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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu--18547. THEODOR BERGMANN IN GAGGENAU (BADEN).
Selbsttätige Feuerwa1fe mit gleitendem Lauf.
Der den Gegenstand der Erfindung bildende Verschluss für selbsttätige Feuerwaffen mit gleitendem Lauf kennzeichnet sich im wesentlichen durch einen in der Verschlusshü) se verschiebbaren Keil, welcher beim Rückgang der verriegelten Teile die Verriegelung zwischen Lauf und Verschlusszylinder dadurch aufhebt, dass er sich in eine Aussparung in dem Gehäuse einschiebt, so dass nunmehr der Lauf mit dem Gehäuse verriegelt wird und der Verschlusszylinder seine Bewegung allein fortsetzt und der Verschluss geöffnet wird.
Verschlüsse für selbsttätige Feuerwaffen mit gleitendem Lauf, bei denen die Entund Verriegelung des Verschlusses durch einen verschiebbaren Keil bewirkt wird. sind an sich zwar bekannt. Von diesen bekannten Einrichtungen unterscheidet sich der Erfindungs-
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umschliesst, so dass dieser nach der Entriegelung von Lauf und Verschlusszylinder durch den Verschlusskeil hindurch in die Öffnungsstellung zuriickgetrieben wird.
Fig. 1 zeigt einen senkrechten Längsschnitt durch den hinteren Teil des Gewehres in geschlossenem Zustande,
Fig. 2 einen wagrechten Längsschnitt der gleichen Teile bei geöffnetem Verschluss,
Fig. 3 einen senkrechten Längsschnitt des mittleren Teiles der Waffe bei geöffnetem Verschluss,
Fig. 4 einen Querschnitt nach der Linie E-F der Fig. 2 von vorn gesehen,
Fig. 5 einen Querschnitt nach der Linie Col) von Fig. 2 von vorn gesehen.
Das Gehäuse 26 dient zur Aufnahme bezw. Befestigung aller Einzelteile der Waffe, es bildet das Gerippe des Gewehres und ist aus einem Stück Stahl geschmiedet. Dieses Gehäuse 26 ist am rückwärtigen Ende mit der Bodenschraube 36 verschlossen, welche den Rückgang des Verschlusszylinders 21 und der Verschlusshülse 20 mit dem Laufe 19 begrenzt (Fig. 3). Mit dieser Bodenschraube 36 ist ferner die Griffplatte 37 durch Schrauben fest verbunden (Fig. 2). An dieser Griffplatte befinden sich die Griffe zum Lenken der Waffe.
Der Auswerfer 34 (Fig. 2) ragt mit einer Nase 3411. in den Verschluss-
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Lauf 19 ist in der Verschlusshülse 20 eingeschraubt, welche in dem Gehäuse 26 lager'LI Zum Schutze und zur Kühlung des Laufes ist am vorderen Ende des Gehäuses 26 der Kühlmantel 16 aufgeschraubt, welcher durch den Mantelhalter 14 in seiner richtigen Stellung gehalten wird. Der Verschlusszylinder 21 trägt den Auszieher 22 und in seiner
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Teil durch ihn hindurchgehen kann.
Die Hülsenkammer 1 (Fig. 3 und 4) greift in die Verschlusshülse 2Ó auf beiden Seiten ein, wodurch nicht nur die Geradeführung bedingt, sondern auch der Weg nach vorwärts begrenzt wird. Das Scblagstlick 7 in der Hülse 5
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welcher die Zugstange 10 mit einem Knopf 11 versehen läuft und in gleicher Weise wie das Schlagstück 7 in das Innere ragt. Beide Teile machen ihren Weg gemeinsam. Wie aus Fig. 4 ersichtlich, werden die beiden Hülsen 5 und 8 durch die Hülsenkammer 1
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mit dem Gehäuse 26 verbunden. Zur Patronen zuführung befindet sieb in dem Gehäuse 26 rechts oben ein Schlitz, welcher als Schacht etwas schräg durch die Waffe nach unten geführt ist. Durch diesen Schacht werden die Patronen vermittels eines Patronenträgers zugeführt.
