AT18577B - Verfahren zum Trocknen und Konservieren von Milch. - Google Patents
Verfahren zum Trocknen und Konservieren von Milch.Info
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Description
<Desc/Clms Page number 1> Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 18577. JAMES ROBINSON HATMAKER iN LONDON. Verfahren zum Trocknen und Konservieren von Milch. Es ist bereits bekannt, Milch, mit oder ohne Zusatz von Zucker, sowie Lösungen reinen Kaseins in dünner Schicht mit oder ohne Anwendung des Vakuums bei Temperaturen einzudicken, die weit unter dem Siedepunkt der Milch, d. h. noch unter 1000 liegen. Alle diese Verfahren zeigen jedoch den Übelstand, dass das Eindampfen auf diese Weise zu langsam vonstatten geht, was eine Zersetzung oder Beschaffenheitsveränderuag der festen Milchbestandteile zur Folge hat, so dass die hiebei gewonnene kondensierte Milch einen unangenehmen Geruch und einen unnatürlichen Geschmack aufweist. Die vorliegende Erfindung hat nun ein neues Verfahren zum Trocknen und Konservieren von Milch zum Gegenstande, bei dem die genannten Übelstände vermieden werden. Bei diesem Verfahren wird das in der Milch enthaltene Wasser dadurch schnell zum Verdampfen gebracht, dass man die Milch in einer besonderen Art und Weise einer Temperatur von über 1000 C aussetzt, wodurch die festen Milchbestandteile schnell in einem trockenen, aber sonst fast ganz unveränderten Zustande, frei von unnatürlichem Geruch und Geschmack, haltbar, sterilisiert und in leichter poröser Form gewonnen werden. Bei der Ausführung des Trocknungsverfahrens wird die Milch in beschränkter Menge auf einer, über 1000 C ; gehaltenen Fläche erhitzt, so dass sie heftig kocht, und dann in einer EMI1.1 erwärmt, bis nahezu alles darin enthaltene Wasser verdampft ist, worauf dann die ver- bleibenden festen Bestandteile entfernt werden, während sie noch sichtbar feucht sind und bevor sie missfarbig und verändert werden. Die abgelösten festen Bestandteile werden nach ihrer Abkühlung augenblicklich trocken und zerfallen dann leicht zu Pulver. Es ist bereits vorgeschlagen worden, die Milch, mit oder ohne Zusatz von Zucker, einige Zeit lang zu kochen, um das in der Milch enthaltene Eiweiss zu koagulieren und die so vorbereitete Milch dann im Vakuum zu kondensieren. Bei dem vorliegenden Ver- fahren wird die Milch vor dem Trocknen ebenfalls aufgekocht, sie wird jedoch hiebei ohne einen Zusatz von Zucker bei einer Temperatur über 1000 C gehalten. Ferner wird die Milch nicht im Vakuum kondensiert, sondern an der freien Luft, und zwar in der oben beschriebenen besonderen Art und Weise, nach der die Milch bei einer Temperatur von über 10eo C in dünner Schicht zur Trockne übergeführt wird, so dass ein Milchpulver erhalten wird. Das Verfahren ist in seiner Anwendung nicht auf die Benutzung irgend- eines besonderen Apparates beschränkt und kann leicht zu einem fortlaufenden Ver- fahren gestaltet werden, indem man es auf einer einfachen Trockenmaschine wie folgt ausführt. In den Raum über und zwischen den Walzen einer Zwillingszylinder-Trockenmaschine, die zwei einander gegenüberstehende, genau justierte Trockenwalzen aufweist, die eng an- einander gerûckt sind und gegeneinander rotieren, wird die zu trocknende Milch in un- unterbrochenem Strome etwa bis zu einer Tiefe von 71/2 bis 10 cm gefüllt. Die Walzen werden bis über den Siedepunkt der Milch, d. h. bis etwa 1150 C erhitzt, und die be- grenzte Menge Milch durch heftiges Kochen in beständiger Bewegung gehalten und so teilweise kondensiert. Sie geht zwischen- die eng aneinander gerückten Walzen, während diese langsam rotieren, und'bleibt in dünner gleichmässiger Schicht an den beiden Walzen hängen, wobei das Milchwasser schnell verdunstet. Die zurückbleibende Masse wird, während <Desc/Clms Page number 2> sie noch etwas feucht ist, durch ein an geeigneter Stelle befestigtes und mit der We, in Berührung gehaltenes Messer entfernt. Das getrocknete Produkt wird so in feuchten. fortlaufenden Blättern abgelöst, die nach dem ?'Kühlen vollständig trocken werden. Im Patente Nr. 122458 ist ein Verfahren beschrieben, bei welchem eine verdünnte, wässerige Kaseinlösung dadurch bis zur Trockenheit eingedampft wird, dass sie in dünner Schicht auf eine Temperaturvon über.96" C, am besten von 100 bis 1050 C erwärmt wird, um dadurch in eine leichte und poröse Masse übergeführt zu worden. Das vorliegende Verfahren unterscheidet sich von dem dort beschriebenen dadurch dass die behandelte Substanz nicht einfach eine verdünnte Lösung ist, sondern eine sehr leicht zerstörbare Mischung verschiedener Körper, von denen einige sich bei höheren Temperaturen leicht zersetzen und die deshalb bei der Überführung in den trockenen Zustand der Einwirkung der hohen Temperatur entzogen werden muss, während sie noch etwas Feuchtigkeit besitzt. Es ist deshalb bei dem vorstehenden Verfahren von grosser Wichtigkeit, dass das unverdampfte Wasser, das dem heissen Milchbäuteben sein feuchtes Aussehen gibt, dem Produkte, wie es oben beschrieben worden ist, belassen wird, da dieses Wasser bei dem Abkühlen des Häutchens notwendig ist und im besonderen Wasser für die Kristallisation des Milchzuckers liefert, wodurch dieser sehr diffizil zu behandelnde Milchbestandteil intakt bleibt. Nach dem vorliegenden Verfahren können sowohl Vollmilch, als auch Milch, aus der einige Bestandteile teilweise oder ganz entfernt worden sind, wie Molken oder Magermilch, getrocknet worden. Die zu trocknende Milch kann durch Zusatz von Salzen oder anderen Substanzen in ihrer Zusammensetzung verändert oder verstärkt werden. Die nach dem obigen Verfahren erhaltenen festen, trockenen Milchbestandteile sind von heller Farbe, angenehmem Geruche und Geschmacke, sterilisiert, weich und porös und zum Genuss für Menschen und Tiere in hohem Grade geeignet.
Claims (1)
- PATENT-ANSPRUCH : Verfahren zur Herstellung von Trockenmilch, dadurch gekennzeichnet, dass die durch starkes Kochen mässig eingedickte Milch in dünner, gleichförmiger Schicht einer Temperatur von über 1000 C ausgesetzt wird, bis sie in einen festen aber noch feuchten Zustand übergeführt ist.
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