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Osterreichische PATENTSCHRIFT Nr. 18399.
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Im Patente Nr. 10774 ist ein Wettrennspiol beschrieben und dargestellt, bei welchem die vom Zufalle abhängige wechselnde Geschwindigkeit in der Fortbewegung der einzelnen Figuren dadurch herbeigeführt wird, dass die die einzelnen Zugorgane der Figuren aufwickelnde Welle in ein Gemisch verschieden geformter Körper eingelagert wird, derart, dass beim Aufwickeln des Zugorganos diese Körper sich in die Windungen einwickeln und dadurch den Wellendurchmesser vergrössern können.
Gegenstand vorliegender Erfindung betrifft nun die weitere Ausbildung dieses Wettrennspieles in der Weise, dass dio Figuren leicht lösbar mit den bezüglichen Zugorganen verhunden sind, so dass beim Anlangen der Figuren am Ziele die Zugorgane sich selbsttätig von den Figuren ablösen und letztere stehen bleiben, welche Einrichtung auch die Anwendung von Hindernissen erlaubt in solcher Art, dass möglicherweise, was wieder vom Zufalle ab- gängig ist, die Figur das Zugorgan verlieren und bei dem Hindernis stehen bleiben kann.
Weiters erstreckt sich die Erfindung auf die Konstruktion dieses Hindernisses sell) st,
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Spiele programmässige, den wirklichen Pferdewettrennen getreu nachgeahmte Rennen mit Stieg-, Platz- und Buchmacherwetten, ja selbst mit Probeläufen und Handicaps auszuführen, wobei durch Wahl der jeder Figur zugeteilten Wickelkörper hinsichtlich Zahl und Grösse die Gewinstchancen der einzelnen Pferde beliebig vergrössert und verringert werden können ; hiebei ist aber immer dem Zufalle freies Spiel gelassen, indem trotz der erhöhten Chancen ein Einwickeln der Wickelkörper oder einiger derselben nicht immer stattfinden muss.
Die Zeichnung stellt das Wettrennspiel dar, u. zw. zeigt : Fig. 1 im Längsschnitt und Fig. 2 in Draufsicht mit teilweisem Horizontalschnitt jenes Stück des Spielbrettes, wo sich der Start und das Ziel befindet, wobei gleichzeitig die Art der Lösung des Zugorganes von der Figur am Ziele ersichtlich ist : Fig. 3 und 4 zeigen in Ansicht und Draufsicht mit teilweisem Schnitt eine Ausführungsform der leicht lösbaren Verbindung zwischen Zugorgan und Rennfigur, Fig. 5 zeigt im Schnitt die mögliche Wirkungsweise dieser lösbaren Vor-
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gewendeten Seite einen Ansatz h mit einem nach dem Boden zu offenen Schlitz oder Spalte i, mit welchem sie auf das Zugorgan d (Schnur) aufgesetzt worden.
Im Zugorgan d selbst ist eine Verstärkung k (z. ss. ein einfacher Knoten) vorgesehen,
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legenden Knoten mitgenommen wird.
Die seitliche Anordnung dieses Schlitzes bietet dabei den Vorteil, dass das Zugorgan frei neben dem Schlitten f'läuft und weder seihst in der Bewegung behindert ist, noch den Schlitten irgendwie in seiner Vorbewegung hindert.
Solange das Zugorgan d horizontal läuft bezw. der Spalt ;'auf einem Boden aufruht.
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sobald aber der Ansatz h den Boden verliert, ist die Möglichkeit gegeben, dass der Knoten k hinter dem Ansatz herabfällt und der Schlitten 9 samt der Figur b stehen bleibt. Diese Einrichtung wird nun dazu benützt, dass sämtliche Figuren, sobald sie am Ziele angelangt sind, stehen bleiben, was dadurch erreicht wird, dass man am Ziele die Zugorgane mehr oder weniger senkrecht nach abwärts abzweigt, wie dies Fig. 1 zeigt. Hiebei tritt der Knoten k hinter dem Ansatz h heraus und die0 Figur bleibt stehen.
Dieselbe Einrichtung ermöglicht auch die Anwendung von Hindernissen in solcher Weise, dass man die Schlitten 9 (wie Fig. 5 zeigt) über eine schiefe Ebene ansteigen lässt, so dass die Spalte kurze Zeit den Boden verliert, wodurch dem Knoten die Möglichkeit geboten ist, hinter dem Ansatze herabzufallen. Dieses Herabfallen muss nicht immer stattfinden und ist ebenfalls vom Zufalle bezw. davon abhängig, wie sich der Knoten hinter dem Ansätze h festgeklemmt hat.
Verliert der Schlitten den Knoten, so bleibt die bezügliche Figur am Hindernis stehen, während sich die Schnur weiter aufwickelt. Dieses Auslösen an den Hindernissen ist auch von der Zahl und Grösse der aufgewickelten Fremdkörper vollkommen unabhängig. Verliert dagegen der Schlitten den Knoten nicht, so übersetzt das Pferd das Hindernis, wobei es eine der natürlichen Springbewegung getreu nachgeahmt Bewegung vollführt.
Um nun zu ermöglichen, dass jedes Pferd mit gewissen, vorher bestimmbaren Gewinstchancen vom Start abgehe, ist die Einrichtung getroffen, dass jedes Zugorgan seine eigene
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viele Kammern n geteilt ist, als Zo'gann /orhanden sind. In jede dieser Kammern wird nun eine Füllung einegeben, welche. e nach den Chancen, welche das Pferd für den Sieg haben soll, verschiedenartig ist.
