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Österreichische PATENTSCHRIFT N 2Î06û.
ANDREAS BRUNSTEIN IN MOSKAU.
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung von künstlichem Karakul (Lammflies von Bucharien).
Bekanntlich ist gegenwärtig Bucharien, überhaupt Mittelasien und zum Teil Persien der einzige Lieferant von Karakul für die ganze Welt. Im Handel sind die Karakulfelle mit dem naturlichen Muster bucharischen oder mittelasiatischen Ursprungs unter dem Namen Karakul, Chiwinka usw. bekannt. Felle persischen Ursprungs fuhren den Namen Schiras, Montas, Bagdad usw. Diese Länder sind nicht imstande, die auf diese Pelzware bestehende Nachfrage zu befriedigen, daher die Karakulfelle gegenwärtig auf dem Markte in einem Preise von 10 bis 25 Rubeln pro Stück stehen.
Ein solcher Preis ist für die bedeutende Menge der woniger bemittelten Käufer nicht zugänglich, während das sogenannte "künstliche gewebte Schaffell"bei weitem weder die vorzüglichen Eigenschaften, noch das schone Aussehen des Karakuls besitzt, so dass viele darauf angewiesen sind, sich mit Lappen-, Pfotenstücken, Abfällen und sonstigem äusserst unhaltbaren Material zu begnügen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist die Herstellung mittoist des nachstehend
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sehen dorn echten sehr nahe kommt, im Preise hingegen für jeden zugänglich ist. Unter dem Namen #künstlicher Karakul" sind jegliche tierische Felle zu vorstehen, auf denen nach dem vorliegenden Verfahren ein entsprechendes Muster eingebrannt ist.
Das vorliegende Verfahren zur Herstellung von #künstlichem Karakul" besteht in dem Einbrennen eines Musters auf den Fellen von Schafen, Kälbern, Füllen, Murmeltieren, Seehunden etc. Dergleichen Muster auf verschiedenartigem Material sind bereits früher durch Pressen und Wehen hergestellt worden, die Herstellung von Mustern durch das Einbrennen des Haares auf den Fellen wird hier jedoch zum ersten Mal in Vorschlag gebracht.
Das Einbrennen wird mittelst einer Vorrichtung ausgeführt, welche in der Zeichnung veranschaulicht ist, wobei Fig. 1 eine Vorderansicht der Vorrichtung, Fig. 2 eine Endansicht und Fig. 3 einen Grundriss derselben darstellt ; Fig. 4 zeigt eine Detailkonstruktion
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Endansicht, sowie den Grundriss einer Platte abgeänderter Konstruktion ; die Fig. 9, 10 und) 11 zwei Platten mit einander ergänzenden Mustern, gesondert und übereinander gestellt ; Fig. 12 eine Platte für die Handfabrikation.
Die Vorrichtung besteht aus einem Ofen oder Herd 1, welcher mit einem beliebigen Hrennmateria ! zu beheizen ist, vorzugsweise jedoch mit Holzkohle, die eine gleichmässige Hitze gibt ; zu bemerken ist, dass zum Erhitzen der Platten ebenfalls elektrische Energie dienen kann : 2 ist der Stabrest, 3 der Asohenraurn, 4 die Tür zum Hinausschaffen der Asche.
Die Wandung des Herdes ist aus Backsteinen, Kacheln oder einem sonstigen feuerfesten Material gomauert. Behufs Erhaltung der Wärme und besseren Erhitzens ist es
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In diesen Rahmen sind die Musterplatten eingelegt, welche aus mehreren im beschriebenen Ausführungsbeispiel aus sechs Teilen 9, 9... bestehen. Die Plattenteile werden derart aneinander gereiht, dass sich das gitterartige Muster durch alle Teile ununterbrochen fortsetzt ; zu diesem Zweck werden die Kanten der einzelnen Plättchen mittelst Falz oder Stoss aneinander gefügt. Zu beiden Seiten des Herdes sind zwei durch Stützen 11 getragene Hebetische 10, 10 angeordnet, welche in ihrer Bewegung durch die in zylindrischen Führungen 13 gleitenden Spindeln 12 geführt werden.
