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Ausgestaltung des Verfahrens zum Rösten von metalloidhaltigen Edelmetallerzen.
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von metalloidhaltigen Edelmetallerzen mit Kochsalz unter Luftzutritt und ständigem Rühren bei höherer Temperatur, und zwar von etwa 900 C. Es ist bereits mehrfach vorgeschlagen worden, solche mctalloidhaltige Edelmetallerze mit Kochsalz zu rösten.
Bei einem dieser Verfahren wurde die Röstung jedoch solange fortgesetzt, bis alle Metalle des Erzes verfüchtigt wurden, worauf aus diesen flüchtigen Chloriden nach Kondensation die Metalle
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Kochsalz langsam und längere Zeit bei einer niedrigen Temperatur zu behandeln, so dass sämtliche Metalle chloriert werden, jedoch alle Chloride in dem Erz verbleiben.
Bei d'sen bekannten Verfahren sollen die Metalle allein durch die Röstung, und zwar aus den unmittelbar aus der Röstung resultierenden Chloriden gewonnen werden. Infolge der alleinigen Anwendung der Rötung werden diese Verfahren abu unrentabel, da die
Röstung verhältnismässig hohe Kosten verursacht.
Um diesem Übelstande zu begegnen, wird nach vorliegender Erfindung das Erz nur solange geröstet, bis die vorhandenen Metalloide verflüchtigt odet in eine Natriumverbindung verwandelt worden sind, worauf die Gewinnung der Edelmetalle teils ans den kondensierten verflüchtigten Chloriden in bekannter Weise mittels des Cyanprozesses und teils aus dem Röstprodukt mittels des bekannten Amalgamationsprozesses erfolgt. Infolge dieser nur kurzen Röstung und der darauffolgenden Anwendung bekannter billiger Prozesse wird ein wirtschaftliches Arbeiten ermöglicht, welches bei den bekannten Verfahren durch die hoben Kosten des langen Röstprozesses nicht erreicht werden konnte.
Die Erfindung bezieht sich. wie schon er- wähnt, auf die Behandlung von Erzen, die nicht mittels des gewöhnlichen Quecksilber- prozesses verarbeitet werden können, und zwar aus dem Grunde, weil dieselben Schwefel,
Tellur, Arsen, Seien etc. enthalten. Die Behandlung solcher Erze erfolgt in bekannter
Weise durch Röstung in Gegenwart von Kochsalz, um eine Verbindung zu erzeugen, welche nach dem gewöhnlichen Quecksilberprozess verarbeitet werden kann, während die bei der Röstung verflüchtigen Chloride des Metalles gesammelt und kondensiert werden, worauf ihnen durch irgendein bekanntes Verfahren die Metalle entzogen werden.
Zur Aus- führung der vorliegenden Erfindung wird das metalIoidbl1ltige, also nach dem Quecksilber- prozess nicht zu bearbeitende Erz pulverisiert und mit Kochsalz gemischt, und zwar wird
Kochsalz in genügender Menge zugeführt, um die oben erwähnten Metalloide des Erzes in Natriumsalze überzuführen. Die mischung wired darauf einer oxydierenden Röstung unter freiem Luftzutritt bei hoher Temperatur unterworfen, und zwar hat es sich als zweckmässig erwiesen, die bei der Rötung anzuwendende Temperatur auf ungefähr 9000 C festzusetzen. Während dieser Röstung wird das Erz ständig gerührt, wobei dasselbe voll- ständig trocken bleibt.
Während der Röstung treten Chlornatrium und die verschiedenen
Metalloide, sowie ein Teil des wertvollen Metalles in Reaktion, deren Produkte folgende sind : das aus dem Natrium in Verbindung mit dem Sauerstoff und dem Metalloid ge- bildete Salz und die Chloride der wertvollen Metalle, sowie solche Produkte, die der Natur des Erzes entsprechen. Nachdem die Reaktion soweit stattgefunden hat, dass alle
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Metalloide des Erzes, welche, wie oben ausgeführt. eine Behandlung desselben durch Quecksilber verhindern, in die oben erwähnten Natriumsalze überführt worden sind, wird die Rastung entweder durch Ablassen des Materiales aus dem Ofen oder durch vollständige Unterbrechung der Röstung beendet.
Die während des Röstprozesses gebildeten Dämpfe, die hauptsächlich Cbloride des wertvollen Metalles enthalten, werden gesammelt und kondensiert und das Metall durch irgendein bekanntes Verfahren, beispielsweise durch Cyankalium, gewonnen. Das aus dem Röstofen entnommene Erz enthält nicht mehr diejenigen Metalloide, welche eine Bearbeitung des Erzes mittels des bekannten Quecksilberprozesses verhinderten. Es kann daher nunmehr in einfacher und wirtschaftlicher Weise dem Amalgamationsprozess unterworfen werden, wie dies mit jedem gewöhnlichen, für den Quocksilberprozcss geeigneten Erz geschieht. Wie ersichtlich, werden daher alle Metalle des Erzes einerseits aus den verflüchtigen Anteilen, andererseits aus dem Röstrückstand wiedergewonnen.
Da der in Frage kommende Röstprozess nur solange durchgeführt wird, bis das Erz durch den Quocksilborprozess bearbeitet werden kann, letzterer sich aber gegenüber dem Röstprozess wesentlich billiger stellt, so wird hiedurch eine wirtschaftlichere Arbeit im Gegensatz zu den bekannten Vorfahren ermöglicht.