<Desc/Clms Page number 1>
Österreichische PATENTSCHRIFT Nu¯"17673.
FiRMA GEBR. TELLSCHOW, G. M. B. H. m BERLIN.
Maschine zur Herstellung von Verpackungsbehältern aus Pappe oder dgl.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist eine Maschine zur Herstellung von Behältern ans Pappe oder dgl., wie solche beispielsweise zur Verpackung von Stückenzucker in bestimmten Mengen im Handel verwendet werden.
Die Maschine verarbeitet ein Papier-oder Pappeblatt zum Behälter, das in der
EMI1.1
beiden Seiten dieser gummierten Stellen parallel zu den beiden anderen Kanten mit Einschnitten versehen ist. Die Maschine ist dadurch gekennzeichnet, dass das Blatt nach Vollendung des Gummier- und Schneidevorganges mit Hilfe eines achteckigen Stempels durch einen gleichfalls achteckigen Formatrahmen hindurchgedrückt wird, so dass von den inneren Ecken der erwähnten Einschnitte nach den zu diesen Einschnitten parallelen Kanten des Blattes schräge Bruchkanten erzeugt werden, in denen sich die überstehenden Eckteilo aufrichten,
worauf der Oberstempel das Blatt bis auf einen Unterstempel führt und Falzklappen die vier überstehenden Eckteile in den schrägen Kanten nach innen umlegen und die gummierten Mittelteile darauf legen.
Die Maschine stellt also im Gegensatze zu ähnlichen bekanntenMaschinen die Behälter nicht in der gebrauchsfertigen Gestalt her, sondern erzeugt sie in flachem zusammen- geklapptem Zustande, so dass sie in dieser Form leicht in grossen Mengen verschickt und erst am Verbrauchsorte beim Verpacken der Ware aufgeklappt werden, indem man die aufgeklebten gummierten Mittelteile rechtwinklig zur Ebene des zusammengeklappten Behälters aufrichtet, wobei sich die darunter liegenden Eckteilo ebenfalls aufrichten und die Seitenwände des Behälters bilden.
Auf den zugehörigen Zeichnungen ist eine Ausführungsform der Maschine in Ansichten und Schnitten und Einzelheiten, sowie ein zur Herstellung der Schachtel dienendes Pappeblatt in den verschiedenen Bearbeitungsstufen dargestellt.
Der auf der vorliegenden Maschine erzeugte Behälter besitzt im aufgeklappten Zustande die in Fig. 5 gezeichnete Gestalt, er verlässt die Maschine jedoch in dem in Fig. 4 dargestellten zusammengefalteten Zustande und er wird aus dem in Fig. 1 gezeichneten flachen Pappohlatt auf folgende Weise hergestellt.
EMI1.2
Maschine unter einen Gummierstempel, der das Blatt auf der Oberseite an den schraffierten Stollen mit Klebstoff versieht. Ilierauf wird zu beiden Seiten je zweier dieser gummierten Stellon von < ?- & (Fig. 2) durch einen Messerstempel ein Einschnitt erzeugt, so dass an allen vier Ecken ein auf drei Seiten freier Lappen entsteht.
Ferner schneiden vier heruntergehende winklige Stanzmesser von diesen vier Lappen vorn einen Streifen ab, so dass diese Lappen also kürzer werden, als die beiden zwischen je zweien der Lappen stehenbleibenden gummierten Mittelteile (Fig. 2). Nach Beendigung dieses Schneidevorganges wird das Blatt mit Hilfe eines Stempels durch einen Formatrahmon gedrückt. Dieser Formatrahmen besitzt eine achteckige Öffnung und der FOrmatstempel eine dazu passende achteckige Fläche ; das Durchdrücken des Blattes durch diesen Rahmen mit Hilfe des Stempels bewirkt, dnss sich
EMI1.3
ausserhalb dieser Bruchkanten liegenden Eckteile des Blattes hochstellen.