Das Heben und Senken des Tisches wird vermittelst einer an der Stütze 11 angebrachten Zahnstange ausgeführt, welche durch ein mittels der Handkurbel 15 gedrehtes Zahnrad 14 in vertikale Bewegung versetzt wird. Die Vorrichtung ist mit zwei Tischen und mit zwei Platten zu dem Zwecke versehen. damit während der Arbeit der einen Platte die zweite auf dem Herd erhitzt werden kann.
Auf diese Weise wird sowohl Zeit als auch Brennstoff gespart.
Die Arbeit des Einbrennens geschieht folgendermassen : Das Fell oder das (aus mehreren Fellen zusammengenähte) flache Stück wird gefärbt oder ungefärbt mittelst Stiften auf einer besonderen Holzplatte mit dem Haar nach oben ausgespreizt bezw. die Felle werden auf ein leinenes oder metallenes Tuch aufgenäht und so der Platte zugeführt, wobei ur grösseren Bequemlichkeit die mit Sauerbrod bereiteten Felle mit Sauerbrodbrühe und die rohgaren, sowie die mit Öl bereiteten mit Wasser angefeuchtet werden können.
Falls das Fell oder das Stuck sehr lang behaart ist, kann man das Haar bis zur gewünschen Höhe abscheren. Die Platte wird darauf in eine in der Tischplatte hiezu vorgesehene Aussparung 16 eingeschoben. Hierauf wird die entsprechende, im Herd bis zur gehörigen, zum Einbrennen des Haares genügenden Temperatur'erhitzte Platte an dem Griff 17 soweit herausgezogen, dass sie über dem Tisch mit dem daraufliegenden Fell zu liegen kommt, worauf man durch Drehen der Handkurbel 15 den Tisch 10 bis zur Berührung des Haares mit der erhitzten Platte emporhebt. Hiebei brennt das Metall der Platte in das Haar des Felles das gewünschte Muster ein.
Um das Aufdrücken des Tisches auf die Platte behufs Vermeidung eines sehr tiefen Einbrennens des Haares zu regulieren, wird der Tisch mit Auflagestücken 18 versehen, die in denselben mittelst daran befestigter Nadeln hineingesteckt werden und welche eine der Länge des Haares und der Dicke des Leders entsprechende Stärke haben ; diese Auflagestücke dienen als Anschläge, welche die Hubhöhe des Tisches begrenzen und eine Berührung des Leders mit der Platte unmöglich machen (Fig. 3 und 4).
Zur Vermeidung eines Einbiegens der Platten besonders unter dem Einfluss der hohen Temperatur werden im zusammengestellten Zustande an dieselben die Versteifungrippen 19, j ! ss... angeschraubt, mittelst welcher die untere Fläche der Platte stets ihr Haches und gleiches gemustertes Aussehen bewahrt.
Über der Vorrichtung erhebt sich eine Kappe, welche durch die Stützen 20 getragen und auf einem Gestell aus Schienen angebracht ist. Der über dem Herd liegende Teil der
Kappe wird aus Backsteinen, Kacheln oder einem sonstigen feuerfesten Material ausgemauert. während ihre über den Tischen stehenden Teile zur Verringerung des Gewichtes aus Eisen- blech oder einem anderen Material hergestellt werden. In den Seitenwandungen des mittleren Teiles der Kappe sind Löcher für den Austritt der beim Einbrennen des Haares entstehenden Gase in den Schornstein 21 vorgesehen.
Da es nicht immer gelingt, sofort das gewünschte Muster zu erhalten, ist man bisweilen gezwungen, die Operation des Ein- brennens zu wiederholen, wobei die Platten nach neuem Erhitzen genau auf die frühere Stetle eingesetzt werden müssen. Zu diesem Zweck dienen die Anschläge M, mittelst wetphcr die Stellung der Platten bestimmt wird.
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hiebei muss bemerkt werden, dass das Muster entsprechend der Bestimmung des Karakuls abgeändert wird, d. h. je nachdem, ob derselbe für Mützen, Kragen oder Oberkleider bestimmt ist.
