<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Blechen
Die Erfindung betrifft Verbesserungen bei der Herstellung von Blechen und bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von Elektroblechen.
Es ist bekannt, Bleche, die in Tafelform zu ihrer endgültigen Stärke gewalzt sind, sodann einem Durchlaufglühverfahren zu unterwerfen und die Tafeln hiefür miteinander zu verbinden. In einem späteren Verfahrensschritt können die aneinandergeschweissten oder sonstwie miteinander verbundenen Bleche dann wieder getrennt werden.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Blechen, bei dem die Bleche als Tafeln gewalzt und sodann für den Durchgang durch die Glühzone aneinandergeschweisst werden, der sie dann über eine Vorratsschlaufe zugeführt werden. Erfindungsgemäss werden die Bleche innerhalb der Laufzeit einer Tafellänge durch Mehrfachpunktschweissung verbunden und es wird das in stetigem Durchlauf in Bandform durch die Glühzone und eine Kühlzone, gegebenenfalls auch durch eine Magnetisierungszone hindurchgeförderte Gut anschliessend fortlaufend unter Ausschneiden der Verbindungsstreifen in. möglichst geringer Breite wieder in Tafeln zerteilt.
Zweckmässig wird in der Glühzone und gegebenenfalls auch beim Durchlauf der Kühlzone oder eines Teiles derselben zur Erzeugung einer mechanischen Spannungsanisotropie in dem Gut zwecks einer magnetischen Vorzugsrichtung ein Zug in der Grössenordnung von 1 bis 10 kg pro mm2 Querschnitt auf das Glühgut ausgeübt.
Die Erfindung betrifft auch Vorrichtungen zur Durchführung des Verfahrens, die an der Stelle, an der die Tafeln in Bandform zusammengefügt werden, eine Mehrfachpunktschweiss. vorrichtung und ander Stelle der Unterteilung des Bandes eine Schneidevorrichtung enthalten. Beide Anlagen arbeiten mit einer
EMI1.1
Die Schneidevorrichtung kann in Gestalt einer jeweils in ihre Ausgangsstellung zurückspringenden Schere in Kombination mit einer, das bandförmige Gut an der Schnittstelle anstauenden Niederhaltenrichtung vorgesehen sein. Vorzugsweise ist eine Schere vorgesehen, die jeweils zwei eng nebeneinander liegende Schnitte ausführt. deren Abstand verstellbar ist. Ferner können die Abstände von einem Doppelschnitt zum andern in Anpassung an die ursprüngliche Länge der zusammengefügten Tafeln verstellbar sein. Die Schere kann auch so eingerichtet sein, dass sie in jeweils einstellbarer Reihenfolge teilweise Einzelschnitte und teilweise Doppelschnitte durchführt. Man kann auch mit zwei um Tafellänge voneinander entfernt aufgestellten Scheren arbeiten.
In der bevorzugten Ausführungsform wird die Schweissung elektrisch gesteuert, u. zw. entweder vollautomatisch oder teilautomatisch. Vorzugsweise erfolgt die elektrische Regelung des Schweissvorganges mittels Kontakten, die durch das Walzgut ausgelöst werden, wie an sich bekannt. Eine entsprechende Steuerung kann für die Schneideeinrichtung vorgesehen sein.
Zur Durchführung der Schweissung hat sich eine Vielpunktschweissmaschine mit versetzbaren Schweisselektroden als geeignet erwiesen. Man kann jeweils ein einmaliges Versetzen um die Hälfte des Elektrodenabstandes vorsehen, man kann aber auch mit mehrfachem Versetzen arbeiten, also beispielsweise jeweils zweimal um je ein Drittel des Schweisselektrodenabstandes versetzen. Durch das Versetzen kann man engere Schweisspunktabstände erzielen als sonst wegen der räumlichen Ausdehnung der einzelnen Elektroden und der dadurch bedingten Elektrodenabstände erreichbar sein würden.
