<Desc/Clms Page number 1>
Glocke zur Behandlung von Muskeln und anderem tieferliegenden Gewebe im menschlichen oder tierischen Körper
Die Erfindung betrifft eine Glocke zur Behandlung von Muskeln und anderem tiefer liegendem Gewebe im menschlichen oder tierischen Körper, besonders zur Herstellung einer Lymphbeförderung, indem der zwischen der Glocke und der Hautoberfläche abgegrenzte Raum einem dauernden Unterdruck oder variierenden Drücken ausgesetzt wird, von denen mindestens einer ein Unterdruck ist.
Es sind bereits Glocken zur Behandlung des menschlichen Körpers zur Erzielung einer Massagewirkung bekannt. Die Öffnung dieser Glocken ist von einer ebenen Kurve, die in der Regel ein Kreis ist, begrenzt. Da die Glocken während der Behandlung dicht an die Hautoberfläche anschliessen müssen, lassen sich nur relativ kleine Glocken verwenden, weshalb der zu behandelnde Körperteil mehrmals behandelt werden muss. Ferner lässt sich, wie unten näher erläutert, mit derartigen kleinen Glocken keine Tiefenwirkung erzielen.
Nach der vorliegenden Erfindung ist die am Körper anliegende unnachgiebige Kante nach einer Raumkurve ausgebildet, die der Form des Körpers an der Behandlungsstelle entspricht.
Hiedurch wird es möglich, der Glocke eine Grösse zu geben, die dem Ausmass der ganzen zu behandelnden Körperpartie entspricht. Das Wesentlichste ist aber, dass es durch die Anwendung von grossen Glocken möglich wird, tieferliegendes Gewebe im Körper zu behandeln.
Durch Herstellung von auf angemessene Weise variierenden Drücken im Hohlraum der Glocke ist man insbesondere imstande, eine erhöhte
Lymphbeförderung an Stellen des Körpers zu bewirken, die in verschiedener Tiefe liegen, so dass das Gewebe an diesen Stellen genährt wird und etwaige krankhafte oder abnorme Zustände im Gewebe geheilt werden können.
Die Glocke kann aus einem mit einem Hohl- raum versehenen Gipsblock bestehen, der vor- zugsweise durch Herstellung eines Abdruckes bei
Einlegung eines Kernes zur Erzielung des Hohl- raumes gebildet ist. Diejenige Kante der Glocke, die dazu bestimmt ist, gegen den Körper an- zuliegen, hat zweckmässig die Form eines von der Innenseite der Glockenwandung nach innen vorspringenden Wulstes.
Der die Öffnung der Glocke begrenzende Teil der Glockenwandung ist vorteilhaft nach innen umgebogen, um eine abgerundete Kante zu bilden, die gegen den Körper anliegen kann.
Die Glocke kann auch aus einerr mit einem Hohlraum versehenen Block bestehen, der durch Herstellung eines Abdruckes bei Ausgiessen eines härtbaren Materials im plastischen Zustand am Körper und vorzugsweise unter Einlegens vines Kernes zur Erzielung des Hohlraumes gebildet ist.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung näher erläutert, auf welcher Fig. 1 eine Ausführungsform der Glocke nach der Erfindung perspektivisch, Fig. 2 im Schnitt eine der bekannten Glocken und eine erfindunggemässe Glocke auf der Oberfläche des Körpers zur Veranschaulichung der durch die Erfindung erzielten Wirkung angebracht, Fig. 3 und 4 eine aus Gips hergestellte Glocke im Schnitt, und Fig. 5 und 6 ebenfalls im Schnitt zwei abgeänderte Ausführungsformen der Glocke nach der Erfindung zeigen.
Die in Fig. I dargestellte Glocke besteht aus einem nach unten offenen Gefäss 2, das mit einem
Stutzen 4 versehen ist, durch welchen das
Glockeninnere mit einer Vorrichtung zur Her- stellung eines dauernden Unterdruckes oder variierender Drücke verbunden werden kann.
Nach der Erfindung ist die Kante 6, die sich gegen den Körper anlegt, fest und unnachgiebig und hat die Form einer Raumkurve, die der Form des
Körpers an der Behandlungsstelle entspricht. Dies ermöglicht-wie schon oben erwähnt-die
Anwendung grosser Glocken, die sich in bezug auf die Körperoberfläche leicht dichtschliessend machen lassen. Die durch die Anwendung grosser Glocken bedingten Vorteile erhellen aus
Fig. 2, in welcher 8 eine grosse Glocke bezeichnet, die in der durch die Erfindung angegebenen Weise ausgebildet ist, während 10 eine der bekannten kleineren Glocken bezeichnet, bei welcher die am Körper anliegende Fläche eben ist.
Da diese Fläche an der Oberfläche des Körpers abdichten
<Desc/Clms Page number 2>
muss, kaMi die Glocke 10 nur von recht begrenzter Grösse sein. Die Glocken 8 und 10 sind an der Hsutobernäche des Körpers angebracht. Die unter der Hautoberfläche 12 liegenden Gewebeschichten sind mit 14 bezeichnet. Wird die Glocke 10 mit einer Vakuumquelle verbunden, so wird in dem zwischen der Glocke 10 und der Hautoberfläche 12 abgegrenzten Raum ein Unterdruck entstehen, der ein Emporsaugen der Hautoberfläche 12 in die Glocke bewirkt ; ebenfalls werden-wie durch punktierte Striche gezeigtdie darunter liegenden Gewebeschichten emporgesaugt werden.
