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Lenkvorrichtung für Rodelschlitten aller Art
Es sind Lenkvorrichtungen für Rodelschlitten bekannt, welche aus einer zwischen den beiden Schlittenkufen mittels einer vertikalen Achse und eines an ihr gelenkig angebrachten Steuerknüppels in der Fahrbahnebene zur Fahrtrichtung verstellbar gelagerten Lenkkufe bestehen, welche zur Erzielung eines Lenkausschlages mittels des Steuerknüppels entgegen der Wirkung einer die Lenkkufe von der Fahrbahn abhebenden Feder auf die Fahrbahn mit entsprechendem Nachdruck aufsetzbar und im Winkel zur Fahrtrichtung einstellbar ist.
Diese bekannten Lenkkufen wirken bei ihrer Einstellung auf einen Einschlagwinkel wie ein zweiarmiger Hebel mit dem vorderen und hinteren Kufenteil in einander entgegengesetzten Druckrichtungen, so dass durch das Verschwenken der auf die Fahrbahn unter Druck aufgesetzten Lenkkufe an sich noch keine Ablenkungswirkung auf den Rodelschlitten erzielbar ist. Diese Ablenkungswirkung tritt erst nach erfolgter Verstellung der Lenkkufe unter dem Druck des in Fahrt befindlichen Schlittens ein, weshalb derartige Lenkeinrichtungen nur eine geringe Reaktionswirkung haben und nur das Befahren von Kurven mit verhältnismässig grossem Bogenradius mit genügender Sicherheit ermöglichen.
Ausserdem ist der maximale Einschlagwinkel bei diesen bekannten Lenkvorrichtungen auf einen Winkel von 45 beschränkt, weil beide Hebelarme der Lenkkufe bei einem über diesen Lenkausschlag hinausgehenden Winkelbereich nur mehr als Bremsflügel wirken.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, diese Lenkvorrichtungen in einer Weise zu ver- bessern, dass die blosse unter dem Druck der Hand mit dem Steuerknüppel ausgeführte Verstellung der Lenkkufe allein schon genügt, um eine sofortige Ablenkung des vorne entlasteten Rodel- schlittens zu erreichen.
Gemäss der Erfindung wird dieser Effekt dadurch erreicht, dass die Lenkkufe durch ihren Ständer mit einem einarmigen Auslegerarm und einem einarmigen Steuerknüppel verbunden ist und dass die für alle drei Steuerelemente gemeinsame
Schwenkachse aus einem kurzen, in einer vorne an den Sitdiolmen angreifenden Verbindungsleiste in der vertikalen Mittelebene des Rodelschlittens gelagerten Drehzapfen besteht, um welche Schwenkachse die Lenkkufe wie ein einarmiger Hebel aus der vertikalen Mittelebene heraus zur Gänze in die linke oder rechte Hälfte der Kufenspurweite ausschwenkbar ist.
Mit dieser Lenkvorrichtung ist es möglich, durch Hin-und Herschwenken der unter dem Druck der Hand auf die Fahrbahn aufgesetzten Lenkkufe den Rodelschlitten in voller Fahrt in beliebigen Kurven in ununterbrochener Aufeinanderfolge hin-und herzuschwingen und auch plötzlich quer zur Fahrbahn bzw. zum Hang herumzuschleudern.
Von besonderer praktischer Bedeutung für die erfindungsgemässe Lenkvorrichtung ist es, dass sie infolge ihrer besonderen Ausbildung unabhängig von dem Rodelschlitten hersteliar und an jede bestehende Schlittenkonstruktion nachträglich anbringbar ist.
In der Zeichnung ist eine beispielsweise Ausführungsform eines mit der erfindungsgemässen Lenkvorrichtung ausgebildeten Rodelschlittens in Fig. 1 in schaubildlicher Darstellung veranschaulicht. Die Fig. 2 zeigt die Lenkvorrichtung allein im Schnitt durch die Verbindungsleiste und die Fig. 3 zeigt die Lenkkufe in einer Einschlagstellung.
Der Rodelschlitten besteht aus zwei starren Rahmen, von denen jeder aus einem Sitzholm 1 und einer Kufe 2 gebildet ist, welche vorne durch ein Bogenstück 3 und im Sitzbereich durch Stützfüsse 4 miteinander starr verbunden sind. Die beiden Schlittenrahmen werden durch mindestens zwei auch als Bespannungsträger für den Sitz dienende Verbindungsleisten 5 und 6 im richtigen Abstand zueinander parallel gehalten. Diese Verbindungsleisten sind gegenüber den Stützfüssen 4 ein Stück versetzt und umgreifen mit runden
Schellen 7 die im Querschnitt runden Sitzholme 1 im Gleitsitz, so dass die beiden Schlittenrahmen an den Verbindungsleisten 5 und 6 einschwenkbar sitzen, ausserdem eine gewisse Geländenachgiebigkeit besitzen und das Zusammenlegen des
Schlittens ermöglichen.
Als Verspreizung der Schlittenrahmen 1-4 dienen Eisenstäbe , welche an den Enden Ösen 9, 10 aufweisen. Diese aus den Eisenstäben ge- bildeten Spreizen sind an den Stützfüssen 4 der
Rahmen nahe den Kufen 2 mittels Schellenringen
11 gelenkig angebracht, in der Mitte der Ver- bindungsleisten 5, 6 jedoch mittels einer Flügelschraube 12 lösbar befestigt. Wesentlich ist für
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die Konstruktion, dass diese Spreizenpaare 8 um das Ausmass der Versetzung der Verbindungsleisten 5 und 6 zu den Stützfüssen 4 schräg gestellt sind und mit der Vertikalebene einen spitzen Winkel einschliessen.
