AT206893B - Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure - Google Patents

Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure

Info

Publication number
AT206893B
AT206893B AT30558A AT30558A AT206893B AT 206893 B AT206893 B AT 206893B AT 30558 A AT30558 A AT 30558A AT 30558 A AT30558 A AT 30558A AT 206893 B AT206893 B AT 206893B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
nicotinic acid
cooling
gases
gas stream
carrier gas
Prior art date
Application number
AT30558A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Lonza Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Lonza Ag filed Critical Lonza Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT206893B publication Critical patent/AT206893B/de

Links

Landscapes

  • Pyridine Compounds (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure 
Es ist bekannt, dass die beim technischen Verfahren anfallende Nikotinsäure durch organische und anorganische Stoffe verunreinigt ist, welche sich mittels der üblichen Reinigungsmethoden, wie z. B. Aktivkohlebehandlung und Umkristallisation, nur unvollständig und nicht ohne grosse Ausbeuteverluste abtrennen lassen. 



  Es wurde dann auch vorgeschlagen, die Reinigung über den Weg der Kupfersalze vorzunehmen, was wohl eine bessere Reinheit bei erhöhter Ausbeute ermöglicht, jedoch komplizierte und zahlreiche Arbeitsgänge erforderte. 



   Es wurde nun ein einfaches neues Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure gefunden, welches eine ausgezeichnete Ausbeute mit einem sehr hohen Reinheitsgrad der Fertigprodukte ergibt. 



   Während beispielsweise in den USA-Patentschriften Nr.   2, 396, 457, 2, 476, 004, 2, 505, 568   und 2, 513, 099, betreffend die Oxydation von Alkylpyridinen zu Pyridincarbonsäuren, wie Nikotinsäure, und Reinigung über deren Cu-Salze, überhaupt keine Angaben über deren Ausbeuten, vermutlich wegen der Niedrigkeit, enthalten sind und jeweils in Spalte 4 der genannten Patentschriften die komplizierte, mehrere Arbeitsstufen erfordernde und ausserdem nur diskontinuierlich ausführbare Reinigung über die Cu-Salze beschrieben wird, gestattet obige Erfindung eine kontinuierliche Arbeitsweise dieses Verfahrens in einem einzigen Arbeitsgang, verbunden mit vorzüglichen Ausbeuten von mindestens   95%.   



   Das erfindungsgemässe Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure ist dadurch gekennzeichnet, dass man über   Roh-Nikotinsäure,   welche auf 
 EMI1.1 
 wärmten, bei diesen Temperaturen gegenüber Nikotinsäure inerten Trägergasstrom, wie z. B. einen Luft-, Stickstoff-, Wasserstoff- oder Kohlendioxydstrom, leitet und anschliessend die vom Trägergasstrom mitgenommene Nikotinsäure von diesem durch Abkühlen und bzw. oder Extraktion mit einem Lösungsmittel abtrennt. 



   Besonders bemerkenswert ist, dass unerwarteterweise trotz der hohen Arbeitstemperatur und selbst bei einer Verweilzeit im heissen Zustand von mehreren Stunden, z. B. 3-6 Stunden, die Nikotinsäure nur äusserst langsam eine Decarboxylierung erfährt, so dass die Ausbeute nur sehr geringfügig beeinträchtigt wird. 



   Das Abtrennen der Nikotinsäure aus den Trägergasen kann z. B. durch Abkühlen erfolgen. 



  Vorzugsweise wird man so verfahren, dass man die nikotinsäurehaltigen Trägergase in einen kalten Gasstrom, welcher bevorzugt aus den gleichen Gasen besteht wie die Trägergase, einleitet, wobei die Nikotinsäure als technisch reines Pulver ausfällt und im Kühlgasstrom schwebend einem Ausscheider, z. B. einem Zyklon, zugeführt wird. 



   Die Nikotinsäure kann aber auch durch Auswaschen bzw. Extraktion mit einem Lösungsmittel aus dem Trägergasstrom gewonnen werden. 



