Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von Blechen Die vorliegende Erfindung betrifft Verbesserun gen bei der Herstellung von Blechen und bezieht sich insbesondere auf die Herstellung von Elektro blechen.
Es ist bekannt, Bleche, die in Tafelform zu ihrer endgültigen Stärke gewalzt sind, einem Durchlauf- glühverfahren zu unterwerfen und die Tafeln hierfür miteinander zu verbinden. In einem späteren Ver fahrensschritt können die aneinandergeschweissten oder sonstwie miteinander verbundenen Bleche dann wieder getrennt werden.
Das Verfahren gemäss vorliegender Erfindung betrifft ein solches Verfahren und zeichnet sich da durch aus, dass die Bleche innerhalb der Laufzeit einer Tafellänge durch Mehrfachpunktschweissung verbunden werden und das in stetigem Durchlauf in Bandform durch die Glühzone und eine Kühl zone hindurch geförderte Gut anschliessend fort laufend unter Ausschneiden der Verbindungsstreifen wieder in Tafeln zerteilt wird.
Erfindungsgemäss wird also das Aneinanderheften der Tafeln und vorzugsweise auch das spätere Aus einanderschneiden im kontinuierlichen Arbeitsgang durchgeführt. Es werden also die Bleche, welche den einer Glühung vorangehenden Walzschritt in der Form von Tafeln durchlaufen haben, innerhalb der Laufzeit einer Tafellänge aneinandergeschweisst und in stetigem Durchlauf, gegebenenfalls über eine Vorratsschlaufe, durch eine Glühzone hindurchge führt. Dadurch, dass das Gut die Glühzone in Band form durchläuft, wird erreicht, dass die Glühung unter einer gewissen Spannung vor sich geht. Die Spannung kann über das für einen einwandfreien Durchlauf notwendige Mass hinaus erhöht werden, um eine Spannungsanisotropie in dem Gut zu er zeugen.
In der Regel wird dies durch eine stärkere Bremsung des in die Glühzone einlaufenden Gutes bei entsprechend erhöhtem Zug in Transportrichtung bewirkt. Es ist zweckmässig, diese erhöhte Spannung zumindest in .einem Teil der Kühlzone noch auf rechtzuerhalten.
In einer bevorzugten Ausführungsform des Ver fahrens werden die Bleche, die die Glühzone und in der Regel auch eine anschliessende Kühlzone, ge gebenenfalls auch noch andere Zonen, beispielsweise eine Magnetisierungszone, in Bandform durchlaufen haben, anschliessend fortlaufend wieder in Tafeln zerteilt. Dabei kann man so vorgehen, dass bei dem Zerteilen in Tafeln gleichzeitig fortlaufend die Ver bindungsstreifen benachbarter Tafeln ausgeschnitten werden. Man kann, wenn Bleche geringerer Länge hergestellt werden sollen, auch so verfahren, dass das Band zusätzlich noch an einer oder mehreren Zwischenstellen zerteilt wird.
Die Erfindung betrifft auch eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens, die sich dadurch aus zeichnet, dass sie eine in Anpassung an die Ge schwindigkeit des Tafeldurchlaufes durch die Glüh- zone arbeitende Mehrfachpunktschweiss-Vorrichtung und eine Schneideinrichtung mit Niederhalter und Schere aufweist, und dass das einander zugeordnete Arbeiten des Niederhalters und der Schere selbsttätig über auf bestimmte Stellen der Bleche ansprechende Steuerorgane steuerbar ist. Beide Anlagen arbeiten mit einer Geschwindigkeit, die der Durchlaufge schwindigkeit des Bandes durch die Vergütungszonen angepasst ist.
Die Schneidvorrichtung kann in Gestalt einer jeweils in ihre Ausgangsstellung zurückspringenden Schere in Kombination mit einer das bandförmige Gut an der Schnittstelle anstauenden Niederhaltein- richtung vorgesehen sein. Vorzugsweise ist eine Schere vorgesehen, die jeweils zwei eng nebenein ander liegende Schnitte ausführt, deren Abstand ver stellbar ist. Ferner können die Abstände von einem Doppelschnitt zum anderen in Anpassung an die ursprüngliche Länge der zusammengefügten Tafeln verstellbar sein.
