AT200158B - Verfahren zur Herstellung von für die Isomerisierung und Dehydrierung geeigneten granulierten Katalysatoren. - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von für die Isomerisierung und Dehydrierung geeigneten granulierten Katalysatoren.

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AT200158B
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  Verfahren zur Herstellung von für die Isomerisierung und Dehydrierung geeigneten granulierten Katalysatoren. 



   Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von hochaktiven Platinkatalysatoren. 



   Bisher wurden bereits Platinkatalysatoren nach zahlreichen Verfahren hergestellt.   Z. B.   wurde aus einer wässerigen Lösung der Platinchlorwasserstoffsäure mit Schwefelwasserstoff eine Suspension von kol-   loidalem   Platinsulfid gebildet und mit einer wässerigen Dispersion von gelartigem Aluminiumhydroxyd vermischt. Dieses gelartige Gemisch wurde getrocknet, entwässert und so in Teilchen dehydratisierter
Tonerde umgewandelt, die geringe Mengen Platinsulfid auf ihrer Oberfläche verteilt enthielten. Nach der Reduktion mit Wasserstoff erhielt man daraus Platin-auf-Tonerdekatalysatoren. 



   Bei einem andern bekannten Verfahren zur Herstellung von Edelmetallkatalysatoren wurden vorge- formte Teilchen aus aktivierter Tonerde, die die mechanische Festigkeit, Hitzebeständigkeit,   Stoffe-   stigkeit und ähnliche Eigenschaften der aktivierten Tonerde besassen, als Ausgangsmaterial verwendet. 



   Geeignete Teilchen aus aktivierter Tonerde wurden mit einer wässerigen Lösung einer Verbindung des
Edelmetalles getränkt und danach mit Wasserstoff reduziert. Grosse Mengen an granulierten Platinkataly- satoren wurden dadurch hergestellt, dass man Teilchen aus aktivierter Tonerde mit einer wässerigen Lösung von Platinchlorwasserstoffsäure tränkte und das Chloroplatinat durch einen heissen Strom eines reduzierenden Gases, wie z. B. Wasserstoff, zu metallischem Platin reduzierte. Die Stufe der Reduktion des
Chloroplatinats konnte auch erst in der Raffinerie in der Katalysatorschicht einer Reformieranlage für Kohlenwasserstoffe und nicht direkt bei der Katalysatorherstellung durchgeführt werden. 



   Zur theoretischen Erklärung, warum die aus kolloidal dispergiertem Platinsulfid hergestellten Katalysatoren sich weniger aktiv erwiesen als Katalysatoren, die aus mit Chlorplatinat getränktem Granulat hergestellt worden waren, wurde darauf hingewiesen, dass aus einer Lösung eine bessere Verteilung als aus einer Suspension erzielbar ist ; diese Theorie ist jedoch noch nicht überzeugend bewiesen. 



   Es ist bekannt, dass die Aktivität eines Katalysators nicht nur von der Menge des anwesenden Platins, sondern auch von dem Verfahren abhängt, nach dem der Katalysator hergestellt worden ist. Es wurden zahlreiche Vorschläge zur Abwandlung oder Kombination von bisher beschriebenen Verfahren für die Herstellung eines platinhaltigen Katalysators gemacht ; jedoch die völlig unberechenbare Natur der Unterschiede in der Wirkungsweise der Platinkatalysatoren ergab, dass auch der Fachmann auf dem Gebiete der Katalysatorenherstellung nicht in der Lage war, Regeln anzugeben, die die verschiedenen Verfahren in wechselseitige Beziehung setzen. Die Fachleute waren nicht einmal in der Lage, die Wirkung einiger augenscheinlich geringerer Abwandlungen einzelner Stufen auf die Wirkungsweise und/oder Aktivität eines Katalysators vorauszusagen.

   Es war nur durch empirische Versuche mit dem fertigen Katalysator möglich, die Zweckmässigkeit einer Abwandlung oder einer bestimmten verfahrensstufe bei der Herstellung eines Platinkatalysators festzustellen. 



