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der Anteile, beispielsweise Prozente eines Gewichtes oder Betrages sowie des Preises einer Ware od. dgl. Sie setzt sich zum Ziel, für verschiedene Rechenoperationen, die bei der Kalkulation und beim Verkauf vorkommen, dem Kaufmann das Kopfrechnen oder Nachschlagen in Tabellen zu ersparen.
Es sind bereits Rechenscheiben bekannt, die aus einer mit einer logarithmischen Teilung versehenen Grundplatte und einer mit dieser drehbar verbundenen, die gleiche Teilung tragenden Scheibe bestehen. Diese bekannten Rechenscheiben gestatten jedoch nicht ein unmittelbare Ablesen der Prozente bzw. Gewichte und des Preises einer Ware. Erfindunggemäss wird diese Aufgabe dadurch gelöst, dass auf einem der beiden Teile feste oder feststellbare Marken angeordnet sind u. zw. mindestens eine Marke am Beginn der Teilung und weitere Marken bei verschiedenen andern bevorzugten Stellen und dieser Teil gegenüber der logarithmischen Teilung eine weitere Teilung (Differenzteilung M). enthält, die die Differenz der Skalenwerte der logarithmischen Teilung von einer Konstanten angibt.
Diese Konstante beträgt, wenn man Prozente ausrechnen will, 100, will man Promille ausrechnen, dann beträgt sie 1000, sie kann aber ebenso gut anders gewählt werden.
Mit der erfindungsgemäss ausgestalteten Rechenscheibe kann beispielsweise ein Fleischhauer auf einfache Weise den Anteil des Fleisches und der Knochenzuwaage bei einem gewünschten Gesamtgewicht und den üblichen Prozentsätzen der Knochenzuwaage sowie auch den Verkaufspreis des Fleisches ablesen. Auf die gleiche einfache Weise kann man auch 'die andern beim Verkauf von Fleisch mit Knochenzuwaage massgebenden Zahlen feststellen.
Ein weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung der Rechenscheibe liegt darin, dass gleichzeitig der Käufer die ermittelten Werte leicht kontrollieren kann.
Ersetzt man die Differenzteilung etwa im Bereich der Mantissenwerte Null bis 0, 5 der logarithmischen Teilung durch. eine Teilung, die das Produkt der Konstanten mit einem
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ser Rechenscheibe die Gewinnspanne vom Einkaufs- auf den Verkaufspreis sowohl in bezug auf den Einkaufs- als auch den Verkaufspreis bestimmen.
Die Erfindung betrifft weiters die besonders zweckmässige Ausgestaltung dieser Rechenscheibe.
Die erfindungsgemäss ausgebildete Rechenscheibe hat den Vorteil, dass sie mit einer Hand bedient werden kann, sie kann überdies als Ablage für ein Schreibgerät dienen.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform einer erfindungsgemäss ausgebildeten Rechenscheibe schematisch dargestellt u. zw. ist Fig. 1 eine Draufsicht senkrecht auf die Rechenscheibe, während Fig. 2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt darstellt.
Auf der pultförmig geneigten oberen Schrägfläche 2 eines Sockels 1 ist eine Kreisscheibe 3, die mit einer kleineren'Scheibe 4 unterlegt ist, fest angeordnet, beispielsweise mittels Schrauben 5 verschraubt. Zwischen der Scheibe 3 und der Schrägfläche 2 ist eine Kreisringscheibe ó gelegt, diese ist um die kleinere Scheibe 4 drehbar und trägt ausserhalb der Scheibe 3 einen Ring 7 von gleicher Dicke wie die Scheibe 3. Unterhalb der Schrägfläche 2 befindet sich im Sockel eine rinnenförmige Vertiefung 8 zum Einlegen eines Schreibgerätes.
Auf dem Ring 7 ist gegenüber der Scheibe 3 eine in schwarzer Farbe gehaltene logarith- mische Teilung I angeordnet, deren Ziffern in tangentialer Richtung geschrieben sind, u. zw. sowohl aufrecht als auch auf dem Kopf stehend. Eine gleiche, > ebenfalls in schwarzer Farbe gehaltene Teilung II ist der Teilung 1 gegenüberliegend auf der Scheibe 3 angebracht, deren Ziffern sind jedoch parallel zu der Richtung der Vertiefung 8 geschrieben.