Die Schere kann auch so eingerich tet sein, dass sie in jeweils einstellbarer Reihenfolge teilweise Einzelschnitte und teilweise Doppelschnitte durchführt. Man kann auch mit zwei um Tafel länge voneinander entfernt aufgestellten Scheren arbeiten.
In der bevorzugten Ausführungsform wird die Schweissung elektrisch gesteuert, und zwar entweder vollautomatisch oder teilautomatisch. Vorzugsweise erfolgt die elektrische Regelung des Schweissvorgan ges mittels Kontakten, die durch -das Walzgut ausge löst werden, wie an sich bekannt. Eine entsprechende Steuerung kann für die Schneideeinrichtung vorge sehen sein.
Zur Durchführung der Schweissung hat sich eine Vielpunktschweissmaschine mit versetzbaren Schweiss elektroden als geeignet erwiesen. Man kann jeweils ein einmaliges Versetzen um die Hälfte des Elektro denabstandes vorsehen, man kann aber auch mit mehrfachem Versetzen arbeiten, also beispielsweise jeweils zweimal um je ein Drittel des Schweisselektro denabstandes versetzen. Durch das Versetzen kann man engere Schweisspunktabstände erzielen als sonst wegen der räumlichen Ausdehnung der einzelnen Elektroden und der dadurch bedingten Elektroden abstände erreichbar sein würden.
Es gelingt gemäss der Erfindung, den Schweiss vorgang mit einer der kontinuierlichen Geschwindig keit des Vergütungsprozesses entsprechenden Ge schwindigkeit durchzuführen. Es empfiehlt sich je doch, im Bereich der Schweissanlage eine Vorrats schlaufe vorzusehen, um notfalls- eine nicht ein wandfreie Schweissung wiederholen zu können.
Für das Zusammenschweissen der Bleche ist es erwünscht, eine jeweils vorbestimmte Überlappungs breite aufeinanderfolgender Tafelenden mit grosser Genauigkeit einzuhalten. Diese Bedingung muss auch trotz wechselnder Längen der aufeinanderfolgenden Blechtafeln erfüllt werden. Man kann sich in solchen Fällen eines Fühlers bedienen, der reagiert, wenn die Blechtafeln auf ihrem Transport eine bestimmte Stelle erreicht. Der Fühler betätigt beim Durchlauf der Blechtafel eine Bremsvorrichtung für den Tafel transport, und zwar mit einer vorbestimmten, durch einen einstellbaren Zeitschalter gegebenen Verzöge rung. Ein zu der vorgegebenen Zeit betätigter Kupp lungsschalter löst die Kupplung zum Antrieb der Blechtransportvorrichtung und schaltet die Kupp lung für deren Bremse ein.
Der Kupplungsschalter kann hierfür beispielsweise eine elektromagnetische Wechselkupplung bedienen. Als Fühler kann bei spielsweise ein Endkantenschalter verwendet werden.
Zeitschalter und Kupplungsschalter wurden bis her zumeist mittels Wechselstrom betätigt. In .einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Er findung werden beide Aggregate als elektronische Steuerorgane ausgebildet. Elektronische Steuerorgane sind an sich bekannt. Man hat aber bisher angenom men, dass bei den hier in Frage stehenden Steuer vorgängen die in den mechanischen und elektro magnetischen Organen liegenden Ungenauigkeiten die Ungenauigkeiten der vorgeschalteten Wechsel stromschaltstufen bei weitem übertreffen würden. Langwierige Versuche haben dagegen erwiesen, dass durch Verwendung von elektronischen Steuergeräten erheblich grössere Genauigkeiten für den Tafeltrans port erzielbar sind. Von der Genauigkeit des Tafel transportes hängt die Genauigkeit des Überlappens aufeinanderfolgender Bleche beim Schweissen ab.
Um die Genauigkeit noch weiter zu steigern, wird vorgeschlagen, ausserdem diejenigen Ungenauig keiten, die in der elektromagnetischen Kupplung selbst und in den mechanischen Übertragungselemen ten liegen, durch an sich bekannte Massnahmen auf ein Minimum zu bringen.
