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Verfahren und Vorrichtung zum Waschen der Nassfilze bei rotierenden Filtern mit endlosem Filtertuch (z. B. Füllner-Filtern).
Zur Wiedergewinnung der in den Abflusswässern von Papiermaschinen enthaltenen Papierstoffe wird bekanntlich mit Vorteil der Füllnersche Stoffilter benützt. Dieser in umstehender Zeichnung im Querschnitt dargestellte Filter besteht in bekannter Weise aus einem endlosen Nassfilz a, der über Walzen b geleitet, über das Metallsieb c des Rades d gespannt und von diesem in beständigem Umlauf gehalten wird, wobei die Papierstoffe der durch eine Rinne e in den Kasten f geleiteten Abflnsswässer an dem Filz haften bleiben, während das filtrierte Wasser durch das Rad abfliesst. Die am Filz haftende Stoffschicht wird an eine Walze gepresst und von dieser durch den Schaber g abgelöst.
Dieser Vorgang besitzt den Übelstand, dass der Filz trotz der Wirkung der vor-
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Waschvorrichtung durch die daran klebenbleibende Erde bereits nach einer verhältnismässig kurze Zeit dauernden Filtrierung an der Oberfläche glatt und undurchlässig wird, so dass er wohl Füllstoffe, keineswegs aber die wertvolleren Fasern mehr aufzunehmen imstande ist und dios < * mit dem Überreichwasser verloren gehen. Damit sinkt die Tagesproduktion um zirka 800/0 und überdies wird das gewonnene Material minderwertig, da es grösstenteils aus Füllstoffen besteht und infolgedessen statt nunmehr bis zu 600/0 Aschengehalt aufweist.
Um dies zu vermeiden, muss der Filz häufig gewechselt werden, d. h. es muss der Filter demontiert, das Rad herausgehoben, der Filz entfernt und durch einen bereit gehaltenen reinen ersetzt werden, worauf wieder die Montierung und Inbetriebsetzung erfolgt. Diese Arbeit, bei der überdies der Filz oft reisst und unbrauchbar wird, erfordert mehrere geübte Arbeiter und einen grossen Aufwand an Zeit, während welcher ausserdem die Abflusswässer verloren gehen, so dass die Ertragfähigkeit des Filters sehr in Frage gestellt wird.
Vorliegende Erfindung betrifft nun ein Verfahren, durch welches dieser Nachteil beseitigt wird, indem die häufig notwendige gründliche Reinigung des Nassfilzes dadurch bewirkt wird, dass derselbe, ohne aus dem Apparat herausgenommen zu werden, in möglichst kurzer Zeit und in wesentlich vollkommenerer Weise als mittels der bereits vorhandenen Waschvorrichtung gewaschen und dadurch wieder wilksam gemacht wird.
Zu diesem Behufe wird der Filz nach Unterbrechung des Stoffwasserzuflusses und Ablass des vorhandenen Wassers bei Weiterdrehung des Filterrades an seiner Aussenfläche mit Dampf und sodann wie bisher mit Wasser, ferner an seiner Innenfläche mittels durch Dampf erwärmten Wassers gereinigt.
Die zur Durchführung des Verfahrens dienende Einrichtung besteht in Verbindung mit den vorhandenen Spritzrohren h und A'und deren gemeinsamem Wechsel j aus einem mit Ventil r versehenen, bis unter das Filterrad d geleiteten Dampfrohr lm, das ein mit Löchern versehenes, am Ende abgedichtetes Spritzrohr m trägt, welches sich unter dem Filz über dessen ganze Breite erstreckt, ferner aus einer von dem Rohre 1 abzweigenden
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Sobald der Nassfilz a undurchlässig erscheint, wird der durch die Rinne e geleitete Stoffwasserzufluss eingestellt und das im Kasten f befindliche Wasser abgelassen. Hierauf wird das Ventil k geöffnet, so dass der Dampf durch die Löcher des Spritzrohres m ausströmt, die untere Fläche des Filzes in dessen ganzer Breite bestreicht, das Wasser erwärmt und den anhaftenden Füllstoff vom Filze loswäscht. Hierauf wird das Ventil n der Dampfleitung p geöffnet ; der Dampf strömt durch das Mischventil o und vermengt sich hier mit dem kalten Wasser, das, nachdem der Wechsel j geöffnet worden ist, durch die Rohrleitung li'in das Mischventil fliesst.
Durch den Dampf wird hier das Wasser erwärmt und mit grosser Heftigkeit auf den Filz gespritzt, wodurch auch die Innenseite des Filzes gereinigt wird, ohne dass dieser hiebei irgendwie beschädigt würde.
Das genannte Verfahren zum Waschen des Nassfilzes, während dessen das Filterrad 'in steter Bewegung bleibt, dauert nur ganz kurze Zeit und hat wesentliche Vorteile im Gefolge. Dieselben bestehen darin, dass ein Gewinn an Fangstoff sich ergibt, da der Betrieb andauern die Abssusswässer ausnützt und eine gleichmässige Produktion erzielt ; ferner bleibt der Filz länger betriebsfähig und bis zu seiner vollkommenen Ausnützung im Apparate und schliesslich werden infolge des Entfallen der bisher häufig notwendigen Demontierung des Apparates die Kosten geringer und Reparaturen seltener.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Verfahren zum Waschen der Nassfilze bei rotierenden Filtern mit endlosem Filtertuch (z. B. Fül1ner-Filtern), dadurch gekennzeichnet, dass nach Einstellung des Stoffwasserzuflusses und Ablassen des im Kasten vorhandenen Wassers bei ununterbrochener Drehung des Filterrades der Filz an seiner Aussenfläche in der ganzen Breite mittels Dampf-und Wasserstrahlen reingewaschen, ferner an seiner Innenfläche durch ein Gemisch von Dampf und erwärmtem Wasser, das mit grosser Heftigkeit sich auf die ganze Breite des Filzes verteilend spritzt, gereinigt wird.