DE110759C - - Google Patents
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- Textile Engineering (AREA)
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Description
ta fe-i\ tan it*,
Die allgemein benutzten Sengmaschinen, abgesehen von Gassengmaschinen, bestehen im
Wesentlichen aus einer oder mehreren metallischen Flächen, die durch Kohlen-, Naphta-
oder Holzfeuerung zum Glühen gebracht werden, und über welche die zu sengende Waare,
wie Gewebe, Garn u. dgl., behufs des Abbrennens der losen Härchen gleitet.
Diese glühenden metallischen Flächen können mehr oder weniger halbcylindrischeForm haben
und fest über der Feuerung eingemauert sein, so dafs die Flamme bezw. die Heizgase dieselben
von unten bestreichen. Derart eingerichtet sind die »Plattensengmaschinen«.
Als glühende Fläche wendet man auch die Oberfläche eines hohlen metallischen Cylinders,
der sogen. Walze an, durch welche die Flamme bezw. die Heizgase hindurchschlagen,
und welche in steter Drehung sich befindet, damit die Waare mit immer frisch erhitzten
Stellen in Berührung kommt. Dies sind »Walzensengmaschinen«.
Die Sengfläche der ersteren Art wird im Folgenden kurzweg als »Platte«, die der
zweiten als »Walze« bezeichnet.
Der oben erwähnte Vortheil der Walzensengmaschinen ·— Berührung der Waare mit immer
frisch erhitzten Stellen — wird auf Plattensengmaschinen dadurch erreicht, dafs man die
Leitrollen, die die Waare führen, so einrichtet, dafs sie selbsttätig ihre Lage gegenüber
der Platte ändern.
Die jetzt allgemein verwendeten Sengflächen sowohl Platten als Walzen, haben eine einförmig
glatte Oberfläche. Im Anfange dieses Jahrhunderts verwendete man auch mit radialen
Rippen versehene halbcylindrische Glühflächen. Diese verbesserte Form der mangelhaften Einrichtung
des Heizherdes sollte aufser einer gleichmäfsigeren Hitzevertheilung noch den
Vortheil haben, »dafs der Stoff mathematisch genau mit der glühenden Fläche in Berührung
gebracht werden konnte (s. Gr ο the, Die Appretur der Gewebe, Berlin 1882, S. 103).
Von diesem alten »gerippten Kupferhalbcylinder« ist man vollständig abgekommen,
denn bei einem richtig gebauten Heizherde findet man keine Schwierigkeit, die Sengfläche
stets in der nöthigen Gluth zu erhalten.
Bei allen bis jetzt gebauten Platten- und Walzensengmaschinen ist das oben erwähnte
Princip ■— »dafs der Stoff mathematisch genau mit der glühenden Fläche in Berührung kommt«
•—■ durchgeführt, und es spielt sich das Sengen unter Luftabschlufs ab.
Den Gegenstand vorliegender Erfindung bildet eine Sengplatte, Sengwalze oder dgl.,
bei welchen zu den Härchen der zu sengenden Waare in dem Augenblicke, wo dieselben die
Entzündungstemperatur erreicht haben, Luft zugeleitet und auf diese Weise eine erhöhte
Leistung erreicht wird.
Die Oberfläche der neuen Glühkörper (Platten, Walzen u. s. w.) wird so gestaltet,
dafs die darüber gleitende Waare dieselbe nur stellenweise berührt, wesentlich aber in einer
gewissen (Y2 bis 5 mm grofsen) Entfernung
von derselben bleibt. Der Verbrenungsvorgang der Härchen spielt sich, durch die strahlende
Wärme des Glühkörpers veranlafst, zum gröfsten Theile an diesen, als Sengstellen im
Folgenden bezeichneten, Oberflächen des Glüh- ; körpers ab. Um den Luftzutritt zu den Sengstellen
zu ermöglichen, wird die Glühfläche aufserdem mit Vertiefungen, die als »Luftkanäle«
in Folgendem bezeichnet werden, versehen, welche mit den Sengstellen in Verbindung
stehen.
Auf diese Weise stellt sich die Oberfläche der neuen Glühkörper, im Gegensatze zu den
einförmig glatten, jetzt gebrauchten, als mit Unebenheiten versehen dar, und es können
die Art, Richtung und Gröfse dieser Unebenheiten sehr mannigfaltig sein, wobei der
Zweck immer der bleibt, einerseits das Sengen hauptsächlich in einem kleinen Abstande von
der Glühkörperoberfiäche (und nicht in Berührung mit derselben) vorzunehmen, andererseits
zu den Sengstellen die Luftzufuhr zu ermöglichen. Der schlagendste Unterschied zwischen dem alten »gerippten Kupferhalbcylinder«
und dem Gegenstande der Erfindung liegt in Folgendem. Bei den neuen Sengflächen
liegt das Wesentliche darin, dafs die Waare stellenweise in einer kleinen (Y2 bis
5 mm) Entfernung von der Glühkörperoberfläche gleitet, in welcher Entfernung die
strahlende Wärme zur Geltung kommt; bei dem alten »gerippten Kupferhalbcylinder« da-·
gegen steht die Waare mit den Rippenrücken desselben in vollständiger Berührung, während
an den Ausschnittstellen zwischen der Waare und dem Glühkörper eine zu grofse (circa
50 mm) Entfernung sich vorfindet, und daher die strahlende Wärme in Bezug auf das
Sengen irgend eine Rolle nicht spielen kann.