In einer weiteren bevorzugten Ausführungsform ist auch der Fühler selbst als elektronisches Gerät ausgebildet.
Die Erfindung wird im folgenden an Hand von schematischen Zeichnungen an einigen bevorzugten Ausführungsbeispielen beschrieben.
Fig. 1 veranschaulicht schematisch die Anlage im Bereich der Schweissvorrichtung, Fig.2 im Bereich der Schneidevorrichtung. Fig.3 und 4 zeigen zwei abgeänderte Ausfüh rungen für die Steuerung des Tafeltransportes in der Nähe der Schweissstelle.
Gemäss Fig. 1 werden jeweils die einander zu gekehrten Enden zweier aufeinanderfolgender Tafeln übereinandergelegt, beispielsweise um 1,5 cm, und die Bleche werden auf diesem Überlappungsstreifen durch Punktschweissen zusammengeschweisst. Dabei ist das Verfahren so eingerichtet, dass jeweils der gesamte Schweissschritt so schnell erfolgt, dass für das entstehende Band die Durchlaufgeschwindigkeit durch die Vergütungszone eingehalten werden kann. Handelt es sich beispielsweise um ungefähr 2 m lange Tafeln und durchläuft das Gut die Vergütungs zone mit .einer Geschwindigkeit von 12 m 'min., so werden sechs volle Schweissungen in der Minute durchgeführt.
Es müssen also in weniger als 10 Sekunden die folgenden Schritte ablaufen: Ziehen des Bandes hinter der Schweissmaschine bis zu der Stellung Bandende unter Schweisselek troden; Heranbringen der nächsten Tafel auf massgerechte Überlappung; Schweissen, vorzugsweise ein Mehrfachschweissen unter mehrfachem seitlichem Versetzen der Elektro den während eines Schweissvorganges.
Zu diesem Zweck sind die folgenden Einrich tungen vorgesehen: eine Vielpunktschweissmaschine <B>11</B> mit seitlich versetzbarer Schweisselektrodenkette 12; ein Schrittzugwerk 27, welches die angeschweisste Tafel so weit durchzieht, dass deren nachlaufendes Ende in die richtige Lage unter die Schweisselek troden gelangt; eine Steuervorrichtung 14, 15, 16, die jeweils durch den Durchlauf der nächstfolgenden Tafel be tätigt wird und anzeigt, dass diese zur Schweissung vorbereitet liegt.
Fig. 1 zeigt für ein Ausführungsbeispiel schema tisch den Schnitt einer solchen Einrichtung, wobei angenommen sei, dass die Elektrodenkette 12 der Schweissmaschine 11 vierundzwanzig Einzelelektroden über die Tafelbreite verteilt enthält. Die Elektroden werden mittels hydraulischer Kolben 29 betätigt, denen über in bekannter Weise gesteuerte Ventile 30 hydraulischer Druck zugeleitet wird. Die Elek troden werden somit auf die überlappten Bleche unter hydraulischem Druck aufgesetzt und ebenso hydraulisch wieder hochgezogen. Unter den über lappten Blechenden der Bleche 1 und 2 liegt die gemeinsam mit der Elektrodenkette 12 ver schiebbare Gegenelektrodenkette 13. Vorzugsweise ist das gesamte Schweissaggregat in Richtung der Tafelbreite verschiebbar.
Vor der Schweissmaschine ist im Wege des Walz- gutes der Fühler 14 eines als Steuervorrichtung die nenden Endkantenschalters mit Feder 15 und Schaltkontakt 18 vorgesehen. In dem in Fig. 1 dar gestellten Zeitabschnitt wird der als Kugelkopf ausgebildete Fühler 14 durch die Tafel 2 gegen den Druck der Feder 15 in niedergedrückter Lage gehalten, so dass der Kontakt 18 geöffnet ist. Der Kugelkopf 14 kann also noch nicht in ein Loch 16 einschnappen, das im untersten Gang einer Schnecke 17 zur Aufnahme des Kugelkopffühlers vorgesehen ist. In der Schnecke 17 liegt bereits das nächstfol gende Blech 3, das über Transportrollen durch in der Zeichnung nicht dargestellte Vorschubeinrich tungen eingeführt worden ist.
