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Verfahren zur Herstellung von Schläuchen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Schläuchen für verschiedenste Verwendungzwecke, u. zw. von Schläuchen, bei denen zwischen einer Schlauchseele aus Natur- oder Kunstkautschuk oder verwandten Stoffen und einem äusseren Überzug (Deckschicht) aus thermoplastischen Kunststoffen eine oder mehrere Lagen von natürlichen oder synthetischen Textilfasern angeordnet sind, so dass die Vorteile eines Gummischlauches mit jenen eines Kunststoffschlauches in glücklicher Weise kombiniert werden, ohne die Nachteile der beiden gesonderten Ausführungen in Kauf nehmen zu müssen.
Bei der erfindungsgemässen Herstellung wird eine aus Natur- oder Kunstkautschuk oder Regenerat bestehende, an der Oberfläche mit Faserstofflagen verstärkte Schlauchseele nach dem Vulkanisieren mit einer Kautschukklebschicht bedeckt. Auf diese Klebschicht, welche einen oder mehrere Bestandteile enthält, die sowohl am Kautschuk und am Gewebe als auch an dem thermoplastischen Kunststoff zu haften vermögen, wird dann die thermoplastische Kunststoffdeckschicht lösungsmittelfrei, u. zw. im Trokkenstrangpressverfahren, aufgebracht. Dabei erhält diese Deckschicht eine Stärke von etwa der gleichen Grössenordnung wie die Schlauchseele, wobei diese Schicht beliebig, gegebenenfalls abweichend von der Schlauchseele, z.
B. prismatisch, profiliert werden kann.
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B.Allwetteralterung sowie Beständigkeit gegen alle Fette, Benzin und Chemikalien, ein wesentlich besseres Verhalten als Kautschukschläuche. Es finden daher solche Kunststoffschläuche, soweit der Verwen- dungszweck dies zulässt, immer weiteren Eingang in die Technik. Nachteile der Kunststoffschläuche ge- genüber Gummischläuchen liegen einerseits im höheren Preis des Ausgangsmaterials und anderseits im thermoplastischen Verhalten der Kunststoffe, welches sich darin nachteilig auswirkt, dass bei Einwirkung von Wärme und bei betriebsmässig auftretenden Drücken Kunststoffschläuche zu wenig widerstandsfähig sind.
Durch kostspielig herzustellende geflochtene Einlagen könnte dies wohl vermieden werden, doch stellt die Haftung der Einlage mit dem überspritzten Kunststoffmantel und der Kunststoffseele ein bisher noch nicht befriedigend gelöstes Problem dar.
Ausser den aus Kunststoffen allein oder aus Kunststoffen mit Gewebeeinlagen bestehenden Schläuchen sind aber auch schon solche Schläuche mit Gewebeeinlagen hergestellt worden, deren Seele aus Kautschuk besteht, während die Deckschicht von thermoplastischen Kunststoffen gebildet wird.
Auch diese Mehrschichtschläuche zeigen den Nachteil, dass die Trennfestigkeit der einzelnen Schichten, u. zw. insbesonders die Trennfestigkeit zwischen Gewebeeinlage und Deckschicht, nur sehr gering ist. Dieser Umstand hatte zur Folge, dass sich die Deckschicht stellenweise von der Gewebeeinlage löste, so dass Feuchtigkeit eindringen konnte, die das Gewebe bald zerstörte und dadurch die Lebensdauer solcher Schläuche stark herabsetzte.
Um diesen Nachteilen zu begegnen, wurden bisher als Textileinlagen Gewebe von grosser Maschenweite verwendet, in die das thermoplastische Material der Deckschicht eindringen und einen festen Halt finden konnte. Bei Anwendung weitmaschiger Gewebe wird aber die Festigkeit des Schlauches vermindert. Man verwendet daher als Gewebeeinlagen auch engmaschige Textilien und bringt die Deckschicht in Form von Streich- oder Tauchlösungen auf. Diese Arbeitsweise, welche zwar eine bessere Haftfestig-
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keit ergibt, hat aber den Nachteil, dass beim einmaligen Tauchen oder Aufstreichen von Lösungen die Dicke der Deckschicht nur sehr gering ist, während bei Wiederholung des Auftrages viel Zeit mit dem notwendigen Verdunstenlassen des Lösungsmittels verlorengeht.
Diese Nachteile werden nun erfindungsgemäss durch Anwendung besonderer Haftschichten zwischen den Gewebeeinlagen und der thermoplastischen Deckschicht behoben, wobei die Haftschicht Bestandteile enthält, die sowohl am Kautschuk und am Gewebe als auch an der thermoplastischen Kunststoffschicht zu haften vermögen.
