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Schäkelbügel
Die Erfindung betrifft einen Schäkelbügel aus verformbarem Plattenmaterial, z. B. Blech od. dgl., mit einem sich am Mast abstützenden bezüglich der Blickrichtung vom Mast konkav gewölbten Mittelteil und von dessen Enden rechtwinklig abstehenden, gewölbten Schenkeln zur Befestigung von Isolatoren.
- Die einfachste Form eines Schäkelbügels wie er der ÖNORM E 4105 entspricht, besteht aus einem
U-förmig gebogenen Flacheisen, wobei zur Befestigung am Mast zwei Schrauben vorgesehen sind. Diese
Ausführung hat aber den Nachteil, dass zwei so nahe übereinander angeordnete Löcher einen aus Holz be- stehenden Mast schwächen und ihn schliesslich auch in seiner Längsrichtung aufspalten können. Es wurden daher Schäkelbügel vorgeschlagen, bei denen mit nur einer einzigen Befestigungsschraube das Auslangen gefunden werden sollte. Dabei traten aber wieder andere Schwierigkeiten auf. Vorzugsweise werden nämlich Schäkelisolatoren mit zwei Rillen verwendet. Wird mit ihrer Hilfe nun nur ein einziger Leiter abgespannt, so tritt infolge des einseitig angreifenden Zuges ein Drehmoment auf, was sich in der Praxis sehr ungünstig auswirken kann.
Insbesondere kann dies bei einer Abspannung von zwei Leitern in verschiedenen Richtungen zu Schwierigkeiten führen. Das auftretende Drehmoment wird von dem meist schmal ausgebildeten Mittelteil des Schäkelbügels auf den Mast übertragen. Die anzuwendende Flächenpressung muss dann so stark sein, dass sich der Bügel mit der Kante seines Mittelteiles in das Holz des Mastes eindrückt und schief stellt.
Um auch diese Mängel möglichst auszuschalten, wurden die mit nur einer Befestigungsschraube versehenen Schäkelbügel gegen Verdrehen, z. B. durch Dorne, Keile, Stifte od. dgl., die durch Verschwei- ssen mit dem Bügel verbunden sind, gesichert. Zur Versteifung des Bügels werden nach einem andern Vorschlag z. B. auch dreieckförmige, an seinen Biegestellen befestigte Blechstücke verwendet.
Nach einem weiteren Vorschlag wird zur Vergrösserung des Widerstandsmomentes in den am Mast anliegenden Mittelteil des Bügels eine U-oder V-förmige Rippe eingepresst.
Diese bekannt gewordenen Schäkelbügel können vor allem aber deshalb nicht restlos befriedigen, weil sich die vorgesehenen Dorne, Rippen od. dgl. in den der Witterung ausgesetzten Holzmast zu stark einpressen und diesen dadurch gegen Fäulnis anfälliger machen.
Schliesslich wurden auch U-förmige Schäkelbügel bekannt gemacht, bei denen der Mittelteil und die Schenkel eine im gleichen Sinne verlaufende Wölbung aufweisen. Durch eine solche Wölbung gelang es zwar, sowohl die Anliegefläche des Mittelteiles am Mast, als auch die Steifigkeit der Schenkel wesentlich zu vergrössern. Derartige Schäkelbügel haben aber wiederum den Nachteil, dass sich, wenn sie als Massenartikel hergestellt werden, gewisse Schwierigkeiten ergeben. Entweder müssen die Schenkel und der Mittelteil zuerst für sich allein vorgeformt und dann in der gewünschten Stellung durch Schweissung miteinander verbunden werden oder der Schäkelbügel wird in einem Stück aus einem gebräuchlichen Plattenmaterial im Pressverfahren hergestellt, wobei es dann an den räumlichen Verschneidungslinien zwischen Mittelteil und Schenkeln meist zu Querschnittsänderungen bzw.
Rissbildungen und damit zur Schwächung des Materials kommt, oder es muss ein entsprechend hochwertiges Material verwendet werden, das sich auch für derartige Beanspruchungen eignet, was sich wiederum auf die Preisbildung ungünstig auswirkt.
Ziel der Erfindung ist nun ein Schäkelbügel, bei dem die aufgezeigten Mängel vermieden werden, dessen Befestigung am Mast mit nur einer Schraube erfolgen kann und der trotzdem gegen Verdrehung in ausreichendem Masse geschützt ist, der auch eine genügend grosse Steifigkeit für Belastungen in Richtung der Schraubenachse wie auch senkrecht zur Symmetrieebene des Schäkelbügels besitzt und der durch eine einfache und billige Biegeverformung aus einem vorzugsweise rhombusförmigen Zuschnitt eines üblichen verformbaren Plattenmaterials hergestellt werden kann.
