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Metall-oder Kunststofftragkonstruktion einer Glaswand
Gegenstand der Erfindung ist eine Metall- oder Kunststofftragkonstruktion einer Glaswand, die beispielsweise als Gebäudefassade, Portalfassade, Trennwand od. dgl. Verwendung finden kann und deren Skelett aus einander kreuzenden Tragelementen besteht, wobei sich die Tragelemente in einer Richtung über die ganze Höhe bzw. Breite der Wand erstrecken.
Es ist bekannt, dass grosse Metallglaswände wegen ihres gegenüber Mauerwerk, Stein und Stahl sehr hohen Ausdehnungskoeffizienten des öfterenGlasbruch oder Durchbiegung der aus Leichtmetall hergestellten Sprossen erleiden, wenn keine Dehnungsmöglichkeit vorhanden ist. Eine solche Dehnungsmöglichkeit wurde bisher dadurch erzielt, dass die Leichtmetallprofile zur Bildung des Skelettes der Wand zwei-oder mehrteilig ausgeführt wurden, wobei diese Teile in bezug aufeinander verschiebbar sind. Diese Konstruktion ist jedoch mit Nachteilen verbunden, da an Stelle je eines Profils zwei oder mehrere hergestellt, zugerichtet und montiert werden müssen, was grösseren Materialaufwand, erhöhtes Konstruktionsgewicht und höhere Kosten für Bearbeitung und Montage bedingt.
Erfindungsgemäss werden diese Nachteile dadurch vermieden, dass bei Verwendung der üblichen einteiligen Profile eine Dehnungsmöglichkeit geschaffen wird, indem die sich über die ganze Wand erstreckenden Tragelemente an dem Gebäude durch in ihrer Längsrichtung wirkende Gleitführungen verankert sind, während die Tragelemente der Querrichtung zwischen die ersteren verschiebbar, mit Spiel an den Stossstellen eingefügt sind.
In der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes dargestellt. Fig. 1 ist ein Querschnitt durch einen Steher der Glaswand und Fig. 2 ein Querschnitt durch den an die Gebäudewand angrenzenden Teil des Rahmens der Glaswand ; Fig. 3 zeigt einen Teil einer Glaswand schematisch in Ansicht und die Fig. 4 und 5 stellen einen Steher der Glaswand mit der Verankerungsvorrichtung in Ansicht bzw. im Querschnitt dar.
Gemäss Fig. l ist an einen Steher 1 eine Glassprosse 2 ohne feste Verbindung angefügt, u. zw. ist von den Flanschen des Stehers und von der Glasleiste 3 an der Stossstelle ein Teil weggefräst, so dass eine Öffnung zum Einschieben der Sprosse entsteht. Voraussetzung ist, dass die Sprosse weniger breit als der Steher ist. Die Länge der Sprosse wird so bemessen, dass zwischen ihrer Endfläche 2'und dem Steg l'des Stehers ein Spalt verbleibt, der sich höchstens bei der dem Klima entsprechenden Höchsttemperatur infolge Ausdehnung der Sprosse schliesst. Dadurch ist der Wand in waagrechter Richtung eine Dehnungsmöglichkeit gegeben, obwohl die Steher In dieser Richtung fest verankert sind.
Um der Dehnung in lotrechter Richtung Rechnung zu tragen, ist an dem Kopf des Steherprofils eine lotrechte Längsführung 4 befestigt, in welcher ein Gleitstück 5 geführt ist. Dieses ist durch Verschraubung mit einem T-Stück 6 fest verbunden, welches an einem in die Betonwand 7 des Gebäudes eingegossenen Stahlprofil 8, beispielsweise durch Anschweissen, Ankleben oder Anschrauben, befestigt ist. Die Verbindung des Gleitstückes 5 mit dem T-Stück 6 erfolgt zweckmässig durch Eingriff der Verbindungsschrauben in Langlöcher, so dass bei der Montage Ungenauigkeiten, die durch Schwinden des Betons oder andere Ursachen entstanden sind, ausgeglichen werden können.
Das System gemäss Fig. 1 kann auch Anwendung finden, wenn das Skelett der Glaswand aus in der Höhenrichtung unverschiebbaren waagrechten Trägern besteht, in welche senkrechte Sprossen aus schwächeren Profilen eingreifen. In diesem Falle sind an den Trägern zu ihrer Verankerung an der Gebäudewand waagrechte Längsführungen vorzusehen.
