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Hohlformstein
Bei den bisher bekannten Hohlsteinbalken ergab sich in der Praxis oft als Nachteil, dass der Verbund der einzelnen Formsteine untereinander dadurch sehr beeinträchtigt wurde, dass die Stirnseiten der Steine infolge Rauhigkeit und Unebenheit nicht satt aufeinandersassen und auch der relativ zum Gesamtquerschnitt sehr geringfügige Vergussbeton in den Armierungsnuten die auftretenden Biegedruckkräfte nur sehr unzureichend zu übertragen vermochte. Insbesondere bei nicht ganz exakter Verlegung bzw. bei kleinen Mängeln in der Formsteinherstellung ergab sich hieraus eine sehr beträchtliche Verminderung der rechnungsmässigen Biegefestigkeit des fertigen Formsteinbalkens.
Es ist zwar zur Behebung dieses Mangels bereits vorgeschlagen worden, die Stirnseiten der Formsteine zwecks satter Aneinanderpassung glatt zu schleifen ; diese Massnahme ist aber in der Praxis viel zu zeitraubend und teuer.
Ferner ist vorgeschlagen worden, zwischen die aneinanderstossenden Stirnseiten der Formsteine eine Mörtelschichteinzubringen ; diese Vorgangsweise ist aber ebenfalls zu zeitraubend und überdies bei Hohlsteinen schwierig und nicht zuverlässig durchführbar.
Des weiteren wurden auch schon Hohlsteine für Hohlsteinbalken bekannt, deren grosser Kernhohlraum zur Gänze mit Vergussbeton gefüllt wird, so dass die etwa rinnenförmigen Formsteine gewissermassen eine verlorene Schalung für einen massiven Betonbalken bilden ; solche Balken werden aber viel zu gewichtig und sind deshalb unökonomisch und in der Praxis unbeliebt.
Schliesslich gehören ut vorbekannten Stand der Technik auch Hohlformsteine, die mit nach oben offenen, sich asymmetrisch abwärts erstreckenden Nuten versehen sind. Diese Formsteine können mit wechselnder Asymmetrie aneinandergereiht werden, wobei in den Nuten eine durchlaufend in Mörtel gebettete Armierungseinlage untergebracht wird. Bei diesen Formsteinen findet dadurch in einer örtlich begrenzten Zone des Formsteines, u. zw. im Oberteil des Formsteinbalkens, eine gewisse Verzahnung der Nutenwände mit dem Füllbeton der Armierungsnuten statt.
Diese Verzahnung ist allerdings nicht ausreichend, um dem eingangs erwähnten Mangel wirklich abhelfen zu können. Ebensowenig eignen sich in dieser Hinsicht andere vorbekannte Formsteine, deren Armierungsnuten asymmetrisch angeordnet sind und die demzufolge keine Verlegung mit wechselnder Asymmetrie zulassen ; bei solchen Formsteinen kann naturgemäss eine Verzahnung des Füllbeton in den Armierungsnuten an den Stirnflächen (Stossfugen) der Formsteine überhaupt nicht erzielt werden, abgesehen davon, dass die Formsteine im Verband unerwünschten exzentrisch verlaufenden Beanspruchungen ausgesetzt sind.
Ziel der vorliegenden Erfindung ist es demgegenüber, Formsteine so zu gestalten, dass die Verbundwirkung innerhalb des Balkenkörpers auf ein Optimum gesteigert und insbesondere auf den gesamten Balkenquerschnitt ausgedehnt wird, wobei eine volleübertragung der Biegedruckkräfte im vollen Umfang und unter allen Umständen (auch bei Auftreten negativer Momente usw.) gewährleistet ist.
Erfindungsgemäss ist ein Formstein, der-wie bekannt-mit umfangseitig symmetrisch angeordneten, jedoch asymmetrisch gestalteten Armierungsnuten versehen ist, darüber hinaus sowohl im Bereich seiner Zug- als auch seiner Druckzone (Unterseite und Oberseite) asymmetrisch gestaltet und/oder mit asymmetrisch gestalteten Nuten ausgestattet.
Wenn solche Formsteine - wie bekannt - mit jeweils abwechselnd gerichteter Asymmetrie aneinandergereiht werden, um einen Hohlsteinbalken zu bilden, so werden die einzelnen Steine durch den in kontinuierlichem Strang in die Nuten eingebrachten Vergussbeton besonders innig zu einem Verbundkörper verzahnt und vereint.