Die Vielpunktschweissmaschine wird zweckmässig über Ignitrons mittels mehrerer galvanisch getrenn ter Schweisstransformatorkreise gespeist. Es sind beispielsweise vier Schweissstransformatoren vorge sehen, von denen jeder sechs paarweise in Reihe geschaltete Elektroden speist.
In dem Ausführungsbeispiel ist vorausgesetzt, dass unter einmaligem seitlichem Versetzen der Elek trodenkette während eines jeden Schweissvorganges 2 X 24 = 48 Punkte geschweisst werden. Dabei ist jede Teilschweissung von 24 Punkten in drei Schritte unterteilt. In jedem dieser Schritte werden gleich zeitig oder vorzugsweise kurz nacheinander 8 Elek troden wirksam, wie im folgenden noch näher dar gelegt wird, nämlich je .ein Elektrodenpaar von jedem der vier Schweisstransformatoren.
Jedem dieser Schweisstransformatoren ist ein Ignitron zugeordnet. Die Ignitrons sind in ihrer Zeit einstellung so ausgebildet, dass sie den Schweiss strom erst freigeben, wenn das jeweilige Elektroden paar aufgesetzt ist, und dass sie den Strom sperren, bevor dieses Elektrodenpaar abgehoben wird. An schliessend folgen zwei entsprechende weitere Schweissschritte, durch die zunächst die zweiten und dann die dritten Elektrodenpaare der Transforma toren zum Einsatz gelangen. Die unter hydraulischem Druck aufgesetzten Elektroden wirken gleichzeitig als Niederhalter für die überlappten Bleche.
Will man den Stromstoss im Netz klein halten, so kann man, wie schon erwähnt, den zeitlichen Ablauf der Ignitronschaltung so einstellen, dass die vier Elektrodenpaare jedes einzelnen Schweiss schrittes - von denen je eines einem der vier Schweisstransformatoren zugehört - nacheinander eingeschaltet werden.
Nachdem in drei Intervallen je acht Elektroden, insgesamt also die in diesem Ausführungsbeispiel vorausgesetzten 24 Elektroden zur Wirksamkeit ge kommen sind, werden die Elektrodenketten 12 und 13 bzw. das ganze Schweissaggregat um eine halbe Elektrodenbreite versetzt und es werden in einer entsprechenden Schrittfolge nochmals 24 Punkte ge schweisst.
Nach Durchführung der Schweissung zieht das hinter der Schweissmaschine 11 liegende, vorzugs weise selbsttätig eingeschaltete Schrittzugwerk 27 das Band 1, 2 um einen Schritt weiter. Dabei springt nach Durchzug der Tafel 2 der Fühler 14 in das Loch 16 ein, wodurch der Kontakt 18 geschlossen wird. Hierdurch läuft ein Relais 19 an, welches mit vorgegebener Verzögerung über einen Schalter 23 eine nicht dargestellte Kupplung des Schrittzug werkes 27 abschaltet und deren ebenfalls nicht dar gestellte Bremse einschaltet, so dass dann das nach laufende Ende der Tafel 2 unter den Elektroden zu liegen kommt, und zwar so, dass die hintere End- kante des Bleches 2 um halbe Überlappungsbreite vor der Elektrodenkette zum Stillstand kommt.
Inzwischen ist die Tafel 3 durch zu .entsprechen der Zeit ausgelöste Umdrehung der Schnecke 17 in Bereitschaft gelangt, nämlich mit ihrer Vorder kante gegen einen Abstreifanschlag 28 angelaufen, der um halbe Überlappungsbreite in Förderrichtung gegenüber der Elektrodenkette 12 versetzt ist. Hier durch wird nun wiederum die Schweisseinrichtung 11 ausgelöst. Nach Durchführung der Doppelschweissung läuft die Zugvorrichtung 27 hinter der Schweiss maschine wieder an und der Vorgang wiederholt sich.