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Erreicht wird dies erfindungsgemäss dadurch, dass auch die einander zugekehrten Seiten der Schenkel unter Bildung räumlich verlaufender Verschneidungslinien konkav gewölbt sind.
Gemäss einem Merkmal der Erfindung sind sowohl der Mittelteil als auch die Schenkel des Schäkel- bügels im wesentlichen zylindrisch geformt und die Achsen der Schenkel und die Achse des Mittelteiles des Bügels schneiden sich in einem rechten Winkel.
Die Erfindung ist im folgenden an Hand einer beispielsweisen Ausführung, die in der Zeichnung dar- gestellt ist, näher erläutert. In dieser zeigt Fig. 1 die Draufsicht auf einen Schäkelbügel, Fig. 2 einen
Schnitt des Bügels nach der Linie li-li in Fig. 1, Fig. 3 eine Draufsicht auf eine Biegevorrichtung mit ein- gelegtem Zuschnitt, wobei der Unterteil mit vollen, der Biegestempel mit strichlierten und der Zuschnitt mit strichpunktierten Linien dargestellt ist, Fig. 4 eine Vorderansicht der Biegevorrichtung vor der Verformung des Zuschnittes und Fig. 5 einen Schnitt durch die Vorrichtung nach der Linie V-V in Fig. 3 und erfolgter Verformung des Zuschnittes.
Der in den Fig. 1 und 2 dargestellte, einstückig ausgebildete, gerade Schäkelbügel weist einen sich an einem Holzmast 1 abstützenden Mittelteil 2 und an diesen anschliessende, lappenförmige Schenkel 3 auf.
Der Mittelteil 2 ist mit einer Ausnehmung 4 versehen, durch welche ein zum Befestigen am Holzmast 1 dienender, auf der Zeichnung jedoch nicht näher dargestellter Schraubenbolzen hindurchreicht. Der Mittelteil 2 kann gegebenenfalls auch mit einer aus ihm herausgebildeten, ebenen Auflagefläche für den Schraubenbolzen versehen sein. Die Befestigung eines Isolators am Bügel erfolgt in an sich bekannterWei- se mit Hilfe eines Bolzens 6, der durch Löcher 7 in den Schenkeln 3 hindurchreicht und z. B. durch einen Splint 8 gesichert ist. Sowohl der Mittelteil 2 als auch die Schenkel 3 des aus einem Stück gebildeten Bügels sind im Ausführungsbeispiel im wesentlichen zylindrisch geformt, wobei sich die Achse des Mittelteiles 2 und die Achsen der Schenkel 3 in einem rechten Winkel schneiden.
Die zylinderförmige Ausgestaltung des Mittelteiles 2 bedeutet eine ungefähre Anpassung an die Form des Mastes 1 und damit die Bildung. einer möglichst grossen Anliegefläche. Durch diese an sich bekannte Formgebung wird der Bügel in einfacher Weise auch gegen Verdrehung geschützt. Die Begrenzung sowohl des Mittelteiles 2 wie auch der Schenkel 3 mit im wesentlichen einfach gekrümmten Flächen, im Ausführungsbeispiel mit im wesentlichen zylindrischen Flächen, verleiht dem Bügel eine grössere Steifigkeit, da sowohl die Querschnitte des Mittelteiles 2 wie auch der Schenkel 3 des Bügels grössere Widerstandsmomente als die Querschnitte von Bügeln aus flachem Material und weil auch die Verschneidungslinien der Schenkel 3 am Mittelteil 2, möge die Verschneidung linienförmig oder eine abgerundete Fläche sein,
eine räumliche Erstreckung und nicht eine solche in einer Ebene aufweisen.
Die erhöhte Steifigkeit gestattet es aber auch, die Schenkel 3 so auszubilden, dass sie gegen das freie Ende zu verjüngt sind und da es ausserdem mit Rücksicht auf die erhöhte Steifigkeit möglich ist, mit ver- hältnismässig dünnen Blechen das Auslangen zu finden, hat die Erfindung, auf Grund der dadurch erzielten Materialeinsparung, auch erhöhte wirtschaftliche Bedeutung.
Erst die erfindungsgemässe Massnahme, nicht nur den sich am Mast abstützenden Mittelteil des Schäkelbügels, mit der Blickrichtung vom Mast, konkav zu wölben, sondern auch den einander zugekehrten Seiten seiner Schenkel eine konkave Wölbung zu verleihen, bewirkte die Bildung räumlich verlaufender Verschneidungslinien, auf Grund welcher es möglich wurde, den Schäkelbügel durch ein blosses Biegeverfahren bei grösstmöglicher Schonung des verwendeten verformbaren Plattenmaterials, herzustellen.
