AT21168B - Verfahren und Ofen zur Herstellung von Eisenschwamm aus einem Gemisch von Eisenerz und Kohle. - Google Patents

Verfahren und Ofen zur Herstellung von Eisenschwamm aus einem Gemisch von Eisenerz und Kohle.

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  Verfahren und Ofen zur Herstellung von Eisenschwamm aus einem Gemisch von Eisenerz und Kohle. 



   Wenn ein Gemisch von Eisenerz und Kohle (unter weicher Benennung Holzkohlen, Steinkohlen, Koks etc. inbegriffen sind) ohne Luftzutritt erhitzt wird, so wird, wie bekannt,   metallisches   Eisen in Form von   Eisenschwamm   gebildet. Nach vorliegender Erfindung soll dieser Prozess unter Anwendung von   pulverförmigen   Materialien, was für die Reduktion besonders vorteilhaft ist, gleichmässig, kontinuierlich und   ökonomisch, gemacht   werden.

   Man   benutzt   dabei einen stehenden Ofen von beliebiger Querschnittsform, der derart angeordnet 1st, dass er sowohl gestattet, dass "ich das aufgegebene Gemisch von Erz und kohle lediglich der Schwere folgend durch den Ofen von der Gicht bis zu der Austrittsöffnung oder Öffnungen herab bewegt, als auch, dass das aus brennbarem Gas und Luft bestehende 
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   dient, iu zweckmässiger   Weise auf das Erz-Kohlengemisch in der Reduktionszone des Ofens   einwirkt.   



   Bei der Ausführung der Erfindung wird zur Abkühlung des Eisenschwammes entweder das brennbare Gas oder die Luft benutzt, welche durch passend angebrachte Kanäle im   Ktsenschwamm   geleitet werden, ehe er durch die Austrittsöffnungen entfernt wird ; der Ofen wird so hoch gebaut, dass die Verbrennungsprodukte des gasförmigen Brennmaterials, welche gleichfalls durch passend angebrachte Kanäle geleitet werden, den grösseren Teil ihrer   Wiirme an   das aufgegebene Gemisch von Erz und Kohle abgeben können und dieses vorwärmen, während die bei der Reduktion des Erzes erzeugten Gase von der Stelle im Ofen, wo sie erzeugt werden, unmittelbar nach dem Schornstein abgeleitet werden.

   Wenn   t'ronnhares Gas   zur Abkühlung des Eisenschwammes verwendet wird, so ist es vorteilhaft, die Kanäle unten gegen das Ofeninnere offen zu machen, so dass der Eisenschwamm mit   don   brennbaren Gas, welches er begierig aufsaugt, in   Berührung   kommt ; dadurch wird der aus dem Ofen kommende Eisenschwamm gegen den sonst schädlichen   Einfluss   der Luft   unempfindlich.   Bei der   Ahkühlung   des   Eisenschwammes   durch das brennbare Gas wird   11'tlteros   erwärmt und in den untersten Teil der Reduktionszone des Ofens wird atmo-   spha'ischo Luft   in die Kanäle eintreten gelassen. Das Gemisch von brennbarem Gas und Luft wird entzündet und erhitzt das Gemisch von Erz und Kohle.

   Diese Kanäle zur Ver-   br(.' ! iuung   des Gasgemisches sowie auch die Kanäle, durch welche die Verbrennungsprodukte streichen, sind auf der unteren Seite mit nach dem Inneren des Ofens führenden Löchern versehen, so dass die bei der Reduktion des Erzes erzeugten Gase durch diese Löcher   unmittelbar   entweichen und in die   Kanäle,   welche am oberen Ende des Ofens ausmünden, eintreten können. Wenn Luft zur Abkühlung des Eisenschwammes verwendet wird, so müssen die in der   Abliiihlungszone   liegenden Kanäle   rundum   geschlossen sein und im untersten Teile der Reduktionszone wird das brennbare Gas in die Kanäle eingeführt und Gas-und Luftgemisch entzündet.

   Die Kanäle oberhalb der   Abkühlungszone   dagegen müssen auf der unteren Seite Löcher besitzen, um die bei der Reduktion erzeugten Gase abzuleiten. 



