DE1769106A1 - Verbundfolien aus Polyamid und einem AEthylenpolymerisat - Google Patents
Verbundfolien aus Polyamid und einem AEthylenpolymerisatInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AO
o.z. 25 495 25.5.1970
Verbundfolien aus Polyamid und einem Äthylenpolymerisat
Die Erfindung betrifft Verbundfolien aus einer ein- oder beidseitig
mit einem Äthylenpolymerisat beschichteten Polyamidfolie.
Es ist bekannt, daß durch Kombination zweier oder mehrerer verschiedenartiger
Kunststoff-Folien zu Verbundfolien, die positiven Eigenschaften der Einzelfolien summiert und gleichzeitig deren
negative Eigenschaften kompensiert werden können. So weisen Polyamidfolien einerseits hohe Festigkeit bei gleichzeitiger hoher
Dehnbarkeit, hohe Wärmebeständigkeit, geringe Gasdurchlässigkeit |
und ausgezeichnete Aromadichtigkeit auf. Andererseits sind ihre hohe Wasserdampfdurchlässigkeit und ihre unbefriedigende Verschwel
ßbarke it als nachteilig anzusehen, wenn man Verpackungsfolien herstellen will. Polyäthylen dagegen hat beispielsweise
eine relativ niedrige Wärmestandfestigkeit und eine geringe Aromadichte. Es zeichnet sich aber durch eine sehr geringe Wasserdampfdurchlässigkeit
und hervorragende Verschweißbarkeit aus. Durch Kombination einer Polyamid- und einer Polyäthylenfolie werden Verbundfolien
erhalten, die die Vorteile beider Einzelfolien in sich
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vereinigen, ohne deren Nachteile aufzuweisen.
Es ist auch bekannt, daß durch einfaches Zusammenpressen von Polyamid und Polyäthylen-Schmelzen, z.B. innerhalb oder unmittelbar
nach Austritt aus einem Mehrschicht-Polienblaskopf oder durch
Extrusionsbeschichtung einer vorgefertigten, unbehandelten Polyamid-Folie mit Polyäthylen, keine ausreichende Verbundfestigkeit
zwischen diesen verschiedenartigen Kunststoffen zu erreichen ist. Beim Kochen dieser Mehrschieht-Folienlöst sich der lockere Verbund
zwischen beiden Folienschichten rasch. Der gleiche Effekt tritt auch als Folge der Feuchtigkeitsaufnahme beim längeren Lagern
dieser Mehrschicht-Folien ein. Besonders anfällig sind nach dem Verschweißen solcher Mehrschichtfolien deren Schweißnähte. Derartige
Verbundfolien sind daher für Verpackungszwecke nicht brauchbar.
Es wurde daher schon vorgeschlagen, die als Trägerfolie dienende Polyamidfolie mit oxydierenden Mitteln νorzubehandeln, um so polare
Zentren auf der Polyamid-Oberfläche zu schaffen und damit die Haftfestigkeit der Polyäthylenschicht auf dieser zu ,erhöhen. Diese
Vorbehandlung kann beispielsweise durch die Einwirkung von oxydierenden Oasen, wie Halogenen oder Ozon, oder mittels einer
Korona-Entladung vorgenommen werden. Auch wurde beschrieben, die
Oberflächen von im plastischen Zustand aus zwei oder mehr konzentrischen Ringdüsen ausgepreßten Kunststoffschichten vor deren
Vereinigung einer analogen Vorbehandlung zu unterziehen.
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Weiter ist bekannt, daß man durch Anwendung bestimmter Klebemittel,
sogenannter Primer, eine verbesserte Verbundfestigkeit der unterschiedlichen Kunststoff-Folien erreichen kann.
Schließlich ist es noch bekannt, zunächst die Behandlung mit den polare Zentren schaffenden Mitteln vorzunehmen und danach zusätzlich
einen haftungsverbessernden Primer auf die Polyamidschicht aufzutragen.
Auf diese Weise lassen sich zwar Mehrschichtfolien mit guter Verbundfestigkeit
erhalten. Die Verfahren sind aber umständlich, erfordern einen relativ hohen technischen Aufwand und sind recht
störungsanfällig.