   Überraschenderweise wurde jedoch eine sehr bedeutsame Verbesserung, besonders hinsichtlich des Reformierens von Benzinen, durch die vorliegende Erfindung erzielt   u. zw.   auf folgende Weise : Tränken eines Granulats eines geeigneten Trägers mit einer löslichen Platinverbindung ; Entfernung des beim   Traan-   ken aufgenommenen Wassers aus dem Granulat unter verhältnismässig strengen Trocknungsbedingungen, bei denen der Wassergehalt unter ein Milligramm pro m2 Oberfläche des Trägers verringert   wird ; Behand-   lung des durchtränkten, getrockneten Granulats mit einem sulfidierenden Gas bei einer Temperatur unter 5400   C ;   und anschliessende Behandlung des sulfidierten Granulats mit einem reduzierenden Gas, wie z. B. 



  Wasserstoff, bei Temperaturen zwischen 260 und 5400 C. 

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   Nicht alle Gründe für die verbesserte Leistung des fertigen Reformierungskatalysators sind bekannt. 



  Zur theoretischen   Erklärung   wird angeführt, dass bisher bei der Reduktion des mit Chloroplatinat getränkten Granulats an den mit Platin versehenen Stellen so viel Wärme entwickelt wurde, dass die Aktivität des Platins nachteilig beeinflusst wurde. Nach dieser unbewiesenen Theorie verhindert die Sulfidierung die nachteilige exotherme Reaktion des Wasserstoffes mit dem auf dem trockenen, granulierten Träger aufgebrachten Chloroplatinat. Bei einem Katalysatorgranulat, das nur etwa 0, 5 % Platin enthält, überdeckt die Wärmekapazität des Trägers die Reaktionswärme an den mit Platin versehenen Stellen.

   Obgleich die Temperatur einer Katalysatorschicht durch die Reduktion des Chloroplatinats nicht nachweisbar beeinflusst werden muss, kann bisher die stark exotherme Reduktion die Wirksamkeit des auf diese Weise gebildeten metallischen Platins beeinträchtigt haben. Durch Sulfidierung des durchtränkten Granulats und Reduktion des sulfidierten granulierten Katalysators verläuft nach dieser unbewiesenen   Erklä-   rung, die keinen notwendigen Teil der Erfindung bildet, keine Einzelreaktion so stark   exotherm, dass   die Wirksamkeit des erhaltenen Katalysators dadurch beeinträchtigt wird. 



   Nach der Erfindung wird eine hochaktive Form eines granulierten Katalysators, der sowohl für die Isomerisierung als auch die Dehydrierung von Kohlenwasserstoffen wirksam ist (beispielsweise wirksam bei der durch Wasserstoffumlagerung erfolgenden Reformierung von Benzin) hergestellt, indem man zuerst ein Granulat eines geeigneten Trägers bildet, das die trockene, grosse Oberfläche und die geforderten mechanischen Eigenschaften besitzt, anschliessend dieses Granulat mit einer wässerigen Lösung einer Platinverbindung, wie z. B.

   Platinchlorwasserstoffsäure,   Diaminoplatin-II-nitrit, Platin-bis-Äthylendiamin oder   einer anderen wasserlöslichen Platinverbindung tränkt, so dass die Körnchen wie etwa 0, 1 bis etwa 2 % Platin enthalten, und die mit Platinat   getränkren     Körnchen   so strengen Trocknungsbedingungen unterwirft, dass der Wassergehalt unter 1 mg/m2 (d. h. l mg Wasser pro m2 Oberfläche des Trägers) herabgesetzt wird. 



  Dann setzt man das durchtränkte, getrocknete Granulat einer Atmosphäre aus, die als hauptsächlichen Reaktionsteilnehmer eine wesentliche Menge eines sulfidierenden Gases, wie z. B. Schwefelwasserstoff, in einem Überschuss enthält. der mehr als und gewöhnlich um ein Vielfaches mehr als   116   des Platngewichtes beträgt (die also gewöhnlich einen grossen Überschuss über die stöchiometrische Menge ausmacht, die theoretisch zur Umwandlung der gesamten Platinverbindung in Platinsulfid erforderlich ist, ohne genau festzulegen, welche chemischen Verbindungen sich bilden), wodurch das Granulat sulfidiert wird.

   Die 
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 ausgesetzt, die die Bildung von metallischembestimmtes Mass an   Isomerisierungsaktivität   besitzt, so dass der hergestellte Katalysator wirtschaftlich interessante Eigenschaften bei der unter Wasserstoffumlagerung erfolgenden Reformierung von Benzin bezüglich Ausbeute und Oktanzahl aufweist. 



   Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung wird das Sulfidieren der imprägnierten, aktivierten 
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 die Sulfidierung der mit   Platinat   durchtränkten aktivierten Tonerdeteilchen bei höheren Temperaturen,   z. B. 4800 C, während   verhältnismässig kurzer Zeit   und/oder   bei einer mässigen Temperatur innerhalb einer etwas längeren Zeit durchgeführt werden. Die   Sulfidierungstemperatur darf 540  nichr übersteigen,   da   übermässige   Temperaturen sowohl der Platinkomponente als auch dem Träger schaden. 



   Nachdem das Granulat mit dem sulfidierenden Gas behandelt worden ist, kann es vor der Reduktion im wesentlichen bei Lagerung und Versand, wie mit Chloroplatinat imprägnierte Tonerde, gehandhabt werden. Die sulfidierten Körnchen verderben sogar weniger leicht. Die erfindungsgemäss sulfidierten Körnchen können in eine Reformieranlage eingesetzt und in situ bei Beginn der Benzinreformierung reduziert werden. Gewünschtenfalls können die Arbeitsgänge bei der Katalysatorherstellung eine   Ver : c1hrens-   stufe mitumfassen, in der die sulfidierten Körnchen mit einem   reduzierenden Ga,-. wie z D, Wa   bei Temperaturen behandelt werden, die genügend hoch liegen, um die Reduktion unter Bildung von metallischem Platin zu bewirken.

   Das reduzierte Katalysatorgranulat enthält metallisches Platin in so aktiver Form, dass sich bei Lufteinwirkung gewöhnlich etwas Platinoxyd bildet und eine   anschliessende   Reduktion zum Metall erforderlich wird. 



   Es ist erwünscht, die Temperatur, den Wasserstoffdruck, den Schwefelwasserstoffdruck und das Wasserstoff/Schwefelwasserstoffverhältnis bei der Reduktion des sulfidierten Granulats zu regulieren. Bei der Ausarbeitung der Erfindung ergaben die Versuchsdaten, dass zur Erzielung einer raschen, vollständigen und zufriedenstellenden Reduktion einer fein zerteilten und eine grosse Oberfläche besitzende. ! Probe Platinsulfids zu einer katalytisch aktiven Form von metallischem Platin bei einer Temperarur   unter 40 C   das Volumenverhältnis von Wasserstoff zu Schwefelwasserstoff in der Reduktionszone mindestens 20   : 1   

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 betragen muss, je grösser das Volumenverhältnis von Wasserstoff zu Schwefelwasserstoff ist, desto niedri- ger sind die Temperaturen, bei denen katalytisch wirksames Granulat gebildet werden kann.

   Wasserstoff- überdruck ist für die Reduktion der sulfidierten Körnchen vorteilhaft, jedoch nicht notwendig. Die Reduk- tionstemperatur muss zur Erzielung eines aktiven Katalysators mindestens 2600 C betragen. Gewöhnlich ist die Reduktion in ein oder zwei Stunden beendet. 



   Die Zwischenstufe der Sulfidierung des imprägnierten, getrockneten Granulats ist bei der Herstellung von im allgemeinen jedem Platinkatalysator für die unter Wasserstofiumlageruilg durchgeführte Benzin- aufbereitung vorteilhaft. Es kann ein beliebiges Verfahren angewendet werden, um dem Träger eine Wir- kung, z. B. bei der Isomerisierung von Kohlenwasserstoffen, zu verleihen. Man kann als Träger im ver- besserten Katalysator einen teilweise deaktivierten   Silikat-Tonerde-Krackkatalysator   oder einen durch langen Gebrauch erschöpften Krackkatalysator oder eine aktivierte Tonerde, die eine Chloridmenge ent- hält, die dem Platin gewichtsmässig etwa gleich ist, oder einen andern Träger verwenden, der eine zur
Erzielung annehmbarer Ausbeuten und Oktanzahlen bei der Benzinreformierung auf die Wirkungsweise des
Platins abgestimmte Säurefunktion besitzt. 



   Der Träger sollte nach den besten für diese Art von Trägern bekannten Verfahren hergestellt werden. 