Die Herstellung eines erfindungsgemässen Kautschuk-Kunststoffschlauches erfolgt beispielsweise derart, dass die auf einen Dorn oder auch dornlos gespritzte innere Schlauchwandung mit den aufgebrachten Textileinlagen vorerst vulkanisiert wird, worauf der Schlauch durch eine Haftlösung gezogen oder mit Haftlösung bespritzt und anschliessend mit einem Kunststoffmantel beliebiger Oberflächenprofilierung und Farbe umgeben, dann abgekühlt und, soferne er auf Dorn gearbeitet wurde, abgedornt wird.
Als Materialien für den äusseren Mantel aus thermoplastischen Kunststoffen dienen z. B. Polyvinylchlorid beliebig einzustellender Härte. Kondensationsprodukte von Dicarbonsäuren mit Diaminen (z. B. Polyamid), Polymerisate des Äthylens (Polyäthylen) oder Polyesterharze, wie Polyvinylazetat oder auch härterfreie Epoxydverbindungen (Äthoxylinharze) oder aber Mischungen, welche einen oder mehrere dieser vorgenannten Kunststoffe enthalten.
Als erfindungsgemässe Haftmittel, welche eine innige Verbindung der verschiedenen Schichten des Schlauches gewährleisten, werden Lösungen verwendet, welche chlorsubstituierte Dienpolymerisate und
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merisat, zugesetzt, während als chlorsubstituierte Dienpolymerisate solche aus Chlorbutadien oder ein durch Chlorieren von Naturkautschuk erhaltener Chlorkautschuk zur Anwendung gelangen.
Unvulkanisierte Kautschukteile sind bereits mit Lösungen von Butadienacrylsäurenitrilpolymerisaten in Benzylazetat verklebt und dann vulkanisiert worden. Erfindungsgemäss werden aber bereits vulkanisierte Kautschukkörper mit einer Deckschicht aus thermoplastischen Kunststoffen, z. B. Polyvinylchlorid, mit einer Haftlösung fest verbunden, welche ausser einem Acrylsäurenitril-Mischpolymerisat chlorierte Dienpolymerisate enthält. Nachdem die Dienkomponente Affinität zum Kautschuk und die Chlorkomponente bzw. Acrylsäurenitrilkomponente der Bestandteile der Haftlösung Affinität zum thermoplastischen Kunststoff besitzen, ist eine dauerhafte Verbindung zwischen Kautschukschicht und Kunststoffdeckschicht gesichert. Durch den Zusatz von Diisocyanaten wird die Haftfähigkeit der Kunststoffe an der Kautschukschicht weiter erhöht.
Erfindungsgemäss zur Anwendung gelangende Haftlösungen haben beispielsweise folgende Zusammensetzung :
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<tb>
<tb> 1) <SEP> Butadienacrylsäurenitril-Mischpolymerisat...... <SEP> 70 <SEP> Teile
<tb> Schwefel................................... <SEP> 2" <SEP>
<tb> Zinkoxyd................................... <SEP> 10" <SEP>
<tb> Ultrabeschleuniger, <SEP> z. <SEP> B. <SEP> Piperidinsalz <SEP> der
<tb> Pentamethylendithiokarbaminsäure <SEP> 10"
<tb> Chlorbutadienpolymerisat.................... <SEP> 8" <SEP>
<tb>
mit Benzol angesetzt.
2) 0, 5-5 Gew.-Teile einer 20% gen Lösung von Triphenylmethantriisocyanat werden vorstehender Kleblösung zugesetzt ; wodurch eine weitere Verbesserung der Haftwirkung erreicht wird.
Mit vorliegender Erfindung wurden im Preis wohlfeile Qualitätsschläuche geschaffen, die unter Beibehaltung der dem Gummischlauch eigenen Vorteile, wie Flexibilität, Elastizität und Kältebeständigkeit, die Vorteile des Kunststoffschlauches, wie erhöhte Abriebfestigkeit im Gebrauch, besondere Widerstandsfähigkeit in Allwetteralterung sowie grosse Beständigkeit gegen Lösungsmittel, Benzin, Öle und Chemikalien, in sich vereinigen und unabhängig von Druck und Temperatur im Gebrauch absolut masshaltig sind.
Einen besonderen technischen Fortschritt des erfindungsgemässen Verfahrens bildet der Umstand, dass die einzelnen Lagen der nach diesem Verfahren hergestellten Schläuche solche Trennfestigkeiten aufweisen, wie sie bei den bekannten Gummischläuchen üblich sind, was für deren GebrauchstUchtigkeit unerlässlich ist. Die Oberfläche kann ohne besondere Hilfsmittel in einwandfreier Glätte erhalten und beliebig profilierte werden, wobei jedoch gewünschte Farbgebung in einer bei Kautschuk nicht erreichbaren Brillanz möglich ist.