Innerhalb der Teilung Il ist in deren von 30 bis 100 laufendem oberem Bereich eine weitere in roter Farbe gehaltene Teilung 117
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angebracht, die die Differenz der Werte der Skala II von einer Konstanten K, in diesem Fall 100 angibt. Diese Skala wird als Differenzteilung bezeichnet, auf ihr findet sich auch noch die Angabe Ferner sind auf der Skala II an mehreren Stellen feste Marken angebracht u. zw. ebenfalls in roter Farbe, um damit zum Ausdruck zu bringen, dass diese Marken der Skala III zugeordnet sind. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel sind sie bei den roten Zahlen 0, 20, 25 und 30 angebracht, welche Zahlenwerte den Werten 100, 80, 75 bzw. 70 auf der Skala II entsprechen.
Im unteren von 10 bis 30 laufenden Bereich der Skala II (Mantissenwerte von 0 bis etwa 0, 5) ist die Differenzteilung III ersetzt durch eine in grüner Farbe gehaltene Ge- winnprozentteilung" IV. Deren Skalenwerte entsprechen dem Produkt der Konstanten K mit einem Zehntel des um die Einheit verminderten Skalenwertes x der Skala II. Beispielsweise ist beim Skalenwert 13 der Skala II auf der Skala IV die Zahl 30 = 100 (1, 3 - 1) angeschrieben. Auf dieser Skala findet sich noch die Angabe"+olo-'.
Die Verwendungsmöglichkeiten der erfindungsgemäss ausgebildeten Rechenscheibe werden im folgenden an Hand von Beispielen erläutert.
Beispiel l : Ein Käufer verlangt Rindfleisch im Gesamtgewicht von 80 dkg. Bei dieser Fleischsorte betragen die üblichen Anteile : Knochenzuwaage 25 % und Fleisch 750/0.
Der Kaufmann dreht den Ring 6,7 so weit,
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nunmehr auf der Skala I das Fleischgewicht, nämlich 60 (dkg) ab. Die Differenz von 20 dkg wird dann einfach mit Knochen aufgefüllt.
Den Preis der Ware kann man im unteren Bereich der Skala I ablesen. Beträgt beispielsweise der Preis für 1 kg Fleisch 28 Währungseinheiten, dann liest man den der Zahl 28 auf der Skala III gegenüberliegenden Wert auf der Skala I, nämlich 22, 40 als Preis der Ware ab. Zu diesem Zweck sind die Zahlen der Skala I auch auf dem Kopf stehend angeschrieben.
Beispiel 2 : Der Käufer verlangt 35 dkg Kalbfleisch netto. Üblicherweise entfallen bei dieser Fleischsorte und bei Schaffleisch vom Gesamtgewicht 30 o/o auf die Knochenzuwaage und 70 olo auf das Fleisch. Der Verkäufer dreht den Ring 6,7 so weit, bis die Zahl 35 auf der Teilung I der Marke D (rot 30 schwaz 70) gegenüber zu liegen kommt. Bei der Marke A kann er dann 50 ablesen. Dies bedeutet, dass das Gesamtgewicht 50 dkg beträgt, er hat also 15 dkg durch Beigabe von Knochen- zuwaage aufzufüllen. Der Preis kann wieder in derselben Weise abgelesen werden wie in Beispiel 1.
Beispiel 3 : Ein Käufer verlangt beispielsweise für 9, 80 Währungseinheiten Schweinefleisch bei einem Kilopreis von 28 Währungseinheiten. Der Verkäufer dreht den Ring 6,7 so weit, bis die Zahl 9, 80 der Skala I der Zahl 28 der Skala II gegenüberliegt, dann liest er bei Marke A auf der Skala 1 35 dkg Gesamtgewicht ab. üblicherweise entfallen bei Schweinefleisch 80 0 : 0 auf Fleisch und 20 oio Knochenzuwage. In diesem Falle liest er nun bei Marke B (rot 20, schwarz 80) auf Skala 1 28 dkg Fleisch ab. Dies bedeutet also, dass er die 7 dkg mit Knochen auffüllen muss.