   Beispielsweise kann das Verfahren der USA-Patentschrift Nr. 2,723, 947, in der die Auslaugung von akti- vierten Tonerdeteilchen zur Entfernung von weniger als 10 % Tonerde beschrieben ist, angewendet wer- den, wenn aktivierte Tonerde als granulierter Träger verwendet wird. Der Träger muss eine Oberfläche von mindestens 5   m2/g   und im Falle von Tonerde eine Oberfläche von mindestens 40 m2/g besitzen. 



   Nach der Reduktion der sulfidierten Körnchen, die entweder bei der Katalysatorherstellung oder bei
Beginn des Reformierens von Kohlenwasserstoffen erfolgt, kann der Katalysator in Reformierungsverfahren verwendet werden, die den bisher mit andern Arten von Reformierungskatalysatoren aus Platin durchge- führten Verfahren sehr ähnlich sind. Infolge der erhöhten Aktivität des Katalysators, der die Zwischen- stufe der Gassulfidierung durchlaufen hat, kann jedoch eine gegebene Oktanzahl des reformierten Produktes bei einer tieferen Temperatur, einer höheren Raumgeschwindigkeit und/oder einem geringeren Kata-   lysatorgewicht   in einer Reformieranlage gegebener Kapazität erreicht werden, als bisher allgemein ilb-   lich   war. 



   Besonders ist der wichtige Vorteil zu beachten, dass der sulfidierte Katalysator eine wesentlich erhöhte Widerstandsfähigkeit gegen Vergiftung oder Desaktivierung durch geringere Mengen von Katalysatorgiften, wie z. B. Sauerstoff, Wasserdampf oder Ammoniak während der Inbetriebnahme einer Reformieranlage besitzt und den entsprechenden Chloroplatinatkatalysatoren hierin weitgehend überlegen ist. 



   Es folgt nun eine Reihe von Beispielen, in denen einige Besonderheiten der Erfindung erläutert werden. 



     Beispiel l :   Granulat aus aktivierter Tonerde mit einer Oberfläche von etwa 80   m2/g   wurde mit einer wässerigen Lösung von Platinchlorwasserstoffsäure behandelt, um die äussere Oberfläche der aktivierten Tonerdekörnchen mit Chloroplatinat in einer etwa 0,5 % Platin entsprechenden Menge zu tränken. Die imprägnierten Körnchen wurden auf etwa   1750   C etwa eine Stunde lang erhitzt, um überschüssiges Wasser zu entfernen und getrocknetes, aktiviertes, und mit Chloroplatinat imprägniertes Tonerdegranulat zu bilden. Der Wassergehalt der auf diese Weise getrockneten Körnchen lag beträchtlich unterhalb 80 mg/g und betrug weniger als 1   mg 1m2   Oberfläche des Trägers.

   Die getrockneten Körnchen wurden dann bei etwa    1750   C eine Stunde lang mit einem Gasstrom aus 75 % Stickstoff und 25 %   Scl1welelwas-   serstoff behandelt. Während dieser Zeit wurden die Körnchen einer Schwefelwasserstoffmenge ausgesetzt, die über dem zehnfachen Gewicht ihres Platingehalte lag. Obwohl bei einer Reaktion von Schwefelwas-   serstoff mit Cliloroplatinat   unter gewissen Umständen Chlorwasserstoff freigesetzt werden könnte, ergaben die Messungen, dass während der Sulfidierung des getrockneten, aktivierten Tonerdegranulats keine merkliche Menge   CI110rwasserstoffgas   abgegeben wurde. 



   Das sulfidierte granulat wurde in Stickstoff auf   455    C erhitzt und ein Strom von heissem Wasserstoff wurde drei Stunden lang bei 4800 C unter Bildung des reduzierten Granulats darübergeleitet. Bei andern Versuchen wurde die isotherme Anlage bei   4550   C mit Stickstoff gespült und gekühlt, bevor der Wasserstoff in die Katalysatorschicht eingeleitet wurde, Eine Versuchsreihe ergab, dass die Katalysatorschicht eine Temperatur oberhalb   260    C haben muss, damit der Wasserstoff die Bildung eines aktiven Katalysators bewirken kann.