Es wurde nun gefunden, daß man Verbundfolien mit besonders vorteilhaften
Eigenschaften durch ein- oder beiseitiges Aufbringen" einer Schicht eines Äthylencopolymerisates auf einer Polyamidfolie erhält,
wenn das Äthylencopolymerisat ein Copolymerisat aus 71-90
Gew.# Äthylen, 3-9 Gew.% einer copolymerisierbaren olefinisch ungesättigten
Carbonsäure mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen und 1-20 Gew.%
eines Esters eines tertiären Alkanols mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen
mit Acrylsäure oder Methacrylsäure ist.
Darüberhinaus ist es möglich, auf die aus den Äthylen-Copolymeri-■säten
bestehenden Oberflächen der erfindungsgemäßen Verbundfolien eine weitere Kunststoff-Folie mit gleich guter Verbund-
festigkeit aufzubringen. Bevorzugt kommen hierfür Folien aus PoIy-
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amid oder einem einheitlichen Polyäthylen der Dichte 0,916 bis
0,935 in Betracht.
Erfindungsgemäße Verbundfolien können hergestellt werden, indem man auf eine vorgefertigte Polyamid-Folie eine im geschmolzenen
oder zumindest hochplastischen Zustand befindliche Schicht aus dem Äthylencopolymerisat aufbringt und mit dieser verpreßt,oder
indem man eine im plauschen Zustand befindliche Polyamidschicht
mit mindestens einer sich ebenfalls im plastischen Zustand befindlichen Schicht aus dem Äthylencopolymerisat vereinigt und aneinanderpreßt.
Das Aufbringen der Polyäthylenbeschichtung auf eine vorgefertigte Polyamidfolie kann diskontinuierlich oder kontinuierlich vorgenommen
werden.
Die diskontinuierliche Beschichtung erfolgt vorzugsweise in Pressen,
die auf eine Temperatur oberhalb der Erweichungstemperatur des Äthylen-Copolymerisats und -unterhalb der Schmelztemperatur des
Polyamids erwärmt werden.
Die kontinuierliche Beschichtung der Polyamidfolie kann mit Hilfe
von üblichen Vorrichtungen vorgenommen werden.
In Betracht kommen hierfür bevorzugt mit einer Breitschlitzdüse
versehene Extrusions-Beschichtungsanlagen. Bei dieser Arbeite«
- 5 r
109824/1972 If
• - 5 - O.Z. 25 495
weise wird die Schmelze des Äthylen-Copolymerisats bei Temperaturen
zwischen 200 und 2700C, vorzugsweise zwischen 240 und 260°C aus
der Breitschlitzdüse direkt auf die kalte oder vorgewärmte PoIyamldfolie
aufgetragen. Die Temperatur der zu beschichtenden PoIyaraidfolie
beträgt vorzugsweise 100 bis 200°C,
Das Aneinanderpressen der plastischen oder schmelzflüssigen Schicht
aus dem Äthylen-Copolymerisat und der Polyamidfolie erfolgt in üblicher Weise, z.B. mit Hilfe eines Walzenpaares.
Die Vereinigung von Polyamidfolie und Folie aus dem Äthylen-Copolymerisat
zu den Verbundfolien kann aber auch in der Weise vorgenommen werden, daß beide Ausgangsstoffe aufgeschmolzen, über getrennte
Massekanäle getrennten Düsen zugeführt, extrudiert und die noch im plastischen Zustand befindlichen Kunststoff-Schichten
durch äußeren Druck zusammengepreßt werden.
Als Düsen können Breitschlitzdüsen, von denen mindestens zwei
parallel zueinander angeordnet sein müssen, oder Ringdüsen, mit mindestens zwei konzentrisch zueinander gelegenen Düsenspalten,
verwendet werden.
Die Temperaturen an den Düsen betragen 220 bis 2900C, vorzugsweise
240 bis 2700C. In besonderen Fällen können aber auch außerhalb
des angegebenen Intervalls liegende Verarbeitungstemperaturen Vorteil sein.
1G9S24/1972
."•fifties
Die Vereinigung der schmelzflüssigen Einzelfolien kann bereits innerhalb
des Spritz bzw. Blaskopfes oder kurz nach dem Austritt der Folien aus diesem vorgenommen werden. Entsprechende Spritz- bzw,
Blaskopf-Konstruktionen sind bekannt.
Das Aneinanderpressen der im plastischen Zustand befindlichen
Schichten kann auf übliche Weise, wie z.B. durch Einwirkung von Druckluft oder mit Hilfe eines Walzenpaares erfolgen.