Es ist notwendig, hinter dem Schrittzugwerk eine Schlaufengrube anzuordnen. Die Schlaufengrube dient, allgemein gesagt, zum Ausgleich zwischen dem Schrittverfahren vor der Schweissmaschine und dem kontinuierlichen Verfahren im Vergütungsofen. Ausserdem bietet sie eine Zeitreserve für den Fall, dass eine Schweissung wiederholt -werden müsste. Es ist selbstverständlich, dass eine Schlaufenbildung nur bis zu einer bestimmten Blechstärke zur Anwendung kommen kann. In Blechen der üblichen Stärke von 0,35 bis 0,5 mm ist eine genügende Biegsamkeit des Bleches vorhanden.
Hinter der Schlaufengrube durchläuft das Gut eine Bremsvorrichtung mit verstellbarer Bremskraft, die mit einer hinter der Vergütungszone angeord neten kontinuierlichen Zugvorrichtung zusammen arbeitet zu dem Zweck, dem Gut während des Durchganges durch die Vergütungszone eine .ein stellbare Vorspannung zu erteilen. Diese Vorspan nung hat einerseits den Zweck, das Durchhängen des Bandes zwischen den einzelnen Stützrollen zu verringern: wichtiger ist die Anwendung einer Zug- Beanspruchung in dem Walzgut zur Erzeugung einer mechanischen Spannungsanisotropie in dem Gut zwecks Bildung einer magnetischen Vorzugsrichtung. Die Grösse des Zuges richtet sich nach der Grösse der gewünschten Spannungsanisotropie.
Beispiels weise hat sich .ein Zug in der Grössenordnung von 1 bis 10 kg/mm2 des Blechquerschnittes als ein ge eigneter Wert erwiesen.
In der Regel durchläuft das Band während der kontinuierlichen Behandlung eine Glühzone und eine Kühlzone, gegebenenfalls auch mehrere solcher Zonen, sowie noch andere Behandlungszonen, wie z. B. ein Magnetfeld. Nach Abkühlung wird das Band wieder in Einzeltafeln unterteilt, und zwar in Anpassung an die während des voranlaufenden Fabrikationsganges vorliegende Durchlaufgeschwin digkeit. Hierfür wird das Band hinter der konti nuierlichen Zugvorrichtung zu einem Schneidaggre gat, vorzugsweise einer Schere, transportiert. Die Schere hat die Aufgabe, das Band wieder in Tafeln zu unterteilen und gegebenenfalls die überlappten Streifen der Verbindungsstelle zweier Tafeln heraus zuschneiden.
Das Arbeiten der Schere kann mittels Schaltorganen geregelt werden, die beispielsweise entweder auf konstante Tafellänge oder auf das Ausschneiden eines Überlappungsstreifens konstanter Breite eingestellt werden können.
In dem in Fig. 2 schematisch dargestellten Aus führungsbeispiel besteht die Schneidvorrichtung 51 aus einer normalen Tafelblechschere mit feststehen dem Messer 52 und beweglichem Messer 53. Das Glühgut gelangt in Form eines aus aneinander- geschweissten Tafeln 41, 42, 43 bestehenden Bandes zu der Schneidvorrichtung. Die Förderrichtung ist durch den Pfeil r angegeben.
Die Schneidvorrichtung wird im folgenden im Zusammenhang mit zwei verschiedenen Arbeits weisen beschrieben, nämlich erstens für den Fall des Zerschneidens in bestimmte Tafellängen und zwei tens für den Fall, dass ohne Einhaltung ganz genauer Tafellängen jeweils nur der eigentliche Überlappungs streifen ausgeschnitten wird. Im Idealfall, nämlich dann, wenn stets Tafeln genaue gleicher Länge zu der Schweissvorrichtung gelangen und dort mit ge nau gleichbleibender Überlappung aneinanderge- schweisst werden, kommen beide Arbeitsweisen auf das gleiche heraus.
Ist die Schneidvorrichtung auf das Ausschneiden genau gleichbleibender Tafellängen aus dem zusam mengehefteten Glühgut eingestellt, so betätigt je- weils der Anstossschalter 54 die Auslösung einer nicht im einzelnen dargestellten Kupplung für die Schere, nachdem zuvor der ebenfalls selbsttätig durch den Anstossschalter 54 ausgelöste Niederhalter 55 das Blech eingespannt hat. Dann wird der Nieder halter wieder selbsttätig gehoben.
