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Schmiermittel.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schmiermittel, welches aus einer Mischung von fein zerkleinerten absorptionsfähigen Substanzen und Öl oder dgl. besteht, und mit der Welle in dauernde Berührung gebracht, ohne äussere Druckanwendung das für eine vollkommene Schmierung der Welle erforderliche Öl bei der Rotation derselben an diese abgibt. Eine derartige Schmierung besitzt den grossen Vorzug einer ungewöhnlichen Sparsamkeit, da nur annähernd 5-100/0 der bei der üblichen Scbmiermethode nötigen ölmenge verwendet werden. Ausserdem können die Lager in keiner Weise verschmutzen, wodurch nicht allein die Arbeit der Reinigung, sondern auch die damit vielfach verbundene Gefahr beseitigt wird.
Die absorptionsfähigen Substanzen welche für das gekennzeichnete Schmierverfahren bisher zur Verwendung gelangt sind, bestanden entweder aus Stoffen von hoher Absorption, wie Pflanzpnmark (D. R. P. Nr. 112300), oder aus Stoffen wie Sägestaub, von nur geringem Absorptionsvermögen (Englische Patentschrift Nr. 5791 vom Jahre 189G). In dem zuerst erwähnten Falle muss die mit dem Öle getränkte hochabsorptionsfähige Masse, wie die angezogene deutsche Patentschrift näher ausführt, einem ständigen äusseren Drucke (Gewicht oder Federkraft) ausgesetzt werden.
In dem letzteren Falle. in welchem ein Stoff wie Sägemehl, d. h. von geringem Absorptionsvermögen zur Anwendung kommt, läuft das (M zwar ohne besondere Auspressung aus der Masse aus. das Quantum Öl indessen, welches dieser Stoff aufzunehmen vermag, ist nur gering und fliesst unabhängig von dem Bedarf der Welle in kurzer Zeit innerhalb weniger Stunden ab.
Der grösste Übelstand aber ddr beiden gekennzeichneten Schmierstoffe besteht darin, dass die Schmiergefässe nach erfolgter Erschöpfung der Masse entleert und mit neuem getränkten Schmierstoff gefÜllt werden müssen, da sowohl das zusammengfpiesste Pflanzenmark, als auch der ausgetrocknete Sägc- staub einen festen kompakten"lKuchen"bildet, welcher in dem erzeugten Zustande kein neues Öl aufzunehmen und zut Welle zu leiten vermag.
Das Schmiermittel nach vorliegender Erfindung hat den Zweck, diese Schwierigkeiten mit einfachen Mitteln in vollkommener Weise zu vermeiden. Durch innige Vermischul'g einer wenig absorptionsfähigen Substanz wie Sägestaub, sowie einer hochabsorptionsfähigpn Substanz, wie z. B. getrockneter zerkleinerter Torf wird ein Gemenge gebildet, welches einerseits ein beträchtliches Quantum Öl aufzunehmen imstande ist. und andererseits das letztere ohne ständige äussere Druckausübung lediglich nach Massgabe des Bedürfnisses durch Adhäsion seitens der Welle zum Abfluss kommen lässt.
Der nach vollkommener Erschöpfung der Schmiermasso zurlickbleibende Stoff hat seine lockere poröse Struktur in keiner Weiso verloren, wodurch es möglich ist, die Schmiermasse durch einfaches Auf- giessen von neuem Öl aufs neue zu. sättigen und so für die fernere Schmierung der Welle fähig zu machen. Was die Volumenteile der beiden charakterisierten Mischsubstanzen an- langt, so können diese bei den Maschinenölen gewöhnlicher Beschaffenheit annähernd gleich gewählt werden. Sie variieren indessen naturgemäss je nach der Dickfliissigkeit und Qualität der Öle in grösseren oder geringeren Grenzen.
Das beschriebene neuartig zusammengesetzte
Schmiermittel ermöglicht eine sich durchaus selbst regelnde Schmierung, ohne jeden Öl- verlust und ohne jede andere Bedienung als diejenige, in grossen Zeiträumen etwas Öl auf die Schmiermasse nachzugiessen. Die Form der Lager ist von keiner Bedeutung, voraus-
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gesetzt, dass die Schmiermasse, insonderheit in stark belasteten Lagern, in einer gewissen Breite mit der ganzen Länge des Lagerzifens, sei es oben, seitlich oder unten, in Berührung gehalten wird.