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Österreichische PATENTSCHRIFT Ni. 18102.
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Verfahren, rollfähige Kohlen- und Erzbriketts durch einen mit Luftschleusen versehenen
Kanalofen zu führen.
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Zwecke des Trocknens @der Glühens, durch einen mit Luftschleusen versehenen Kanalofen zu führen. Das Verfahren besteht dem Wesen nach darin, dass man die rollfähigen Briketts lose auf einer im Ofen angebrachten schrägen Rollbahn abrollen lässt, so dass dieselben die Luftschleusen selbsttätig drehen oder falls die Luftschleusen mechanisch bewegt werden, durch ihr Gewicht die Drehung erleichtern.
Es ist bereits bekannt, bei mit Luftschleusen versehenen, zum Brennen von Ziegeln oder zum Trocknen von ziegelförmigen Kohlenbriketts dienenden Kanalofen die Forderung des Gutes von der Beschickungs- zur Entloerungsstelle durch schräge Ausbildung der Ofensohle oder Anordnung besonderer Fördervorrichtungcn, wie endlose Ketten u. dgl. zu bewirken. Bei diesen bekannten Verfahren musste aber, da die Form der Stücke ein freies Abrollen nicht zuliess, die Ofensohle einen entsprechend grossen Neigungswinkel erhalten, wodurch die Bauhöhe des Ofens bedeutend vergrössert wurde, oder man musste besondere Fördervorrichtungen anwenden, welche die Anlage wesentlich verteuerten.
Um nun die Briketts behufs Trocknens, Glühens u. s. w. durch einen mit Luftschleusen versehenen Kana) ofen zu führen, lässt man sie nach vorliegendem Verfahren lose aut einer im Ofen angebrachten schrägen Rollbahn abrollen, wobei die Briketts die Luftschleusen entweder selbsttätig drehen oder falls diese mechanisch bewegt werden, durch
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Der Erfindungsgegenstand soll nun an Hand der beiliegenden Zeichnung, auf welcher ein zur Durchführung des verfahrens dienender Kanalofen veranschaulicht wurde, näher erläutert werden. Auf der Zeichnung zeigt Fig. 1 den Längsschnitt durch den Kanalofen mit den Luftschleusen in Seitenansicht. Fig. 2 und 3 sind Querschnitte durch die Luft-
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durch den Gaseinlasskanal desselben, ebenfalls in vergrössertem massstabs.
Der Kana ! ofon besteht aus dem gemauerten Raum 1, in welchen die zum Trocknen oder Glühen u. s. w. bestimmten Gase oder heisse Luft durch Kanal 2 eintreten, um durch Kanal 3 in der Richtung der eingezeichneten Pfeile wieder auszutreten. In die beiden
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mit der nötigen Anzahl Rippen - zur Aufnahme je eines Briketts in die hindurch gebildeten Abteilungen - versehen. Die Zahl dieser Flügel ist so gewählt, dass während der Drehung der Trommeln in den Pfeilrichtungen (siehe Fig. 2 und 3) mindestens ein Diametralflügel den entsprechendon Abschluss des Gehäuses stets sichert.
Zwischen den aus je einem Gehäuse 4 und 5 aus den dazugehörigen Trommeln 6 gebildeten Luftschleusen befindet sich eine ebenfalls mit Führungsrinnen versehene, in der Längsrichtung des Ofens geneigte Rollbahn, welche, wie aus Fig. 4 ersichtlich, aus durch
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besitzen sowohl die Beschickungsplatte 10, welche an das Gehäuse 6 angelenkt und behufs leichterer Handhabung mit einem Kipphebel versehen ist, als auch die Aus-und Einlaufskanäle der Gehäuse je sieben Rinnen.
Auf diese Weise gelangen die in die sich langsam drehende Trommel 6 durch zeitweiliges Rippen des Tisches 10 hineinrollenden sieben Stück Briketts vorerst in die entsprechenden Rinnen des Gehäuses 4, von wo sie in die Rinnen der geneigten Rollbahn von dem nachfolgenden Flügel der Trommel sachte hineingeschoben werden und-ein ständig gefüllter, im Betrieb befindlicher Ofen vorausgesetzt - langsam dem Entleerungsgehäuse 5 zurollen, welche immer je sieben Stück Briketts durch die hier ebenfalls angebrachten Rinnen in eine Abteilung der Entleerungstrommel führt.
Diese Abteilungen der Entleerungstrommel sind auch, u. zw. genau zur Aufnahme von einer Querreihe, d. i. je sieben Stück bemessen und führen die Briketts in eine Rinne oder auch unmittelbar auf die Rampe ab, von wo die Briketts in den untergestellten Förderwagen fallen.
Die Länge des Ofens und die Umdrohungsgeschwindigkeit der Trommeln müssen in entsprechendem Verhältnis stehen, damit alle Briketts die gleiche Zeit im Ofen bleiben, wobei der Ofen stets zur Sicherung eines vollkommen gleichförmigen Betriebes gefüllt sein muss. Die Umdrehungszahl der Beschickungsstrommel muss mindestens die gleiche oder grösser sein, als jene der Entleerungstrommel ; der letztere Fall ist günstiger, da bei der Beschickung sämtliche Abteilungen der Trommel nicht stets besetzt sein müssen ; andererseits ist es gut, wenn man den Ofen bei der Betriebssetzung rasch füllen kann.
Aus nahe- liegenden Gründen sollen die Trommeln, auch während des Betriebes, in ihren Umdrehungs- zahlen unabhängig vuneinander geregelt oder abgestellt werden können.
Der Betrieb wird angefangen, indem man bei ruhender Entleerungstrommel den Ofen vorerst gänzlich füllt und erst nachdem auch die zuletzt eingelegten Briketts genügend lange dem Trocknen, Glühen oder anderen nötigen chemischen Einwirkungen der Gase
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trommel mit der entsprechenden Umdrehungszahl in Betrieb setzt.
Der Ofen kann natürlich ohonso mit heisser Luft, heissen Rauchgasen oder brennenden Gasen, ferner mit Dampf oder anderen Gasen, deren Einwirkung auf die Briketts wünschenswert ist, bestrichen werden.
Die Luftschleusen können auch durch oszillierende Bewegung der Trommelflügel wirken : in diesem Falle wird bloss ein Diamctralflügcl angebracht, der um die wagerechte Achse oszilliert und durch an den beiden Enden der Flügel geeignet angebrachte und der Einfuhr-, resp. Ausfuhröffnung entsprechend bemessene zylindrsche Krämpen (Kreissegmente) in seinen äussersten Stellungen abwechselnd die Einfuhr- resp. Ausfuhröffnung schliesst oder offen hält. Hiedurch worden die einzuführenden oder abzuführenden Briketts bei genügend geneigtem Diametralflügel. durch die Schwerkraft rutschend oder rollend in den Ofen selbsttätig gefördert oder aus dem Ofen entleert.
Übrigens können die Luftschleusen die mannigfaltigste, fallweise zweckdienlichste
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geschlossen ist, sobald die Entleerungsöffnung sich zu öffnen beginnt.
Dio Einsteigöffnungen in der Decke des Ofens dienen zum zeitweiligen Reinigen des Ofens von Flugstaub etc.