<Desc/Clms Page number 2>
Es gelingt gemäss der Erfindung, den Schweissvorgang mit einer der kontinuierlichen Geschwindig- keit des Vergütungsprozesses entsprechenden Geschwindigkeit durchzuführen. Es wird jedoch im Bereich der Schweissanlage eine Vorratsschlaufe vorgesehen, um notfalls eine nicht einwandfreie Schweissung wiederholen zu können.
Für das Zusammenschweissen der Bleche ist es erwünscht, eine jeweils vorbestimmte Überlappungs- breite aufeinanderfolgender Tafelenden mit grosser Genauigkeit einzuhalten. Diese Bedingung muss auch trotz wechselnder Längen der aufeinanderfolgenden Blechtafeln erfüllt werden. Man kann sich in solchen Fällen eines Fühlers bedienen, der reagiert, wenn die Blechtafel auf ihrem Transport eine bestimmte Stelle erreicht. Der Fühler betätigt beim Durchlauf der Blechtafel eine Bremsvorrichtung für den Tafeltransport, u. zw. mit einer vorbestimmten, durch einen einstellbaren Zeitschalter gegebe- nen Verzögerung. Ein zu der vorgegebenen Zeit betätigter Kupplungsschalter löst die Kupplung zum An- trieb der Blechtransportvorrichtung und schaltet die Kupplung für deren Bremse ein. Der Kupplungsschal- ter kann hiefür beispielsweise eine elektromagnetische Wechselkupplung bedienen.
Als Fühler kann bei- spielsweise ein Endkantenschalter verwendet werden.
Zeitschalter und Kupplungsschalter wurden bisher zumeist mittels Wechselstrom betätigt. In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung werden beide Aggregate als elektronische
Steuerorgane ausgebildet. Elektronische Steuerorgane sind an sich bekannt. Man hat aber bisher ange- nommen, dass bei den hier in Frage stehenden Steuervorgängen die in den mechanischen und elektro- magnetischen Organen liegenden Ungenauigkeiten die Ungenauigkeiten der vorgeschalteten Wechsel- stromschaltstufen bei weitem übertreffen wurden. Langwierige Versuche haben dagegen erwiesen, dass durch Verwendung von elektronischen Steuergeräten erheblich grössere Genauigkeiten für den Tafeltrans- port erzielbar sind. Von der Genauigkeit des Tafeltransports hängt die Genauigkeit des Überlappens auf- einanderfolgender Bleche beim Schweissen ab.
Um die Genauigkeit noch weiter zu steigern, wird vorgeschlagen, ausserdem diejenigen Ungenauig- keiten, die in der elektromagnetischen Kupplung selbst und in den mechanischen Übertragungselementen liegen, durch an sich bekannte Massnahmen auf ein Minimum zu bringen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist auch der Fühler selbst als elektronisches Gerät ausgebildet.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von schematischen Zeichnungen an einigen bevorzugten Ausführungsbeispielen'beschrieben.
Fig. 1 veranschaulicht schematisch die Anlage im Bereich der Schweissvorrichtung, Fig. 2 im Bereich der Schneidevorrichtung. Fig. 3 und 4 zeigen zwei abgeänderte Ausführungen für die Steuerung des Ta- feltransports in der Nähe der Schweissstelle.
Gemäss Fig. 1 werden jeweils die einander zugekehrten Enden zweier aufeinanderfolgender Tafeln übereinandergelegt, beispielsweise um 1, 5 cm, und die Bleche werden auf diesem Überlappungsstreifen durch Punktschweissen zusammengeschweisst. Dabei ist das Verfahren so eingerichtet, dass jeweils der gesamte Schweissschritt so schnell erfolgt, dass für das entstehende Band die Durchlaufgeschwindigkeit
EMI2.1
den sechs volle Schweissungen in der Minute durchgeführt. Es müssen also in weniger als 10 Sekunden die folgenden Schritte ablaufen :
Ziehen deS'Bandes hinter der Schweissmaschine bis zu der Stellung Bandende unter Schweisselektroden ;
Heranbringen der nächsten Tafel auf massgerechte Überlappung ;
Schweissen, vorzugsweise ein Mehrfachschweissen unter Versetzen der Elektroden.