   In den beifolgenden Zeichnungen sind einige Ausführungsformen eines für den vor-   legenden Zweck geeigneten   Ofens von rechteckigem   Querschnitt dargestellt ;   der Kanäle 

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   Die beiden Ofenformen sind, wie ersichtlich, von zickzackförmig verlegten Rohren a und al von solcher Form durchsetzt, dass sie das gleichmässige Sinken des Gemisches von Erz und   Kohle durch   den Ofen nicht hindern. b sind Kammern in den Ofenwandungen, weiche die Rohre der einen Reihe mit den Rohren der   nächsthöheren   Reihe oder Reihen 
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 Gas. Diejenige der Kammern b, in welche die Luft (Fig. 3) oder das Gas (Fig. 6) einströmt, ist von der darunter liegenden Kammer durch einen Boden e mit Löchern f getrennt, durch welche das erhitzte Gas bezw. die erhitzte Luft aus den Kanälen al einströmt. t sind Löcher im Boden der Rohre a.   9   ist der Schornstein für die abziehenden   Verbrennungs-   prodnkte und h die Gicht.

   Die Böden der Ofen bestehen aus nebeneinander liegenden, langgestreckten Vertiefungen i mit schrägen Seiten und Öffnungen an der Unterseite. Unter jeder Öffnung liegt eine   Walze A', welche   einen Teil dieser Öffnung deckt. Der übrige   Tell   der Öffnung wird von einer Klappe l gedeckt, welche sich in geschlossener Lage mit einer Kante gegen die Walze k stützt.   Diese Klappe   wird von den Armen   m   einer von   aussen   drehbaren Welle n getragen. Durch Drehung dieser Wellen können die Klappen 1 eingestellt und die Grösse der   Austrittsöffnungen   für den Eisenschwamm und damit dip Austrittsgeschwindigkeit desselben aus dem Ofen geregelt werden. Die Walzen k werden mittels einer mechanischen Vorrichtung, z. B.

   Schraube o und Schneckenrad p, beständig   ge-   droht. Der aus den Öffnungen in die Vertiefungen i tretende Eisenschwamm, mit Kohle und eventuell unreduziertem Erz vermischt, fällt in einen Raum q herab, in welchem sich eine Transportschnecke   l'befindet,   die den   Eisenschwamm   fortschafft. Sobald der   Eisenschwamm   aus dem eigentlichen Ofen getreten ist, muss er vor der Einwirkung der Luft geschüt/t werden, weshalb der Raum q geschlossen und durch ein Rohr s mit einer Zuleitung fUr indifferentes oder reduzierendes Gas verbunden ist, das vom Eisenschwamm, wenn Luft   a) s Kühlmittel   verwendet worden ist, absorbiert wird, wodurch der   Eisenschwamm gegen   die oxydierende Einwirkung der Luft geschützt wird.

   In Fig. 1 bis 3 haben die Rohre   a1,   durch welche das brennbare Gas von der Speiseleitung d streicht, keine Böden und gegenüber den Enden dieser Rohre sind die Ofenwandungen mit   Löchern M versehen.   durch welche der Verlauf des Prozesses in der   Ablühlungszone des   Ofens beobachtet werden kann und durch welche man eine Stange oder dgl. in den Ofen einführen   kann.   
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 die Löcher können aber auch auf andere geeignete Weise geschlossen werden.   111   Fig. 4 bis 6 sind die Wandungen der Rohre al, durch welche die von der Leitung kommende Luft streicht, nicht gelocht, so dass keine Luft in das umgebende Material eindringen und den Eisenschwamm oxydieren kann.

   Falls die zur Abkühlung des Eisenschwammes erforderliche Luftmenge grösser ist als die zur vollständigen Verbrennung des brennbaren Gases nötige, so werden an geeigneten Stellen Luftablassventile (auf der Zeichnung nicht dargestellt) angebracht. Falls erwünscht, kann man als   Külllmittel fill   den Eisenschwamm sowohl das brennbare Gas als auch die Luft benützen, welche dann natürlich durch besondere   Kanäle   streichen müssen. Nach der Zeichnung haben die Rohre a durchwegs dieselbe   Wandstärke   und sind aus Eisen hergestellt angenommen ; doch kann ein Teil derselben, besonders im Anfang der Reduktionszone, wo die Hitze am   grössten   ist, aus feuerfestem Material hergestellt seiu. 



   Behufs Durchführung des Verfahrens nach vorliegender Erfindung wird der Ofen mit dem pulverisierten Erz-Kohlengemisch gefüllt, hierauf Gas und Luft zugeführt und das   Gasgemisch   in der Reduktionszone entzündet. Sobald die   Hi'tze   einen derartigen Grad erreicht, dass die Reduktion des Erzes beginnt, werden die Walzen bei den unteren   Austrittsöffnungeu   in Drehung versetzt. Das aufgegebene   Kohlen-Erzgemisc1t   wird von der Gicht des Schachtofens   herabsinkend zunächst   durch die die Rohre oder Kanäle im oberen Teile des Ofens durchströmenden gasförmigen Verbrennungsprodukte vorgewärmt. 



