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Vorrichtung zum Einfetten von Kettfäden durch Zerstäuben
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vor- richtung zum Einfetten von Kettfäden durch
Zerstäuben.
Das Einfetten wird entweder beim Scheren oder am Ausgang der Leimmaschine vorge- nommen, um die Kettfäden gegen Reibung zu schützen. Es kann mit einem wasserfreien
Erzeugnis erfolgen, das die Fäden schmiert und die Reibungskoeffizienten verringert, oder mit einem Erzeugnis in Form einer Emulsion, welches den hygroskopischen Textilstoffen zur
Verbesserung ihrer Elastizität Schmier- und
Quellstoffe in bestimmten Mengen zuführt.
Obwohl über die Zweckmässigkeit diese Ein- fettungsvorganges keine Zweifel bestehen, haben seine Schwierigkeiten die Einführung in die
Praxis beschränkt.
Aus technischen und auch aus wirtschaft- lichen Gründen kann die Einfettung der Webe- ketten nur mit einer sehr geringen Menge des betreffenden Stoffes erfolgen, welche grössen- ordnungsmässig 1-2 Gew.-% beträgt und häufig je nach der Feinheit des Fadens einige Zehntel oder auch einige Hundertstel Milligramm je
Meter ausmacht, d. h. eine äusserst geringe Menge, welche jedoch möglichst gleichmässig verteilt werden muss.
Die Einfettung durch unmittelbare Berührung zwischen den Fäden und dem durch eine Rolle, durch einen Tauchfilz oder durch eine Kombination dieser beiden Teile mitgeführten Stoff ist praktisch unmöglich, da die Verteilung des Stoffes grundsätzlich ungleichmässig ist und die Aufbringung einer geringen Menge des Stoffes äusserst schwierig ist.
Man hat zwar daran gedacht, zur Herstellung eines bestimmten Einfettungsgrades Zerstäubungsmaschinen zu benutzen, von denen bisher jedoch keine die vollständige Lösung dieser Aufgabe gestattet hat, u. zw. aus folgenden Gründen :
Infolge des Sprühwinkels der Zerstäuber müssen mehrere Zerstäuber in einer Reihe angeordnet werden, was im allgemeinen nicht ermöglicht, gleiche Drücke und Durchflussmengen an allen Zerstäubern zu erhalten. Die Benutzung eines Zusatzes, z. B. Druckluft, um die ganze Zerstäubungsleistung der Zer- stäuber mit unmittelbarer Einspritzung aus- zunutzen, bringt Schwierigkeiten mit sich, da es unmöglich ist, dauernd den Druck des Trä- gers, d. h. der Luft, und des mitgeführten
Mittels, d. h. des Fettstoffes, abzugleichen, so dass unweigerlich grosse zeitliche Schwankun- gen des Einfettungsgrades entstehen.
Die mit einem durch einen Druckluftstrom erzeugten
Unterdruck arbeitenden Zerstäuber weisen in der Düse keine unter einem genügenden Druck stehende Strömung der den Fettstoff bildenden
Flüssigkeit auf. Es treten dann Verstopfungs- erscheinungen auf, welche zeitliche Änderungen des Strahlwinkels und der Durchflussmenge bewirken. Bei allen Zerstäuberarten erfordert die Notwendigkeit der Verhinderung eines un- zeitgemässen Ausfliessens des Fettstoffes auf die
Fäden bei den häufigen Stillsetzungen der
Maschine die Benutzung von Rückschlagventilen oder von elektromagnetischen Ventilen, also von teuren Teilen, deren Arbeiten unsicher ist.
Die Erfindung bezweckt, diese Nachteile zu beseitigen. Die erfindungsgemässe Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, dass die Zerstäuber am Boden einer Kammer angeordnet sind, die als ein im Querschnitt V-förmiger Trog aus- gebildet ist, über den hinweg sich die einzufettenden Kettfäden bewegen und dass zur
Speisung der Zerstäuber mit dem Fettstoff eine Pumpe vorgesehen ist, wobei die Zerstäu- bungskammer an ihrem oberen Teil Klappen mit regelbarem gegenseitigem Abstand zur Einstellung der Länge der Behandlungsfläche und unterhalb der Klappen einen Prallkörper aufweist, der in Verlängerung der Zerstäuber angeordnet ist und den aus diesen austretenden Fettstoff in einen Nebel umwandelt, der zwischen den Klappen hindurchtritt, während über den Kettfäden ein Spritzbrett angeordnet ist, das die Ausbreitung des Nebels in die Raumatmosphäre verhindert und ihn zwingt,
wieder auf die Kettfäden herabzufallen. Zweckmässig ist es, dass die an dem oberen Teil der Zerstäubungskammer über dem Prallkörper angeordneten Klappen auf den Rändern des Gestells der Vorrichtung ruhen und auf diesen an Wänden gleitbar gelagert sind, die zur Lagerung von zwei Walzen dienen, über die die Kettfäden laufen. Bei einer bevorzugten Ausführungsform sind an einem Ende der Wände zwei
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Hebel angelenkt, die einen Rahmen tragen, in dem ein Blatt aus einem nachgiebigen, durchsichtigen Werkstoff eingespannt ist, welches als Spritzbrett dient.
Die Erfindung ist nachstehend unter Bezugnahme auf die Zeichnung in ihrer Anwendung auf die Einfettung von Kettfädenscharen beispielshalber erläutert.
Fig. 1 ist eine schaubildliche Ansicht einer erfindungsgemässen Maschine und Fig. 2 ein Querschnitt längs der Linie 11-11 der Fig. 1.