Zu diesem Zweck sind die folgenden Einrichtungen vorgesehen :
Eine Vielpunktschweissmaschine 11 mit versetzbarer Schweisselektrodenkette 12 ;
Ein Schrittzugwerk 27, welches die angeschweisste Tafel so weit durchzieht, dass deren nachlaufendes Ende in die richtige Lage unter die Schweisselektroden gelangt ;
Eine Steuervorrichtung 14, 15, 16, die jeweils durch den Durchlauf der nächstfolgenden Tafel betätigt wird und anzeigt, dass diese zur Schweissung vorbereitet liegt.
Fig. 1 zeigt für ein Ausführungsbeispiel schematisch. den Schnitt einer solchen Einrichtung, wobei angenommen sei, dass die Elektrodenkette 12 der Schweissmaschine 11 vierundzwanzig Einzelalektroden über die Tafelbreite verteilt enthält. Die Elektroden werden mittels hydraulischer Kolben 29 betätigt, denen über in bekannter Weise gesteuerte Ventile 30 hydraulischer Druck zugeleitet wird. Die Elektroden werden somit auf die überlappten Bleche unter hydraulischem Druck aufgesetzt und ebenso hydraulisch
<Desc/Clms Page number 3>
wieder hochgezogen. Unter den überlappten Blechenden der Bleche 1 und 2 liegt die gemeinsam mit der Elektrodenkette 12 verschiebbare Gegenelektrodenkette 13. Vorzugsweise ist das gesamte Schweissaggregat in Richtung der Tafelbreite verschiebbar.
Vor der Schweissmaschine ist im Wege des Walzgutes der Fühler 14 eines als Steuervorrichtung dieinenden Endkantenschalters mit Feder 15 und Schaltkontakt 18 vorgesehen. In dem in Fig. 1 dargestellten Zeitabschnitt wird der als Kugelkopf ausgebildete Fühler 14 durch die Tafel 2 gegen den Druck der Feder 15 in niedergedrückter Lage gehalten, so dass der Kontakt 18 geöffnet ist. Der Kugelkopf 14 kann also noch nicht in ein Loch 16 einschnappen, das im untersten Gang einer Schnecke 17 zur Aufnahme des Kugelkopffühlers vorgesehen ist. In der Schnecke 17 liegt bereits das nächstfolgende Bleche 3, das ) über Transportrollen durch in der Zeichnung nicht dargestellte Vorschubeinrichtungen eingeführt worden ist.
Die Vielpunktschweissmaschine wird zweckmässig über Ignitrons mittels mehrerer galvanisch getrennter Schweisstransformatorkreise gespeist. Es sind beispielsweise vier Schweisstransformatoren vorgesehen, von denen jeder sechs paarweise in Reihe geschaltete Elektroden speist.
In dem Ausführungsbeispiel ist vorausgesetzt, dass unter einmaligem Versetzen der Elektrodenkette 2 x 24 = 48 Punkte geschweisst werden. Dabei ist jede Teilschweissung von vierundzwanzig Punkten in drei Schritte unterteilt. In jedem dieser Schritte werden gleichzeitig oder vorzugsweise kurz nacheinander acht Elektroden wirksam wie im folgenden noch näher dargelegt wird, nämlich je ein Elektrodenpaar von jedem der vier Schweisstransformatoren.