  Beim weiteren Ilerabsinken gelangt das Kohlen-Erzgemisch in die Reduktionszone, in welcher in den Kanälen Gas und Luft zusammentroffen und unter dem Einflusse der durch das verbrennende Gas-Luftgemisch erzeugten Wärme die Reduktion zu Eisenschwamm erfolgt. Die bei der Reduktion entstehenden Gase gelangen durch die auf der Unterseite der Rohre oder Kanäle befindlichen Öffnungen in diese Kanäle und ziehen mit den gas-   förmigen Verbrennungsprodukten zum Schornstein. Der nach abwärts sinkende Eisenschwamm wird durch das, die Im unteren Teile des Ofens befindlichen Rohre oder Kanäle durch-   

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 strömende Gas oder durch die Luft gekühlt, eventuell wenn diese Kanäle von Gas durchströmt werden, durch letzteres imprägniert, um beim Austritt gegen Oxydation   geschützt   zu sein.

   Der am Boden des Ofens sich ansammelnde Eisenschwamm wird durch die Austrittsöffnungen   hinausbefördert,   gelangt in den von der Förderschnecke durchsetzten Raum, in welchem eine neuerliche Imprägnierung mit indifferentem Gas stattfindet, und verlässt hierauf den Ofen. 



    PATENT-ANSPRÜCHE ;   
1. Verfahren zur Herstellung von Eisenschwamm aus einem Gemisch von pulverförmigem oder pulverisiertem Eisenerz und Kohle, welches durch die Verbrennung eines Gemisches von brennbarem Gas und Luft erhitzt wird, dadurch gekennzeichnet, dass einer der Bestandteile des gasförmigen Brenngemisches durch Kanäle oder Rohre   (a,   die den im unteren Teile des Ofens bereits entstandenen Eisenschwamm durchsetzen, hin und her geleitet wird, derart, dass der Eisenschwamm abgekühlt und der betreffende gasförmige Bestandteil erhitzt wird, bevor er mit dem in der Reduktionszone des Ofens unmittelbar eingeleiteten anderen Bestandteil zusammentrifft, während die nun entstehenden Verbrennungsprodukte in Kanälen oder Rohren (a) durch das aufgegebene Gemisch von Erz und Kohle so lange hin und her geleitet werden,

   bis sie den grössten Teil ihrer Wärme an das   Beschickungsmateriai   abgegeben und letzteres vor seinem Eintritt in die Reduktionszone erhitzt haben, wobei die Ableitung der bei der Reduktion erzeugten Gase durch die von den Verbrennungsprodukten des gasförmigen Gemisches durchströmten Kanäle oder   Rohre   unmittelbar nach dem Schornstein erfolgt, ohne dass diese Gase die darüber   benndlicbp   Masse des Gutes durchstreichen.

Claims (1)

  1. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, bei welcher das brennbare Gas als 1\Uhlmittel fUr den gebildeten Eisenschwamm verwendet wird, dadurch gekennzeichnet, dass das Gas vor seinem Zusammentreffen mit der unmittelbar in die LeJuktionszone eingeführten Luft durch Kanäle oder Rohre geleitet wird, die mit dem vom erzeugten Eisenschwamm erfüllten Ofenraum in offener Verbindung stehen, derart, dass das brennbare Gas EMI3.1 Schutz gegen die oxydierende Einwirkung der Luft dient.
    3. Schachtofen zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass derselbe am Boden mit einer regulierbaren Austrittsöffnung oder Öffnungen (i) \ersehen ist, während im Inneren des Ofens wagerechte oder schwach geneigte, miteinander und mit dem Schornstein in Verbindung stehende Kanäle oder Rohre (a, 01) angeordnet sind, die an verschiedenen Stellen mit den Zuleitungen für brennbares Gas und Luft (Y, f verbunden sind,
    wobei einerseits die von brennbarem Gas allein oder von Luft allein durchströmten Kanäle oder Rohre in dem vom erzeugten Eisenschwamm erfüllten Raume EMI3.2 produkten des brennbaren Gemisches durchstrichenen Kanäle oder Rohre an ihrer Unterseite die Verbindung mit dem Ofeninneren herstellende Öffnungen besitzen.
    4. Ausführungsform des Schachtofens nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die an der Bodenfläche des Ofens befindlichen, regulierbaren Austrittsöffnungen für den Misenschwamm etc. in einen Raum, der mit einem nicht oxydierenden Gas gefüllt gehalten wird, ausmünden.
AT21168D 1903-03-31 1903-03-31 Verfahren und Ofen zur Herstellung von Eisenschwamm aus einem Gemisch von Eisenerz und Kohle. AT21168B (de)

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