Die Herstellung eines erfindungsgemässen Schäkelbügels ist einfach und billig und erfolgt z. B. vorteilhaft in der Weise, dass aus einem Plattenmaterial, insbesondere einem Bandmaterial, z. B. einem Stahlblechband, im wesentlichen parallelogrammförmige, vorzugsweise im wesentlichen rhombusförmige Streifen 9 zugeschnitten und mit den erforderlichen, zur Befestigung dienenden Ausnehmungen 4,7 versehen werden. Der rhombusförmige Zuschnitt 9 ermöglicht eine fast verlustfreie Ausnützung des verwendeten Materials. Der zugeschnittene Streifen 9 hat eine Länge, die der Gesamtlänge des Mittelschnittes des Schäkelbügels entspricht.
Der so vorbereitete Streifen soll nun erfindungsgemäss in einer solchen Weise geformt werden, dass ein Mittelteil 2 und zwei Schenkel 3 entstehen, die von gewölbten, vorzugsweise zylindrischen Flächen begrenzt sind, welche sich nach räumlich erstreckenden Linien schneiden, die sich in ausreichender Annäherung auf dem Zuschnitt 9 als Kreisbogen 10 - 11 und 12-13 darstellen lassen und deren Achsen sich bei einem geraden Schäkelbügel in einem rechten Winkel schneiden. Wird nun
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und die beiden Schenkel 3 des Schäkelbügels, die erfindungsgemäss beim vorliegenden Beispiel im wesentlichen zylindrisch gewölbt sind.
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Praktisch kann die Verformung des Zuschnittes 9 zu einem Schäkelbügel auf verschiedene Weise her- beigeführt werden, z. B. wie an Hand der Fig. 3-5 erläutert wird.
Die in den Fig. 3 - 5 dargestellte Vorrichtung besteht aus einem Druckstempel14, dessen Achse mit jener eines Widerlagers 15 zusammenfällt. Die Druckfläche des Stempels 14 ist als Zylinderfläche ausgebildet, deren Form jener des vorgesehenen Mittelteiles 2 des Schäkelbügels entspricht. Das Widerlager 15 weist in seinem oberen Teil eine nach oben offene Aushöhlung 17 auf, mit einer Bodenfläche 18, deren Krümmung ebenfalls im wesentlichen derjenigen des zylindrischen Mittelteiles 2 des Bügels entspricht.
Der obere Rand 19 des Widerlagers 15 umgrenzt eine Fläche, deren Form im wesentlichen jener des durch die Kreisbögen 10 - 11 und 12 - 13 begrenzten Mittelteiles 5 des Zuschnittes 9 gleichkommt, jedoch so gross bemessen ist, dass der Stempel 14 mindestens mit einem der Dicke des Zuschnittes 9 entsprechenden Abstand vom inneren Rand des Widerlagers 15 in dieses eingedrückt werden kann, bis die Druckfläche 16 des Stempels 14 an die Bodenfläche 18 des Widerlagers 15 zur Anlage kommt.
Wird nun der Zuschnitt 9 so auf das Widerlager 15 gelegt, dass sich der durch die Kreisbogen 10 - 11 und 12-13 begrenzte Teil des Zuschnittes 9 mit dem oberen Rand 19 des Widerlagers 15 deckt und wird der Stempel 14 in Richtung gegen das Widerlager 15 bewegt, so greift er zunächst in den Punkten 20,21 des Zuschnittes 9 (Fig. 3) an, worauf bei weiterer Bewegung des Stempels 14, durch das Zusammenwirken seiner Randkante mit dem oberen Rand 19 des Widerlagers 15 eine entlang der Kreisbogen 10 - 11 und 12 - 13 fortschreitende Verformung des Zuschnittes 9 eintritt. Dabei nimmt schliesslich der mittlere Teil des Zuschnittes 9 die gewünschte zylindrische Form an und gleichzeitig erhalten automatisch auch die in einem rechten Winkel sich nach aufwärts biegenden Schenkel 3 ihre im wesentlichen zylindrische Wölbung.
Es ist ein wesentlicher Vorteil, dass der erfindungsgemässe Schäkelbügel aus einem Stück durch einen Biegevorgang ohne Querschnittsänderungen des verwendeten Materials hergestellt werden kann. Es können daher auch schwächere Werkzeuge verwendet werden, als sie z. B. zur Durchführung von Zieh- oder Pressvorgängen nötig sind.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Schäkelbügel aus verformbarem Material, z. B. Blech od. dgl., mit einem sich am Mast abstützenden bezüglich der Blickrichtung vom Mast konkav gewölbten Mittelteil und von dessen Enden rechtwinkelig abstehenden gewölbten Schenkeln zur Befestigung von Isolatoren, dadurch gekennzeichnet, dass auch die einander zugekehrten Seiten der Schenkel unter Bildung räumlich verlaufender Verschneidunglinien konkav gewölbt sind.