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Durch eine über den ganzen Umfang des Formsteines erfolgende Verzahnung des die Nuten erfüllen- den Vergussbetonswirdder Verbund des Balkenkörpers so weitgehend verbessert, dass nicht nur die eingangs erwähnten Mängel behoDen werden, sondern auch auf eine eigene Schubbewehrung bzw. Schubsicherung völlig verzichtetwerden kann. Sofern zusätzlich zu der Asymmetrie der Armierungsnuten oder unabhängig davon der übrige Steinquerschnitt stellenweise asymmetrisch ausgebildet wird, kann dadurch eine sehr innige Verzahnung des Balkenkörpers mit dem Ortbeton der Deckenkonstruktion herbeigeführt werden, die sich als weiterer neuartiger Effekt der erfindungsgemässen Massnahmen darstellt.
Bei einer Verlegung derFormsteinbalken Mann an Mann können im übrigen die Zwischenräume zwischen den Balken eine zusätzliche Armierung erhalten ; dies ist insbesondere dann nötig, wenn die Balken aus Teilstücken zusammengesetzt werden, wobei dann die Stossfugen zwischen denBalkenteilstücken durch solche Zusatzarmierungen überbrückt werden.
Des weiteren betrifft die Erfindung eine bevorzugte spezielle Ausführungsform eines obbeschriebenen Hohlformsteines, welche in der Zeichnung als Ausführungsvariante'der Erfindung veranschaulicht ist.
Derdargestellte Hohlformstein gehört zur Gattung jener an sich bekannten Steine, die mit mindestens zwei zur Aufnahme der Zugarmierungen bestimmten, im unteren Teil des Formsteines angeordneten und mit mindestens einer an der Steinoberseite zur Aufnahme einer Transportbewehrung dienenden Nut versehen sind. Zumindest eine der Nuten für die Zugarmierung sowie die Nut für die Transportarmierung sind in
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Im konkreten Fall besteht der Formstein aus einer beidseits mit oben offenen Armierungsnuten 6, 6' ausgestatteten Grundplatte 1, einem etwa kreisrund oder elliptisch geformten hohlen Mittelteil 2 mit dem Hohlraum 3, der durch einen Innensteg 4 versteift ist, und aus einer mit einer oben offenen Armierungsnut 7 versehenen Kopfplatte 5.
Die Armierungsnuten 6, 6'sind aussenseitig durch Randleisten 6" derart begrenzt und geformt, dass das Einfüllen des Vergussbetons erleichtert und ein seitliches Abfliessen desselben hintangehalten wird ; die Folge ist nicht nur eine wesentliche Ersparnis an Arbeitszeit und-aufwand, sondern auch eine sehr sparsame Verwendung des Vergussbetons.
Wie die Zeichnung deutlich erkennen lässt, ist die Armierungsnut 6 bzw. 6'asymmetrisch ausgebildet, desgleichen auch die Armierungsnut 7 in der Kopfplatte 5 und schliesslich auch die, vorzugsweise mit Hohlräumen 9, 9' ausgestatteteKopfplatte 5 selbstinbezug auf die lotrechte Querschnitts-Symmetrieachse des Formsteines. Schliesslich weist der Formstein noch an seiner Unterseite eine unten offene, in bezug auf eine Symmetrieebene des Steines asymmetrisch ausgebildete Nut 8 auf, die bedarfsweise auch mit einer Armierung versehen und mit Vergussbeton gefüllt werden kann ; falls diese Nut 8 nicht zur Aufnahme einer Armierung zu dienen braucht, ist sie als Mörtelnut für den Deckenverputz wirksam.
Um in der Zeichnung die Asymmetrie der einzelnen Nuten 6,6', 7 und 8, der verschiedenen Querschnittsteile und Hohlräume 9, 9'deutlicher zu zeigen, ist der Querschnitt eines mit gegengerichteter Asymmetrie liegenden Formsteines in der Zeichnungsfigur gestrichelt angedeutet.
Selbstverständlich ist die Erfindung nicht auf das dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt, vielmehrsindhinsichtlich der asymmetrischen Gestaltung des Formsteines darüber hinaus noch zahlreiche andere Möglichkeiten offen ohne vom Grundgedanken der Erfindung abzuweichen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Hohlformstein zur Herstellung von Hohlsteinbalken mit umfangseitig symmetrisch angeordneten, jedoch asymmetrisch gestalteten, zur Aufnahme von betonumhüllten Armierungen bestimmten Nuten, dadurch gekennzeichnet, dass der Formstein sowohl im Bereich der Zug- als auch der Druckzone (Unter-und Oberseite) asymmetrisch gestaltet bzw. mit asymmetrisch gestalteten Nuten ausgestattet ist.