Die beiden Strebenpaare 8 sind gegeneinander geneigt, so dass sie zusammen mit der Sitzfläche und der Kufenlaufebene eine Trapezform einschliessen, wodurch die beiden Kufenrahmen 1-4 miteinander verwindungsweich verbunden, jedoch in paralleler Lage zueinander festgehalten werden.
Für den Transport des Rodelschlittens werden die Flügelmuttern 12 abgeschraubt und die Spreizen 8 von den Schrauben abgezogen. Dadurch werden die Rahmen 1-4 frei zum Einklappen und können nach dem Anlegen der Spreizen an die Kufen 2 gegen die Sitzfläche geklappt werden. Die Flügelmuttern 12 werden durch Aufschrauben auf ihre Schraubenbolzen aufbewahrt.
Der Rodelschlitten hat vorne noch eine Verbindungsleiste 13, welche in der Rodelmitte ein Lager 14 für einen zur Sitzebene senkrecht stehenden Drehzapfen 15 besitzt. Der Drehzapfen 15 dient einer Lenkkufe 16 als Schwenkachse. Zu diesem Zweck ist der Drehzapfen 15 unter der Verbindungsleiste 13 mit einem einarmigen Auslegerarm 17 verbunden, welcher an seinem Ende eine Büchse für einen in ihr axial verschiebbar sitzenden Ständer 18 besitzt. Der Ständer 18 ist unten mit der Lenkkufe 16 starr verbunden und oben durch eine Gelenklasche 19 mit einem
Steuerknüppel 20 in gelenkige Verbindung gebracht. Der Steuerknüppel 20 ist einarmig und hat seinen Drehpunkt an der Schwenkachse 15, welche zu diesem Zweck zu einem T-Stück aus- gebildet ist, dessen Querteil 15 a dem Steuer- knüppel 20 als Drehachse dient.
Der Steuer- knüppel 20 greift an dem Querteil 15 a mit zwei
Lageraugen 21 an, zwischen denen ein der Stärke der Schwenkachse 15 entsprechender Abstand besteht. Dadurch, dass der Angriffspunkt des
Steuerknüppels 20 an der Schwenkachse 15 a über der Verbindungsleiste 13, der Angriffspunkt des Auslegerarmes 17 hingegen unter dieser Leiste
13 liegt, wird das Hebelmoment des Lenkkufen- ständers 18 möglichst gleichmässig auf die Schwenk- achse 15 übertragen und dadurch eine Bean- spruchung der Verbindungsleiste 13 auf Verwin- dung ausgeschaltet.
Auf dem Lenkkufenständer 18 sitzt eine Schraubenfeder 22, welche mit ihrem einen Ende am Auslegerarm 17, mit ihrem andern
Ende an der Lenkkufe 16 oder am untern Ständer- ende befestigt ist und die Aufgabe hat, die Lenk- kufe 16 in einer angehobenen Lage über der
Fahrbahn bzw. oberhalb der Laufflächenebene der Schlittenkufen 2 zu halten. Der Steuer- knüppel 20, der Auslegerarm 17 und die Lenkkufe
16 stellen eine durch den Ständer 18 zusammen- gehaltene Einheit dar, welche die Lenkkufe wie einen einarmigen Hebel auf die Schwenkachse 15 und damit Puf den Rodelschlitten wirken lässt.
Die Lenkkufe wird als einarmiger Hebel zum
Befahren von Kurven mit dem Steuerknüppel 20 vorerst entgegen der Wirkung der Feder 22 auf die Fahrbahn gedrückt und hierauf in die gewünschte Fahrtrichtung verschwenkt. Durch den Druck auf die Lenkkufe 16 werden die Schlittenkufen 2 vorne entlastet und durch das Hin-und Herschwenken der Lenkkufe 16 ist es möglich, den Rodelschlitten in freiem Gelände nach beliebigen kleinen und grossen Kurven mit Sicherheit ohne Verminderung der Fahrgeschwindigkeit zu steuern oder den Rodelschlitten an einem beliebigen Punkt quer zum Hang herumzuschwingen.
Für tiefen Schnee können auch die Kufen des Schlittens und auf die Lenkkufe schiartige Aufsteckkufen lösbar befestigt werden, welche mit Bügelspangen auf den Kufen festgehalten werden.
PATENTANSPRÜCHE :
1. Lenkvorrichtung für Rodelschlitten aller Art mit einer zwischen den beiden Kufen mittels einer vertikalen Achse und eines an ihr angebrachten Steuerknüppels in der Fahrbahnebene zur Fahrtrichtung verstellbar gelagerten Lenkkufe, welche zur Erzielung eines Lenkausschlages mittels des Steuerknüppels entgegen der Wirkung einer die Lenkkufe von der Fahrbahn abhebenden Feder auf die Fahrbahn mit entsprechendem Nachdruck aufsetzbar und verschwenkbar ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Lenkkufe (16) durch ihren Ständer (18) mit einem einarmigen
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in die linke oder rechte Hälfte der Kufenspurweite ausschwenkbar ist.
2. Lenkvorrichtung für Rodelschlitten nach