   Der über die   Sulfidieru01gsstufe   hergestellte Katalysator ermöglichte als Reformierungskatalysator in einer isothermen Laboratoriumsanlage die Erzielung von Ergebnissen, die den durch die Verwendung von nach dem gleichen Verfahren, aber ohne die Sulfidierung hergestellten Reformierungskatalysatoren erzielten Ergebnisse überlegen sind. 

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   Beispiel 2 : Ein Katalysator wird durch Tränken von Tonerdegranulat mit einer 0,5 % Platin ent-   sprechenden Menge Platinchlorwasserstoffsäure hergestellt. Die mitChloroglatinat imprägnierten Körnchen werden mittels eines trockenen Stickstoffstromes unter Erhitzen auf 480 C getrocknet. Zur mindestens   teilweisen Sulfidierung des Chloroplatinats wird ein Gemisch aus   Schwefelwasserstoff Schwefeldampf,  
Schwefelkohlenstoff und einem inerten Gas bei 5100 C verwendet. Das Sulfidierungsgas wird dann durch eine Wasserstoffatmosphäre ersetzt und die Reduktion des Platinsulfids wird bei einer Temperatur von et- wa   4800 C vorgenommen.   Der fertige Katalysator enthält etwa 0,   5 %Platin   und etwa 0,54   %   Chlorid, jedoch keine Spuren von Sulfid.

   Der Katalysator hat den Vorteil, die Herstellung von Benzin mit höherer
Oktanzahl zu bewirken als ein unter gleichen Bedingungen mit einem auf gleiche Weise, jedoch ohne die zwischengeschaltete Sulfidierung hergestellten Katalysator. 



     Eine Probe eines bei 5100   C sulfidierten Katalysators, die zwar üblichen Katalysatoren überlegen ist, ergab ein reformiertes Produkt (entbutanisiert, aus Pentanen und höheren Kohlenwasserstoffen bestehend,   manchmal nur als C + bezeichnet) an einem niedrigeren Punkt auf der üblichen Ausbeute-OktanzahlKurve als ein bei 345 C sulfidierter Katalysator, der wiederum einem bei 1750 C sulfidierten Katalysa-   tor unterlegen war. Obwohl das Sulfidieren bei höheren Temperaturen noch einen dem nichtsulfidierten
Katalysator überlegenen Katalysator ergibt, scheint es nicht so vorteilhaft wie das Sulfidieren bei   1750 C.    



   Beispiel 3 : Tonerdekörnchen mit einer Oberfläche von etwa 80 m2/g werden mit Platinchlorwas- serstoffsäure imprägniert und zur Herstellung von Körnchen, die sich trocken anfühlen und sonstige Kenn- zeichen der Trockenheit aufweisen, bei Raumtemperatur durch Lufteinwirkung während eines Tages ge- trocknet. Die getrockneten, mit Chloroplatinat durchtränkten Körnchen werden 3 Stunden lang mit Schwefelwasserstoff bei Raumtemperatur und dann 2 Stunden lang mit 100 %igem Wasserstoff bei 455 C behandelt. Der auf diese Weise hergestellte Katalysator enthält etwa 0,5 % Platin und etwa 0,5 % Chlorid und ist im wesentlichen frei von Sulfid.

   Der Katalysator ist bei der unter Wasserstoffumlagerung vorgenommenen Reformierung von Benzin weniger wirksam als ein   üblicher   Katalysator, wodurch erwiesen wird, dass bei Nichtbeachtung der Forderung einer strengen Trocknung vor der erfindungsgemässen Sulfidierung kein zufriedenstellender Katalysator erhalten wird. 



     Messungen ergeben. dass das Trocknen von imprägniertem   Granulat bei Normalbedingungen die Zurückhaltung von bis zu etwa 12 % Wasser in den Kömchen zulässt, wogegen dreistündiges Trocknen bei 1300 C oder zweistündiges Trocknen bei   1750   C den Wassergehalt auf weniger als   3 % herabsetzt. Auf   Grund einer Reihe von Untersuchungen wird ein maximaler Feuchtigkeitsgehalt von 1   mg/m Oberfläche, für   die zur Erzielung des erfindungsgemässen vorteilhaften Katalysators der Sulfidierung unterworfenen Körnchen angegeben. 