Infolge der geringen Grösse der Glocke wird die Gewebemenge, die in die Glocke emporgesaugt wird, vorwiegend aus Haut und Gewebe bestehen, die von der Seite her in die Glocke hineingezogen worden sind, indem die Haut und das unmittelbar darunter liegende Gewebe eine gewisse Beweglichkeit in Richtung parallel zur Oberfläche des Körpers haben. Die Saugwirkung wird sich folglich nicht in die Tiefe fortpflanzen. Wird die Glocke S mit einer Vakuum- quelle verbunden, so werden die Hautoberfläch. ; 12 und die darunter liegenden Gewebeschichten 14 ebenfalls emporgesaugt werden. In diesem Fall wird aber die Gewebemenge, die in die Glocke 8 emporgesaugt wird, vorwiegend aus von unten aufgesaugtem Gewebe bestehen, während die
Haut-und Gewebemenge, die von der Seite her hineingezogen wird, verhältnismässig gering ist.
Folglich wird die Saugwirkung sich tiefer in das
Gewebe hinein fortpflanzen. Durch Veränderung des Unterdruckes in der Glocke 8 in angemessener
Weise zwischen zwei verschiedenen Werten lassen sich somit entsprechende Druckver- änderungen im tiefer liegenden Gewebe zur Her- stellung einer Lymphbeförderung erzielen. Bei dem grössten Unterdruck wird die Lymphe aus den Blutkapillaren zu den interzellularen Zwischen- räumen herausgesaugt. Bei dem kleinsten Unter- druck wird sich die Elastizität des Gewebes geltend machen und der in den interzellularen
Zwischenräumen stehenden Lymphe einen Druck verleihen, der die Lymphe in die Lymphkapillaren und von dort durch die Lymphdrüsen zu dem venösen Blut treibt.
Infolge der erfindungsgemässen Ausbildung der Glocke ist der Druck, mit dem die Glocke gegen die Oberfläche des Körpers anliegt, in der Hauptsache gleichmässig längs des Umfangs der Glocke verteilt. Diet ; : ist bei den bekannten
Glocken mit eben anliegender Fläche nicht der
Fall. Wird eine solche Glocke z. B. am Oberarm angebracht, so wird der Druck der anliegenden
Kante gegen die Oberfläche des Körpers auf den Teilen am grössten sein, die zum Arm senk- recht, also vorwiegend senkrecht zu den Blut- gefässen und Lymphgefässen verlaufen, so dass dieselben abgesperrt werden und dem Durchgang der Lymphe entgegengewirkt wird.
EMI2.1
Oberfläche des Körpers anliegt, hat diese Kalte zweckmässig die Form eines von der Innenseite der Glockenwandung nach innen hervorspringenden Wulstes.
Eine derartige Ausführungsfom ist in Fig. 5 dargestellt, bei der die Glocke 16 mit einem Wulst 18 versehen ist, der vorwiegend einen abgerundeten Querschnitt hat. Hiedurch wird das Gleiten der Hautoberfläche längs der anliegenden Fläche der Glocke erleichtert und die Hautoberfläche kann sich nicht gegen die Innenseite der Glocke unmittelbar an der Kante anlegen. Eine entsprechende Wirkung wird bei der Ausführungsform nach Fig. 6 erzielt, bei welcher die Glocke 20 aus Metall besteht. Derjenige Teil 22 der Glockenwandung, der die Öffnung der Glocke begrenzt, ist nach innen umgebogen, um eine abgerundete Kante zu bilden, die gegen die Oberfläche des Körpers anliegen kann.
Die Glocken können aus Metall, aus Hartgummi, Bakelit oder einem anderen Kunststoff bestehen. Jede Glocke lässt sich nur zur Behandlung eines bestimmten Körperteiles anwenden. Deshalb muss ein ganzer Satz von Glocken vorliegen, wenn verschiedene Teile des Körpers behandelt werden sollen.
Die Glocken können auch aus Gips bestehen, der ein besonders billiges Material ist, das die Herstellung der Glocke auf einfache Weise ermöglicht. Eine solche Gipsglocke ist in den Fig. 3 und 4 gezeigt. 24 bezeichnet einen Gipsblock, der durch Ausgiessen von Gips direkt an der zu behandelnden Körperstelle hergestellt ist. Der Gipsblock 24 ist mit einem Hohlraum 26 versehen, der durch Einlegen eines Kerns während des Gusses hergestellt sein oder nach dem Ausgiessen hergestellt werden kann. 28 bezeichnet einen eingegossenen Rohrstutzen zum Anschluss der Glocke an eine Vakuumquelle. Der Vorteil der Gipsglocke besteht darin, dass sie so billig und einfach herzustellen ist, dass für jede Einzelbehandlung eine besondere Glocke hergestellt werden kanii, die ganz genau zum betreffenden
Körperteil der behandelten Person passt.
Nach
Abschluss der Behandlung dieses Teils kann die
Glocke weggeworfen werden. Die Glocke kann auch durch Herstellung eines Abdrucks bei
Ausgiessen eines anderen härtbaren Materials, z. B. eines Mörtelstoffes oder eines Kunststoffes, im plastischen Zustand am Körper, vorzugsweise unter Einlegung eines Kernes zur Erzielung des
Hohlraumes gebildet werden.
**WARNUNG** Ende DESC Feld kannt Anfang CLMS uberlappen**.