Jedem dieser Schweisstransformatoren ist ein Ignitron zugeordnet. Die Ignitrons sind in ihrer Zeiteinstellung so ausgebildet, dass sie den Schweissstrom erst freigeben, wenn das jeweilige Elektrodenpaar aufgesetzt. ist, und dass sie den Strom sperren, bevor dieses Elektrodenpaar abgehoben wird. Anschliessend folgen zwei entsprechende weitere Schweissschritte, durch die zunächst die zweiten und dann die dritten Elektrodenpaare der Transformatoren zum Einsatz gelangen. Die unter hydraulischem Druck aufgesetzten Elektroden wirken gleichzeitig als Niederhalter für die überlappten Bleche.
Will man den Stromstoss im Netz klein halten, so kann man, wie schon erwähnt, den zeitlichen Ablauf der Ignitronschaltung so einstellen, dass die vier Elektrodenpaare jedes einzelnen Schweissschrittes - von denen je eines einem der vier Schweisstransformatoren zugehört-nacheinander eingeschaltet werden.
Nachdem in drei Intervallen je acht Elektroden, insgesamt also die in diesem Ausführungsbeispiel vorausgesetzten vierundzwanzig Elektroden zur Wirksamkeit gekommen sind, werden die Elektrodenketten 12 und 13 bzw. das ganze Schweissaggregat um eine halbe Elektrodenbreite versetzt und es werden in einer entsprechenden Schrittfolge nochmals vierundzwanzig Punkte geschweisst.
Nach Durchführung der Schweissung zieht das hinter der Schweissmaschine 11 liegende, vorzugsweise selbsttätig eingeschaltete Schrittzugwerk 27 das Band 1, 2 um einen Schritt weiter. Dabei springt nach Durchzug der Tafel 2 der Fühler 14 in das Loch 16 ein, wodurch der Kontakt 18 geschlossen wird. Hiedurch läuft ein Relais 19 an, welches mit vorgegebener Verzögerung über einen Schalter 23 eine nicht dargestellte Kupplung des Schrittzugwerkes 27 abschaltet und deren ebenfalls nicht dargestellte Bremse einschaltet, so dass dann das nachlaufende Ende der Tafel 2 unter den Elektroden zu liegen kommt, u. zw. so, dass die hintere Endkante des Bleches 2 um halbe'Überlappungsbreite vor der Elektrodenkette zum Stillstand kommt.
Inzwischen ist die Tafel 3 durch zu'entsprechender Zeit ausgelöste Umdrehung der Schnecke 17 in Bereitschaft gelangt, nämlich mit ihrer Vorderkante gegen einen Abstreifanschlag 28 angelaufen, der um halbe Überlappungsbreite in Förderrichtung gegenüber der Elektrodenkette 12 versetzt ist. Hiedurch wird nun wiederum die Schweisseinrichtung 11 ausgelöst. Nach Durchführung der Doppelschweissung läuft die Zugvorrichtung 27 hinter der Schweissmaschine wieder an und der Vorgang wiederholt sich.
Je nach den Gegebenheiten des Einzelfalles kann der geplante Vorgang selbsttätig gesteuert werden, oder es können einige Schritte von Hand eingeschaltet werden. Erfindungsgemäss gelingt es jedenfalls, von der Zufuhr einzelner Tafeln auf einen kontinuierlichen Walzgutdurchlauf in Bandform mit der der Glühbehandlung angepassten Durchlaufgeschwindigkeit überzugehen.
Es empfiehlt sich, hinter dem Schrittzugwerk vorsorglich, beispielsweise für den Fall, dass eine Schweissung wiederholt werden müsste, eine Schlaufengrube anzuordnen. Die Schlaufengrube dient, allgemein gesagt, zum Ausgleich zwischen dem Schrittverfahren vor der Schweissmaschine und dem kontinuierlichen Verfahren im Vergütungsofen. Es ist selbstverständlich, dass eine Schlaufenbildung nur bis zu einer bestimmten Blechstärke zur Anwendung kommen kann. In Blechen der üblichen Stärke von 0, 35 bis 0, 5 mm ist eine genügende Biegsamkeit des Bleches vorhanden.
