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Doppelte Reibungskupplung für Motorfahrzeuge, insbesondere für landwirtschaftliche Traktoren
Die Erfindung betrifft eine doppelte Reibungskupplung für Motorfahrzeuge, insbesondere für landwirtschaftliche Traktoren.
Es besteht manchmal der Bedarf, durch eine Welle mittels Kupplungen, die während des Ganges ausrückbar sind, zwei Wellen anzutreiben ; insbesondere bei landwirtschaftlichen Traktoren ist es vorteilhaft, die Antriebswelle auszukuppeln ohne gleichzeitig das Fahrwerk des Traktors auszukuppeln.
Bei den bisher bekanntgewordenen Konstruktionen von doppelten Reibungskupplungen werden beide Lamellen an die mittlere Scheibe angepresst, die dann beim Durchschleifen der Kupplungen beiderseits von den Lamellenreibungsflächen erwärmt wird. Sie erfordern weiters zum Zusammenziehen der Druckscheiben Ziehbolzen und gegebenenfalls auch einen doppelten Satz von verschiedenen Federn.
Die angeführten Mängel werden durch die Erfindung dadurch beseitigt, dass die Reibungsflächen beider Lamellen auf zwei Druckscheiben mit luftgekühltem Zwischenspalt verteilt sind, wobei die Luftströmung durch die an den Druckscheiben angeordneten Rippen bewirkt wird. Es entfallen Ziehbolzen und es wird ein einziger Satz von einfach zwischen die Druckscheiben eingelegten Federn benützt. Die Mitnahme der Druckscheiben erfolgt mittels Vorsprünge, die in Einschnitten am Umfang des Schwungrades geführt werden und welche auch zur Aufnahme der Betätigungszugstangen oder-stifte dienen.
Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass die Zugstangen und Stifte selbständig mittels formgleiche Hebel betätigt werden können.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind an Hand mehrerer in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele erläutert ; dabei zeigen Fig. 1 einen Radialschnitt durch eine erste Ausführungsform, Fig. 2 die schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsform in Stirnansicht, Fig. 3 einen Radialschnitt dieser Ausführungsform, Fig. 4 eine Einzelheit eines weiteren Ausführungsbeispieles in Stirnansicht und Fig. 5 Teile dieses Ausführungsbeispieles, teilweise im Schnitt.
In Fig. 1 ist eine doppelte Kupplung dargestellt, die im Hohlraum eines Schwungrades 1 untergebracht und mit einem Deckel 2 verschlossen ist. Am Umfang des Schwungrades sind drei Einschnitte, in denen mittels ihrer Vorsprünge 25,26 Druckscheiben 3,4 mitgenommen werden. Beide Scheiben werden wechselseitig mittels Federn 5 auseinandergedrückt und sind an den einander zugekehrten Stirnseiten mit (nicht dargestellten) Kühlrippen versehen. Die innere Druckscheibe 3 drückt eine, eine innere Welle 7 mitnehmende Lamelle 6 an die innere Reibfläche des Schwungrades. Die äussere Scheibe 4 drückt eine Lamelle 8 an den Kupplungsdeckel 2. Die Lamelle 8 nimmt eine Hohlwelle 9 mit. Die Druckscheibe 3 ist am Umfang mit drei Vorsprüngen 25 versehen ; in jedem ist eine Zugstange 10 eingehängt, die frei durch den Kupplungsdeckel 2 durchgeht und am Ende mit einer Regelmutter 11 versehen ist.
An die Mutter 11 stützt sich das Ende eines doppelarmigen Ausrückhebels 12, welcher um einen auf dem Kupplungsdeckel 2 fest gelagerten Bolzen 13 schwenkbar ist. Die inneren Enden aller drei Hebel 12 werden durch das Drucklager 14a eines Ausrückringes 14 gedrückt, der mittels einer Gabel 15 auf bekannte Weise durch das Kupplungspedal verschoben wird. Die Druckscheibe 4 ist an ihrem Umfang ebenfalls mit drei Vorsprüngen 26 versehen, an welchen sich je ein Stift 16 stützt, der frei im Kupplungsdeckel 2 geführt und durch eine Regelungsschraube 17 verschoben wird, die in den Ausrückhebel 12 eingeschraubt ist.
Die erfindungsgemässe Kupplung wirkt auf folgende Weise : Beim Niedertreten des Kupplungspedals
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verschiebt sich der Ausrückring 14 nach links und sein Drucklagerring 14a setzt sich auf die Enden der Ausrückhebel12, wodurch beim weiteren Verschieben die Hebel um den Zapfen 13 verschwenkt werden.