Nachdem so der erste Schritt erfolgt ist, wird anschliessend durch einen zweiten Schneidschritt die Überlappungsstelle oder der Schweissstreifen abge trennt. Dieser Vorgang wird durch den Schaltkontakt 56 ausgelöst, der durch die Überlappungsstelle be tätigt wird und über ein Zeitrelais 57 die betref fende Scherenbewegung auslöst. Das Zeitrelais ist dabei auf die Zeit eingestellt, die erforderlich ist, um die Tafel von dem Kontakt 56 bis in die rich tige Zuordnung zu den Messern 52, 53 zu bewegen. In den Schaltvorgang ist der Niederhalter 55 so einbezogen, dass er auch für den zweiten Schneid schritt wieder zum Festspannen des Bleches betätigt wird, wenn das Gut die richtige Stellung mit Bezug auf die Messer erreicht hat und dass erst nach Betätigung des Niederhalters der Schneidvorgang ausgelöst wird.
Soll unabhängig von der anfallenden Tafellänge jeweils nur der eigentliche Überlappungsteil aus geschnitten werden, also jeweils nur eine kleinste Breite zwischen zwei aneinandergeschweissten Ta feln, so kann zunächst der Anstossschalter 56 über das Zeitrelais 57 die Scherenbetätigung so auslösen, dass die Schere 52, 53 vor Durchgang der über lappungs- oder Schweissstelle zwischen den Tafeln 41 oder 42 schneidet. Dem Schneidvorgang geht ein Festspannen mittels des Niederhalters 55 voraus.
Während nun bei dem zuerst geschilderten Ver fahren der Niederhalter 55 das Gut in der Zwischen zeit zwischen dem ersten und dem zweiten Schnitt freigibt, verschiebt sich der Niederhalter unter Bei behaltung der Festspannung mittels des entsprechend gesteuerten Antriebes 58 bei geöffneter Schere in Transportrichtung nach vorn bis zu dem Anschlag 59 und löst nach dem Anschlagen den zweiten Schnitt der Schere aus, der dann hinter der Üb.erlappungs- oder Schweissstelle liegt.
Nach dem zweiten Schnitt öffnet die Schere 51 und auch der Niederhalter 55, so dass erneut eine Tafellänge passieren kann, bis der Anstossschalter 56 das gewünschte Schnittprogramm für die nächste Schnittstelle auf kleinste Ausschnittbreite der Schweissstelle wiederholt.
Die Breite der ausgeschnittenen Schweissstreifen kann durch Verstellung des Anschlages 59 verändert werden. Ebenso kann für die an erster Stelle ange gebene Arbeitsweise die Tafellänge durch entspre chende Einstellung des Anschlages 54 verändert werden.
Die Einrichtung kann auch so getroffen sein, dass das Band nicht nur an den Schweissstellen ausein- andergeschnitten, sondern ausserdem noch weiter un terteilt wird. Hierzu kann beispielsweise hinter der Schere noch ein weiterer Anstosskontakt angeord net sein, der den Niederhalter und die Schere ent sprechend steuert. Beispielsweise werden Niederhalter und Schere so betätigt und die elektrische Steuerung wird so eingestellt, dass jeweils abwechselnd ein Tei lungsschnitt als Einzelschnitt durchgeführt wird und dann ein Doppelschnitt zum Zerteilen an der Schweiss stelle mit Ausschneiden des gehefteten Überlap pungsstreifens erfolgt.
Die in den vorstehend beschriebenen Verfahren einzuhaltenden verschiedenen Schneidabstände sind vorzugsweise verstellbar.
Im folgenden wird nunmehr die zwecks Erhöhung der Genauigkeit verbesserte Steuervorrichtung für den Blechtafeltransport zur Schweissstelle (Fig. 1) an Hand der Fig. 3 und 4 beschrieben.
