<Desc/Clms Page number 1>
Versetzbare, mehrteilige Schalung zum Ausbetonieren von Stollen und Tunnels
Zum Ausbetonieren von Tunnels und Stollen grösseren Querschnitts werden versetzbare, mehrteilige Schalungen verwendet. Zum Versetzen der Schalung wird diese mittels hydraulischer Pressen oder mechanischer Spindeln an den Schalwagen herangezogen und von diesem an die anschliessende neue Betonierungsstelle gefahren. Der Schalwagen kann auf einem Geleise fahren, dessen Schienen ausserhalb der Schienen für die Förderwagen liegen, und weist dann einen freien Durchgang für die Förderwagen auf.
Bekannt sind die sogenannten Klappschalungen, die aus einem Firstteil und zwei gelenkig mit diesem
EMI1.1
auf die ganze Schalung auf den Schalwagen abgesenkt wird. Beim Einklappen der Seitenteile reichen diese von der Seite her bis in den Durchgang des auch seitlich offenen Schalwagens, wodurch der Durchgang für die Förderwagen gesperrt und damit die Arbeit vor dem Schalwagen, insbesondere das Abbauen und Wegräumen gestört wird. Ein weiterer Nachteil der bekannten Klappschalungen besteht darin, dass die Seitenteile nicht bis ganz auf die Sohle hinunter reichen, sondern nur auf eine solche Höhe, dass der Schalungsfuss beim Einklappen über den Schienenkopf hinweggeht. Die Sohle muss an den Seiten im voraus bis auf diese Höhe betoniert werden, was wieder eine spezielle Sohlenschalung bedingt.
Es sind auch Schalungskonstruktionen bekannt, die aus einer aus Blechkörpem zusammengesetzten Schalungshaut, Spreizgliedern und dem mit Hubmitteln versehenen Schalwagen bestehen, wobei Schalwagen, Hubmittel und Spreizglieder ein unteilbares Schalungsgerüst bilden. Die Schalungshaut ist dabei in First- und Seitenteile unterteilt, die zum Teil gelenkig und zum Teil lösbar miteinander verbunden sind. Die untersten Seitenteile stehen direkt auf vorbetonierten Sockeln auf, so dass sie zwischen diesen und den oberen Teilen fest eingeklemmt sind, was das Wegnehmen zwecks Heranziehens an den Schalwagen erschwert.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich nun auf eine mittels Schalwagens versetzbare, aus First- und Seitenteilen bestehende Schalung zum Ausbetonieren von Stollen und Tunnels, die in bekannter Weise, z. B. gemäss der österr. Patentschrift Nr. 174866, aus In First- und Seitenstücke unterteilten, den Querschnitt des zu betonierenden Stollens bestimmenden Ringspanten und darauf befestigten Planken zusammengesetzt ist. Erfindungsgemäss stehen die untersten Seitenteile der Schalung, die lösbar mit den oberen Teilen verbunden sind, an ihrem unteren Ende auf einer wegnehmbare Auflageschiene auf, so dass zum Versetzen der Schalung diese Seitenteile nach Wegnahme der Auflageschienen durch Absenken von den oberen Teilen getrennt und an den Schalwagen herangezogen werden können.
Diese Schalung weist die erwähnten Nachteile der bekannten Klappschalung nicht auf und bietet Vorteile hinsichtlich ihrer Handhabung, insbesondere beim Entfernen der Seitenteile.
In der Zeichnung sind zwei Ausführungsbeispiele der erfindungsgemässen Schalung im Schnitt dargestellt, u. zw. zeigt die linke Hälfte der Fig. 1 die Schalung in Betonierstellung und die rechte Hälfte die gleiche Schalung mit gelöstem Seiten-und Firstteil. Fig. 2 zeigt den unteren Teil einer abgeänderten Schalung.