Beispiel 4 : Der Einkaufspreis einer Ware betrage 120 der Verkaufspreis 150 Währungseinheiten. Um den Gewinn zu ermitteln, dreht man den Ring 6,7 so, dass die Zahl 15 gegenüber der Marke A zu liegen kommt. Hierauf liest man gegenüber der Zahl 12 auf der Skala 111 20 ab. Der Gewinn vom Verkaufspreis beträgt also 20 0. 0. Will man auch noch den Gewinn vom Einkaufspreis ermitteln, dann dreht man den Ring 6,7 so weit, dass die Zahl 1 auf der Skala I der Zahl 20
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Skala IV 25 ab. Der Gewinn, berechnet vom Einkaufspreis beträgt also 25 ordo.
Beispiel 5 : (Bedeutung der Bezeichnungen Will ein Kaufmann zum Einkaufspreis einer Ware, die im Einkauf 120 Währungseinheiten kostet, 70 o dazuschlagen, dann dreht er den Ring 6,7 so, dass die Zahl 120 (12) von Skala I der Marke A gegenüber zu liegen kommt und liest bei der Zahl + 70 von Skala IV auf Skala 1 204 (20, 4) ab, d. h. also, dass die Ware dann im Verkauf 204 Währungseinheiten kostet.
Will er aber vielleicht später vom oben erwähnten Verkaufspreis von 204 Währungseinheiten wieder um 25"'o zurückgehen, dann braucht er nur den Ring 6,7 so zu drehen, dass der Wert 204 (20, 4) gegenüber der Marke A zu liegen kommt und liest dann gegenüber
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3)Bei diesem Beispiel bedeuten also alle über 120 liegenden Werte Plusprozente und alles was darunterliegt, Minusprozente.
Wie bei andern Rechenschiebern muss man die verwendeten und zu ermittelnden Zahlen nötigenfalls noch mit Zehnerpotenzen multiplizieren.
Die erfindungsgemäss ausgebildete Rechenscheibe lässt sich auch noch für die verschiedensten andern Zwecke verwenden, insbesondere auch für die Ermittlung der einzelnen Anteile bei andern Fleischsorten, wobei beispielsweise bei Schweinefleisch die Knochen-
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zuwaage nur mit 20 o/O und das Fleischgewicht mit 80 o/o angenommen wird.. (Marke B auf Skala 11, entsprechend 20 rot bzw. 80 schwarz).
Die Rechenscheibe lässt sich ferner in der verschiedensten andern Weise ausgestalten, ohne vom Rahmen der Erfindung abzuweichen, beispielsweise könnte auch die Skala I fest angeordnet werden und die Skalen II-IV beweglich, letztere könnten auch aussen liegen anstatt innen usw. Auch könnte man für die einzelnen Skalen andere Farben wählen als die oben angegebenen oder auch alle Skalen in gleicher Farbe halten. Die Verwendung von drei verschiedenen Farben und deren oben angegebene Zuordnung zu den einzelnen Skalen und Marken hat aber den Vorteil, dass sich Verkäufer und Kunde leichter zurechtfinden und damit auch hervorgehoben wird, dass beim Fleischverkauf in erster Linie nicht der Anteil des Fleisches am Gesamtgewicht für den Verkaufspreis massgebend ist, sondern der Anteil der Knochenzuwaage.
Die Marken A, B usw. könnten anstatt fest auch verschiebbar, aber feststellbar ausgebildet werden, wenn man nicht die Prozente sondern Promille ermitteln will, dann braucht man nur eine andere Konstante, in diesem Fall 1000 zu wählen.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Kaufmännische Rechenscheibe zur Be- stimmung der Prozente eines Gewichtes, Be- trages usw., bestehend aus einer mit einer logarithmischen Teilung versehenen Grundplatte und einer mit dieser drehbar verbundenen, die gleiche Teilung tragenden Scheibe, dadurch gekennzeichnet, dass auf einem der beiden Teile feste oder feststellbare Marken angeordnet sind u. zw. mindestens eine Marke (A) am Beginn der Teilung und weitere Marken (B, C, D) bei verschiedenen andern bevorzugten Stellen und dieser Teil gegenüber der logarithmischen Teilung (II) eine weitere Teilung (Differenzteilung III) enthält, die die Differenz der Skalenwerte (x) der logarithmischen Teilung (II) von einer Konstanten (K) angibt.