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Streudose
Die Erfindung betrifft eine Streudose für pulverförmiges Gut, z. B. für gemahlene Gewürze, mit einem Behälter, dessen Austrittsöffnungen durch einen Drehschieber verschliessbar sind, der auf einer kreisrunden Aussenfläche des Behälters, in welcher diese Austrittsöffnungen ausmünden, mittels eines diese Fläche aussen begrenzenden Ringwulstes des Behälters drehbar gehalten ist.
Bei bekannten Streudosen dieser Art besteht der Behälter in der Regel aus einem becherförmigen Körper und einem besonderen, lösbar mit ihm verbundenen Boden oder Deckel, also aus zwei Teilen. Ist der
Boden oder Deckel lösbar mit dem Körper verbunden, so erübrigt sich eine besondere Einfüllöffnung des
Behälters. Die Austrittsöffnungen sind bei diesen bekannten Streudosen entweder im Boden des becherförmigen Körpers oder im Deckel angeordnet, wobei der Drehschieber entweder in der Mitte dieses Bodens oder Deckels durch eine Niete od. dgl. oder am Umfang des Behälters dreI') ar befestigt ist. Wo bei diesen bekannten Streudosen eine besondere Einfüllöffnung vorhanden ist, befindet sie sich auf der den Austritts- öffnungen entgegengesetzten Seite des Behälters.
Demgegenüber ist die Streudose gemäss der Erfindung dadurch gekennzeichnet, dass der Behälter aus einem einstückigen, bis auf die Austrittsöffnungen und eine in der Mitte der kreisrunden Aussenfläche angeordnete runde Einfüllöffnung geschlossenen Hohlkörper besteht, dass der Ringwulst des Behälters nach aussen gerichtet ist, und dass der Drehschieber einen zentralen rotationssymmetrischen Vorsprung, der durch die Einfüllöffnung ins Innere des Behälters ragt und deren Rand hintergreift, und eine den Ringwulst des
Behälters über- und hintergreifende Zarge aufweist.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Herstellung der Streudose, bei welchem der Behälter in bekannter Weise in einer Hohlform aus einem plastisch gemachten Flächengebilde aus Kunststoff mit Hilfe eines Überdruckes geformt wird, indem dieser Überdruck durch einen sich durch eine Wandöffnung der Hohlform hindurch erstreckenden stutzenförmigen Teil des Flächengebildes auf die, die Innenseite der Behälterwand zu bilden bestimmte Seite des Flächengebildes zur Wirkung gebracht wird, und die Einfüll- öffnung des Behälters von der durch das Abtrennen des genannten stutzenförmigen Teils vom Behälter freigelegten Öffnung gebildet wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, dass das Flächengebilde beim Formen an den Stellen, an denen sich die Austrittsöffnungen des Behälters befinden sollen, um ein seine Dicke überschreitendes Mass nach aussen gewölbt wird und dass hierauf seine ausgewölbten Teile in der Flucht des sie umgebenden Teils der Behälterobertl che abgeschert werden.
In der Zeichnung sind ein Ausführungsbeispiel und zwei Varianten der erfindungsgemässen Streudose dargestellt ; ferner veranschaulicht die Zeichnung beispielsweise drei Ausführungsarten des Verfahrens nach der Erfindung. Es zeigt :
Fig. 1 eine Ausführungsform der Streudose in Ansicht schräg von oben ; Fig. 2 in grösserem Massstab einen Axialschnitt nach der Linie 11-11 der Fig. 3 und 4 durch den oberen Teil der Streudose u. zw. in der rechten Hälfte mit aufgesetztem, in der linken Hälfte mit abgenommenem Drehschieber ; Fig. 3 den Behälter der Streudose in Ansicht von oben ; Fig. 4 den Drehschieber ebenfalls in Ansicht von oben ; Fig. 5 eine Variante zu einer Einzelheit von Fig. 2 ; Fig. 6 und 7 zwei den Fig. 3 und 4 analoge Ansichten einer weiteren Variante ;
Fig. 8, 9, 10 und 11 mehrere Stadien der Herstellung des Behälters gemäss einer ersten Ausführungsart ; und Fig. 12 eine zweite Herstellungsart des Behälters.
In der Zeichnung bezeichnet 1 einen Behälter, der aus einem einteiligen aus Polyvinylchlorid hergestellten Hohlkörper mit geschlossenem unterem Boden 2, zylindrischer Zarge 3 und ringförmigem oberem
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An Hand der Fig. 8-11 sei eine beispielsweise Herstellungsart beschrieben. Die Hohlform besteht aus vier gegeneinander beweglichen Formteilen 17-20, welche sich im geschlossenen Zustand in der Symme- trieebene 21 berühren. Als Ausgangsmaterial dient zweckmässig ein thermoplastischer Kunststoff, der im warmplastischen Zustande in Schlauchform aus der Düsenöffnung 22 einer üblichen Strangpressmaschine austritt. Nachdem der Hohlstrang 23 eine genügende Länge erreicht hat, wird die Hohlform17-20 geschlos- sen. Hiebei drücken die schneidenförmigen Ränder 24 und 2 5 den Hohlstrang 23 zusammen, der an diesen Stel- len verschweisst, und trennen die derart gebildete Kunststoffblase 26 vom restlichen Hohlstrang ab.