Als Beispiele der verschiedenen Profile der neuen Glühflächen, wie Platten, Walzen u. s. w.,
mögen die auf den beiliegenden Zeichnungen 3 und 4 dargestellten Theile derselben dienen.
Die Waare ist überall mit n> bezeichnet, die Berührungsstellen mit b, Sengstellen mit s
und Luftkanäle mit k.
Fig. ι stellt im Querschnitt einen Theil
einer mit prismatischen Erhöhungen — »Rippen« — versehenen Glühfläche dar. Die Rippen
sind abwechselnd von gröfserer und kleinerer Höhe, wobei die Rücken der höheren Rippen als Berührungsstellen, die der
niedrigeren als Sengstellen dienen. Die Zwischenräume zwischen den Rippen bilden die
Luftkanäle. Fig. 2 stellt im Querschnitt einen Theil der Glühfläche anderer Art dar. Hier
sind die Berührungsstellen wesentlich kleiner als die Sengstellen. Fig. 3 stellt im Querschnitt
einen Theil einer wellenartigen Glühfläche dar. Hier ist der Uebergang von den Berührungsstellen ein. ganz allmählicher, ohne
scharfe Grenzen. Fig. 4 stellt eine Verbindung von Form 1 mit der Form 3 dar.
Diese Beispiele sind als Glühflächen (Platten, Walzen u. s. w.) mit rippenartigen Erhöhungen,
welche quer zur Gleitrichtung der Waare auf der Glühfläche gehen. Selbstverständlich lassen
sich Glühflächen mit schraubenförmig, zickzack- oder wellenartig u. s. w. gehenden Rippen herstellen.
Ferner können die Erhöhungen nicht eine rippenartige, sondern tafel-, linsen-, kreisu.
s. w. förmige Gestalt haben. Ueberhaupt sind die zweckerfüllenden und in die Rahmen
der Erfindung fallenden Erhöhungen und Vertiefungen an keine genau zu bezeichnende geometrische
Form gebunden.
Es' ist auch vortheilhaft, den Glühflächen
eine möglichst einfache Form zu geben behufs der leichteren Herstellung, z. B. Giefsen der
Platte, Walze u. s. w. Aufserdem kommt die nöthige Elasticität der Glühfläche in Betracht,
damit dieselbe beim Ausdehnen und Zusammenziehen durch Temperaturänderungen nicht leidet.
Die neuen Glühflächen (Platten, Walzen u. s. w.) können auch auf der inneren Seite
mit entsprechenden'Unebenheiten versehen sein, damit die Wärmeleitung leichter stattfindet
(s. Fig. 3).
Die Erhöhungen der Glühfläche, welche als Berührungsstellen mit der Waare dienen,
können sogar ganz wegfallen und durch besondere, zweckmäfsig angebrachte Leitstäbe
oder Leitrollen, welche somit nicht ein Stück mit dem Glühkörper bilden, ersetzt werden.
Dadurch ändert sich der Vorgang des Sengens nicht, d. h. es gleitet die Waare in einem kleinen
Abstande von der Sengfläche, wo die strahlende Wärme derselben und die Luftzufuhr zur Geltung
kommen und das Sengen bewirken. Doch ist eine solche Einrichtung nicht so vortheilhaft,
weil die Waare durch Leitstäbe u. dgl. nicht vorgewärmt wird, wie es durch die Theile der glühenden Sengfläche geschieht.
Die Luftzufuhr in die als Luftkanäle bezeichneten Vertiefungen der Glühfläche kann nöthigenfalls
vermittelst mechanischer Einblasevorrichtung bewerkstelligt werden.
Angesichts der Mitwirkung der beiden zur Verbrennung nöthigen Faktoren — Entzündungstemperatur
und Sauerstoffgegenwart —· verläuft das Sengen auf den neuen Glühflächen viel vollständiger und rascher, als auf
den alten, wo die Waare mit dem Glühkörper in Berührung steht, und wo eigentlich
keine Verbrennung, sondern eine trockene Destillation der auf der Waare befindlichen
Härchen vor sich geht.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Platten, Walzen u. s. w. zum Sengen von Geweben, Garnen u. dgl. dadurch gekennzeichnet , dafs die Glühflächen mit derart gestalteten . Erhöhungen versehen sind, dafs die darüber gleitende Waare den Glühkörper nur an einzelnen Stellen berührt, während in denvon der Waare nicht berührten Theilen der Glühfiäche Luftkanäle vorgesehen sind, zum Zwecke, eine bessere Ausnutzung der strahlenden Wärme, leichtere Zuführung der zur Verbrennung dienenden Luft und dadurch vollkommene Verbrennung der Härchen zu erzielen.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.BERLIN. GEDRUCKT IM DER REICHSDRUCKEREL
Publications (1)
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