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Verfahren zur Herstellung einer Schleifscheibe od. dgl. und nach diesem Verfahren hergestellte
Schleifscheibe od. dgl.
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od. dgl. aufgeklebt werden. Der Streifen wird dann mit der gekörnten Seite nach-innen in eine Form eingelegt und in die Form Kunststoff eingespritzt, wonach der Streifen abgelöst oder durch Abnutzung entfernt wird. Hier handelt es sich jedoch ausschliesslich um eine Diamantschleifscheibe, und das Verfahren hat lediglich den Zweck, eine dünne Lage gut gebundener Schleifkörner zu erhalten. Eine weitere bekannte Diamantschleifscheibe besteht aus einer äusseren Ringzone aus Diamantkörnern mit einem harzartigen Bindemittel und einer Zentralzone aus einem körnigen Füllstoff mit ähnlichem Bindemittel, welche beiden Zonen durch gemeinsame Reifung des Bindemittels zu einem einheitlichen Körper verbunden sind.
Eine solche Scheibe kann selbstverständlich kein Vorbild für eine übliche Schleifscheibe keramischer Bindung abgeben.
Schliesslich ist es bekannt, die Bohrung von Schleifscheiben mit Kunststoff im Spritzgussverfahren auszugiessen und gegebenenfalls gleichzeitig Flanschsitze zu bilden, um ein Rundlaufen verzogener Scheiben zu erreichen bzw. die Scheiben besser auszuwuchten. Auch ist es nicht mehr neu, den Nabenbereich einer Schleifscheibe nachträglich mit einer Kunstharzlösung zu imprägnieren und dadurch zu verstärken, wobei in diesen Fällen aber kein eigentlicher, die Scheibenfestigkeit wesentlich erhöhender Trägerteil vorhanden ist.
Das erfindungsgemässe Verfahren gibt nun die Möglichkeit, Schleifscheiben od. dgl. leicht und billig herzustellen, bei denen der Schleifkörper aus stark porösem, keramisch gebundenem Material mit einem Trägerteil aus Kunststoff untrennbar verbunden ist, so dass weitestgehende Bruchsicherheit selbst dann erreicht wird, wenn es sich um sehr dünne oder durchbrochene Scheiben od. dgl. handelt.
Die Erfindung besteht im wesentlichen darin, dass der Trägerteil im Spritzgussverfahren hergestellt wird, wobei der flüssige Kunststoff unter hohem Druck in die Poren des Schleifkörpers eindringt und dort erstarrt. Auf diese Weise wird eine unlösbare Verankerung des Trägerteiles im Gefüge des Schleifkörpers erzielt, wobei die für das Spritzgussverfahren ge-
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eigneten thermoplastischen Kunststoffe überdies den Vorteil haben, dass der gebildete Träger- teil grosse Zähigkeit besitzt. Das erfindunggemässe Verfahren ist deshalb besonders einfach, weil nicht ein fertiger Schleifkörper mit einem eigenen, vorgefertigten Träger verbunden zu werden braucht, sondern bei der Trägerherstellung zugleich auch die innige Verbindung mit dem Schleifkörper herbeigeführt wird.
Da im Spritzgussverfahren mit sehr hohen Drücken und dünnflüssigen Werkstoffen gearbeitet werden kann, ist das tiefe Vordringen des gleichzeitig den Trägerteil bildenden Kunststoffes, vorzugsweise eines Polyamides, in die Poren des Schleifkörpers gewährleistet. Der Schleifkörper selbst besteht aus stark porösem, keramisch gebundenem Material, weist daher die bekannten guten Schleifeigenschaften auf, hat aber durch die Verbindung mit dem Trägerteil eine vervielfachte Bruchsicherheit und kann demnach unter wesentlich ungünstigeren Betriebsverhältnissen als bisher eingesetzt werden. Um das Eindringen des Kunststoffes in die Schleifkörperporen zu vertiefen, könnte von der Schleifkörperseite her auch zusätzlich mit Vakuum gearbeitet werden.
Jene Stellen des Schleifkörpers, die vom Kunststoff nicht durchdrungen werden sollen, können mit wasserlöslichen Füllstoffen (beispielsweise dextrinartigen Produkten) getränkt werden. Nach der Kunststoff- erhärtung ist dann ein leichtes Auswaschen dieser Füllstoffe möglich.