Polyamide, die erfindungsgemäß verwendet werden können, sind beispielsweise
Polylactame, wie Polycaprolactam, Polycapryllactam, Polylaurinlactam oder Polyönanthlactam; Polyamid-6,6; Polyamid-6,10;
Polyamid-6,12 oder Poly-ll-aminoundecansäuren sowie Mischungen
dieser Polymeren und/oder Mischpolymeren aus den diesen Polyamiden zugrundeliegenden Ausgangsstoffen.
Xthylencopolymerisate, die zur Durchführung des Verfahrens verwendet werden, sind auf übliche Weise hergestellte Terpolymere,
die aus 7I bis 90, vorzugsweise 85 bis 90 Gew.% Äthylen, 3 bis 9,
vorzugsweise 5 bis 7 Gew.Jß einer eopolymerisierbaren olefinisch
ungesättigten Carbonsäure mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen und 1 bis
20, vorzugsweise 3 bis 9 Gew.% eines Esters oder (Meth)acrylsäure
mit einem tertiären Alkanol mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen aufgebaut
sind. Als olefinisch ungesättigte Carbonsäuren mit 3 bis 5
Kohlenstoffatomen seien Acrylsäure, Methacrylsäure, Crotonsäure, Maleinsäure, Fumarsäure und Gemische dieser Säuren genannt, wo-
. 7 -109874/1972
bei Acrylsäure und Methacrylsäure bevorzugt verwendet werden. Von den Estern der AcryX- und/oder Methacrylsäure sind die tert. Butylester
besonders geeignet. Sehr vorteilhaft ist die Verwendung eines Terpolymeren aus 88 bis 90 Gew.% Äthylen, 5 bis 6 Gew.%
(Meth)acrylsäure und 5 bis 6 Gew.# tert. Butyl(meth)acrylat.
Sowohl die Polyamide als auch die Äthylencopolymerisate können die
gebräuchlichen Zusatzstoffe, wie Farbstoffe, Pigmente und Stabilisatoren, in den üblichen Mengenverhältnissen enthalten.
Die Dicke der Polyamidfolien in den Verbundfolien kann zwischen 15 und 50/u betragen. Besonders vorteilhaft sind Schichtdicken
von 20 bis J50 /U. Die Folien aus den Äthylen-Copolymerisaten haben
eine Dicke von 20 bis JOO/U, vorzugsweise von 25 bis 100yu.
Nach diesem Verfahren hergestellte Verbundfolien aus Polyamid und Äthylen-Copolymerisaten sind absolut kochfest. Selbst deren
Schweißnähte lösen sich beim längeren Lagern in siedendem Wasser nicht.
Erfindungsgemäße Verbundfolien zeichnen sich weiter durch eine hohe Transparenz aus, in der sie herkömmlichen Verbundfolien auf
Polyamid-Polyäthylen-Basis deutlich überlegen sind. Insbesondere sind sie als vielseitiges Verpackungsmaterial hervorragend geeignet.
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- B -: ν ν 'Τί·ν'; '■'- * Ö·»· ί© W
Beloplol I
imch dem PlochfoXien-Vorfahren vorgefertigte Folie aus PoIyoaprolaotan von ca. 25 μ Dloleo und 500 am Breite wird auf einer
Extrueions-Beschichtungsanlogö über eine beheizte ViaXze gofUhrt
und auf ca. 1500C orwiirmt·
In 0 in um Extruder (Schneckondurohziiosoer 90 cm, IMngß der Sohnookc
24 D) wird bei von dem Einfülltrichter zur Sohneckonspitzo von
X50 bla 2^00C anstolgendon ZyXindortcssperaturen «la CopoXyraeriüat
89 Gew·^ Ethylen, 545 Gow.tf AcryXsUure und 5>5 Cew.pi tert·
ButyXaarylat plastifiziert und kai einer Maiasota.Mporatur von
2^O0C duroh eino Breitschlitzdüse von 0/5 sm Sp&Xtwelto von COQ
Breite oxtrudlert, auf diö ruit olncr Coschwindigkoit von 100 c/
tibdr dio Boechichtiinssanlaso laufende PoXycaprolaotamfolio auf^u-
bracht und mit Hilfe oinos. auf 1500C erwärmten Walsenpaares »it ί
dieser vorpreest. £9 wird eine Verbundfolie! erhalten, deren aua j
Xthylen»CopolynmriQat bciVehendd Schicht ca« 55 M dloK let· ί
Die Verbundfolia wölot olna ßucgozelchnoto Verbundfestlgkelt auf. :
Solbsu nach einer clnstUndlßen Xag&runs ^r Verbundfolie In &lcdondom V/acser kann keine Beeinträchtigung der Vorbundfcetigkoit fcotce-Gtollt werden«
yerfrlgio>'.svernuch 1 j
WIo in Beispiel 1 beschrieben, wird eine Verbundfolio aua Poly- \
caprolaotam und οinen Polyethylen der Dichte 0,922 voa Schmolz·
Index 1,55 unter gleichen Bedingungen, aber untor Anwendung oiner ;
Haaootoiaperatur von JiOO0C, gefertigt« Die erhaltene Verbundfolie
hat In eiedonden V'asccr bereits nach 1 bis 2 Minuten kelno
relchondo Verbundfaetlclcoit π ehr.
