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Luftdurchlässige Textilbahn mit einem velourartigen Überzug
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Es ist bekannt, Textilbahnen mit velourartigen Überzügen aus mittels eines Bindemittels befestigten kurzen Textilfasern u. dgl. zu versehen. Zu diesem Zweck wird auf die Trägerbahn eine Schicht des Bin- demittels aufgestrichen, auf die dann die Fasern oder ein staubförmiges Gut aufgeschüttelt, aufgespritzt oder mittels eines elektrostatischen Hochspannungsfeldes aufgetragen werden. Als Bindemittel werden klebende und trocknende Lacke, z. B. härtbare Kunstharze, natürliche oder künstliche Kautschuke u. dgl. verwendet. Das Bindemittel muss, damit es selbst genügend auf der Trägerbahn haftet, mehrfach aufge- tragen werden, wobei die Gewebeporen geschlossen werden.
Diese Begleiterscheinung ist bei vielen Ver- wendungszwecken von mit velourartigen Überzügen versehenen Textilbahnen unerwünscht, insbesondere bei der Verwendung für Bekleidungsstücke, wo aus hygienischen Gründen die Luftdurchlässigkeit bevor- zugt wird. Es wurde schon versucht, die Bindemittelschicht nachträglich mittels Nadeln oder mit Hilfe von elektrischem Funkenschlag zu durchlöchern, um auf diese Weise die Luftdurchlässigkeit zu erzielen ; jedoch führten diese Versuche praktisch zu keinem Erfolg.
Die Herstellung von Rissen in einer Bindemittelschicht durch Dehnen des Textilstoffes ist bei mehrla- gigen Geweben bekannt geworden, bei denen die Verklebung durch eine zwischen den Lagen vorgesehene
Gummischicht vorgenommen wird.
Die Erfindung bezieht sich demnach auf eine luftdurchlässige Textilbahn mit einem velourartigen Überzug, bestehend aus mittels eines Bindemittels befestigten kurzen Textilfasern oder staubförmigem Gut, und ist dadurch gekennzeichnet, dass die Textilbahn Garne aus synthetischen organischen Textilfäden, die vorzugsweise, wie an sich bekannt, durch eine durch Überdrehen, Heissfixieren und Zurückdrehen auf normale Drehung bewirkte Kräuselung elastisch gemacht sind, enthält und dass die Bindemittelschicht, wie ebenfalls an sich bekannt, zahlreiche Dehnungsrisse aufweist.
Die erfindungsgemässe Textilbahn zeichnet sich durch regelmässig über ihre ganze Fläche verteilte Poren, die auch nach Aufhebung der Dehnung der Textilbahn erhalten bleiben und durch gute Haftfestigkeit der Faser ? bzw. des staubförmigen Gutes in der Bindemittelschicht aus, welche durch die Dehnung der Textilbahn überraschenderweise nicht wesentlich beeinflusst wird.
Die luftdurchlässige Textilbahn kann beispielsweise aus einem Gewebe, bei dem immer zwei Kettfäden und ein Schussfaden im Bindepunkt zusammentreffen, als Trägerbahn bestehen, das in Kette und Schuss pro 1 cm je 22 zweifache Zwirne aus hochelastischen Nylongarnen 70 den enthält, die durch Hochdrehen auf etwa 3000 Drehungen/m, Fixieren in diesem Zustand und Zurückdrehen auf etwa 100 Drehungen/m gekräuselt wurden. Diese Trägerbahn weist einen velourartigen Überzug aus aufrechtstehenden Kunstseidefasern mit einer Schnittlänge von 0, 5 mm auf, die mittels eines Bindemittels aus Polyvinylchlorid, einer Latexmasse od. dgl. auf der Trägerbahn befestigt sind. Die erfindungsgemässe Textilbahn weist durch Dehnung in der Querrichtung gebildete Rissstellen zwischen den Kettfäden auf, die in Richtung der letzteren orientiert sind.
Sie sind im entspannten Zustand der Trägerbahn unsichtbar, bewirken aber trotzdem die gewünschte Luftdurchlässigkeit.
Die luftdurchlässige Textilbahn kann auch aus einem Mischgewebe gleichen Aufbaues, enthaltend pro 1 cm in der Kette 23, 5 Baumwollfäden mit der englischen Garnnummer 20 und im Schuss 26, 5 zweifache Zwirne aus hochelastischen, durch vorübergehendes Hochdrehen gekräuselten Nylongarnen 70 den, die wie vorstehend gekräuselt wurden, bestehen.
Ein anderes Beispiel für ein als Trägerbahn geeignetes Gewebe ist ein Gewebe, bei dem also in jedem Bindepunkt ein Schuss- und ein Kettfaden zusammentreffen, das in der Kette 22/cm und im Schuss 17, 5/cm zweifachen Zwirn aus hochelastischen Nylongarnen 70 den enthält, die wie oben beschrieben
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hergestellt und gekräuselt wurden.