Die Vorrichtung kann im wesentlichen in einen Behälter 2 für den Fettstoff, ein Zufuhraggregat 3 und die eigentliche Zerstäubungseinrichtung 4 unterteilt werden.
Der Fettstoff ist in dem Behälter 2 enthalten, der mit einer Füllvorrichtung, einem Standanzeiger 5, einer Speiseleitung 6 und einer Rückflussleitung 7 versehen ist.
Das Zufuhraggregat 3 besteht im wesentlichen aus einem eine Pumpe 9 antreibenden Motor 8. Der durch die Leitung 6 zugeführte Fettstoff strömt durch ein Filter 10, bevor er zu der Pumpe 9 gelangt. Diese führt ihn durch eine Leitung 12 in eine Ausdehnungskammer 13. Die benutzte Pumpe arbeitet stossweise und mit sehr hohem Druck und weist z. B. die zur Speisung von Dieselmotoren benutzte Bauart auf. Der zu fördernde Stoff wird durch mehrere in mehreren Zylindern arbeitende Kolben verdrängt. Die Fördermengen dieser Zylinder werden in der Ausdehnungskammer 13 zusammengefasst, welche eine einzige Abgangsleitung 14 aufweist, wodurch die Förderung der Pumpe in eine kontinuierliche Strömung umgewandelt wird.
Die eigentliche Zerstäubungseinrichtung wird durch ein Gestell 15 gebildet, das auf dem Boden mit Füssen aufruht, die mit (nicht dargestellten) Stellschrauben versehen sind. Das Gestell 15 trägt die Zerstäubungskammer 16, die als ein im Querschnitt V-förmiger Trog ausgebildet ist. Der Boden der Kammer wird von einer Anzahl Düsen 17 durchsetzt, wie dies aus Fig. 2 hervorgeht. Diese Düsen sind mit der einzigen Leitung 14 für die Zufuhr des Fettstoffes durch ein besonderes Unterteilungssystem verbunden, nämlich mit Leitungen, die
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2020 b, 20 c, 20 d angeschlossen sind.
In ihrem oberen Teil enthält die Zerstäubungskammer 16 einen Prallkörper 22, der sich über ihre ganze Länge und in ihrer mittleren Zone über einen Teil ihrer Breite erstreckt. Dieser Prallkörper hat die Aufgabe, die von den Düsen 17 erzeugten Strahlen des Fettstoffes in einen Nebel umzuwandeln.
Über dem Prallkörper ist die Zerstäubungskammer teilweise durch zwei Klappen 23 abgeschlossen, die auf den Kanten des Gestelles 15 aufliegen und deren Stellung veränderbar ist, um einen Schlitz einstellbarer Breite abzugrenzen und so die Regelung der Abmessungen der Einfettungsfläche zu ermöglichen.
An den Enden der Klappen 23 trägt das Gestell 15 der Maschine seitlich Wände 24, die zur Lagerung von zwei Walzen 25 dienen, über welche die Kettfäden laufen.
An einem Ende der Wände 24 ist je ein Arm 26 angelenkt ; diese Arme tragen einen Rahmen, in dem ein Blatt 27 aus einem nachgiebigen Werkstoff ausgespannt ist, z. B. aus durchsichtigem Werkstoff. Dieses Blatt bildet ein Spritzbrett, das den Austritt des von der Zer-
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wieder auf die Fäden zurückzufallen.
Der in dem oberen Teil der Zerstäubungskammer 16 angeordnete Prallkörper 22 hat eine doppelte Aufgabe. Er bildet nämlich den Teil zur Umwandlung der Strahlen des Fettstoffes in einen Nebel, der eine bessere und homogenere Verteilung dieses Stoffes auf die Fadenschicht bewirkt ; er gestattet jedoch auch im Augenblick der Abstellung der Zerstäubung, d. h. während der sehr kurzen Zeit, welche zur Aufhebung des Druckes in dem Zufuhrsystem erforderlich ist, zu verhindern, dass Fettstoff in Tropfenform eine zu starke Tränkung der über dem durch die Klappen 23 begrenzten Fenster liegenden Kettfadenabschnitte bewirkt. Diese Fettstofftropfen werden gezwungen, auf den Boden der Kammer 16 zu fallen, von wo der Fettstoff durch die Leitung 7 zu dem Behälter 2 zurückkehrt.
Die Anbringung der Vorrichtung ist äusserst einfach, da es genügt, sie unter die einzufettende Fadenschicht zu bringen, ihre Höhe so einzustellen, dass die Führungswalzen 25 die Fäden berühren und sie an den Schalter der die Fadenschar liefernden Maschine anzuschliessen. Da jede Vorrichtung vor der Lieferung für die ausgegebene Menge in Abhängigkeit von der Breite des einzufettenden Trägers eingestellt wird, ist ihre Regelung im Betrieb ebenfalls äusserst einfach, da hiefür nur eine Öffnung des Einfettungsfensters erforderlich ist, welche dem während einer Betriebsstunde abgewickelten Fadengewicht proportional ist.
Beispielshalber sei angegeben, dass es bei einer 1, 70m breiten Schar, welche 4500 Fäden mit der metrischen Nummer 50 aufweist und mit einer Geschwindigkeit von 30 m/min läuft, möglich ist, mit absoluter Gleichmässigkeit ohne irgendeine Gefahr örtlichen zu starken Tränkung mit einer beliebigen Einfettung zwischen 0, 1 und 25 Gew.-% zu arbeiten.
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