<Desc/Clms Page number 4>
Hinter der Schlaufengrube durchläuft das Gut eine Bremsvorrichtung mit verstellbarer Bremskraft, die mit einer hinter der Vergütungszone angeordneten kontinuierlichen Zugvorrichtung zusammenarbeitet zu dem Zweck, dem Gut während des Durchganges durch die Vergiltungszone eine einstellbare Vorspannung zu erteilen. Diese Vorspannung hat einerseits den Zweck, das Durchhängen des Bandes zwischen den ein- zelnen Stiitzrollen zu verringern ; wichtiger ist die Anwendung einer Zugbeanspruchung in dem Walzgut zur Erzeugung einer mechanischen Spannungsanisotropie in dem Gut zwecks Bildung einer magnetischen
Vorzugsrichtung.
Die Grösse des Zuges richtet sich nach. der Grösse der gewünschten Spannungsanisotropie.
Beispielsweise hat sich ein Zug in der Grössenordnung von 1 bis 10 kg/mm des Blechquerschnittes als ein geeigneter Wert erwiesen.
In der Regel durchläuft das Band während der kontinuierlichen Behandlung eine Glühzone und eine
Kühlzone, gegebenenfalls auch eine Magnetisierungszone. Nach Abkühlung wird das Band wieder in Ein- zeltafeln unterteilt, u. zw. in Anpassung an die während des voranlaufenden Fabrikationsganges vorliegen- de Durchlaufgeschwindigkeit. Hiefür wird das Band hinter der kontinuierlichen Zugvorrichtung zu einem
Schneidaggregat, vorzugsweise einer Schere transportiert. Die Schere hat die Aufgabe, das Band wieder in Tafeln zu unterteilen und die überlappten Streifen der Verbindungsstelle zweier Tafeln herauszuschnei- den. Das Arbeiten der Schere kann mittels Schaltorganen geregelt werden, die beispielsweise entweder auf konstante Tafellänge oder auf das Ausschneiden eines Überlappungsstreifens konstanter Breite einge- stellt werden können.
'In dem in Fig. 2 schematisch dargestellten Ausführungsbeispiel besteht die Schneidevorrichtung 51 aus einer normalen Tafelblechschere mit feststehendem Messer 52 und beweglichem Messer 53. Das
Glühgut gelangt in Form eines aus aneinandergeschweissten Tafeln 41,42, 43 bestehenden Bandes zu der
Schneidevorrichtung. Die Förderrichtung ist durch den Pfeil angegeben.
Die'Schneidevorrichtung wird im folgenden im Zusammenhang mit zwei verschiedenen Arbeits- weisen beschrieben, nämlich erstens für den Fall des Zerschneidens in bestimmte Tafellängen und zwei- tens für den Fall, dass ohne Einhaltung ganz genauer Tafellängen jeweils nur der eigentliche Überlap- pungsstreifen ausgeschnitten wird. Im Idealfall, nämlich dann, wenn stets Tafeln genau gleicher Länge zu der Schweissvorrichtung gelangen und dort mit genau gleichbleibender Überlappung aneinanderge- schweisst werden, kommen beide Arbeitsweisen auf das gleiche heraus.
Ist die Schneidevorrichtung auf das Ausschneiden genau gleichbleibender Tafellängen aus dem zu- sammengehefteten Glühgut eingestellt, so betätigt jeweils der Anstossschalter 54 die Auslösung einer nicht im einzelnen dargestellten Kupplung für die Schere, nachdem zuvor der ebenfalls selbsttätig durch den
Anstossschalter 54 ausgelöste Niederhalter 55 das Blech eingespannt hat. Dann wird der Niederhalter wie- der selbsttätig gehoben.