Sodann treten Falzklappen in Tätigkeit, welche diese vier Eckteile, wie in Fig. 3 durch Pfeiio angedeutet
<Desc/Clms Page number 2>
ist, auf das Blatt selbst herauffalzen, während zwei andere K) appen die gummierten Mittel- toile darautlegen. Diese Mittelteile, die vorher gummiert waren, kleben infolgedessen an den darunterliegenden Eckteilen fest, so dass das Blatt nach diesem Vorgange die in Fig. 4 dargestellte Gestalt annimmt, in welcher es die Maschine verlässt. Durch Aufrichten der gummierten Mittelteile mit den daranhaftenden Ecktoilen entsteht der in Fig. 5 gezeichnete vierseitige Behälter.
Wie aus Fig. 6, die eine Vorderansicht der Maschine darstellt, ersichtlich ist, liegen die zugeschnittenen Blätter auf einem Stapel 1, der in geeigneter Weise der Verarbeitung der einzelnen Blätter entsprechend sich selbsttätig nachstellt. Über diesem Stapel 1 ist in einem Bocke 2 (Fig. 6 und 7) ein Gummierstempel 8 geführt, der mit Hilfe eines Hebelgestänges 4 (Fig. 8) auf das oberste Papierblatt des Stapels gesenkt und wieder abgehoben werden kann. Dieser Gummierstempel 3 wird auf geeignete Weise mit Klebstoff versehen und besitzt zwei Gummierflächen 5 (Fig. 7), welche beim Heruntergehen das Blatt an den in Fig. 1 schraffierten Stellen mit Klebstoff versehen.
Die Zuführung des Klebstoffes zu den Gummierflächen 5 geschieht mit Vorteil durch zwei Paar Gummierrollen 6, die paarweise an einem Gleitstück 7 (Fig. 6 und 7) befestigt sind und sich, während der Gummierstempel sich in seiner Höchstlage befindet, unter diesem an geeigneten Führungsstangen 8 hinbewegen und den an ihnen haftenden Klebstoff an die Gummierflächen 5 abgeben. An beiden Enden der Bahn dieser Gummierrollen 6 sind Klebstoffbehälter 9 angeordnet (Fig. 6), in denen sich in den Klebstoff eintauchende Walzen 10 drehen.
In der einen Endlage berührt die eine der Rollen 6 die in dem dort benndlichen Gummierkaston liegende Walze 10 und versieht sich mit Gummi, den sie beim Hingange an den Gummierstempel abgibt, während sich die zweite Gummiorrolle 6 in der anderen Endlage durch die in dem zweiten Klebstoffbehälter 9 rotierende Walze 10 mit Klebstoff versieht und ihn beim Hergange an den Gummierstempel abgibt. Die beiden Gummierrollen 6 treten also abwechselnd in Tätigkeit.
Ist der Gummierstempel 3 heruntergegangen und hat er das oberste der Blätter mit Klebstoff versehen, so geht er wieder empor und führt das an ihm haftende Blatt mit sich nach aufwärts. In der Bahn des Gummierstempels ist nun eine Platte 11 (Fig. ti) aus dünnem Blech oder dgl. angeordnet, welche zwei viereckige Aussparungen 12 besitzt, durch welche die Gummierflächen 5 hindurchgehen, so dass sie das oberste Blatt des Stapels berühren können und mit Klebstoff versehen. Beim Emporgehen des Gummierstempels kann jedoch nur dieser Stempel selbst durch die beiden Aussparungen 12 der Platte 11 hindurch- gehen, während das an den Seiten überstehende Blatt gegen die Platte 11 stösst und infolgedessen von dem Gummierstempel abgerissen wird.
Während des Hochgehens des Gummierstempels mit dem Blatt schiebt sich nun ein Schlitten unter die Platte 11 und fängt das herabfallende Papierblatt auf.
Dieser Schlitten besteht, wie aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich ist, aus zwei miteinander verbundenen Schienen 13, die in geeigneten Führungen auf dem Tische der Maschine gleiten können und vermittelst des Hebelgestänges 14, 15 in Bewegung gesetzt werden. Sie sind, damit das Blatt seine richtige Lage auf ihnen einnimmt, in geeigneter Weise mit Anschlägen versehen.