     Beispiel 4 : Tonerdekomchen wurden mit   schwacher Säure ausgelaugt, gespült, getrocknet und mit einer 0,   5 %   Platin entsprechenden Menge Platinchlorwasserstoffsäure imprägniert. Noch nass vom Imprägnieren wurden die Körnchen bei Raumtemperatur 30 Minuten lang mit Schwefelwasserstoff behandelt. Nach dem Trocknen bei 120  C wurden die sulfidierten Körnchen in einem aus 75 % Stickstoff und 25 % Wasserstoff bestehenden Gasstrom bei 3450 C reduziert. 



   Die nasse Sulfidierung ergab jedoch einen Katalysator, der bei der Reformierung von Kohlenwasserstoffen dem nichtsulfidierten Katalysator unterlegen war. Sie zeigten ferner die Notwendigkeit einer strengen Trocknung vor der Gassulfidierung. 



    Beispiel 5 : Tonerdegranulat wird mitPlatinchlorwasserstoffsäure imprägniert und bei 104  C ge-    trocknet. Die auf diese Weise in die aktivierte Tonerde eingeführte Menge an Chloroplatinat entspricht 0,5 % Platin. Die imprägnierten und getrockneten Körnchen werden verpackt und gelagert und zu einer Reformieranlage einer Raffinerie transportiert. Im Reaktionsgefäss wird das Granulat der vorteilhaften Sulfidierung unterworfen, die eine Zwischenstufe der Verfahrenseinleitung darstellt. Trockenes inertes Gas kann während der Erwärmung des Gases auf etwa 1750 C durch das Reaktionsgefäss geleitet werden. Der das Umlaufgas erwärmende Ofen ist so eingestellt, dass in der im Reaktionsgefäss befindlichen Schicht aus granuliertem Katalysator eine Temperatur von etwa   l750   C aufrechterhalten wird.

   Schwefelwasserstoff, Butylmercaptan, Äthylmercaptan, Isopropylmercaptan oder ein anderes geeignetes Sulfidierungsgas oder ein Gemisch aus   Sulfidierungsgasenwird in den im Kreislauf   geführten Strom aus inertem Gas eingeführt. Normalerweise ist es möglich, eine ziemliche vollständige Sulfidierung des Katalysators in einer üblichen Anlage in weniger als 4 Stunden zu bewirken. Die Katalysatorschicht wird dann zur Entfernung von rückständigem Sulfidierungsgas mit inertem Gas gespült. Dann wird ein vornehmlich aus einem reduzierenden Gas, wie z. B. Wasserstoff, bestehender Strom bei einer Temperatur von über 2600 C, vorzugsweise etwa 455  C, zur Reduktion des Granulats durch die Katalysatorschicht geleitet.

   Der auf diese Weise hergestellte Katalysator besteht im wesentlichen aus 0,5 % Platin, 0,5   %   Chlorid und 99 % aktivierter Tonerde. Ein solcher Katalysator hat gegenüber einem gleichen Katalysator, der jedoch nicht durch die zwischen- 

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 geschaltete Sulfidierungsstufe verbessert wurde, überlegene Leistungseigenschaften. 



     Bei sp i e 1 6 : Diaminoplatin-II-nitrit   wird zu einer wässerigen Lösung verarbeitet und zur Impräg-   leerung   eines   Silika-Tonerde-Granulats   verwendet. An Stelle der Dinitrodiaminöverbindung kann eine wässerige Lösung von Platin-bis-äthylendiamin oder eine andere geeignete Platinlösung verwendet werden. Nachem die Körnchen mit der Platinverbindung getränkt sind. werden sie bei 1750 C getrocknet und bei derselben Temperatur mit Schwefelwasserstoff behandelt.

   Nach der Reaktion mit Wasserstoff bei   455    C ist das Granulat einem gleichen, jedoch ohne zwischengeschaltete Sulfidierung hergestellten Gra- 
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 :toraktivität um mindestens 30 % gesunken ist Sie werden dann mit einer 0,7   %   Platin entsprechenden Menge Platinchlorwasserstoffsäure imprägniert und bei 1750 C getrocknet. Die   Körnchen werden bei     175    C eine Stunde lang der Einwirkung von Schwefelwasserstoff unterworfen, bei 4250 C reduziert und sind gleichen Körnchen, die Jedoch nicht vor der Reduktion sulfidiert wurden, überlegen. 