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Die erfindungsgemäss erzielte Dehnungsmöglichkeit der Glaswand macht besondere Massnahmen zur Dichtung des Rahmens der Glaswand an der Gebäudewand erforderlich. Bisher war es, wie Fig. 2 zeigt, ausreichend, zwischen dem Rahmen 9 und dem Grundstock 10 eine dauerplastische Masse 11 hoher Pressfähigkeit anzuordnen. Erfindungsgemäss wird die Abdichtung dadurch verbessert, dass zwischen dem Rahmen 9 und dem Grundstock 10 eine den Spalt überbrückende, sich an beide Teile federnd anlegende Dichtungsleiste 12 angeordnet wird. In der Zeichnung ist eine solche Leiste mit U-Profil dargestellt, doch sind auch andere Profile, beispielsweise zick-zackförmige, verwendbar.
Wenn Steher und Sprossen der Glaswand gleich oder annähernd gleich breit sind, ist das an Hand der Fig. 1 erläuterte System nicht zweckmässig, weil an den Stossstellen zwischen Stehern und Sprossen sichtbare Spalte entstehen, die unerwünscht sind. In diesem Falle werden die Sprossen mit den Stehern fest verbunden, doch wird die Verankerung der Glaswand derart ausgebildet, dass sie die durch die Temperaturschwankungen bewirkten Verschiebungen in zwei zueinander senkrechten Richtungen ermöglicht.
Hiebei ist es zweckmässig, die Richtung der Einstellbewegungen entsprechend den Gegebenheiten und den Erfordernissen in der an Hand der Fig. 3 erläuterten Weise zu wählen.
Fig. 3 zeigt schematisch einen Teil einer Glaswand mit den Stehern a, b, c, d und e und den Sprossen A, B und C. Es werden beispielsweise B und d als Achsen eines Koordinatensystems gewählt, von dessen Nullpunkt, dem Kreuzungspunkt von B und d, die Dehnungsbewegungen ausgehen. An den Enden der Steher a, b, c und e sowie an jenen der Sprossen A und C sind demnach Verankerungen erforderlich, welche Einstellbewegungen in zwei Richtungen ermöglichen. An den Teilen B und d ist nur die Einstellbewegung in der Längsrichtung dieser Teile erforderlich.
Es können dort Verankerungen 4, 5 gemäss Fig. 1 verwendet werden, oder falls vorgezogen wird, an der ganzen Glaswand gleichartige Verankerungseinrichtungen zu verwenden-so können die an den Teilen B und d angebrachten, für zwei Einstellrichtungen konstruierten Führungsmittel in je einer Richtung durch eine Stellschraube, Verschweissung od. dgl. gesperrt werden.
Die Fig. 4 und 5 zeigen eine Verankerung mit Einstellbarkeit in zwei Richtungen. An dem Profil 1 ist eine Längsführung 4 befestigt, in die ein Gleitstück 13 eingreift. Dieses bildet einen einheitlichen Körper mit einem zweiten, um 900 versetztenGleitstück 14, das in eine Längsführung 15 eingreift. Diese ist mit einem T-Stück 6 durch Schrauben verstellbar verbunden. Das T-Stück ist an dem in die Betonwand 7 eingemauerten Profil 8 befestigt. Es ist zu erkennen, dass diese Verankerung Verschiebungen in waagrechter und in lotrechter Richtung gestattet. Sie hat auch den Vorteil, dass die Verankerungsmittel schon vor dem Aufstellen der Glaswand an dem Gebäude montiert werden können, da es möglich ist, geringe Differenzen durch die in Langlöcher des Teiles 6 eingreifende Verschraubung auszugleichen.
Dies ergibt eine wesentliche Erleichterung der Montage.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Metall-oder Kunststofftragkonstruktion einer Glaswand, deren Skelett aus einander kreuzenden Tragelementen besteht, wobei sich die Tragelemente in einer Richtung über die ganze Höhe bzw. Breite der Wand erstrecken, dadurch gekennzeichnet, dass die sich über die ganze Wand erstreckenden Tragelemente (1) an dem Gebäude durch in ihrer Längsrichtung wirkende Gleitführungen (4, 5) verankert sind, während die Tragelemente der Querrichtung zwischen die ersteren verschiebbar, mit Spiel an den Stossstellen (1', 2') eingefügt sind.