Es ist dabei nicht notwendig, dass in jede Kammer eine grosse Zahl rundlicher und länglicher Körper eingegeben werde, wie dies im Patente Nr. 10774 dargestellt ist, sondern es genügen nur wenige Fremdkörper, um die Chancen der Pferde innerhalb weitester Grenzen verändern zu können.
In der Regel genügen für jede Kammer drei solcher Fremdkörper, von welchen der eine der Qualität des Pferdes, der zweite der Qualität des Jockeys und der dritte dem Gewicht, welches, das Pferd zu tragen hat, entspricht. Wenn die Längen der konzentrisch ineinander angeordneten Bahnen nicht durch Verschiedenheit der Wellendurchmesser ausgeglichen sind, kann noch ein vierter Fremdkörper in jede einzelne Kammer eingegeben werden, welcher hinsichtlich seiner Grösse beim Aufwickeln den Längenunterschied auszugleichen in der Lage ist.
In der Regel genügt aber hiezu der sogenannte Gewichtsausgleich, indem man dem die innerste, also kürzeste Bahn durchlaufenden Pferde den kleinsten, den die äusserste, also grösste Bahn durchlaufenden Pferde den grössten, das Gewicht versinnbildlichenden Fremdkörper in die bezügliche Kammer eingibt, wobei die Grösse der Fremdkörper dem wirklichen Gewichte umgekehrt proportional ist, d. h. der kleinere Fremdkörper versinnbildlicht eine grössere, der grössere eine kleinere Gewichtsbelastung des Pferdes.
Die beiden, Qualität des Pferdes und des Jockeys versinnbildlichenden Fremdkörper, werden dagegen beliebig verändert, zum Zwecke, die Chancen, die bei blossem Gewichtsausgleich (Handicap) für alle Pferde gleich sind, für jedes einzelne Pferd verändern zu können.
Hiebei ist aber keinesfalls dem Zufalle irgendwie an Spielraum benommen, denn das frühere Ankommen des Pferdes am Ziele ist nicht bloss von der Grösse der einzuwickelnden Fremdkörper, sondern davon abhängig, ob überhaupt, wieviele der eingegebenen Fremdkörper und wann dieselben aufgewickelt werden, wobei ausserdem noch stets mit der Möglichkeit zu rechnen ist, dass einer oder der andere Fremdkörper wieder aus den Windungen des Zugorganes herausfällt.
Die Möglichkeit des Einwickeln der Körper in die Windungen wird in diesem Falle, wo nur wenige solcher Fremdkörper vorhanden sind, durch die die Welle umgebende
Trommel m herbeigeführt, indem diese an der Drehung der Welle teilnimmt oder für sich eine rotierende Bewegung ausführt, dabei die Fremdkörper anhebt und von oben auf die
Welle bezw. in die Wicklungen fallen lässt.
Die Trommel m muss hiebei selbstredend Schlitze p besitzen, die das Aufwickeln der
Schnur d auf die Wolle a gestatten, die aber nicht so weit sein dürfen, dass etwa in die
Kammern eingegebene Wickel körper. herausfallen könnten,
Die Trommel bezw. die einzelnen Kammern sind nach Fig. 6-7 durch Ringschieber q verschliessbar, um die Füllung nach jedem Spiel (Rennen) herausnehmen bezw. erneuern (wechseln) zu können, wobei die Einrichtung zweckdienlich derart sein kann, dass Samt- liehe Schieber gleichzeitig geöffnet werden können.
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dass die Spulenscheiben das Gehäuse in die entsprechende Anzahl Kammern teilen.
Heim Drehen der Spulen heben die schaufelförmigen Leitflächen v die Fremdkörper empor und lassen sie von oben auf den zentralen Teil bezw. in die Wicklungen fallen.
Auch bei der durch Fig. 6-7 veranschaulichten Ausführungsform der Wickelvorrichtung kann eine beliebige Vorrichtung vorgesehen sein, weiche ein geordnetes Aufwickeln der Zugorgane auf die Trommel und ein leichtes, eventuell selbsttätiges Rückziehen (Abwickeln) von der Welle a ermöglicht. Hiezu kann beispielsweise eine zweite Gegenwickeltrommel dienen, die von Hand aus oder durch Feder- oder Gewichtbelastung das Rilckwickeln der aufgewundenen Zugorgane gestattet. Auch kann die Wickeltrommel selbst statt von Hand aus selbsttätig durch ein Laufwerk u. dgl. betätigt werden.
PATENT-ANSPRÜCHE :
1. Wettrennspiel. dadurch gekennzeichnet, dass die Verbindung zwischen Zugorgan und dem die Figur tragenden Schlitten in solcher Weise erfolgt, dass beide Teile sich gegenseitig in ihren Bewegungen nicht behindern und dass durch geeignetes Ablenken des Zugorganes beim Ziele letzteres vom Schlitten sich ablöst, so dass die Tierfigur am Ziele stehen bleibt, wobei diese Einrichtung auch die Anwendung von Hindernissen gestattet, an denen sich möglicherweise das Zugorgan vom Schlitten trennen und die Figur beim Ilindernis stehen bleiben kann.