Nachdem so der erste Schnitt erfolgt ist, wird anschliessend durch einen zweiten Schneidschritt die Überlappungsstelle oder der Schweissstreifen abgetrennt. Dieser Vorgang wird durch den Schaltkontakt 56 ausgelöst, der durch die Überlappungsstelle betätigt wird und über ein Zeitrelais 57 die betreffende Scherenbewegung auslöst. Das Zeitrelais ist dabei auf die Zeit eingestellt, die erforderlich ist, um die Tafel von dem Kontakt 56 bis in die richtige Zuordnung zu den Messern 52,53 zu bewegen. In den Schaltvorgang ist der Niederhalter 55 so einbezogen, dass er auch für den zweiten Schneidschritt wieder zum Festspannen des Bleches betätigt wird, wenn das Gut die richtige Stellung in bezug auf die Messer erreicht hat und dass erst nach Betätigung des Niederhalters der Schneidvorgang ausgelöst wird.
Soll unabhängig von der anfallenden Tafellänge jeweils nur der eigentliche Überlappungsteil ausge-
EMI4.1
det. Dem Schneidvorgang geht ein Festspannen mittels des Niederhalters 55 voraus. Während nun bei dem zuerst geschilderten Verfahren der Niederhalter 55 das Gut in der Zwischenzeit zwischen dem ersten und dem zweiten Schnitt freigibt, verschiebt sich der Niederhalter unter Beibehaltung der Festspannung mittels des entsprechend gesteuerten Antriebs 58 bei geöffneter Schere in Transportrichtung nach vorn bis zu dem Anschlag 59 und löst nach dem Anschlagen den zweiten Schnitt der Schere aus, der dann hinter der Überlappungs- oder Schweissstelle liegt.
Nach dem zweiten Schnitt öffnet die Schere 51 und auch der Niederhalter 55, so dass erneut eine Tafellänge passieren kann, bis der Anstossschalter 56 das gewünschte Schnittprogramm für die nächste Schnittstelle auf kleinste Ausschnittbreite der Schweissstelle wiederholt.
Die Breite der ausgeschnittenen Schweissstreifen kann durch Verstellung des Anschlages 59 verändert werden. Ebenso kann für die an erster Stelle angegebene Arbeitsweise die Tafellänge durch entsprechen-
<Desc/Clms Page number 5>
de Einstellung des Anschlags 54 verändert werden.
Die Einrichtung kann auch so getroffen sein, dass das Band nicht nur an den Schweissstellen ausein- andergeschnitten, sondern ausserdem noch weiter unterteilt wird. Hiezu kann beispielsweise hinter der
Schere noch ein weiterer Anstosskontakt angeordnet sein, der den Niederhalter und die Schere entspre- chend steuert. Beispielsweise werden Niederhalter und Schere so betätigt und die elektrische Steuerung wird so eingestellt, dass jeweils abwechselnd ein Teilungsschnitt als Einzelschnitt durchgeführt wird und dann ein Doppelschnitt zum Zerteilen an der Schweissstelle mit Ausschneiden des gehefteten Überlap- pungsstreifens erfolgt.
Die in den vorstehend beschriebenen Verfahren einzuhaltenden verschiedenen Schneidabstände sind vorzugsweise verstellbar.
Im folgenden wird nunmehr die zwecks Erhöhung der Genauigkeit verbesserte Steuervorrichtung für den Blechtafeltransport zur Schweissstelle (Fig. l) an Hand der Fig. 3 und 4 beschrieben.
In der Ausführungsform nach Fig. 3 treibt der Motor 61 über die Kupplung 62 und das Getriebe 63 die Transportrolle 64 für das tafelförmige Walzgut 65. Der als Fühler dienende, mit der Endkante 65a zusammenarbeitende Endkantenschalter 66 braucht im einzelnen nicht beschrieben zu werden. Er schliesst bei seiner Betätigung den Stromkreis eines auf verschiedene Verzögerungswerte einstellbaren Zeitschalters 67, der seinerseits den Schalter 68 der Elektromagnet-Wechselkupplung schaltet, die in bekannter Weise abwechselnd die Kupplung 62 zum Antrieb des Blechtafeltransportes und die Kupplung für dessen Bremse 69 betätigt. Der Kupplungsschalter 68 betätigt sowohl den Kupplungsmagneten für das Ein- und Abschalten der Antriebsbewegung als auch den Kupplungsmagneten für das Ein- und Abschalten der Bremse.