  Geeignete Lösungsmittel sind hiefür solche, welche bei erhöhter Temperatur eine grosse und bei niedriger Temperatur eine geringe Löslichkeit für Nikotinsäure besitzen, wie z. B. Wasser, Methylalkohol usw. Das Auswaschen erfolgt bei möglichst hohen Temperaturen, wobei nach Abkühlen des Lösungsmittels ein pharmazeutisch reines Produkt auskristallisiert. 



   Schliesslich ist es auch möglich, die beiden oben im einzelnen dargestellten Trennverfahren zu kombinieren, etwa in der Weise, dass das Gemisch Nikotinsäure-Trägergase in einen Kühlgasstrom geleitet wird, so dass ein Teil der Nikotinsäure in technisch reiner Form anfällt und anschliessend die noch im Kühlgas enthaltene Nikotinsäure mit einem heissen Lösungsmittel ausgewaschen wird, wobei Nikotinsäure in pharmazeutischer Qualität anfällt. Durch einfaches Einstellen der Temperatur der Kühlgase bzw. deren Menge ist es möglich, die Proportionen der beiden Nikotinsäurequalitäten einzustellen.
Die nachstehenden Beispiele sollen zur besseren Verständlichkeit des Verfahrens dienen, ohne aber dass sie beschränkend auf den Schutzbereich wirken. 



   Beispiel 1 : Das Verfahren wurde in der in Fig. 1 schematisch dargestellten Apparatur ausgeführt. In einer Blase mit Rührwerk 11 wurden 20 kg gelbbraune Nikotinsäure der Reinheit   96, 5%,   hergestellt aus Aldehydkollidin durch Oxydation mit Salpetersäure, geschmolzen. Die 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Schmelze wurde in das auf 230  C gehaltene Gefäss 12 gebracht und die entstandenen Nikotinsäuredämpfe mit einem im Erhitzer 13 auf 230  C vorgewärmten Luftstrom von 300   l/min   fortgeschleppt. Das dabei entstandene Niko-   tinsäure/Luft-Gemisch   wird mittels der Mischdüse 14 in den vom Gebläse 111 und Erhitzer 112 kommenden Luftkühlgasstrom von 26 m3 pro Minute und zirka 80  C geleitet, wobei die lineare Geschwindigkeit der Strömung in der Mischdüse zirka 50 m/sec beträgt.

   Es fällt ein Teil (zirka 80%) der Nikotinsäure als pulverige Kristalle von   99)5SO   Reinheit aus. Das Pulver wird im Schwebezustand in einen Zyklon 15 geführt und vom Gasstrom abgeschieden. Das Kühlgas enthält nunmehr noch eine dem Dampfdruck der Nikotinsäure bei zirka 80 C entsprechende Menge Nikotinsäure sowie die vom Zyklon nicht abgeschiedenen Feinteile. Es wird durch eine mit Raschig-Ringen beschickte am unteren Ende beheizte Waschkolonne 16 geleitet und mit Wasser von zirka   70  C   ausgewaschen. 



  Die Luft wird nach Passieren eines Kondensators ins Freie abgelassen. Die wässerige Lösung wird im Kühlkristallisator 17 auf   10  C   abgekühlt und die Nikotinsäure in der Zentrifuge 18 abgeschieden. Man erhält dabei eine pharmazeutisch reine Nikotinsäure. Die Gesamtaus- 
 EMI2.1 
 setzten rohen Nikotinsäure. Das zur Abscheidung verwendete Wasser wird nach Erwärmung im Erhitzer 19 auf Arbeitstemperatur zu   4f5   wieder der Zirkulation zugeführt, nachdem 1/5 durch Frischwasser ersetzt wurde. Die aus den Abwässern durch Eindampfen gewonnene Nikotinsäure wird wieder dem Reinigungsprozess zugeführt. 



