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Schleifstein Die zum Schleifen von Holz, aber auch von Horn, Knochen
und anderen Stoffen benutzten, vorzugsweise keramischen Schleifsteine aus Siliciumcarbid,
Korund oder anderen Schleifmitteln sind wegen ihres meist großen Durchmessers und
ihrer zum Teil großen Breite bisher in der Weise hergestellt worden, daß man aus
einzelnen Sektoren Schleifringe zusammensetzte, die, auf seinem schleifstofffreien
Träger z. B. aus Kunststein oder Metall angeordnet, den Stein bilden. Dabei werden
die Sektoren gehalten durch Klemmteile, die in dem Träger verankert sind. Man hat
auch eiserne Ringe in entsprechend ringförmige Nuten der einzelnen aus Sektoren
bestehenden Schleifringe eingelegt oder andere metallische Armierungen benutzt,
um die einzelnen Sektoren in ihrer Lage zu halten und die auftretenden Kräfte; insbesondere
die Fliehkraft, aufzunehmen. Diese Schleifsteine haben aber den großen Nachteil,
daß durch de z. B. beim Schleifen von Holz entstehenden hohen Temperaturen und Temperaturschwankungen
eine ungleichmäßige Ausdehnung bzw. Zusammenziehung der metallischen Armierung gegenüber
dem .Stein eintritt. Die Folge davon ist eine Lokkerung der Befestigung, und es
besteht die Gefahr, daß .einziehe Sektoren herausgeschleudert werden öder gar der
ganze Stein zerspringt.
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Man hat deshalb auch schon versucht, zur Verminderung dieser Nachteile
den Ausdehnungskoeffizienten des nichtmetallischen, schleifstofffreien, aus Kunststoff,
wie Kunstharz, bestehenden Kernes des Steines dem des Eisens' der Welle sowie der
Flanschen des Steines anzupassen.
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Bei einer anderen Form von Schleifsteinen werden in die kalt gebundene
Steinmasse Eisenbewehrungen und Druckstempel eingesetzt, die zur Aufnahme des Druckes
der Flanschen auf dem Stein dienen sollen. Die eisernen Stempel und auch die sonstige
Armierung aus Eisen haben aber den gleichen Nachteil wie die vorgenannten bekannten
Steine. Die Benutzung solcher Armierungen für keramisch gebundene Steine ist vollständig
ausgeschlossen, da sie sofort zu Rißbildung und zu Bruch führen. Die bei dieser
bekannteii
Ausführungsform noch vorgesehenen, der Zentrierung dienenden Radialstege sollen
aus derselben Masse wie der eigentliche Schleifkörper bestehen und werden mit diesem
zusammen verformt und verfestigt. so daß sehr viel Schleifstoff erforderlich ist.
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Schließlich ist es auch bekannt, Schleifsteine aus einzelnen ungeteilten.
und daher fliehkraftfesten Ringen zusammenzusetzen, diese Ringe miteinander .zu
verkitten und sämtliche Bauelemente des Steines aus Werkstoffen herzustellen, die
den gleichen oder annähernd gleichen Ausdehnungskoeffizienten Traben wie der Schleifstoff.
Abgesehen davon, daß bei diesem bekannten Stein verhältnismäl:>ig breite Fugen benutzt
«erden und daher auch der Ausdehnungskoeffizient des Kittes dem der Steinmasse angepaßt
werden muß, so daß nicht allein auf die Festigkeit desselben Rücksicht genommen
werden kann, sind hiernach durch die verhältnismäßig !, große radiale Tiefe der
Schleifringe große Mengen an Schleifstoff erforderlich, die die Herstellungskosten
des Steines beträchtlich erhöhen. Auch Steine, die .aus mehreren konzentrischen
Zonen bestehen, die aus Schleifstoff gleicher Ausdehnungskoeffizienten hergestellt
sind bzw. von denen die inneren billigeren Schleifstoff enthalten als die äußeren,
hat man schon in Vorschlag gebracht. Dabei wird aber ebenfalls eine verhältnismäßig
große Menge an Schleifstoff benötigt, obwohl die inneren Zonen zum eigentlichen
Schleifen überhaupt nicht zur Verwendung kommen.
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Alle diese Nachteile sollen durch den Ge-
genstand der vorliegenden
Erfindung vermieden werden. Der Schleifstein wird zwar auch aus einzelnen aneinandergekitteten
ungeteilten Schleifringen .aus keramisch gebundener Schleifmasse zusammengesetzt,
doch werden erfindungsgemäß in- der Bohrung der möglichst engfugig aneinandergekitteten
Schleif- j ringe ein oder mehrere, volle oder aus Sektoren bestehende, lediglich
der Zentrierung dienende und keinen Schleifstoff enthaltende nichtmetallische Ringe
befestigt, die aus einem Werkstoff= hergestellt sind, dessen Ausdehnungskoefiizient
gleich oder annähernd gleich ist dem des Schleifstoffes. Durch das möglichst engfugige
Aneinanderkitten der Schleifringe hat .eine gegenüber dem Stein ungleiche Ausdehnung
des Kittes praktisch keinen Einrluß. -Man ist daher in der `'fahl des Kittes vollkommen
frei und kann ihn lediglich aus Festigkeitsrücksichten wählen, ohne dabei auf seinen
Ausdehnungskoeffizienten Rücksicht nehmen zu müssen. Vor allem aber "wird durch
den Ersatz der inneren Zone bzw. des Tragkörpers der Schleifringe durch schleifstofffreie
nichtmetallische Zentrierringe mit einem dem Schleifstoff angepaßten Ausdehnungskoeffizienten
sowohl an Schleifstoff gespart als auch zugleich eine genaue Zentrierung dies Schleifsteines
zu seiner Welle ermöglicht und außerdem durch die Wahl des Werkstoffes für die Zentrierringe
und durch die Vermneidung insbesondere metallischer Armierungen verhindert, daß
Spannungskräfte entstehen, die den Stein auseinanderdrängen.
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Die Kraftübertragungn von der Welle auf den Stein geschieht in bekannter
Weise durch zwei mit Gewindebuchsen versehene Flanschen, die auf die Welle aufgeschraubt
werden und den Stein zwischen sich einspannen.
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Eine beispielsweise Ausführungsform eines derartigen Schleifsteines
ist in der Zeichnung dargestellt, und zwar im Längsschnitt.
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Die einzelnen ungeteilten Schleifringe a aus keramisch gebundener
Schleifmasse sind möglichst engfugig aneinandergekittet. In die Bohrung des so entstandenen
Schleifsteines sind die beiden Zentrierringe b, deren äußerer Durchmesser dein der
Bohrung des Steines entspricht, eingesetzt und an ihrem Umfange engfugig mit dem
Stein verkittet. Die innere Bohrung der beiden Ringe entspricht genau dem Durchmesser
der Welle, so daß durch die Ringe eine Zentrierung des Schleifsteines auf der Welle
ermöglicht wird. Die Ringe b sind z. B. aus :einem den beim Schleifen auftretenden
hohen Temperaturen standhaltenden Kunststoff- hergestellt, dessen Ausdehnungskoeffizient
gleich dem oder annähernd gleich dem des für die Schleifringe a benutzten Schleifstoffes
ist. Die Anzahl der Ringe b kann beliebig sein.