Nachdem dieser Schlitten das gummierte Papierblatt empfangen hat, setzt seine Rückwärtsbewegung ein und er führt so das Blatt unter der Gummiervorrichtung weg und trägt es nach der Hinterseite des Maschinentisches, wo das Blatt weiter bearbeitet wird.
Es erfolgt jetzt das Abschneiden der erwähnten Streifen an den Vorderkanten des Blattes zu beiden Seiten der gummierten Stellen sowie das Erzeugen der Einschnitte von a zu b.
Zu diesem Zwecke befördert der Schlitten das Blatt unter einen Stempel 16 (Fig. 8, 9 und 10). Dieser Stempel wird von am Maschinentisch geführten Stangen 17 getragen und von der Hauptwelle 18 aus in auf-und abgehende Bewegung versetzt. In den Fig. 10 und 11 ist dieser Stempel 16 im Einzelnen dargestellt und es ist aus diesen Figuren ersichtlich, dass er vier an Blöcken 17 befestigte winklige Messer besitzt, welche in Verbindung mit dem entsprechend eingerichteten Unterstempel 18 beim Heruntergehen des Stempels an den vier Ecken des Blattes den erwähnten Streifen abschneiden. Bei der vorliegenden Ausführungsform ist jedes dieser winkligen Messer zu einem rechteckigen Kasten, zu einer richtigen Stanze 19 ausgebildet, so dass sich die Schneideflächen nicht abbiegen oder irgendwie nachgeben können.
Das Herabgehen des Stempels 16 bewirkt gleichzeitig noch das Einschneiden des Blattes von a zu b und es ist zu diesem Zwecke an jedem der erwähnten Stanzkästen rechtwinklig zu der längeren Schneidenäche desselben ein Messer 20 mit Untermesser 21 angebracht. Dieses Messer 20 läuft nach Art eines Fallbeiles schräg zu (Fig. 11) und sitzt etwas oberhalb des zugehörigen Stanzkastens, so dass also beim Heruntergehen des
<Desc/Clms Page number 3>
Stempels 16 zuerst die vier Eckstreifon abgeschnitten und sodann die Einschnitte a b erzeugt werden. Sämtliche Messer sind mit Langlöchorn versehen, durch welche die Befestigungsschrauben hindurchgehen und können so nachgoschiffen und tiefer eingostoltt werden.
Nach Beendigung dieses Schnoidevorganges besitzt das Blatt die in Fig. 2 dur- gestellte Gestalt, in welcher von den Punkten b zu den Punkten d noch eine Kante zu schon ist. Diese Bruchkanten worden auf dem Blatte dadurch erzeugt, dass hinter jedem der fallbeil-
EMI3.1
zu dem Stanzkasten 19, eine schmale Leiste 22 angeordnet ist, welche heim Heruntergehen des Stempels das Blatt in eine am Unterstempel angeordnete entsprechende Rinne. ? 3 hineinschlägt, so dass auf diese Weise von b zu d Bruchkanten entstehen.
Nach Beendigung des Schneidevorganges und nach Hochgehen des Stempels 16 liegt das Blatt nun auf den Untermessern und es tritt nun ein zweiter Stempel in Tätigkeit, dessen Zweck ist, von b zu c Kanten zu brechen, in denen sich die überstehenden Eckteile dann hochstellen. Zu diesem Zwecke drückt dieser Stempel das Blatt durch einen Formatrahmen, der bei der vorliegenden Ausführungsform dadurch gebildet ist, dass die die unteren Messer tragende Platte 24 (Fig. 9, 10 und 11) mit einer achteckigen Aussparung versehen ist.
Diese Aussparung ist in dem Grundriss der Maschine (Fig. 7) zu erkennen und mit c'b'b'c'c'b' c'bezeichnet und der Stempel 25, welcher ebenfalls achteckige Form besitzt, ist an einer Traverse 26 befestigt, welche mit Hilfe der Stangen 27 (Fig. 9) vermittelst Exzenter von der Welle 18 aus in Bewegung gesetzt wird. An den in der Längsachse der Maschine liegenden kurzen Kanten c'c'schliesst der Stempel beim Durchgehen durch den Formatrahmen dicht an diesen an, da ja an diesen Stellen kein Zwischenraum zwischen Stempel und Formatrahmen zu sein braucht, weil hier kein Papier übersteht. An den Kanten c'b'ist ein der Dicke des Blattes entsprechender Zwischenraum zwischen Formatrahmen und Stempel 25 vorgesehen.
