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Strumpf, insbesondere Damenstrumpf
Es ist bekannt, Strümpfe an einzelnen Stellen mit zusätzlichen Mitteln zu versehen, die ein Rutschen des Strumpfes verhindern sollen. Zu diesem
Zweck dienen z. B. besondere Einlagen am oberen Ende des Strumpfes aus Gummi oder andern elastischen Stoffen oder es wird ein Gummifaden in die Längsnaht eingewebt. Derartige Mittel sind jedoch unvollkommen, da damit wegen der natürlichen Bewegungen des Beines kein bleibender guter Sitz erzielt werden kann. Ferner ist es bekannt, die Maschenfäden von Strümpfen mit dünnen Überzügen oder Filmen aus ver- schiedenartigen Kunststoffen zu versehen, welche die Bildung von Laufmaschen verhindern oder die Fäden gegen eine Beschädigung schützen sollen.
Dabei findet meistens eine Verfestigung oder ein Verkleben der einzelnen Maschen untereinander statt, so dass die Maschenbeweg- lichkeit beeinträchtigt wird und die Elastizität des Strumpfes verlorengeht.
Der Gegenstand der Erfindung bezieht sich nun darauf, eine wässerige Dispersion von
Polyisobutylen mit Polychloropren zur Her- stellung eines äusserst dünnen und hochelastischen, die Haftung von Strümpfen, insbesondere Damen- strümpfen, auf der Haut erhöhenden Filmüber- zuges zu verwenden. Dieser Dispersion ist ausserdem ein Mattierungsmittel, z. B. eine wässerige Suspension eines quellbaren Körpers, z. B. Quellton, in fein verteilter Form zugesetzt.
Die wässerige Dispersion besteht beispiels- weise aus 100 Teilen Wasser und aus je 1-2 Teilen
Polyisobutylen und Polychloropren, wobei der eine Kunststoff höher polymerisiert, also härter ist als der andere, der niedriger polymerisiert, also weicher ist. Diesem Bad wird das Mattie- rungsmittel zugesetzt, u. zw. umso mehr, je höher der Matteffekt sein soll. Beispielsweise werden dem oben genannten Bade 15-50 1 der wässerigen Suspension von Quellton hinzu- gefügt. Im allgemeinen wird dabei für monofile unverzwirnte Fäden mehr Mattierungsmittel be- nötigt als für multifile verzwirnte Fäden.
In das Bad werden die Strümpfe vorzugsweise nach dem Färben oder auch schon vor dem
Färben eingetaucht, worauf dann nach dem darauffolgenden Schleudern das Trocknen und
Formen des Strumpfes bei Temperaturen bis
150 C gleichzeitig erfolgt ; d. h. das Formen des Strumpfes wird wie üblich vorgenommen, wobei jedoch durch das Trocknen gleichzeitig auch das Aushärten der wässerigen Dispersion auf den Maschenfäden zu dem äusserst dünnen
Film erfolgt. Dieser umgibt alle Fäden des
Strumpfes allseitig, ohne die Maschen zu ver- stopfen.
Es ist ohne weiteres möglich, das Eintauchen des Strumpfes auch vor oder nach dem Nähen durchzuführen, worauf dann nach dem darauf- folgenden Schleudern eine Vortrocknung bei
Temperaturen bis etwa 100 C oder auch ein
Vorformen bei Temperaturen bis etwa 150 C stattfindet. Daran schliesst sich dann das Färben und Formen des Strumpfes auf übliche Weise an. Ein derartiges Aufbringen des Filmes hat den Vorteil, dass bereits im Laufe der ver- schiedenen Herstellungs- und Behandlungsvor- gänge der empfindliche Strumpf durch den
Film geschützt wird und Beschädigungen oder Verschmutzungen viel weniger auftreten als sonst.
Wenn dem Bad Farbstoffe in feinster Verteilung und in einer Menge wie auch sonst beim Färben üblich zugefügt werden, findet zugleich mit der Herstellung des Filmes auch ein Vor- oder Nachfärben des Strumpfes statt.
Es ist aber auch möglich, auf diese Weise das Färben des Strumpfes ganz wegfallen zu lassen und den genähten oder ungenähten Strumpf nach dem Waschen oder nach dem Eintauchen in das Bad unmittelbar sofort zu schleudern und zu formen.
Der Filmüberzug ist im allgemeinen glasklar und somit vollkommen unsichtbar. Im Bedarfsfalle kann er jedoch auch beliebig gefärbt sein.
Der jeden einzelnen Faden einhüllende hochelastische, äusserst dünne Film ist nach dem Aushärten nicht mehr entfernbar. Seine Stärke beträgt etwa ein tausendstel Millimeter und weniger. Ferner ist er auch wasch-und kochfest, unempfindlich gegen Schweiss sowie farb- und lichtecht. Ein Klebenbleiben auf der Haut findet nicht statt. Dabei ist es gleichgültig, ob der Strumpf aus Baumwolle, Natur- oder Kunstseide oder aus Kunststoffasern, wie z. B.
Polyamiden besteht. Da die einzelnen Teilchen des Mattierungsnüttels fest in dem Filmüberzug
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eingebettet sind, sind sie auch nicht abwaschbar. Es entsteht somit im Gegensatz zu bekannten Mattierungen ein dauernd bleibendes Matt.
In Verbindung mit der üblichen elastischen Spannung des Strumpfes auf dem Bein entsteht ein fester und festbleibender Sitz des Strumpfes, ohne dass er durch die natürlichen Bewegungen des Beines oder durch Reibungen eines Rockoder Mantelsaumes nach der Seite verrutschen kann. Das Aus- und Anziehen eines Strumpfes nach der Erfindung wird in keiner Weise beeinträchtigt. Da der Film bremsend wirkt, bilden sich sogenannte Laufmaschen viel weniger als sonst. Ausserdem werden die Maschenfäden durch den einhüllenden Film geschützt, so dass beim Anfassen oder Anziehen des Strumpfes viel weniger die Gefahr einer Beschädigung vorhanden ist und sogenannte Zieher (Mitnahme einzelner Maschenfäden durch die Haut oder die Nägel der Finger) kaum auftreten.