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Vorrichtung zum Nassspinnen oder Nassbehandeln künstlicher, in Form einer Fadenschar geführter Fäden
Es sind Vorrichtungen zum Nassspinnen oder Nassbehandeln künstlicher, in Form einer Fadenschar ge- führter Fäden in Wannen bekannt, bei welchen dem Spinn- oder Nachbehandlungsbad am Ende des Be- handlungsweges die Möglichkeit eines freien ungehinderten Ablaufes gegeben wird. Um dies zu erreichen. ist der Boden der Behandlungswanne in der Richtung des Fadenlaufes schräg ansteigend ausgebildet, u. zw. vorteilhaft so weit, dass die Oberkante des Wannenbodens etwa mit dem Niveau der ruhenden Behand- lungsflüssigkeit abschneidet. Hinter der Oberkante der Wanne ist eine Querrinne zur Aufnahme der ab- strömenden Behandlungsflüssigkeit angeordnet.
Es wurde nun gefunden, dass die Behandlungswirkung der Flüssigkeit auf den Faden merklich gestei- gert werden kann, wenn der schräg ansteigende Wannenboden zur Erzielung lotrechter Schwingungen der
Badflüssigkeit und der Fäden von kleiner Amplitude eine quer zur Richtung des Fadenlaufes vorgesehene Riffelung aufweist. Dabei können sich derRiffelabstand und die Riffelungstiefe in Richtung des Fadenlaufes ständig verkleinern, was zu einer weiteren Steigerung der Behandlungswirkung führt. Die Verkleinerung von Riffelabstand und Riffelungstiefe erfolgt zweckmässig proportional mit der Verjüngung der Tiefe des
Behandlungsbades.
Je nach der Neigung des Badbodens, der Menge der angewandten Behandlungsflüssig- keit und der Fadenlaufgeschwindigkeit kann die Riffelung bis dicht an die hintere Bodenkante der Wanne heranreichen oder auch in entsprechendem Abstand vor der Kante in eine glatte Fläche übergehen.
Die Ausgestaltung der Bodenfläche der Wanne braucht nicht unbedingt nur aus schmalen Querrippen zu bestehen. Es können statt dessen auch pyramidenartige oder waffeleisenförmige oder kugeliggestaltete Prägungen des Bodens vorhanden sein.
Bei einer bekannten Vorrichtung zum Nassbehandeln von in Form einer Fadenschar geführten Fäden sind die Wannenböden mit quer zur Fadenlaufrichtung, jedoch in verhältnismässig grossem Abstand voneinander, angeordneten Erhöhungen bzw. Vertiefungen oder Prallwänden versehen, deren Zweck es ist, an aufeinanderfolgenden, örtlich aber voneinander entfernten Stellen des Bades eine Turbulenz der Flüssigkeit hervorzubringen. Um eine Störung der Fadenscharordnung als Folge der Wirbelbildung zu vermeiden, sind die Wannenböden der bekannten Vorrichtung in Fadenlaufrichtung gewellt, derart, dass jeder Faden der Schar in eigener Rinne läuft.
Im Gegensatz dazu wird bei der erfindungsgemässen Ausgestaltung des Wannenbodens das Auftreten von Flüssigkeitswirbeln vermieden. Die durchgehende Riffelung des Bodens hat zur. folge, dass Badflüssigkeit und Fäden unter merklicher Erhöhung des Wascheffektes, welche wiederum eine entsprechende Verkürzung der Behandlungszeit ermöglicht, in rasche, lotrechte Schwingungen geringer Amplitude versetzt werden, ohne dass die Ordnung der Fadenschar gestört würde, so dass sich die Vorsehung einer gesonderten Rinne für jeden Einzelfaden erübrigen lässt.
Die Schwingung des Bades soll aber weder im Bereich desFadeneintrittes noch beim Herausführen des Fadens aus dem Bad durch Walzen oder ähnliche Einrichtungen, die einen Stau auf den Flüssigkeitsstrom ausüben, beeinträchtigt werden. Auch eine Turbulenz der Flüssigkeitsströmung durch das zuströmende Bad soll möglichst verhindert werden. Dies geschieht am einfachsten durch die Einschaltung eines Stausiebes zwischen Flüssigkeitszulauf und der eigentlichen Behandlungswanne.
Um jegliche Wirbelbildung oder sonstige Beunruhigung des Bades zu vermeiden, sollen sowohl die Einführungs-wie die Ausführungswalze für
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die zu behandelnden Fäden ausserhalb der Badflüssigkeit angeordnet sels,
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Erfindung, u. zw. zeigt Fig. 1 eine Vorrichtung mit geriffeltem Wannenboden im Schnitt und Fig. 2 die dazugehörige Draufsicht.
Die Vorrichtung besteht aus dem Einlaufteil l, dem Behandlungstell 2 und dem Ablaufteil 3. Der Zulaufbehälter ist mit einem Einlaufstutzen 4 für die einströmende Behandlungsflüssigkeit versehen. Der Zulauf ist durch ein Sieb 5 abgedeckt, um eine Beruhigung der zuströmenden Flüssigkeit zu erreichen. Der schräg ansteigende Boden des Behandlungsteiles 2 ist mit einer ständig enger und kleiner werdenden Riffelung 6 versehen. Der Ablauf teil 3 mündet in einen Stutzen 7, durch welchen die Behandlungsflüssigkeit zur Regenerierstation abläuft.
Die zu behandelnden Fadenschar 8 wird über die Zuführungswalze 9 dem Bad zugeleitet. Ein Führungstab-10 dient dazu, die Fadenschar dicht unter dem Flüssigkeitsspiegel 11 in der Behandlungswanne zu halten. Dieser Flüssigkeitsspiegel wird so eingestellt, dass er bei ruhender Flüssigkeit mit der hinteren Oberkante 12 der Behandlungswanne abschneidet. Im Betrieb steht der Flüssigkeitsspiegel in der Wanne
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de Fadenschar, nicht waagrecht, sondern über der Kante 12 höher als über der Einlaufkante der Behandlungswanne.
Der fertig behandelte Faden wird durch Walzen 13,14, die als Quetschwalzen ausgebildet sein können, aus dem Bad herausgeführt und gegebenenfalls weiteren Behandlungsbädern zugeleitet,
Wichtig ist, dass der zu behandelnde Faden vom Führungsstab 10 bis zum Walzenpaar 13,14 in gerader Richtung läuft, ohne durch irgendwelche Hindernisse beeinträchtigt zu werden, und dass das Walzenpaar 13,14 in einiger Entfernung von der Ablaufkante 12 angeordnet ist ; um ein freies Abströmen der Behandlungsflüssigkeit in den Ablauftrichter 3 bzw. den Ablaufstutzen 7 zu ermöglichen, ohne dass ein Flüssigkeitsstau eintritt.