In Fig. 1 sind auf den bereits betonierten Seitenstücken l det Tunnelsohle die Schienen für den Schalwagen 2 montiert, während auf dem mittleren, noch nicht ausgehauenen Teil der Sohle die Förderwa- gen 3 hin-und herfahren. Die Schalung besteht aus Ringspanten und darauf befestigten Planken 4. Die
<Desc/Clms Page number 2>
Ringspanten sind unterteilt in ein Firststück, das vorzugsweise an seinem Scheitel nochmals in zwei Tei- le 5 und 5a unterteilt ist, und zwei Seitenstücken 6, so dass auch die ganze Schalung in First- und Seitenteile aufgeteilt werden kann. Die beiden Firstteile 5 und 5a sind gelenkig miteinander verbunden, aber so, dass sie z. B. durch Entfernen des Gelenkbolzens auch voneinander getrennt werden können.
Die Seitenstücke der Ringspanten sind ebenfalls lösbar mit den Firststücken verbunden, so dass jeder Schalungsteil einzeln mittels nicht dargestellter hydraulischer oder mechanischer Vorrichtungen an den Schalwagen 2 herangezogen werden kann. Die Seitenteile der Schalung ruhen mit ihrem unteren Ende auf Auflageschienen 7. die auf die bereits betonierten Sohlenteile 1 aufgesetzt sind. Zum Versetzen der Schalung können nun die Seitenteile nach Wegnahme der Auflageschienen 7 von den Firstteilen gelöst, abgesenkt und an den Schalwagen herangezogen werden, ohne dass sie bis in den Durchgang des Schalwagens eingeklappt werden müssen.
Die Verbindung von Seitenteil und Firstteil kann z, B. mittels U-Schienen bewerkstelligt werden, die parallel zu den Planken an den Enden der Ringspantenstücke angebracht sind, ineinandergesteckt und dann verbolzt werden.
In Fig. 2 sind die Seitenteile 6 der Schalung unter Zwischenlage der Auflageschienen 7 auf einen Sohlenteil 8 abgestützt, der seinerseits von Stützen 9 getragen wird. Die Sohle muss in diesem Falle nicht im voraus betoniert werden. Der Sohlenteil wird auf die Stützen aufgesetzt und auf ihm werden die Schienen für Förder- und Schalwagen montiert. Nach dem Einsetzen der übrigen Schalungsteile können dann Gewölbe und Sohle des Tunnels gleichzeitig mit einer Schalung betoniert werden. Zum Versetzen der Schalung werden wieder zuerst die Auflageschienen weggenommen und dann die Seitenteile 6. Die Sohlenteile 8 werden zuletzt versetzt.
Dadurch, dass die First- und Seitenteile der Schalung leicht voneinander getrennt werden können. wird es auch möglich, den Firstteil allein zu benutzen. Bei schlechtem Fels wird zuerst nur die Firstpartie des Tunnels abgebaut und dann mit Hilfe des Firstteiles der Schalung bis auf ein Widerlager betoniert.
Bei Verwendung einer Schalung aus Leichtmetall und einem nochmals unterteilten Firstteil ist es durchaus möglich, die Firstschalung auch ohne den Schalwagen zu montieren und demontieren. Die Seitenteile können auch für sich allein ohne Firstteil benutzt werden, wenn z. B. nur die Seitenwände ausbetoniert werden müssen. Ebenso kann der Sohlenteil allein zum Vorbetonieren der Sohle verwendet werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Mittels eines Schalwagens versetzbare, aus First- und Seitenteilen bestehende Schalung zum Ausbetonieren von Stollen und Tunnels, die aus in First- und Seitenstücke unterteilten, den Querschnitt des zu betonierenden Stollens bestimmenden Ringspanten und darauf befestigten Planken zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass die untersten Seitenteile (6), die lösbar mit den oberen Teilen (5) verbunden sind, an ihrem unteren Ende auf einer wegnehmbaren Auflageschiene (7) aufstehen, so dass zum Versetzen der Schalung diese Seitenteile nach Wegnahme der Auflageschienen durch Absenken von den oberen Teilen getrennt und an den Schalwagen (2) herangezogen werden können.