Zwischen b'und b'ist der Formatrahmen, wie aus Fig. 7 ersichtlich ist, etwas erweitert, so dass also beim HindurchdrUcken des Blattes die an diesen Stellen herabgehenden gummierten Mittelteile des Blattes sich nicht so steil hochstellen als die vier Eckteilo, wodurch, wie später beschrieben werden wird, ein genaues Arbeiten der Falzklappe erzielt wird.
Beim Herahgehen dos Stempels 25 wird also das Blatt durch den Formatrabmen gedruckt und bis auf einen Unterstempel 28 (Fig. 8 und 9) geführt, auf dem es durch den Oberstempel angepresst wird und wobei noch von b zu b im Blatte, wie dies in Fig. 3 angedeutet ist, Bruchkanton erzeugt werden, und zwar dadurch, dass der Unterstempel 28 an den entsprechenden Stellen Rinnen 29x besitzt, während der oberstempel 25 entsprechende vorstehende Kanten 30x aufweist, die das Blatt in die Rinnen 2Yx hineinschlagen und so Bruchkanten erzeugen, welche bei der fertigen Schachtel (Fig. 3 und 5) die Unterkanten zweier Seitenwände bilden.
Nachdem der Stempel 25 das Blatt bis auf den Unterstempel 28 befördert hat, geht er wieder empor und es treten nunmehr die Falzklappen in Tätigkeit, welche die Eck-
EMI3.2
gezeichnet, während Fig. 13 der Schnitt durch eine einzelne Klappe ist. Wie ersichtlich ist, liegen diese Klappen 29 und 30 rings um den Unterstempel 28 herum und werden durch Hebel 31 in Tätigkeit gesetzt. Ist der Oberstempel 25 heraufgegangen, so setzt zuerst die Bewegung der Eckklappen 2. 9 ein und diese legen die vier Eckteile des Blattes
EMI3.3
gummierten Mittelteile des Blattes um, welche an den darunter liegenden Eckteilen festkleben. Nach diesem Vorgange gehen alle Klappen wieder in die Höhe, während das Blatt in der in Fig. 4 dargestellten zusammengefalteten Form auf dem Unterstempel 28 liegen bleibt.
Dieser ist bei 32 am Maschinentische drehbar und wird durch eine nicht mit dar-
EMI3.4
drehbar und die feststehenden beiden Hülsen 34 eines Scharnieres sind untereinander vorn durch einen kleinen Bord 35 verbunden, so dass sich das Blatt beim Heruntergehen der ganzen Länge der lianten b, e, b, c und b b, b b nach in dem Bruche richtig einstellt und vollkommen exakte Bruchkanten erzeugt werden.
Beim Hochstellen der Seitenwände des so erhaltenen Behälters stellen sich auch die Kanton b d sofort richtig hoch, weil an diesen Stollen bereits vorher durch das Stempelpaar 25 und 28 Bruchlinien vorgedrückt worden sind.
<Desc/Clms Page number 4>
Das mit der vorstehend beschriebenen Maschine gewonnene Produkt lässt sich in der in Fig. 4 dargestellten zusammengelegten Gestalt leicht in grossen Mengen verschicken und wird erst am Verbrauchsorte beim Verpacken der Ware in die in Fig. 5 dargestellte Form gebracht, so dass es also beim Transport und bei längerer Aufbewahrung nur sehr
EMI4.1
zusammengesetzten bereits in Behälterform hergestellten Schachtel vollkommen ebenbürtig ist.
Sollen für die Behälter Deckel erzeugt werden, so kann deren Herstellung auf genau dieselbe Weise nach Verändern des Formatrahmens sowie der stanz-und Messerstempel auf einer gleichen Maschine erfolgen.