   Beispiel 2 : Es wird Roh-Nikotinsäure wie im Beispiel 1 der Reinigung unterworfen, wobei als   Träger- und   Kühlgase Stickstoff Verwendung findet. Auf die Lösungsmittel-Kreislaufführung, wie sie in Fig. 1 durch die Ziffern 16, 17, 18 und 19 dargestellt ist sowie auf die Erwärmung des Kühlgasstromes im Erhitzer 112 wird ver- 
 EMI2.2 
 gehalten werden können. Das Erzeugnis ist ein   99, 5%   reines Produkt mit einer Ausbeute von   95, 5% auf   die Roh-Nikotinsäure berechnet. 



  Auch hier wird, um die Kühlgase so rein wie möglich zu halten, ein Teil davon immer durch Frischgase ersetzt. Insbesondere wird man den Stickstoff zweckmässig regenerieren. 
 EMI2.3 
 Nikotinsäure gereinigt. 



   In einem Kessel 21 wurden 20 kg Roh-Nikotin- 
 EMI2.4 
 haltenen Verdampfkessel 22 gebracht und mit einem durch den Ventilator 23 erzeugten und Erhitzer 24 vorgewärmten Luftstrom von 500 Ilmin und zirka 240  C bestrichen und das Gemisch   NikotinsäurejLuft   in einen Wasch- turm 25 geleitet. Der Waschturm ist bis zu einer Höhe von zirka 130 cm mit Raschig-Ringen beschickt, welche mit Wasser von zirka   70-80   C   berieselt werden, wobei die Nikotinsäure aus dem Transportgas ausgewaschen wird. Die nunmehr sich in wässeriger Lösung befindende Nikotinsäure wird in einem Kühlkristallisator 26 gefällt und in der Zentrifuge 27 vom Wasser getrennt.

   Es wurde eine den Reinheitsbestimmungen   der "Pharmacopea Helvetica" entspre-   chende Nikotinsäure mit   95, l% iger   Ausbeute, bezogen auf die Theorie, gewonnen. Die Mutterlauge wird hernach im Erhitzer 29 wieder auf 70  C erwärmt und mit der Kreislaufpumpe 28 wieder dem Waschprozess zugeführt, nachdem   11 ;, der   Lösung durch Frischwasser ersetzt wurde. Die aus dem Abwasser gewonnene Nikotinsäure wird wieder in den Reinigungsprozess gegeben. 



   Beispiel 4 : In einer Anlage, ähnlich wie die für Beispiel 2 verwendete, werden 5 kg RohNikotinsäure gereinigt. Im Kessel 12 wird die in Kessel 11 geschmolzene Nikotinsäure auf 290  C erhitzt und mit einem   CO2- Trägergas-   strom von 100 l/min bestrichen. Das Gemisch   Nikotinsäure/Kohlendioxyd   wird mittels Mischdüse 14 in einem Kühlgasstrom vermischt, wobei die lineare Geschwindigkeit der Gase in der Mischdüse zirka 50 m sec beträgt. Das ausgefällte Nikotinsäurepulver wird im Schwebezustand in einen Zyklon 15 geführt, wo es vom Kühlgas abgetrennt wird. Vom Zyklon wird der Gasstrom über einen Kühler 110 wieder dem Kreislauf zugeführt. Die Nikotinsäure fällt als technisch reines Produkt von   99, 600   in piger Ausbeute, auf die Roh-Nikotinsäure bezogen, an.

   Durch einmaliges Umkristallisieren aus Wasser wurde Nikotinsäure in der durch die "Pharmacopea Helvetica"bestimmten Reinheit mit praktisch theoretischer Ausbeute wiedergewonnen. 