   Beispiel 8 : Granulat aus aktivierter Tonerde wurde mit Platinchlorwasserstoffsäure imprägniert und zwei Stunden lang bei 1750 C getrocknet, bei   455    C vier Stunden lang mit Wasserstoff, dann bei 175  C zwei Stunden lang mit Schwefelwasserstoff und schliesslich erneut bei 4250 C eine Stunde lang mit Wasserstoff behandelt. Der Katalysator war bei der Dehydrierung von Cyclohexan weniger wirksam als ein Katalysator, der nicht mit Schwefelwasserstofi, sonst jedoch auf gleiche Weise hergestellt worden war, wodurch erwiesen ist, dass der vorher reduzierte Katalysator durch die Sulfidierung vergiftet worden war.

   Derartige Ergebnisse begründen die Notwendigkeit, die Sulfidierungsstufe vor der Behandlung des Granulats mit Wasserstoff   durchzuführen.,   Die Reaktion von Schwefelwasserstoff mit einem   imprägnierten.   jedoch nicht reduzierten Granulat ist   vo. i   der Reaktion von Schwefelwasserstoff mit einem vorreduzierten Granulat ganz verschieden
Viele Abwandlungen und Änderungen der vorstehend beschriebenen Erfindung   können vorgenommen   werden, ohne von deren Grundgedanken abzuweichen. 



   PATENTANSPRÜCHE : 
1. Verfahren zur Herstellung von für die Isomerisierung und Dehydrierung geeigneten granulierten Katalysatoren durch Reduktion einer   Platinsalzlösul1g   mittels Wasserstoff auf einem körnigen Träger bestimmter Säurefunktion mit einer grossen Oberfläche von über 5   m2/g   unter feiner Verteilung von   0, 1   bis 2 % Platin auf den Träger, dadurch gekennzeichnet, dass der mit einer Platinsalzlösung   getränkte kör-   nige Träger bis auf einen   Wassergehall unter l mg/m getrocknet   und sodann der Einwirkung eines gasförmigen Sulfidierungsmittels unterworfen wird, worauf ein reduzierendes Gas bei einer Temperatur zwi -   schen   260 und 5400 C unter Bildung von metallischem Platin auf dem Träger einwirken gelassen wird.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung de0 mit einer Platinsalzlösung getränkten, getrockneten Trägers durch ein gasförmiges Sulfidierungsmittel in einer über dem sechsfachen Gewicht an Platin des Granulats liegenden Menge in Abwesenheit von Wasserdampf erfolgt.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 bzw. 2, dadurch gekennzeichnet, dass der körnige Tonerdeträger mit einem Wassergehalt unter 1/2 Mol je Mol Tonerde und einer Oberfläche über 40 rn/g kalziniert und mit schwacher Säure behandelt wird, wobei weniger als 10 % der Tonerde gelöst werden, worauf er gewa- EMI5.2 wird, sodann über 1050 C bis zu einem Wassergehalt unter 40 mg/g getrocknet und zwischen 105 und 5400 C einem Gasgemisch ausgesetzt wird. welches aus einem inerten Gas und Schwefelwasserstoff besteht, wobei die Schwefelwasserstoffmenge über 1/6 des Gewichtes an Platin im Granulat beträgt, und dass er schliesslich einer vorwiegend w < 1sserstoffhältigen Atmosphäre, deren Verhältnis von Wasserstoff zu Schwefelwasserstoff 20 :
    1 beträgt, bei einer Temperatur von 260 bis 5400 C ausgesetzt wird, um eine dünne Schicht katalytischen aktiven Platins auf dem Granulat zu bilden.
AT200158D 1957-03-04 1957-03-04 Verfahren zur Herstellung von für die Isomerisierung und Dehydrierung geeigneten granulierten Katalysatoren. AT200158B (de)

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Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1200792B (de) * 1960-04-05 1965-09-16 Air Prod & Chem Verfahren zur Herstellung von platinhaltigen, praktisch chloridfreien Tonerde-Katalysatoren zum Reformieren von Destillatbenzin
DE1238144B (de) * 1960-01-08 1967-04-06 British Petroleum Co Verfahren zur Vorbehandlung von Benzinkohlenwasserstoffen fuer die Isomerisierung

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