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Arzneikapsel und Verfahren zu ihrer Herstellung.
Die Erfindung betrifft eine Arzneikapsel aus Papier, insbesondere für Arzneien in Pulverform.
Bei den bekannten Kapseln dieser Art wird das Öffnen vor dem Einführen des Pulvers meist durch Aufblasen bewirkt. Es sind schon Vorschläge gemacht worden, durch welche das aus hygienischen Rücksichten verwerfliche Aufblasen unnötig gemacht werden soll ; so sind Kapseln bekannt, welche in ihren Flachseiten Kniffe besitzen, durch welche bei dem Zusammendrücken der Ränder die Flachseiten zum Auseinanderbewegen gebracht werden sollen. Diese Kniffe verschwinden aber, sobald die Kapseln fest verpackt eine gewisse Zeit gelagert haben, insbesondere wenn sie nicht völlig trocken liegen, so dass das Papier Luftfeuchtigkeit anziehen kann. Es ist deshalb das beste Verfahren zum Offnen der Kapseln, wenn man mit dem Pulverlöffel oder mit der Dosierschale die Kapseln beim Einschütten öffnet.
Die vorliegende Kapsel ist in der Weise ausgebildet, dass die eine Flachseite nach Art der
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spitze beim Einschütten des Pulvers von der oberen Flachseite nichts vom Löffel abgestreift werden kann. Bei einer älteren Ausführung, bei welcher die obere Flachseite einen halbkreis- förmigen, zum Einsetzen der Löffeispitze dienenden Ausschnitt trägt, liegen die Ecken dieses Ausschnittes über dem Löffel und können das Pulver abstreifen.
Die maschinelle Herstellung von Arzneikapseln ist an sich bekannt, doch war es bisher nicht möglich, die gekniffene Papierbahn so zu trennen, dass beim Offnen der Kapsel eine hervorstehende Seite der Papierbahn als Unterlage für den Pulverlöffel benutzt werden konnte. Es war nur möglich, durch einen glatten Schnitt beide Flachseiten gleich abzuschneiden. Bei dem Er- findungagegenstand wird zunächst die Papierbahn in der Breite der einen Flachseite vorgesehlitzt, danach die Bahn gefaltet und geknifft und alsdann mit einem Stanzmesser oder dgl. so getrennt, dass von der nicht vorgeschlitzten Flachseite ein Lappen stehen bleibt, von der anderen Flachseite dieser Lappen aber abfällt.
Aus den deutschen Patentschriften Nr. 112375 und Nr. 191793 und der österreichischen Patentschrift Nr. 18748 sind Puiverkapseln mit breiter, das Verschütten des Pulvers verhütender Unterlage in Form einer die obere überragenden unteren Flachseite bekannt. Es kann bei diesen bekannten Kapseln nur ein auf (lie betreffende Grösse der Pulverkapsel zugeschnittenes Papier-
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werden können. Das Neue in diesem Verfahren ist nun. dass in der Schablone beim Durchziehen des Papiers ein Vortrennthesser geführt wird, das das Papier in der Breite der oberen Flachseite spaltet.
Die Festigkeit des unverletzt gebliebenen Papiers genügt noch, um die Papierbahn durch Zug weiter befördern zu können. Die Abtrennvorrichtung ist, nun in der Weise ausgebildet, dass sie einen mehr oder weniger breiten Teil der gefalteten, aber noch ungeteilten, Kapselbahn aus- stanzt oder abschneidet. Die eine Seite dieser Abtrennvorrichtung ist nun nach innen gewölbt, und zwar derartig. dass ihr Profil der Form des briefumschlagähnl chen Deckels entspeicht. Die andere Seite der Stanze ist als gerades Messer ausgebildet, so dass der Kapsetboden glatt und ohne Ausbiegung oder Auskerbung hergestellt wird. Bei dem Abtrennen wird nun die vordere und hintere Papeierfläche des oberen Endes zugleich bogenförning abgetrennt.
Da die vordere Fläche
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schnitt erhalten hat, füllt das Stück der vorderen Papierflche zwischen dem ersten Einschnitt und dem Einschnitt der Abtrennvorrichtung nach dem Aufheben derselben heraus, da es voll- kolmen von dem Kapselpapier abgetrennt ist.
Bei dem Verfahren wird eine Vorrichtung verwendet, welche erstens die Beförderung der Papierbahn durch Schablone, durch die Falzvorrichtung und durch das Walzenpaar zur
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durch Auswechseln eines Zahnradsatzes, gegeneinander verändert, wodurch es ermöglicht wird, Kapseln von verschiedener Länge auf derselben Vorrichtung anzufertigen.
In der Zeichnung ist die neue Kapsel und die zur Herstellung derselben bestimmte Vorrichtung wiedergegeben, und zwar zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung der neuen Vorrichtung in der Seitenansicht,
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie C-D der Fig. 1,
Fig. 3 einen Schnitt nach der Linie E-F der Fig. 1,
Fig. 4 einen Schnitt nach der Linie A-B der Fig. 1, während
Fig. 5 die Kapsel selbst darstellt.
Die Kapsel a ist in bekannter Weise gefaltet und an ihrer einen Seite b glatt durch das Abtrennmesser c abgeschnitten. Auf der anderen Seite d ist die obere Fläche durch das Vortrenn-
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Fläche darüber hinaus verlängert ist und als Unischlaglappen bogenförmig ausgebildet ist. Die Vorrichtung zur Herstellung dieser Kapseln besteht aus dem Rollenhalter. f mit der Papierrolle g,
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zur Faltschablone k, zu den Vorschubwalzen l vor das Abtrennmesser c geführt wird. Dieses Messer ist auf der einen Seite nach innen gewölbt und auf der anderen Seite gerade ausgebildet, damit es gleichzeitig die beiden verlangten Schnitte ausführen kann. Das Walzenpaar l
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eine hin und her gehende Bewegung erhalten. Diese Nockenscheiben werden von dem Handrade direkt oder mittels zwischengeschalteter Kegelradsätze angetrieben.
Die Schablone h ist zugleich mit dem Vortrennmesser j, dem Hebel m und der Antriebsnockenscheibe p in der Längsrichtung verschiebbar, um die Trennschlitze regeln zu können. Während des Trennens werden die Transportwalzen l in der Weise ausgeschaltet, dass durch Nockenscheiben r und Hebel s die eine Walze abgedruckt wird. Die Papierbahn steht alsdann still und wird erst wieder weiter befördert, sobald die Messer aus der Papierbahn herausgetreten sind und die Druckwalzen die Papierbahn wieder
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