Gleich- zeitig wird eine Hohlnadel 27 durch eine Bohrung des Formteiles 17 eingeführt und so weit vorgetrieben, dass ihre Spitze die Hülle der Kunststoffblase 26 durchsticht. Durch die Hohlnadel 27 wird dem Innern der immer noch plastischen Kunststoffblase 26 Druckluft zugeführt, so dass sich innerhalb der Kunststoffblase 26 ein Überdruck ausbildet. Infolge des Überdruckes weitet sich die Blase 26 aus, während die in der Hohlform zwischen der Blase 26 und der Form wand eingeschlossene Luft durch die Trennfugen der Hohlform entweicht.
Die Kunststoffblase26 wird so weit aufgeblasen, dass sich ihre Hülle vollständig an die Innenwand der
Hohlform anlegt, wobei sie durch die Berührung mit der relativ kalten Wandfläche erstarrt. Nachdem die
Hülle erstarrt ist, wird die Hohlform geöffnet und der fertig geformte Behälter 1 fällt heraus, worauf das
Arbeitsspiel von neuem beginnt.
Um die in der Fig. 2. angedeuteten Schlitze 6 am oberen Behälterboden 4 anbringen zu können, sind in der Innenwandung der Formteile 17 und 18 Vertiefungen 28 ausgespart. Der Behälter 1 weist dann in seiner Rohform an diesen Stellen Aufwölbungen auf, wie sie in Fig. 2 durch die gestrichelten Linien 29 angedeutet sind, und welche die obere Bodenfläche 4 um mindestens die eigene Wandstärke überragen.
Die geformten und vom Hohlstrang 23 abgetrennten Behälter 1 werden hierauf durch eine Schervorrichtung 30 (Fig. 11) in einer einzigen Operation von allem Material, das über die ebene Oberfläche des oberen Bodens 4 vorsteht, nämlich das an den Rand der Einfüllöffnung 5 anschliessende Stückchen des Hohlstranges 23 und die Aufwölbungen 29 des Bodens 4 über den Streuschlitzen 6 befreit. Dadurch werden die Öffnungen 5 und 6 freigelegt und der Behälter ist fertig.
Die in Fig. 12 veranschaulichte Herstellungsart des Behälters 1 unterscheidet sich von der mit auf Fig. 8-11 erläuterten dadurch, dass als Ausgangsmaterial für jeden Behälc¯rnicht ein imEntstehenbegrif- fener, also noch im warmplastischen Zustand befindlicher Hohlstrang, sondern eine flache, beispielsweise aus einem Band gestanzte kreisrunde Membrane 31 aus thermoplastischem Kunststoff, z. B. Polyvinylchlorid, verwendet wird.
Die Membran 31 wird mittels Infrarot-Bestrahlung auf Erweichungstemperatur erhitzt und mittels eines ringförmigen. Gegenhalters 34 gegen den Rand einer je zur Hälfte von den beiden Formteilen 17 und 18 begrenzten Öffnung 32 angedrückt. Sodann wird in der Hohlform 17-20 durch Absaugen der Luft durch hiefür in den Formteilen 19 und 20 vorhandene Kanäle 35 ein Unterdruck gegenüber der Aussenseite der Membran 31 geschaffen, so dass letztere in die Form hineingezogen wird und über die Zwischensta- dien 31aund31b zuletzt genau die Gestalt 31c der Innenwandung der Form 17-20 annimmt. Der erstarrte Behälter wird aus der Form ausgestossen und, wie mit Bezug auf Fig. 11 dargelegt, von den vorstehenden Ansatzstutzen und Ausbuchtungen befreit.
An Stelle eines Vakuums im Innern der Hohlform 17-20 kann auch ein Überdruck auf die Aussenseite der Membran 31 wirken, wobei die Luft durch die in diesem Fall im Freie mündenden Kanäle 35 oder, wie im Beispiel nach Fig. 7-10, durch die Teilungsfugen der Formteile hindurch entweichen kann.
Der Behälter 1 kann auch auf dem Wege des Injektionsverfahrens hergestellt werden.
Wenn der Behälter 1 der beschriebenen Streudose auf eine der beschriebenen Arten hergestellt wird, hat seine Öffnung 5 eine dreifache Funktion : Sie dient als Einfüllöffnung für das Streugut, als Lageröffnung für den als Drehzapfen wirkenden Vorsprung 12 des Drehschiebers und bei der Herstellung des Behälters als Eintrittsöffnung für die Druckluft, mittels welcher die aus dem Rohr 23 oder der Scheibe 31 gebildete Kunstharzblase zum Behälter 1 verformt wird. Beim beschriebenen Herstellungsverfahren wird diese Öffnung5 wie auch die Streuschlitze 6 ohne Stanzoperation erzeugt, so dass auf der Innenseite des oberen Behälterbodens 4 nie ein Werkzeug angesetzt werden muss. Dadurch ist es auch möglich, diesen Boden 4 aus einem Stück mit der Zarge 3 und dem unteren Boden 2 des Behälters und somit in grossen Mengen sehr einfach und billig herzustellen.
Der obere Boden 4 des Behälters und der auf ihm sitzende Drehschieber 9 brauchen nicht eben zu sein. Die vom Ringwulst 8 umschlossene ringförmige Oberfläche des Bodens 4, an die sich der Drehschieber 9 anschmiegt, könnte beispielsweise nach einer Kugelfläche oder nach einer Rotationsellipsoidfläche verlaufen.