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Geschützaufsatz.
Die Erfindung bezieht sich auf solche Geschützaufsätze, welche eine konzentrisch zu den wagerechten Schildzapfen des Geschützrohres gekrümmte und in einer Führung verschiebbare Aufsatzstange sowie eine für sich die Visierlinie festlegende Visiorvorrichtung (Fernrohr oder dgl. ) besitzen. Wenn bisher derartige Aufsätze für das Einstellen grosser Er- höhungen (z. B. über 250) eingerichtet waren, so besassen sie eine sehr lange Aufsatzstange. Wird nun eine solche Aufsatzstange weit ausgezogen, d. h. der Aufsatz auf eine grosse Erhöhung eingestellt, so tritt, da hiebei der Schwerpunkt des Aufsatzes weit über der Führung für die Aufsatzstange liegt, beim Schiessen ein Vibrieren der Aufsatzstange ein.
Infolgedessen kann sich beim Gebrauch des Aufsatzes der Spielraum zwischen der Aufsatzstange und ihrer Führung allmählich vergrössern und dadurch die Genauigkeit des Richtens beeinträchtigt werden.
Die Erfindung verfolgt den Zweck, einen Aufsatz der eingangs erwähnten Art zu schaffen, der das Einstellen grosser Erhöhungen ermöglicht und die erwähnten Nachteile nicht besitzt. Der erstrebte Zweck wird der Erfindung gemäss dadurch erreicht, dass die Visiervorrichtung in der durch die Visierlinie gelegten Vertikalebeno gegenüber der Aufsatzstange schwingbar und in mindestens zwei Stellungen, die um einen im voraus festgelegten Winkel voneinander abweichen, feststellbar angeordnet ist und dass die Länge der Aufsatzstange einem Winkel entspricht, der kleiner ist als der grösste Erhöhl1ngswinlwl, für den der Aufsatz Verwendung finden soll.
Auf der Zeichnung sind zwei Ausführungsheispiele der Erfindung veranschaulicht, und zwar zeigt :
Fig. 1 das eine Ausführungsbeispiel in Seitenansicht,
Fig. 2 die zugehörige Stirnansicht und
Fig. 3 den oberen Teil der Fig. 1, jedoch mit anderer Stellung der Visiervorrichtung ;
Fig. 4 eine zum Toi ! im Schnitt gehaltene Seitenansicht des zweiten Ausführungs- beispiels,
Fig. 5 die zugehörige Stirnansicht, zum Teil im Schnitt.
Es soll zunächst das in den Fig. 1 bis 3 veranschaulichte Ausführungsbeispiel beschrieben werden.
Die Aufsatzstange. A ist in bekannter Weise nach einem zu den wagerochten Schildzapfen des Geschützrohres konzentrischen Kreise gekrümmt und in einer am Geschützrohr oder an der Oberlafette befestigten Führung/ (der Aufsatzbiichse) verschiebbar. Die Auf-
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die andere (a2) mit 150 bis 300 bezeichnet ist. Für jede dieser Skalen ist an der Aufsatzbüchse B eine besondere Marke b1 bezw. b2 vorgesehen. Am oberen Ende der Aufsatzstange ist mittels eines Bolzens 1) ein Visierfernrohr C derartig angelenkt, dass es in der durch seine optische Achse (die Visierlinie) gelegten Vertikalebene gegenüber der Aufsatzstange verstellt werden kann.
Zu diesem Zwecke ist der Bolzen D mittels Vierkantes d1 mit einem Ansatz cl des Visierfernrohres nndrehbar verbunden und in zwei diesen Ansatz zwischen sich aufnehmenden Augen a3 der Aufsatzstange gelagert. Das eine Ende des Holzens 1) trägt zwei Lageraugen d2 für einen Hebel E, welcher dazu bestimmt ist, das Visierfernrohr C in zwei verschiedenen Stellungen gegenüber der Aufsatzstange festzulegen. Zu diesem Zwecke ist der eine Arm des Hebels E mit einem Zahn el ausgerüstet, für welchen in der Aufsatzstange zwei Rasten a4, a5 vorgesehen sind. Die gegenseitige Anordnung dieser Rasten ist so getroffen, dass die durch dieselben bestimmten Stellungen des Visierfernrohres (Fig. 1 und 3) einen Winkel von 150 miteinander einschliessen.
Eine Feder e2 dient dazu, den Zahn el des Hebels E in Eingriff mit der Rast a4 oder der Rast a5 zu halten.
Bei der Beschreibung der Benutzung dos Aufsatzes soll von der in Fig. 1 und 2 wiedergegebenen Stellung des Visierfernrohres ausgegangen werden. Diese Stellung des Visierfernrohres, bei welcher der Hebel E mit der Rast a4 in Eingriff steht, entspricht den innerhalb der Skala al liegenden Erhöhungen, d. h. der Aufsatz kann bei dieser Stellung des Visierfernrohres bis zur grössten an der Skala al einstellbaron Erhöhung-im vor-
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Rast a4, dreht sodann das Visierfernrohr soweit, bis der Zahn 61 des Hebels E der Rast a5 gegenübersteht und gibt schliesslich den Hebel E frei, so dass sein Zahn e1 in die Rast a5 einspringt.