In der Ausführungsform nach Fig.3 treibt der Motor 61 über die Kupplung 62 und das Getriebe 63 die Transportrolle 64 für das tafelförmige Walz- gut 65. Der -als Fühler dienende, mit der Endkante 65a zusammenarbeitende Endkantenschalter 66 braucht im einzelnen nicht beschrieben zu werden. Er schliesst bei seiner Betätigung den Stromkreis eines auf verschiedene Verzögerungswerte einstell baren Zeitschalters 67, der seinerseits den Schalter 68 der Elektromagnet-Wechselkupplung schaltet, die in bekannter Weise abwechselnd die Kupplung 62 zum Antrieb des Blechtafeltransportes und die Kupp lung für dessen Bremse 69 betätigt.
Der Kupplungs schalter 68 betätigt sowohl den Kupplungsmagneten für das Ein- und Abschalten der Antriebsbewegung als auch den Kupplungsmagneten für das Ein- und Abschalten der Bremse. Das Einschalten des Motor antriebes braucht im vorliegenden Fall nicht mit äusserster Genauigkeit zu erfolgen. Daher ist im vor liegenden Ausführungsbeispiel auf die Genauigkeit dieser Schaltung keine besondere Rücksicht genom men worden. Bei dem Kupplungsschalter ist die Ein schaltung der Vorerregung VB für die Bremse mit der eigentlichen Schaltung der Bremswirkung B kombiniert.
Von diesen beiden letzteren Schaltanordnungen und dem Zeitschalter 67 ist die Genauigkeit des Ablaufes, soweit der Kupplungsmagnet hierauf einen Einfluss hat, abhängig. Sowohl als Zeitschalter 67 wie als Kupplungsschalter 68 sind erfindungsgemäss elektronisch gesteuerte Geräte vorgesehen. Der Zeit schalter arbeitet mit edelgasgefüllten Thyratron- röhren, der Kupplungsschalter mit Quecksilberdampf- Thyratronröhren.
Die Vorteile der Erfindung können an einem praktischen Beispiel erläutert werden.
In einer Anlage für Schritttransport mit den bisher üblichen Auslegungen für Endkantenschal- ter, Zeitschalter und Kupplungsschalter lag - bei einer Geschwindigkeit des Blechtafeltransportes von 0,8 m Sek. - die Streuung um den Ort, an den die Endkante der Tafel für die nächste Schweissung zum Stillstand kommen soll, bei einem Wert von 17 mm. Durch Anwendung an sich bekannter Ver- besserungen für die mechanischen Ubertragungs- elemente und für die elektromagnetische Kupplung wurde diese Streuung auf rund 8 mm herabgesetzt.
Der Anteil des rein mechanischen und kupplungs technischen Teiles war hierbei nur noch 1,15 mm. Durch Einsatz der elektronischen Schaltorgane wurde es überraschenderweise möglich, die Gesamtstreuung auf <B>1,50</B> mm herunterzudrücken.
In einer weiteren, in Fig.4 veranschaulichten Ausführungsform der Erfindung ist auch der End- kantenschalter selbst in Form eines elektronischen Gerätes ausgeführt. Anstelle des üblichen mechani schen Abtastorgans für die Endkante der Blechtafel tritt eine Abtastung mittels eines Lichtstrahles, der von einer Lichtquelle 80 ausgesandt und durch den Spiegel 81 zur Photozelle 82 reflektiert wird, sobald die Blechtafel 85 beim Durchgang ihrer Endkante den Spiegel freigibt. Die erregte Photozelle 82 schal tet über den Zeitschalter 87 den Kupplungsschalter 88 für die Betätigung der Bremse. Der Zeitschalter arbeitet mit Hochfrequenzspeisung und Zählrohren.
Durch Verwendung eines elektronischen Endkanten- schalters wird die Streuung der Endkantenstellung noch weiter herabgesetzt. Sie konnte bei dem vor stehend geschilderten Beispiel nochmals auf die Hälfte verringert werden.
Ein besonderer Wert der verbesserten Steuerung liegt darin, dass das Senken der Streuung unabhängig von der Tafellänge, also gleichermassen für Tafeln verschiedener Länge erreicht wird, und zwar auch für den Fall, dass Tafeln beliebig unterschiedlicher Länge aufeinander folgen.