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Vorrichtung zum selbsttätigen Aufzeichnen des Kurses bei Positionsbestimmern.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zum selbsttätigen Aufzeichnen des Kurses von anvisierten Schiffen bei Positionsbestimmern, welche von einem erhöhten, an der Küste gelegenen Punkte aus die Entfernung, Lage und den Kurs feindlicher Schiffe, sowie die zum Richten der Küstengeschütze erforderlichen Daten angeben.
Der Positionsbestimmer selbst besteht in bekannter Weise aus einem um eine horizontale Achse und eine vertikale Achse drehbaren Visierfernrohr, welches an einem erhöhten Punkt der Küste aufgestellt ist und durch seine Neigung gegen die Horizontale den Abstand des anvisierten Schiffes oder Zieles angibt. Zur Führung des Fernrohres dient eine um eine horizontale Achse drehbare Kurvenscheibe, in deren Form der geometrische Zusammenhang zwischen der Distanz des anvisierten Punktes und dem entsprechenden Senkungswinkel des Fernrohres verkörpert ist, und zwar so, dass bei auf den Ziel punkt gerichtetem Fernrohr die Distanz an einem mit der Kurvenscheibe starr verbundenen, mit einer Kreisstellung versehenen Limbus mit Hilfe eines Indexstriches abgelesen werden kann.
Dieser Indoxstrich ist an einer längs einer Skala verschiebbaren und stellbaren Platte angebracht, um die bei Verwendung des Instrumentes als Hilfsmittel zur Feuerleitung einer Batterie erforderlichen Distanzkorrekturen am Instrument selbst zu erteilen.
Die horizontale Verschwenkung des Fernrohres kann an einer horizontalen Kreisteilung abgelesen werden, längs welcher die mit dem Fernrohrständer verbundene Alhidade spielt.
Um die Lage und den Kurs des anvisierten Schiffes mit Hilfe eines derartigen Positionsbestimmers graphisch festzulegen, ist der Erfindung gemäss mit der festen Grundplatte ein Zeichenl) rett verbunden, auf welchem sich ein Zeichenstift bewegt. Dieser Zeichenstift ist an dem vorderen Ende eines Armes befestigt, welcher sich gemeinsam mit der Alhidade und dem Fern. ohr um die vertikale Achse des Instrumentes verschwenkt und gleichzeitig proportional zur Verdrehung der Kurvenscheibe dieser Achse genähert hezw. von derselben entfernt wird, so dass er den Kurs des Schiffes in einem bestimmten Massstabe auf der Zeichenfläche angibt.
Beiliegende Zeichnungen veranschaulichen einen mit dieser Vorrichtung versehenen Positionsbostimmer.
Fig. 1 ist die Seitenansicht und Fig. 2 der Grundriss desselben. a ist dfr Horizontalkreis, welcher an seinem Umfang mit einer Strichteilung (ein Strich gleich dem Winliel, dessen Bogen 0-001 ist) versehen ist und auf den mit ihm verbundenen vorderen Trägern b den Zeichentisch c trägt. Längs dieses Horizontalkreises kann um einen vertikalen, in der Mitte ! büchse des Horizontalkreises gelagerten Zapfen die Alhidade d mit ihrem Aufbau verschwenkt werden. Die Alhidade wird rückwärts von den beiden Laufrollen c gestützt und kann mittels des an ihr gelagerten Zahnrades f,
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welches in den Zahnbogen 9 des Horizontalkreises eingreift und mit einem Griffknopf 7t verbunden ist, bewegt werden.
Die Bewegung der Alhidade wird seitlich durch die beiden
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Das terrestrische, mit einem Fadenkreuz versehene Fernrohr liegt in den Lagern n und o des Fernrohrträgers p. Dieser stützt sich rückwärts mit der prismatischen Schneide q auf die Kurvenscheibe r, wird durch diese um die mit dem Stege fest verbundene horizontale Achse 8 gedreht und durch den Führungsbogen t und die Führungsrollen u vertikal geführt.
Wenn das Instrument nicht im Gebrauchs steht, ruht der Fernrohrträger auf der Schraube v. Die vertikale Bewegung des Fernrohres erfolgt gleichzeitig mit der radialen Bewegung des Zeichenstiftes w durch Drehen des Griffknopfes x. Dieser ist auf einer Welle aufgekeilt, die zwischen den auf der Alhidade d aufgeschraubten Lagerständern z und 2 zu einer Schraubenspindel 3 ausgebildet ist.
Die Drehung des Griffknopfes x wird einerseits durch Vermittlung des Differentialgetriebes 4,5 auf die Kurvenscheibe r übersetzt, während andererseits die geradlinig geführte Mutter 6 den Zeichenstiftträger 7 samt Zeichenstift w mitnimmt.
Die Kurvenscheibe ist so geformt, dass innerhalb eines gewissen Distanzbereiches der mit dem Fernrohre anvisierte Punkt des Meeresspiegels in einem bestimmten einheitlichen Massstabe registriert wird.
Um die Entfernung des jeweilig anvisierten Punktes genau und bequem ablesen zu können, ist das Zahnrad 5 an seiner rückwärtigen Stirnseite mit einer Distanzteilung versehen. Der zugehörige Distanzzeiger 8 ist durch den Arm 9 mit der Alhidade fest verbunden, während die Distanzmarke selbst auf einem Schieber eingeschlagen ist.
Um die Position des anvisierten Punktes der Seitenrichtung nach zu bestimmen, ist der Horizontalkreis a des Instrumentes mit der anfangs erwähnten Teilung versehen.
Der Nonius befindet sich auf dem Schieber 12 des Seitenrichtzeigers 13, der im übrigen die gleiche Einrichtung besitzt wie der Distanzzeiger.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung zur selbsttätigen Verzeichnung des Schiffskurses erhellt aus folgendem Beispiel für die Anwendung des Positionsbestimmers.
Ein Schiff soll aus Küstenmörsern indirekt beworfen werden. Der Aufstellungspunkt des Positionsbestimmers befindet sich in grösserer Entfernung von der Batterie. Während sich die Batterie schussfertig macht, wird das Ziel mit der viseur verfolgt. Durch entsprechende Verlängerung des dabei verzeichneten Kurses bestimmt der Batteriekommandant jene Position des Zieles, in welcher dasselbe getroffen werden soll, liest die Richtungselemente für diesen Punkt von dem hiezu eigens eingerichteten Registrierblatte ab und teilt sie der Batterie mit.
Hierauf ermittelt er die Länge der Kurslinie für die um einige Sekunden vermehrte Flugzeit, nimmt sie in den Zirkel, trägt sie vom beabsichtigten Treffpunkt aus nach rückwärts auf der verlängerten Kurslinie auf und markiert den Endpunkt dieser Strecke durch einen Einstich mit der Zirkelspitze.
Sobald der Zeichenstift diese Marke erreicht, wird die Abgabe des Feuers anbefohlen.