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Österreichische PATENTSCHRIFT Nu 18293. WINCENTY OLEWINSKI IN LEMBERG.
Kraftmaschine mit kreisendem Kolben.
Die Erfindung betritt eine Maschine mit kreisende Kolben, die in bekannter Weise durch Einlassventile und zylindrische, vom Treibmittel betätigte Drehschieber gesteuert wird.
Auf der OberPäche des Drehschiebors sind nach vorliegender Erfindung Vorsprünge derart angeordnet, dass der durch das Einlassventil und durch den Drehschieber zugeführte Dampf diesen öffnet und ihn dabei, gleichgiltig, welchen Drehungssinn die Maschine hat, in Richtung des Kolbens dreht, während der Drehschieber durch den Kolben in seine Abschlussstellung zurückgeführt wird.
Die Zeichnung veranschaulicht eine Ausführungsform der Maschine. und zwar ist : Fig. 1 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt, Fig. 2 ein Schnitt nach Linie 4-. S-C-7) der Fig. 1 und Fig. 3 eine Seitenansicht, die Umsteuervorrichtung, die gleichzeitig die zugefÜhrte Dampfmenge regelt, darstellend.
In einem Gehäuse 1 bewegt sich der Kolbenkörper 2, der auf der durchgehenden Welle 3 festgekeilt ist. Der Koibenkörper S ist in der Mitte ausgespart (Fig. 1 und 2), so dass an seinen Seiten die Flanschen 4 gebildet werden. Diese weisen auf ihrem Umfango einen oder mehrere Einschnitte auf, denen gleiche vorspringende Ringe an den den Flanschen zugekehrten Flächen der Seitenwände des Gehäuses entsprechen, so dass hier eine dampfdichte Verbindung zwischen dem Gehäuse und dem Kolbenkörper 2 entsteht. Dieser ist zwischen den Flanschen 4 in der aus Fig. 1 ersichtlichen Weise ausgearbeitet, so dass zwei Vorsprünge. 5 verbleiben, welche bei der Umdrehung gegen die konzentrisch ausgeschnittenen Innenflächen des Gehäuses 1 schleifen.
Dieses ist, um die Kraft des Dampfes besser ausnutzen zu können, an drei Stellen mit Ausbuchtungen 6 versehen und da auch an diesen Stellen der Kolbenkörper zur Erzeugung der jedesmaligen Dampfräume einen dampfdichten Abschluss mit den Innrnfächen des Gehäuses bilden muss, so sind in dem Kolbenkörper bewegliche und federnde Abschlussschienen 7 angeordnet, die in Aussparungen der Vorsprünge 5 gleiten und entgegengesetzt paarweise durch Stangen 8 miteinander derart verbunden sind, dass, wenn die eine Schiene auf der einen Seite in den Kolbenkörper hineingedrückt wird, die mit dieser verbundene Schiene auf der anderen Seite aus dorn Kolben- körper herausgeschoben wird, um hier einen dampfdichten Abschluss herzustellen.
Zwischen den Ausbuchtungen 6 sind an dem Gehäuse 1 die Schiebergehäuse 9 angeordnet, welche (hier ebenfalls drei) bei der in der Zeichnung dargestellten Ausführungsform mit dem Gehäuse ans einem Stück gegossen oder sonst irgendwie verbunden sind. In dem Schiebergehäuse befindet sich je ein Schieber 10, der ungefähr die Gestalt eines Rundschiebers besitzt, wobei jedoch ein verhältnismässig kleiner Teil weggeschnitten ist, und zwar hat dieser Schnitt, wie Fig. 1 zeigt, die Form eines zu dem Mittelpunkt des Kolbenkörpers konzentrischen Kreisbogenstückes, so dass also, wenn der Schieber die in Fig. l oben angedeutete Stellung hat, der Kolbenkörper mit seinen VorsprUngen glatt an dem Schieber vorbeischleifen kann.
Jeder Schieber sitzt auf einer Welle 11, welche seitlich in dem Ge- häuse 1 gelagert ist, so dass er innerhalb seines Gehäuses eine gewisse Schwingung um seine Achse 11 ausführen kann. Zwischen jedem Schieb6r und seinem Gehäuse bleibt jedoch, wie Fig. 1 zeigt, ein Zwischenraum, der zur Dampfzuführung dient. Im Scheitel jedes
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Sohioborgohl1uses ist ein Dampfvontil angeordnet, das aus einem zylindrischen Körper 12 hcsteht, der ebenso wie der vorherbeschriebene Rundschieber zum Teil weggeschnitten ist.
Über dem Vontilkörper 13 mundet in das Schiebergehäuse das Dampfzuführungsrohr 13.
