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Österreichische PATENTSCHRIFT Nr. 16684. Gegendruckregler für Abfüllvorrichtungen.
Gegenstand vorliegender Erfindung ist ein Gegendruckregler für jene Gruppe von Abfüllvorrichtungen, bei denen die abzufüllende Flüssigkeit aus dem sie enthaltenden Stand-
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wird und dann erst aus diesem mit natürlichem Gefälle den tiefer liegenden Füllhähnen zufliesst.
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haft oder umständlich, welche Übelstände in zweckentsprechender und einfacher Weise durch den vorliegenden Gegendruckregler behoben werden.
Durch denselben wird, ähnlich wie beim Patente Nr. 4424, der Gegendruck derart selbsttätig geregelt, dass ein stets gleichbleibender Druckunterschied von einstellbarer Grösse zwischen dem Förderdrucke und dem Gegendrucke und damit ein gleichbleibender Flüssig- kfitsstand im Gegendruckgefäss bezw. eine gleichbleibende Abfüllgeschwindigkeit erzielt wird.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist der Gegendruckregler dargestellt, u. zw. : Fig. 1 schematisch in Verbindung mit einer Abfüllanlage. Fig. 2 Schnitt nach x-y von Fig. 1.
Fig. 3 eine andere Einstell-bezw. Belastungsvorrichtung.
Der Gegendrnckregler besteht aus dem geschlossenen Gegendruckgefässe a (vorteilhaft Glaszylinder), das durch die abschliessende Membrane b in die Räume c und d geteilt ist, welche durch den Kanal e, Röhre./* und Kanal g verbunden sind.
An der Membrane ist die Stange li befestigt und eventuell ausbalanciert, welche durch
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ragt und Anschläge l, m trägt, welche bei eintretender Durchbiegung der Membrane b die um n, n drehbaren, durch Federn oder Gewichte o, o auf ihre Sitze p, t. gedrückten Ventil- klappen oder Ventile s, t entsprechend einzeln eröffnen.
Dadurch entströmt entweder Druckgas (Luft, Kohlensäure) aus dem Förderdruck- behälter J'durch die Rohrleitung 2 und den Hahn 3 in das Ventilgehäuse k und durch die lose Führung i auch in das Gegendruckgefäss oder Gegendruckgas aus dem Gegendruckgefässe a durch das Ventil t ins Freie oder in ein Sammelgefäss.
Die Inbetriebsetzung und Wirkung des Gegendruckreglers ist nach Fig. 1 folgende :
Die abzufüllende Flüssigkeit befindet sich in dem Standgefäss 4 (Fass), das mit einem gewöhnlichen Stechhahn angezapft ist und wird durch den Förderdruck ans 1 bei geöffnetem Hahn 5 bis zum gesperrten Hahn 6 getrieben. Zugleich dringt der Förderdruck auch bis zu dem geschlossenen Ventile s.
Man giesst nun durch den Doppelhahn 7 Wasser oder sonst eine neutrale Flüssigkeit in die Röhre f bis zu jener Höhe, welche die abzufüllende Flüssigkeit in dem Raume d erhalten soll, wobei man sich des Hahnes 8 bei Überfüllung zum Ablassen bedient.
Dieses Eingiessen erfolgt bloss bei erster Inbetriebsetzung des Gegendruckreglers und wird durch den entstehenden hydrostatischen Druck die Membrane b nach oben getrieben. In Fig. 3 ist dieser Membrandruck von unten durch eine spannbare Druckfeder q erzeugt, was jedoch ebensogut durch Gewichtsbelastung erfolgen kann.
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gehäuse k und die damit in Verbindung stehenden Räume des Gegendruckgefässes mit dem Druckgas aus 1 füllen, worauf man die Schraube 10 bis zum freien Spiel von li wieder zurückdreht und den Flüssigkeitshahu 6'öffnet..
Beim Zurückdrehen der Schraube J ! 0 hebt sich gleichzeitig die Membrane b, so dass sich das Ventil 8 schliesst, dann jedoch das Ventil t öffnet, um so viel von dem eingeströmten Druckgase ins Freie abzulassen, dass die abzufüllende Flüssigkeit von dem Förderdrucke gehoben durch den Hahn 6 bei 11 in den Raum d steigt, bis sie die Höhe des Flüssigkeitsspiegels in f erreicht hat. Dann wird die Membrane bei gleichen Gas-und hydrostatischen Drücken beiderseits in die Mittellage bewegt und sind beide Ventile s und t geschlossen.
Ändert sich nun durch Entnahme von Gegendruck oder Flüssigkeit, welche in bekannter Weise durch die Füllhähne und 13 an der höchsten und tiefsten Stelle des Gegendruckgefässes erfolgt, die Höhenlage des Flüssigkeitsspiegels im Raume d, so wird dadurch die Membrane b nach unten oder oben bewegt und dadurch entweder das Ventil s oder t geöffnet und damit der Gasdruck (Gegendruck) in d erhöht oder vermindert bezw. der Flüssigkeitsspiegel stets auf die gleiche Höhenlage gesenkt oder gehoben und eine gleichbleibende Abflillgeschwindigkeit erzielt.
Im Anschlusse sei noch hervorgehoben, dass der Gegendruckregler auch arbeiten kann, wenn man den Hahn 3 stets geschlossen hält, also Gegendruckgas dem Behälter 1 nicht entnimmt, wie folgt :
Man öffnet dann bei Inbetriebsetzung nach dem Einstellen der unteren Membranbelastung, wodurch sich das Ventil t öffnet, sofort den Flüssigkeitshahn 6, so dass die Flüssigkeit in den Raum d einfliesst. Dabei bläst die Luft durch das Ventil t so lange ab, bis die Flüssigkeit im Raume d die eingestellte Höhe erreicht hat und sich die Membrane b nach abwärts bewegt.
Bei Entnahme von Flüssigkeit durch die Füllhä. hne öffnet sich das Ventil t neuerdings und hält sich der Flüssigkeitsspiegel in d durch die aus dem Standgefäss nachfliessende
Flüssigkeit auf gleichbleibender Höhe, während er allerdings durch grössere Entnahme von
Gegendruck manchmal darüber hinaussteigen kann, bis sich der Gegendruck durch die in den zu füllenden Gefässen enthaltene Luft wieder auf sein normales, eingestelltes Volumen ergänzt hat.