Nach dem erfindungsgemässen Verfahren können Schleifscheiben od. dgl. verschiedener Art hergestellt werden. Besonders zweckmässig aber ist es, wenn der Trägerteil einen gegebenenfalls mehrteiligen, vorzugsweise in sich geschlossenen Ring bildet, an dem mehrere Schleifelemente umfangsseitig angeordnet sind, so dass sich, je nach dem, ob der Trägerteil um einen scheibenförmigen Grundkörper gelegt oder mit genügender Biegsamkeit als endloses Band über Umlenkrollen geführt wird, eine Schleifscheibe oder ein Schleifband ergibt. Es ist auch möglich, mehrere segmentförmige Schleifkörper an einem scheibenförmigen Trägerteil stirnseitig anzuordnen, wobei die Spalten zwischen den Schleifkörpern die Griffigkeit erhöhen und kühlend wirken.
Dabei können die Schleifkörper bis zum Trägerteil, also restlos verbraucht werden, wobei trotz grosser Umfangsgeschwindigkeit keine Gefahr des Abfliegens einzelner Schleifkörperteile besteht. Die erfindungsgemässen Schleifringe haben gegenüber den bisherigen, aufzukittenden Ringen verringerte Bruchgefahr und gegenüber den Vollscheibe den Vorteil verminderten Transportgewichtes und restlosen Aufbrauchs. In Sonderfällen kann es zweckmässig sein, dass der Trägerteil eine Verstärkungseinlage, beispielsweise ein Drahtgeflecht, ein Gewebe od. dgl. aufweist, wobei diese Einlage bei der Herstellung des Trägerteiles einfach in die Form eingelegt wird. Der Trägerteil greift wenigstens teilweise zwischen die einzelnen Schleifkörper, um eine noch bessere Verankerung zu erzielen.
In der Zeichnung ist der Erfindungsgegenstand beispielsweise dargestellt. Es zeigen Fig. 1 die Verbindung eines Schleifkörpers mit einem Trägerteil als Einzelheit, Fig. 2 eine Scheibe mit stirnseitigem Trägerteil im Schnitt, die Fig. 3 und 4 eine aus einem Schleifring gebildete Schleifscheibe im Schnitt und in Ansicht bei einseitig abgenommener Flanschscheibe, die Fig. 5 und 6 eine aus Einzelelementen zusammengesetzte Schleifscheibe in gleicher Darstellungsweise und die Fig. 7 und 8 ein Schleifband in
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Die Verbindung zwischen einem Schleifkörper 1 und einem Kunststoffträgerteil 2 wird erfindungsgemäss dadurch herbeigeführt, dass bei der Herstellung des Trägerteiles im Spritzgussverfahren der flüssige Kunststoff in die Poren des fertigen Schleifkörpers eindringt und dort erhärtet.
In der Zone 3 (Fig. 1) des Schleifkörpers 1 sind dessen Poren demnach mit Kunststoff ausgefüllt und es ergibt sich eine unlösbare Verankerung zwischen dem Schleifkörper einerseits und dem Trägerteil anderseits.
Gemäss Fig. 2 sind mehrere segmentförmige Schleifkörper 1 a an einem scheibenförmigen Trägerteil 2 a stirnseitig angeordnet. Der Trägerteil 2 a kann mit einer Verstärkungseinlage 4 versehen sein. Nach den-Fig. 3 und 4 bildet der Trägerteil 2 b einen profilierten Ring mit mehreren umfangsseitig angeordneten Schleifelementen 1 b. Dieser Ring wird durch zwei Flanschscheiben 5 zu einer Scheibe ergänzt, wobei der Träger 2 achsparallele Bohrungen 6 mit Zapfen 7 und die Flanschscheiben 5 entsprechende Ausnehmungen für den Eingriff der Zapfen 7 aufweisen, so dass die Drehungsmitnahme ge- sichert ist.
Die Fig. 5 und 6 zeigen eine Ausbildung, bei der einzelne Schleifkörper 1 d mit je einem Trägerteil 2 d zu einer Schleifscheibe zusammengefasst sind. Diese Schleifelemente werden an eine Holzscheibe 8 od. dgl. angelegt und durch Flanschscheiben 5 zusammengehalten, wobei der Fuss der Trägerteile verbreitert ist und in entsprechende Nuten o der Flanschscheiben eingreift.
Gemäss den Fig. 7 und 8 ist der Trägerteil 2 e als bandförmiger Ring mit einer Vielzahl von Schleifelementen 1 e ausgebildet. Wird dieses Schleifband um einen beliebigen Scheibenkörper gelegt (Fig. 8), ergibt sich ein Auseinanderspreizen der Schleifelemente mit dem Vorteil erhöhter Griffigkeit.
Es ist zweckmässig, wenn der Trägerteil we-
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