Diese Rohre können untereinander in Verbindung stehen, jedoch ist ihre Führung für die Erfindung unwesentlich. Der Ausschnitt in dem Ventil körper 12 ist so gewählt, dass dieser nicht allein den Dampfxunuss regeln bezw. unterbrechen kann, sondern dass er auch die
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lässt sich durch eine Stange 17 beliebig um die Welle.'1 drehen, wodurch sich die Stellung der Ventil körper 12 entsprechend verändert. Der Zwischenraum, der sich zwischen dem Rundschieber und seinem Gehäuse befindet, wird also durch den Ventilkörper 12 in zwei voneinander unabhängige Kanäle geteilt, die den Dampf entweder auf der einen Seite des Schiebers oder auf seiner anderen Seite zuführen, je nach der Drehungsrichtung, welche der Kolbenkörper erhalten soll.
Bei der Stellung der Fig. 1 erfolgt die Dampfzufuhr auf der rechten Seite der Schieber 10 (gegen das Wellenmittel gesehen), so dass sich also der Kolbenkörper 2 dem Drehungssinn des Uhrzeigers entgegendrehen muss. Jeder Rundschieber 10 besitzt nahe an seinem Ausschnitt auf jeder Seite zwei untereinander liegende Rippen 18 und 19 ; diese Rippen, welche soweit vortreten, dass sie an der Innenwand des Schiebergehäuses schleifen, dienen zur Bewegung der Schieber. Wenn der Schieber in der Stellung ist, wie Fig. l oben zeigt, wobei der Kolben (körper 2 an dem Schieber schleift,
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Rippe 19.
Dreht sich nun der Kolbenkörpor 2 weiter nach links und geht mit seinem Vorsprunge 5 an dem Schieber vorbei, so beginnt sich dieser unter dem Dampfdruck zu drehen, wie dies in Fig. 1 links unten ersichtlich ist. In dem Schiebergehäuse 9 ist nahe dem inneren Rande eine Nut oder Vertiefung 20 eingeschnitten, auf welche die Rippe 19 trifft (Fig. 1 links unten).
Der Dampf hat jetzt vermöge dieser Nut einen Ausweg und strömt in den kleinen
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Hier drückt der Dampf einmal gegen die Schiene 7 bezw. gegen den Vorsprung 5 des Kolben, körpers 2 und treibt diesen an und zweitens gegen die Rippe 18 des Schiebers und drückt diesen mit seinem äusseren Rande gegen die ausgeschnittene Fläche des Kolben- körpers, so dass hier ein dampfdichter Abschluss entsteht und der Rundschiebor weiter um seine Achse gedreht wird. Hiebwird die Bewegung des Schiebers wesentlich von der Ge- staltung der Aussenfläche des Kolbenkorpers abhängen. Bei der hier dargestellten Bauart wird der Schieber durch den Kolbenkörper zeitweise wieder etwas angehoben, so dass die Dampf- zufuhr zeitweilig unterbrochen wird, wenn der Schieber an den Erhöhungen der Schleif- fläche aufläuft, so dass dann der eingeführte Dampf durch Expansion wirkt.
Der Schieber kommt hiebei in die in Fig. 1 rechts unten dargestellte Lage, wobei er gleichzeitig den
Auspuffkanal 21 für den Dampf freilegt, durch welchen der verbrauchte Dampf in einen
Kondensator oder direkt in die Atmosphäre entweicht. An die Auspuffkanäle 2j ! schliessen sich Rohre 22 an, die den gesamten Abdampf einem Abführungsrohr 23 zuführen. Inner- halb der Schieber sind in Aussparungen 24 (Fig. 2) Schienen 25 angeordnet, die zur
Führung für die federnde Abschlussschiene 7 dienen und verhindern sollen, dass ihre fodgrnden Dichtungsstreifen herausfallen.
Die Maschine arbeitet in folgender Weise : Es wird zuerst mittels der Stange 17 und der Hebel 14 durch Einstellung der Ventilkörper 12 die Drehungsrichtung der
Maschine bestimmt ; dann wird der Dampf in die Maschine gelassen. Da die Schieber un- symmetrisch liegen, so wird die Maschine in jeder Stellung anlaufen. Der Dampf bewegt die Schieber, so dass die vorliegende Maschine vollständig selbsttätig arbeitet. Die Füllung lässt sich durch Verstellen der Stange 17, die eventuell mit einem Fliehkraftregler ver- bunden sein kann, regeln. Die Umsteuerung erfolgt ebenfalls durch Verstellen der Stange 17 in der Weise, dass zuerst die Ventile so gedreht werden, dass sie die Dampfzufuhr unter- brechen, worauf bei weiterer Drehung der Ventile der Dampf auf der anderen Seite der
Schieber seinen Zutritt erhält.
Da der Kolbenkörper symmetrisch gebaut ist, so arbeitet die Maschine mit der gleichen Wirkung in der einen, wie in der anderen Richtung.
Es sei noch bemerkt, dass die vorliegende Maschine ausser mit Dampf, auch mit
Druckluft, mit Druckwasser oder überhaupt mit jedem beliebigen Medium betrieben werden kann, das imstande ist, in der gleichen Weise zu wirken wie der Dampf.