Das Visierfernrohr nimmt dann die in Fig. 3 wiedergegeBene Stellung zur Aufsatzstange ein. Schiebt man nun den Aufsatz soweit in die Aufsat ? buchse. ss ein, bis der oberste Strich der Skala a2 auf die Marke b2 einspielt, so entspricht die nunmehrige Stellung der Visierlinie einer Erhöhung von 150. Durch Herausziehen der Aufsatzstange aus der Aufsatzbüchse können dann dem Visierfernrohr mit Hilfe der Skala a2 die Stellungen, welche Erhöhungen bis zu 300 entsprechen, gegeben werden.
Wie ohne weiteres ersichtlich ist, ist die Aufsatzstange infolge der beschriebenen Einrichtung des Aufsatzes beinahe um die Hälfte kurzer geworden als bei den Aufsätzen, bei denen die Skala von 150 bis 300 einfach die Skala von 00 bis 150 auf demselben Kreisbogen fortsetzt.
Selbstverständlich sind nicht unbedingt zwei konzentrische Skalen erforderlich. Es könnte auch nur eine Einteilung vorhanden sein, die nur mit den Bezeichnungen 00 bis 150, sondern auch mit den Bezeichnungen 150 bis 300 derart versehen ist, dass neben zu etwa eingeklammert-150, neben 10 noch 160 usw. steht. Ferner könnte man, ohne das
Wesen der Erfindung zu ändern, bei entsprechender Gestaltung des oberen Teiles der
Aufsatzstangc ausser den Rasten a4, noch weitere Rasten filr den Zahn et des Lebels E vorsehen, so dass man die Visiervonichtung noch in andere Winkelstellungen bringen und mit Hilfe von weiteren an der Aufsatzstange angeordneten Skalen Erhöhungen über 30 einstellen könnte.
Das in Fig. 4 und 5 veranschaulichte Ausführungsbeispiel der Erfindung unterscheidet sich von dem bisher erläuterten nur dadurch, dass am Gehäuse des Fernrohres C eine für das Ablesen bezw. Ausschalten des Geländewinkels geeignete Libelle angeordnet ist. Die dargestellte Einrichtung zum Ausschalten des Geländewinkels ist bekannt. Sie besteht im wesentlichen aus einer gekrümmten Gleitbahn A', auf der der Libellenträger G verschiebbar ist, einer im Gehäuse 1l drehbar aber unverschiebbar gelagerten Schraubenspindel K und einer geradlinig verschiebbaren Mutter J, die mit einem Ansatz i in eine Aussparung g1 des LibellenträgersGeingreift.
Die Benutzung dieses Aufsatzes entspricht genau der des zuerst beschriebenen. Da aber hier die Libelle an der Schwingbewegung des Fernrohres teilnimmt, ohne dass eine Änderung dos Winkels, den sie mit der Visierlinie einschliesst, eintritt, so kann der für Erhöhungen über 15 eingestellte Aufsatz auch für diese Erhöhungen ohne weiteres als Libellenaufsatz benutzt werden.
Würde man die Libelle, wie das häufig geschieht, vom Fernrohr unabhängig an der Aufsatzstango A anbringen und wollte dann den mit seiner Visiervorrichtung für Erhöhungen über 150 eingestellten Aufsatz für diese Erhöhungen als LibeHenaufsatx verwendbar machen, so müsste noch eine besondere Einrichtung vorgesehen sein, um die Libelle um einen Winkel von 15 () zu verschwenken. Diese besondere Ein- richtung wird durch die Anordnung nach Fig. 4 und n überflüssig.
Der Zweck der Erfindung kann auch bei Anbringung der Libelle an der Aufsatz- stange A erreicht werden, wenn man die Libelle unabhängig von ihrer zum Ausschalten des Geländewinkels dienenden Einrichtung schwingbar anordnet und die Schwingung der
Visiervorrichtung mittels Zahradübersetzung oder dgl. auf die Libelle überträgt.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. lleschützaufsatz mit gekrümmter Aufsatzstange nnd einer für sich die Visierlinie festlegenden visiervorrichtung, dadurch gekennzeichnet, dass die Visiervorrichtung in der durch die Visierlinie gelegten Vertikalebene gegenüber der Aufsatzstange schwingbar und in mindestens zwei Stellungen, die um einen im voraus festgelegten Winkel voneinander abweichen, feststellbar angeordnet ist und dass die Länge der Aufsatzstange einem Winkel entspricht, der kleiner ist als der grösste Erhöhungswinkel, für den der Aufsatz Verwendung finden soll, zum Zwecke, einen Aufsatz mit verhältnismässig kurzer Aufsatzstange zu erhalten, der nach Einschaltung des durch die Einstellbarkeit der Visiervorrichtung gegebenen Winkels die Einstellung verhältnismässig grosser Erhöhungen ermöglicht.