Die äusseren Enden der Hebel verschieben mit Hilfe der Regelmuttern 11 und der Zugstangen 10 die Druckscheibe 3 in der Richtung nach rechts und machen die Lamelle 6 frei, wodurch das Auskuppeln der inneren Welle 7 erfolgt. Durch weiteres Niedertreten des Kupplungspedals verschwenken sich die Hebel 12 weiter, bis sich die Regelungsschrauben 17 auf die Druckstifte 16 setzen und diese die äussere Druckscheibe 4 nach links verschieben. Auf diese Weise wird die Lamelle 8 drucklos und der Antrieb auf die Hohlwelle 9 unterbrochen. Wie ersichtlich, wird vorerst die innere Welle 7 ausgekuppelt, bei weiterer Bewegung des Hebels die Hohlwelle 9.
Werden die Regelungsschraube 17 ohne Spiel auf den Druckstift 16 und die Regelmutter 11 mit Spiel auf das Ende des Hebels 12 eingestellt, so erfolgt beim Verschieben des Ringes 14 vorerst das Vordrücken der Stifte 16 und somit das Auskuppeln der Lamelle 8 und erst bei weiterer Bewegung das Wegziehen der Zugstangen 10 und somit das Ausrücken der Lamelle 6. Der Vorgang des Ausrückens der Wellen 7 und 9 verläuft also umgekehrt.
Die in den Fig. 2 und 3 dargestellte Anordnung unterscheidet sich von der gemäss Fig. l dadurch, dass die Zugstangen 10 und die Stifte 16 unabhängig voneinander mittels vorzugsweise formgleicher Hebel 18 und 19 betätigt werden. Beim Niedertreten des Kupplungspedals verschiebt sich der Ausrückring 14 und sein Lager 14a setzt sich vorerst auf die Enden der Hebel 18. Durch weitere Verschiebung des Ringes verschwenken sich die Hebel um Lagerstützen 20 ; somit wird mittels der Muttern 11, der Zugstangen 10 und der Druckscheibe 3 die Lamelle 6 der inneren Kupplung ruckfrei.
Durch eine weitere Bewegung des Kupplungspedals verschiebt sich das Lager 14a weiter nach links, bis es die Enden der Hebel 19 berührt und durch deren Verschwenkung um das äussere, sich an den Kopf der Regelungsschrauben 22 stützende Ende werden die Druckstifte 16 nach links vorgerückt ; dadurch wird die Lamelle 8 der äusseren Kupplung frei.
Die Fig. 4 und 5 veranschaulichen eine geeignete Ausführung für den Fall, dass die Einhaltung eines kleinen äusseren Durchmessers der Kupplung erwünscht ist. Bei dieser Ausführung geht die Zugstange 10 und der Druckstift 16 an verschiedenen Stellen des Umfanges in angemessen kleiner Entfernung von der Lamelle 8 hindurch. Der Druckstift 16 wird durch die in den Arm der Welle 23 eingeschraubte Regelungsschraube 17 gedrückt. Die Welle ist verschwenkbar in den mit dem Kupplungsdeckel fest verbundenen Lageraugen 27,28 gelagert. Auf der Welle ist der doppelarmige Ausrückhebel 24 aufgekeilt, der mit seinem äusseren Ende mit Hilfe der Regelmutter 11 die Zugstange 10 betätigt. Auf die inneren Enden aller Hebel 24 drückt das Lager 14a des Ausrückringes 14. Die Wirkungsweise der Kupplung is ; : dieselbe wie die der Kupplung gemäss Fig. l.
Es ist auch eine solche Konstruktionsabänderung möglich, dass eine Welle 23 und ein Hebel 24 durch einen einzigen funktionsgleichen Bestandteil ersetzt werden können.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine solche Ausführung, bei der eine Lamelle angetrieben wird und die Leistungsentnahme von der andern Lamelle und von dem Kupplungsmitnehmer erfolgt. Die Kupplung kann auch so ausgeführt werden, dass der Kupplungsmitnehmer auf der Hohlwelle gelagert ist, wogegen die eine Lamelle auf der durch die Hohlwelle des Mitnehmers hindurchgehenden Welle und die andere Lamelle auf der aus der Kupplung in entgegengesetzter Richtung austretenden Welle angebracht ist.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Doppelte Reibungskupplung für Motorfahrzeuge, insbesondere für landwirtschaftliche Traktoren, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckscheiben (3, 4) beider Kupplungen zwischen den Lamellen (6,8) beider Kupplungen angebracht sind und wechselseitig mittels Federn (5) auseinander gedrückt werden und dass zwischen ihnen ein Luftspalt (29) für die Kühlung der Kupplung dadurch gebildet ist, dass die Druckscheiben (3,4) an den einander zugekehrten Stirnseiten mit Kühlrippen versehen und mit ihren Vorsprüngen (25,26) in Einschnitten am Umfang des Schwungrades geführt sind.