Das Einschalten des Motorantriebs braucht im vorliegenden Fall nicht mit äusserster Genauigkeit zu erfolgen. Daher ist im vorliegenden Ausführungsbeispiel auf die Genauigkeit dieser Schaltung keine be- sondere Rücksicht genommen worden. Bei dem Kupplungsschalter ist die Einschaltung der Vorerregung VB für die Bremse mit der eigentlichen Schaltung der Bremswirkung B kombiniert.
Von diesen beiden letzteren Schaltanordnungen und dem Zeitschalter 67 ist die Genauigkeit des Ablaufs, soweit der Kupplungsmagnet hierauf einen Einfluss hat, abhängig. Sowohl als Zeitschalter 67 wie als Kupplungsschalter 68 sind erfindungsgemäss elektronisch gesteuerte Geräte vorgesehen. Der Zeitschalter arbeitet mit edelgasgefüllten Thyratron-Röhren, der Kupplungsschalter mit Quecksilberdampf-Thyratron-Röhren.
Die Vorteile der Erfindung können an einem praktischen Beispiel erläutert werden.
In einer Anlage für Schritt-Transport mit den bisher üblichen Auslegungen für Endkantenschalter, Zeitschalter und Kupplungsschalter lag-bei einer Geschwindigkeit des Blechtafeltransportes von 0, 8 m/sec-die Streuung für den Ort der Stillsetzung der Endkante der Tafel bei 17 mm. Durch Anwendung an sich bekannter Verbesserungen für die mechanischen Übertragungselemente und für die elektromagnetische Kupplung wurde diese Streuung auf rund 8 mm herabgesetzt. Der Anteil des rein mechanischen und kupplungstechnischen Teiles war hiebei nur noch : 1, 15 mm. Durch Einsatz der elektronischen Schaltorgane wurde es überraschenderweise möglich, die Gesamtstreuung auf : t l, 50 mm her- unterzudrücken.
In einer weiteren, in Fig. 4 veranschaulichten Ausführungsform der Erfindung ist auch der Endkantenschalter selbst in Form eines elektronischen Gerätes ausgeführt. An Stelle des üblichen mechanischen Abtastorganes für die Endkante der Blechtafel tritt eine Abtastung mittels eines Lichtstrahles, der von einer Lichtquelle 80 ausgesendet und durch den Spiegel 81 zur Photozelle 82 reflektiert wird, sobald die Blechtafel 85 beim Durchgang ihrer Endkante den Spiegel freigibt. Die erregte Photozelle 82 schaltet
EMI5.1
beitet mit Hochfrequenz-Speisung und Zählrohren. Durch Verwendung eines elektronischen Endkantenschalters wird die Streuung der Endkantenstellung noch weiter herabgesetzt. Sie konnte bei dem vorstehend geschilderten Beispiel nochmals auf die Hälfte verringert werden.
Ein besonderer Wert der verbesserten Steuerung liegt darin, dass das Senken der Streuung unabhängig von der Tafellänge, also gleichermassen für Tafeln verschiedener Länge erreicht wird, u. zw. auch für den Fall, dass Tafeln beliebig unterschiedlicher Länge aufeinander folgen.
Die verbesserte Steuerung ist vorstehend am Beispiel der Steuerung eines Walztafeltransportes mittels Endkantenschalter beschrieben worden. Die Schaltanordnung kann mit Vorteil auch für andere Steuerungen verwendet werden, bei denen es auf einen genauen Schritttransport ankommt. Auch darüber hinaus kann die Erfindung mit Vorteil auch noch in andern Fällen verwendet werden, in denen es sich um eine Verbesserung der Genauigkeit für schrittweise durchzuführende Bewegungsvorgänge handelt.