Die Vorrichtung kann verschiedenartige Abänderungen erfahren, welche im Sinne der Bequemlichkeit der Fabrikation als nützlich befunden werden können, wobei es sich nur um die Bewahrung des Wesens der Erfindung handelt ; so kann beispielsweise die Musterplatte durch eine ebensolche Musterwalze ersetzt werden u. dgl.
Die Platten der vorstehend beschriebenen Konstruktion verlangen von dem Arbeiter Fertigkeit und Aufmerksamkeit ; mitteist einer Platte von der in Fig. 6,7 und 8 veranschaulichen abgeänderten Konstruktion ist es jedoch möglich, auch ohne grosse Erfahrenheit stets wunsrbgcmässe Resultate zu erzielen. Es wird dieses durch wiederholtes Embrennen mittelst zweier oder mehrerer Platten mit weiter auseinander gesetzten, einander im Muster ergänzenden Brennrippen erzielt. Hiedurch vermeidet man, dass die Oberfläche des Haares, welches nicht gebrannt werden soll, versengt wird.
In diesem Falle wird, wie oben, die Platte aus mehreren aneinander stossenden Teilen 9, 9 zusammen-
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gestellt ; die kurzen Seiten jeder Platte haben einen schmalen Rand (Fig. 9,10, 11), während die Längsseiten ohne Rand sind und das Muster bei zusammengesetzter Platte aus einem Teil in den anderen fortgesetzt ist.
Mittels zweier Verbindungsrahmen 23 wird die Platte an einem oberen gitterartigen Rahmen 24 befestigt, an welchem mittelst der Lager 25 die Achsen 26 nebst Rollen 8 angebracht sind, auf welchen sich die Platte auf den Schienen 5 fortbewegt. Behufs sicherer Befestigung wird die Platte mit dem Rahmen 24 ausserdem noch durch Stäbe 2. 9 verbunden, die mit ihrem unteren Ende in die breiteren Stellen der Musterrippen und mit ihrem oberen Ende in die Querstücke des Rahmens eingeschraubt sind.
Die Arbeit wird durch wiederholtes Einbrennen ausgeführt, zu welchen Zwecke man erst einen Teil des Musters einbrenn und dann mittelst der übrigen, mit dem Ergänzungsmuster versehenen Platten das Muster vollendet (Fig. 11). Um das Eindringen der Musterrippen in das Haar zu erleichtern, werden dieselben an der Arbeitsseite abgerundet.
Bei kleineren Fellen kann das Einbrennen auch von Hand geschehen, wobei man sich einer mit Griffen 27 versehenen Platte bedient (Fig. 12).
Die Platten können aus jedem geeigneten Metall hergestellt sein ; wesentlich ist bloss, dass dieselben innerhalb der Musterpartien Durchbrechungen besitzen, um die Gase entweichen zu lassen und dadurch das Versengen des Musters selbst hintanzuhalten.
Zur Beseitigung der Wärmeleitung kann man zwischen den einzelnen Teilen der Vorrichtung isolierende Asbestlagon 28, 30 vorsehen.
Die Kolben 12 kann man mit Nuten für den Durchtritt der Luft und für die Schmierung versehen, oder aber statt dessen die Vorrichtung mit Armen nebst Führungsbüchsen für die Kolben ausstatten.
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dadurch gekennzeichnet, dass ein Fell mit einer heissen Platte in Berührung gebracht wird, die mit einem die ganze Platte gitterartig durchsetzenden Muster versehen ist und in dem Fell das entsprechende Muster (Dessin) einbrennt.
2. Zur Ausführung des unter 1 gekennzeichneten Verfahrens eine Vorrichtung, bestehend aus zwei wechselweise arbeitenden Musterplatten mit gitterartigem Muster (9), welche mittelst Rippen (19) verstärkt und in auf Schienen ( beweglichem Rahmen gelagert sind, einer Feuerung (1) zum Heizen der Platten und Hebetischen (10) mit auf denselben ausgestreckten Fellen und mit Aufsätzen (18) zum Regeln des Hubes der Tische.
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