Die Arbeitsweise der Waffe ist folgende :
Nachdem ein gefüllter Patronenträger oder ein gefülltes Band in den Schacht gebracht ist, wird der Verschlusszylinder 21 durch den Griffknopf 11 an der Zugstange 10 zurückgezogen, wobei die mit dem Verschlusszylinder durch den Verriegelungskeil 25 ver- riegelte Verschlusshülse 20 samt dem Lauf 19 mit zurückgenommen wird. Sobald diese miteinander verkuppelten Teile so weit zurückgelangen (Fig. 1 und 3), dass der Verriegelungskeil 25 dem Ausschnitt 26a des Gehäuses 26 unten gegenübersteht, so gleitet der Verschlussblock nach unten, wodurch die Entriegelung stattgefunden hat.
Die Ver- schlussbülse 20 stösst dabei mit ihrem hinteren Ende gegen die Bodenschraube 36 und kann nicht weiter, dagegen setzt der entriegelte Verschlusszylinder 21 beim fortgesetzten Zug der Stange allein seinen Weg weiter nach rückwärts fort und nimmt das Schlagstück 7 mit zurück, wobei die Schlagfeder 6 und die Schliessfeder 9 zusammengedrückt werden. In dem Augenblicke, wo der Verschlusszylinder gegen die Bodenschraube 36 anstösst, befindet sich die Spannrast 7a des Schlagstückes der Nase des Abzugstollens 44 gegenüber, welcher, von der Feder 46 getrieben, in die Spannrast einspringt und das Schlagstück festhält.
Zu gleicher Zeit schnellt aber auch das hintere Ende der Schlagstückstützo 30, von seiner Feder 32 getrieben, in die Höhe und stellt sich gegen die Stirnfläche des Schlagstückes 7 (Fig. 3). Wird nun die Zugstange losgelassen, so nimmt der Zylinder bei seinem Vorwärtsgange eine Patrone aus dem Band mit und streift sie in den Lauf.
Sobald der Verschlusszylinder soweit vorgelangt ist, dass seine Stirnfläche gegen den Lauf stösst und der Verschlussblock 25 sich mit einer Verriegelungsfläche gegen- über der Versch1ussnut des Zylinders befindet, so gleitet der Verschlussblock infolge seiner schrägen Fläche auf der schiefen Ebene 26b der Gehäusenut 268 nach ohen. Der Verschlusszylinder 21 und die Verschlusshülse 20 samt dem Lauf J9 setzen, dem Druck der Schliessfeder 9 folgend,. ihren Weg gemeinsam die kleine Strecke bis zur Schlussstellung (Fig. 1) fort.
Der Verschluss ist nunmehr in sicherster Weise erfolgt, indem die unterste Fläche des Verriegelungskeilos 25 so gegen die inneren Wände des Gehäuses 26 lagert, dass eine Lösung dieser starren, zwangläufig erfolgten Verriegelung nicht früher erfolgen kann, als bis die Verschlussteile wieder eine Strecke zurückgerückt werden. Wird nun, wenn nicht gesichert, durch Druck auf den Abzug das gespannte Schlagstück 7 ausgelöst, so schnellt es vor und treibt den Zündstift auf das Zündhütchen, worauf der Schuss erfolgt. Nachdem der Schuss erfolgt, verrichtet der Rückstoss alle die vorher beschriebenen Arbeiten, die sich beim Zurückziehen und Fahrenlassen der Zugstange von der Hand vollzogen haben.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Selbsttätige Feuerwaffe mit gleitendem Lauf, bei welcher der den Verschlusszylinder mit der Verschlusshülse kuppelnde Verriegelungskeil durch an dem Riegel und dem Gehäuse angeordnete schiefe Flächen verschoben wird, dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlusszylinder sich durch die Bohrung des Verschlusskeiles bewegt.