10982A/197? RAOORJGiNAt m
- 9 - O.Z. 25 495
In einem Extruder (Schneckendurchmesser 45 mm, Länge der Schnecke
20 D) wird Polycaprolactam aufgeschmolzen und der äußeren Ringdüse
eines Doppelblaskopfes zugeführt* Gleichzeitig wird mittels eines zweiten Extruders ein Terpolymeres aus 88,5 Gew.# Äthylen,
5,75 Gew.% Acrylsäure und 5*75 Gew.% tert.-Butylacrylat der inneren
Ringdüse des Doppelblaskopfes zugeführt. Die Temperatur des Doppelblaskopfes beträgt 2500C. Die Ringdüsen weisen Durchmesser
von 50 mm und 44 mm auf. Die Spaltbreite beträgt jeweils 0,5 mm·
Die Verarbeitungsbedingungen an den Extrudern sind folgende:
Extruder 1 Extruder 2
Zylindertemperaturen 220 - 2500C 150 - 220°C
(Vom Einfülltrichter
zur Schneckenspitze
ansteigend)
Schneckendrehzahl j30/min 50/min.
Die aus den Düsen austretenden schlauchförmigen Polymerschmelzen
werden mit Hilfe von Druckluft im Verhältnis 1:2 aufgeweitet und passieren anschließend ein Abquetschwalzenpaar. Unter dem Einfluß
der Druckluft werden die beiden getrennt extrudierten Folienschläuche in etwa 20 mm Abstand von den Düsenspalten zusammengeführt
und gegeneinander gepresst. Die erhaltene schlauchförmige Verbundfolie wird mit einer Geschwindigkeit von 5 m/min abgezogen
und auf einer Bobine aufgewickelt.
- 10 10 9 8 24 /19 7? *Α° ORIGINAL
- 10 - O.Z. 2ί>
495
Es wird eine Verbundfolie erhalten, die aus einer PolycaproIactarnfolie
von ca. 25/U Schichtdicke und einer Folie aus modifiziertem
Polyäthylen von etwa 50/U besteht.
Die Verbundfolie weist eine ausgezeichnete Verbundfestigkeit auf,
die durch eine einstündige Lagerung in siedendem Wasser nicht merklich beeinträchtigt wird.
Unter den in Beispiel 2 beschriebenen Bedingungen wird eine Verbundfolie
aus Polycaprolactam und einem Polyäthylen der Dichte 0,924 vom Schmelzindex 1,6 hergestellt. Bei der Lagerung dieser
Verbundfolie in siedendem Wasser löst sich die Polyäthylenfolie
bereits nach 2 Minuten von der Polyamidfolie.
- 11 109824/197?
Claims (1)
- - 11 - O.B. ?5 495PatentanspruchVerbundfolien die durch ein- oder beidseitiges Aufbringen einer Schicht oder Folie eines Äthylenpolymerisates auf eine Polyamidfolie erhalten werden, dadurch gekennzeichnet, daß das Äthylenpolymerisat ein Copolymerisat aus 7I bis 90 Gew.% Äthylen, 3 bis 9 Gew.% einer copolymerisierbafen olefinisch ungesättigten Carbonsäure mit 3 bis 5 Kohlenstoffatomen und 1 bis 20 Gew.% eines Esters eines tertiären Alkanols mit 4 bis 8 Kohlenstoffatomen mit Acrylsäure oder Methacrylsäure ist.Badisehe Anilin- & Soda-Pabrik AG10982 4/1972
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