    PATENTANSPRÜCHE :    
1. Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure, dadurch gekennzeichnet, dass man über RohNikotinsäure, welche auf Temperaturen von 200 bis 270'C, vorzugsweise   225-250 0 C,   erhitzt wird, einen vorgewärmten, bei dieser Temperatur gegenüber Nikotinsäure inerten Trägergasstrom, wie z. B. einen Luft-, Stickstoff-, Wasserstoff- oder Kohlendioxydstrom, leitet und anschliessend die vom Trägergasstrom mitgenommene Nikotinsäure von diesem durch Abkühlen und bzw. oder Extraktion mit einem Lösungsmittel abtrennt.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man das Gemisch Nikotinsäure-Trägergas, zwecks Ausfällung wenigstens eines Teiles der darin enthaltenen Nikotinsäure, in einen Kühlgasstrom der gleichen Zusammensetzung wie das Trägergas einleitet.
    3. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man die auge- <Desc/Clms Page number 3> fällte Nikotinsäure im Schwebezustand in die EMI3.1
    4. Verfahren nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass man die nikotinsäurehaltigen Trägergase mit einem Lösungsmittel, in welchem die Nikotinsäure bei erhöhter Temperatur leicht löslich, bei niedriger Temperatur aber nur wenig löslich ist, wie z. B. mit Wasser oder Methylalkohol, bei erhöhter Temperatur behandelt und anschliessend die Nikotinsäure durch Abkühlen ausfällt und von der Flüssigkeit trennt.
AT30558A 1957-03-04 1958-01-15 Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure AT206893B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
CH206893X 1957-03-04

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT206893B true AT206893B (de) 1959-12-28

Family

ID=4445277

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT30558A AT206893B (de) 1957-03-04 1958-01-15 Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT206893B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DD209625A5 (de) Verfahren zur herstellung von melamin
AT206893B (de) Verfahren zum Reinigen von Nikotinsäure
DE2330281A1 (de) Verfahren zur regenerierung von schwefelsaeure
DE1592156A1 (de) Verfahren zur Verwertung von Schieferkohle
DE3301995A1 (de) Verfahren zur kristallisation von trimellithsaeure
DE1695247C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Lactamen durch Schmelzkristallisation
DE2331668A1 (de) Verfahren zur reinigung von sorbinsaeure
DE2365881B2 (de) Verfahren zur Reinigung von Naßphosphorsäure
DE1008004B (de) Verfahren zur Gewinnung von Lithium aus seinen Kieselsaeure und Aluminiumoxyd enthaltenden Erzen
DE2517053A1 (de) Verfahren zur gewinnung von nicotinsaeureamid
DE1025875B (de) Verfahren zur Abtrennung von Begleitstoffen aus kristallinen Stoffen
DE965230C (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Katalysatoren und Nebenprodukten aus den Mutterlaugen der Adipinsaeuregewinnung
DE2460822B1 (de) Gewinnung von benzoesaeure
DE1297590B (de) Verfahren zur Herstellung von Dekandicarbonsaeure
DE1277239C2 (de) Verfahren zur gewinnung von adipinsaeure aus den sauren waschwaessern der cyclohexan-luft-oxydation
DE1226555B (de) Verfahren zur Gewinnung von Naphthochinon
DE1015422B (de) Verfahren zum Reinigen von Terephthalsaeure
DE2237685C3 (de) Verfahren zur Gewinnung von Apfelsäure
DE2232453B2 (de)
DE2259502C2 (de) Verfahren zur Gewinnung von gesättigten Dicarbonsäuren mit 4 bis 10 C-Atomen
DE1282634B (de) Verfahren zur Wiedergewinnung von Kupfer und Vanadin aus den Mutterlaugen der Adipinsaeureherstellung
DE1151499B (de) Verfahren zur Abtrennung von Nitroverbindungen aus Roh-Terephthalsaeure durch Behandlung mit Aktivkohle
DE1567996C (de) Kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Kaliumnitrat
DE860352C (de) Verfahren zur Herstellung von aliphatischen Dicarbonsaeuren
AT233544B (de) Verfahren zur Herstellung von α-Nitro-ε-caprolactam