse wird mit einer möglichst hohen, die Polymerisationszeit jedoch nicht wesentlich verkürzenden Temperatur (etwa 40-50 C) in die Hohlform eingeführt, während nach dem Füllen die Kunststoffmasse auf eine höhere Temperatur gebracht wird, welche die Polymerisationszeit verkürzt, jedoch unter der jeweiligen Wassersiedetemperatur liegt, die dem in der Hohlform 5, 5a bzw. 13 herrschenden Druck entspricht.
Das beschriebene Verfahren ist ebensowohl wegen seines billigen Rohmaterials, seiner Einfachheit und Kürze und der Erzielung sofort marktfähiger Fertigware besonders wirtschaftlich.